Ihr Lieben, im Februar haben wir hier über Antonia berichtet, deren Sohn mit vier Jahren eingeschult wurde – und somit das jüngste Kind ist, das je in Bayern eingeschult wurde (HIER nochmal das Interview). Einige Leserinnen und auch wir wollten wissen, wie der kleine Mann sein erstes Schuljahr gemeistert hat und ob Antonia nach wie vor denkt, dass die frühe Einschulung der richtige Schritt war. Wir freuen uns sehr, dass sie uns heute ein Update gibt! Alles Liebe weiterhin für Euch!
Das erste Schuljahr ist um – beschreib es mal mit drei Worten:
Aufregend – Aufschlussreich – Auf jeden Fall richtig
Wie geht es Deinem Sohn so kurz vor den Ferien?
Es geht ihm sehr gut. Er ist aufgeregt, weil viel Spannendes in den Ferien bevorsteht. Er freut sich total darauf, dass er nach den Ferien ein 2. Klässler wird, er zählt die Tage als 1. Klässler.
Du hattest doch sicher ein Jahres-Gespräch mit den Lehrern? Was sagen sie über Deinen Sohn?
Ja, wir hatten ein Gespräch. Seine Klassenlehrerin und Sprachenlehrerin sind super zufrieden mit ihm und haben mir in dem Gespräch spannende und lustige Anekdoten aus dem Jahr mit ihm berichtet. Sie haben mir berichtet, wie erfrischend es mit ihm ist, weil er einerseits so toll "kindlich" an so viele Themen ran geht und sich aber gleichzeitig mit dem anstehenden Stoff so toll auseinander setzt. Er kommt bei allen Themen gut mit. Das Schreiben und das "Sammeln von Ideen und zu Papier bringen" ist momentan gerade eine Herausforderung für ihn, im Bereich Zahlen und Rechnen wiederum läuft er dem aktuellen Stoff förmlich davon, ebenso z.B. in Englisch. Aber da merkt man eben wieder den tollen Ansatz der Schule – Montessori sei Dank. Er wird akzeptiert wie er eben ist, gefördert und gefordert. Alles in richtigem Maß. Auf dem Sommerfest haben mich einige andere Eltern angesprochen was für eine tolle Entwicklung unser Sohn gemacht hat und er ja so zufrieden wirken würde.
Wie hat sich Dein Sohn das Jahr über entwickelt?
Absolut toll. Natürlich – fragt eine Mutter, wie sich ihr Kind entwickelt hat und man bekommt diese Antwort 🙂 Er hat so sehr an Vertrauen in sich selbst gewonnen, er hat so viel gelernt und ist mit Stolz und Freude dabei das anzuwenden. Und damit meine ich nicht nur Buchstaben, rechnen oder lesen. Auch da kann ich für die Pädagogik nach Maria Montessori nur echt wieder ein grosses Lob aussprechen! Er hat gelernt mit anderen Kindern im Schulalltag zusammenzuleben – Kinder, die bis zu 3 Jahre älter sind. Er hat viele Freunde gefunden, ist auf Geburtstagen eingeladen…. Ein ganz normales Schulkind!
Gab es auch Momente, in denen Du an Eurer Entscheidung gezweifelt hast?
Nein, zu keiner Sekunde. Auch wenn er mal sehr müde aus der Schule kam, oder geschimpft hat weil ihm zum Beispiel ein Fach oder eine bestimmte Stunde keinen Spass gemacht hat, gab es keinen Tag, an dem er nicht in die Schule wollte. Da gab es also keinen Grund zu zweifeln.
War für Euch irgendwas in dem letzten Jahr anders, als ihr Euch es erhofft hattet bzw gab es Rückschläge?
Die Hoffnung war, dass es ihm gut geht und das kann ich total bestätigen. Die Lehrer haben es auch bestätigt. Er ist im sozialen Umfeld akzeptiert, hat Spass zu lernen und das Erlernte zu zeigen und anzuwenden. Er wächst innerlich 5cm vor Stolz, bald ein 2. Klässler zu sein. Er ist zuhause ausgeglichen…. was er in den Ferien übrigens nicht war. Nein, Rückschläge hatten wir nicht. Wenn es "Probleme" oder Themen gab, wurden diese behutsam und kindgerecht behandelt und bearbeitet.
Was macht Ihr jetzt in den Sommerferien?
Die Sommerferien werden eine tolle Mischung aus Freunde & Familie treffen, spielen, Zeit haben, in den Urlaub fahren…. Unser Sohn nimmt aber auch an einem Tennis Camp teil. Das war ihm sehr wichtig und er freut sich total drauf!
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5 comments
Es freut mich sehr zu lesen,
dass das erste Schuljahr so gut gelaufen ist. Ich möchte in keiner Weise die Entscheidung zur frühen Einschulung kritisieren, aber eine Anmerkung ist mir wichtig: aus meiner Erfahrung als Gymnasiallehrerin zeigt sich eher später, ob es die richtige Entscheidung war. Wenn der Großteil der Klasse in der Pubertät ist, kann (muss nicht) es sehr schwierig für ein deutlich jüngeres Kind mit noch völlig anderen Interessen sein.
Danke für den Beitrag und alles Gute!
Schön zu lesen…
… dass alles gut gegangen ist. Denn genau das ist es ja, was wir Eltern uns im Grunde bei so vielen Entscheidungen fragen: ist es die „Richtige“ und wir es gut gehen.
Schon damals, bei dem Interview dachte ich: wow – Respekt und klasse, dass ihr euer Herz in die Hand genommen und diesen Weg gegangen seid. Sehr mutig und für euch die richtige Entscheidung. Und genau darum geht es doch: Respekt, Toleranz und Akzeptanz. Jeder trifft für sich selbst eine Entscheidung. Die muss niemand anderem gefallen. Und wir Eltern müssen eben auch für unsere Kinder entscheiden, noch besser, wenn es mit ihnen zusammen geschieht.
Unsere Tochter wird dieses Jahr mit gerade 6 eingeschult – ein Jahr eher. Auch wir glauben, dass es die richtige Entscheidung ist. Und auch wir haben das letzte Jahr immer mal überlegt, ob wir nicht doch einen Rückzieher machen. Aber seitdem klar ist, dass sie auf unsere Wunschgrundschule gehen darf, wir uns da gegen das Schulverwaltungsamt durchsetzen konnten, ist für uns nun alles gut. Und sie ist bald ein Schulkind.
(und auch bei uns war die Reaktion im familiären Umfeld zur vorzeitigen Einschulung einfach nur grauenvoll. Mit keiner Sekunde wurde es einfach nur respektiert oder unsere Tochter gar unterstützt. Was wir uns so anhören konnten. Vermutlich dasselbe wie ihr. Dankenswerterweise reagierte unser Freundeskreis so wie es für uns zu sein hat. Natürlich finden auch sie nicht alle alles richtig was wir tun. Aber sie respektieren uns.)
Leben und leben lassen – heißt es doch so schön. Und wie ihr geschrieben habt: es ist eine 100% individuelle Entscheidung!
Lieben Dank für den schönen Beitrag. Genießt eure Sommerferien und weiterhin alles Gute!
😉
Vielen Dank. Ich freue mich sehr über den grossen positiven Zuspruch… Ja es ist sehr individuell.
Alles toll
Es freut mich, dass alles so toll läuft. Aber es macht den Artikel dadurch etwas langweilig. Alles toll, toll, toll. Mich würden z.B. die lustigen Anekdoten interessieren, die erwähnt wurden. In einem Jahr Schule gab es doch bestimmt mal Mißverständnisse oder so z.B ob der Junge optisch auffällt, weil er kleiner ist oder sich mit manchen Themen nicht auskennt, weil er jünger ist.
Antonia schreibt uns dazu:
Ja die gab es. Er kam mir beim Abholen mal tränenüberströmt entgegen und war total aufgebracht, weil sein Lieblingsstift vermeintlich gestohlen wurde. Ich kam gar nicht dazu ihm „zu helfen“. Sofort stand eine Traube Kinder um ihn und alle trösteten ihn und boten Hilfe an den Stift zu suchen…. Letztendlich tauchte der Stift wieder auf. Ein 7 jähriger hätte hier sicherlich „cooler“ reagiert, aber er wurde in dem Moment akzeptiert wie er eben ist. „Lustig“ war, dass die Schulleitung mal auf mich zu kam und meinte, dass der junge Mann uns ja auf eine harte Probe stellt. Sie konnte die statisticshen Meldungen nicht abgeben, weil sein Geburtsjahr einfach noch nicht im Formular vorgesehen war…. Körperlich fällt er auf, da für ihn extra noch ein Schulshirt bestellt werden musste – die kleine Größe war nicht im Vorrat vorhanden