Mamaaaaaa, ich muss mal“. Dieser Satz kommt meistens fünf Minuten, nachdem wir im Auto oder in der Ubahn sitzen. Und dieser Satz bringt mich zum Schwitzen.
Denn wie alle Mamas wissen, ist der Zeitraum, in dem man nun schnell ein Klo finden muss, äußerst kurz. Das Problem: Ich hasse öffentliche Toiletten. Dieser Geruch, diese Vorstellung, wer da alles schon alles angefasst hat – sorry, aber in diesem Punkt bin ich pingelig.
Überhaupt habe ich ein Problem mit Anfassen. Ich nehme einen Schlüssel statt dem Finger, wenn ich Aufzugknöpfe drücken muss. Manchmal vergrabe ich meine Finger in den Ärmeln, damit ich den Griff des Einkaufswagens nicht direkt anfassen muss. Vielleicht etwas irre, aber seit ich gelesen habe, dass auf einem solchen Griff mehr Bakterien sind als im heimischen Klo, habe ich einen Knacks.
Nur: was ist die Lösung, wenn man mit Kindern unterwegs ist, die ständig alles anfassen? Und dann gerne (wie im Falle meines Kleinen) die Finger in den Mund stecken? Oder neulich, als mein Sohn dachte, der Hundehaufen sei ein Tannenzapfen und schön mitten reingriff in die Sch**e. Ich glaube, Ihr alle kennt solche Situationen und wisst, dass man da doch leicht hysterisch werden kann. Wie kriegt man die Zeit bis zum heimischen Waschbecken also überbrückt?
Ich habe tatsächlich desinfizierende Tücher in der Tasche. Mit denen ich den Toilettensitz abwischen kann. Und mit denen ich die Hände der Kinder sauber machen kann, falls sie mal wieder einen Tannenzapfen verwechseln oder mit einem fremden Kaugummi gespielt haben, der unter den Ubahn-Sitzen klebte.
Früher hätte ich wahrscheinlich über mich geschmunzelt, aber nach den letzten Wochen (mit mehreren Magen-Darm-Infekten) habe ich einfach beschlossen, einige Bakterien und Viren nicht mehr so nah an uns ran zu lassen…Ihr Immunsystem sollen die Kinder lieber trainieren, in dem sie draußen im Wald rumrennen oder sich einen Strohhalm teilen. Das finde ich die viel bessere Vorstellung..
Foto: Cryo-Cube / photocase.de
3 comments
Ich bin da glücklicherweise
Ich bin da glücklicherweise relativ schmerzfrei. Desinfektionsmittel kommt mir ohne konkreten Grund nirgendwo hin, weil ich tatsächlich überzeugt bin, dass die viel mehr schaden als nutzen. Ich gebe auch zu, dass wir nicht ständig Hände waschen (also nach dem Besuch eines öffentlichen WCs natürlich schon, aber nicht automatisch, wenn wir einkaufen waren und wenn daheim nur Pipi gemacht wurde, drücke ich bei meiner 4-jährigen auch mal ein Auge zu, wenn das Hände waschen vergessen wird). Ich habe übrigens einen absoluten Horror vor MD-Infekten, weil ich mit Erbrechen (vor allem bei anderen) gar nicht umgehen kann und da regelrechte Panik bekomme. Trotzdem bin ich bei der Hygiene locker und der „Erfolg“ gibt mir recht, denn meine Tochter (4,5) hatte bisher zwei MD-Infekte mit Erbrechen, die unter 24 h gedauert haben, noch nie Durchfall und mein 22-monatiger Sohn hatte sowas noch nie. Natürlich kann es uns jederzeit erwischen, das ist schon klar, aber insgesamt habe ich schon den Eindruck, dass meine Kinder da robuster sind als die vieler Freundinnen, die viel mehr über Keime nachdenken und sie mehr zu vermeiden versuchen, die aber trotzdem öfter solche fiesen MD-Infekte einfangen. Vielleicht haben wir auch einfach das Glück und sind da insgesamt weniger anfällig, aber ich würde die Desinfektionsmittel weglassen und dem Körper wieder mehr die Chance geben, genau mit den Keimen, die unvermeidbar um uns rum sind, die Abwehr zu trainieren.
seh ich genauso
Habe die gleichen Erfahrungen gemacht. War früher eher paranoid was Keime angeht. Seit den Kindern hat es sich gelegt. Ich will den kindern nicht grundlos angst machen. Auf Hände waschen nach der kita, einkaufen, Klo gehen und vorm essen bestehe ich allerdings.aber mit ganz normaler Seife. .1x MD im Jahr haben wir zwar schon, aber da muss man dann halt durch! 😉
oh jaaa, das kennen wir…
… und so lange es geht, werde ich auf öffentlichen toiletten, egal ob autobahn oder restaurant, die kinder drüber halten, sodass sie nichts anfassen müssen/können. ich bin mir nicht mal sicher, wie desinfizierend diese tücher dann wirklich sind, es gibt ja auch in den drogeriemärkten einmal-toilettenaufsätze – keine ahnung wie gut die sind. und ja, auch wenn sonst staub-, krümel- und sonstige monster bei uns heimisch sind, unser bad nur zu besuchszeiten rundum glänzt, bei diesem thema bin auch ich äußerst pingelig und eklig veranlagt. ohne detaillierter darüber nachdenken zu wollen, was so wo „lebt“ und wir ungewollt mitnehmen könnten… bäh. aber immer gut zu wissen, dass es uns nicht allein so geht!