Guten Feiertag für Dich, Lisa! Und natürlich auch allen unseren charmanten Leserinnen (and to their lovely kids and husbands)!
Heute morgen wieder der (Sonntags-)Klassiker bei uns: Mama holt Croissants. Frühstück mit Baby. Papi schläft sich aus. Und während die Gleichberechtigung in dieser Familie noch auf sich warten lässt, hat Mami wenigstens genug Zeit, zwischendurch ihr E-Mail-Fach aufzuräumen.
Doch was finde ich da: Eine Mail unserer Kita-Elternsprecherin mit einer freundlichen Einladung: Am kommenden Montag treffen sich alle Eltern von Gruppe 1 zum Laternen basteln.
?!?!?!?!?
Laternen basteln? War das nicht immer das was MEINE Eltern Nachmittage lang im Herbst gemacht haben, während ich in der Spielecke oder vor dem Fernseher saß?
Mir kommt es vor als wäre es gestern gewesen. Sankt Martins-Umzug, Süßigkeiten, kalte Herbstluft und dieses unvergessliche Gefühl nach dem Laternenumzug abends am Martinsfeuer in einen vom Draußen-in-den-Körben-liegenden kalten Weckmann zu beißen. Vielleicht kurz zur Erklärung: Ich bin im Rheinland aufgewachsen und da gibt es beim Martinsfeuer abends einen Teig-Weckmann für jedes Kind. Wie das in Berlin ist? Keine Ahnung! Ich werd’s ja bald rausfinden! Offenbar!
Denn jetzt bin ich der Depp…äääähhh…die engagierte Mutter, die neben dem Geldverdienen sich den Nachmittag frei nehmen darf, um mit Pritstift bunte Tonpappe aneinander zu kleben. Jaaaa, vielleicht stelle ich mich an, aber ich bin nicht so der total kreative DIY-Typ. Sorry.
Ein Vorfühlen bei der Kita-Erzieherin ist ja letzte Woche schon gnadenlos gescheitert.
Ich: Also, Max ist ja erst ein Jahr alt. Der kann ja noch keine Laterne halten.
Erzieherin: Doch, doch. Er darf schon sehr gerne mitmachen. Wie alle anderen auch.
Ich: Ich meine ja nur, falls…
Erzieherin: Doch, doch. Alle machen mit. Und anschließend ist dann ja auch Elterncafé.
Ich lächelte nur noch mit der Unterlippe. Stakhanovismus (eine Art des Arbeitsdrills aus Sowjetzeiten) nannte meine Tante das Laternenbasteln immer als sie auf einem Kinderstuhl unter dem strengen Auge meiner Kindergärtnerin ein kleines Einhorn aus Kreppapier erschaffen musste…
Und was wird mit mir? Versprochen: Lisa und ihr alle werdet am 2. November über meine erste selbst gebastelte Laterne lachen dürfen. Auf diesem Blog. Es ist schon irgendwie ironisch, dass man erst Mutter werden muss, um die erste Laterne seines Lebens selbst zu machen. Hoffentlich kriege ich wenigstens einen Weckmann…
3 comments
Auch im Süden…
Müssen wir Eltern keine Laternen basteln 🙂
Und beim St. Martins Umzug mit Pferd, Feuer und musikalischer “Untermalung“ durch die Blasmusik gibt es dann noch frisch gebackene Martins Gänse. Lecker!
Hmm, dann liegt’s am Rheinland…
…und den Bonner Zugezogenen in Berlin!
Ätsch
Ich habe noch nie eine basteln müssen ;-p – also nur als Kind …
(vielleicht ja bei Tertia, es bleibt also noch eine Chance)