Liebe Lisa, auch ich habe mir den Film über das erste Jahr mit Baby angesehen. Und mir wieder gedacht: Hut ab vor Euch Zwillings-Mamis. Ich bewundere jede Einzelne von Euch und kann mir gar nicht vorstellen, wie man das schaffen soll: Geschrei hoch zwei, Stillen hoch zwei, Trösten doppelt, Tragen doppelt. Wahnsinn, was Ihr da leistet.
Mich hat der Film auch deshalb so interessiert, weil ich ja gerade zum zweiten Mal ein erstes Jahr mit Baby hinter mir habe. Ab März gewöhne ich meinen Sohn in der Kita ein, dann beginnt wieder ein neuer Lebensabschnitt.
Und Du hast recht, mir führte der Film auch diese Dauermüdigkeit vor Augen. Die ersten vier Woche klebte mein Sohn nonstop an mir, ließ sich so gut wie nie ablegen und brauchte ganz ganz viel Nähe. Das kannte ich so von meiner Tochter gar nicht und erwischte mich bei dem Gedanken, dass ich vielleicht das falsche Kind aus dem Krankenhaus mitgenommen hatte. Ich erinnere mich an die zweite Nacht im Krankenhaus mit ihm. Ich lag in einem Doppelzimmer und mein Sohn schrie und schrie und schrie. Mir tat die andere Mutter so leid, deren Kind durch das Gebrülle natürlich wach wurde und so legte ich meinen Sohn ins Bettchen und rollte ihn über die Krankenhausflure. Bis eine Nachtschwester mich sah und entgeistert fragte: „WAS MACHEN SIE HIER?“ Ich sagte, dass das Kind nur brülle und ich ihn so beruhigen wollte. Die Nachtschwester scheuchte mich ins Bett und sagte: „Legen Sie das Kind einfach dauerhaft an. Er braucht jetzt nur Nähe und Ruhe und keine Krankenhausflure.“ Ich tat was sie sagte – und zwar vier Wochen lang. Ich gebe zu, dass ich zwischendurch viel geheult habe, denn ich empfand das als unheimlich anstrengend. Er saugte mich aus, meine ganze Energie war weg. Dabei hatte ich doch noch eine Große, um die ich mich kümmern sollte. Nach vier Wochen wurde es etwas besser, ich wurde stabiler und das Söhnchen schlief auch mal, wenn er nicht auf meiner Brust lag. Doch natürlich dauerte es noch Monate, bis ich die erste Nacht durchschlief (und by the way: die letzte Nacht war ne Katastrophe)
Was ich damit sagen will? Die erste Zeit ist einfach anstrengend. Mit dem Baby Nr. 1 , weil alles so neu ist. Mit Baby Nr.2 , weil man ständig ein schlechtes Gewissen dem größeren Kind gegenüber hat. Ging zumindest mir so. Und trotzdem kann man am Ende diesen ersten Jahres kaum fassen, was alles passiert ist. Das Kind hat gelernt, sich zu drehen, zu krabbeln, vielleicht sogar zu laufen. Es isst, brabbelt vor sich hin. Natürlich entwickeln sich die Kinder auch weiterhin, aber so rasante Veränderungen wie im ersten Jahr gibt es später nicht mehr. Aus einem winzigen, hilflosen Würmchen wird nämlich in 12 Monaten eine richtige kleine Persönlichkeit – und das auch, weil wir Mütter so viel gegeben haben. Dafür sollten wir uns alle mal ordentlich auf die Schulter klopfen.
3 comments
Ich empfand die erste Zeit
Ich empfand die erste Zeit bei allen drei Kindern nicht als anstrengend, eher so das Alter ab beginnender Mobilität bis etwa 2,5J!
Da hast du
so recht, Katharina. Wir Mamas sollten uns zum ersten Geburtstag echt mal auf die Schulter klopfen (lassen). Steht bei uns bald ins Haus. Ich habe den Film gestern auch angeschaut und musste den Hut vor der Zwillingsmama ziehen. Ich fand die erste Zeit auch extrem anstrengend. Je mobiler unser Bursche wurde, desto einfacher wurde es auch – tendenziell, anstrengende Tage gibt es natürlich immer. Aber es ist schon toll zu sehen, wie die kleinen Biester sich von ganz hilflos und winzig zu kleinen Persönlichkeiten entwickeln. Wir überlegen zurzeit, ob wir das alles nochmal von vorne erleben wollen. Mein Kopf sagt nein, Bauch und Herz schreien: Jaaa! Mal sehen – in jedem Fall ist euer Blog immer wieder eine Inspiration für mich. Macht weiter so, Mädels!
Herrlich! Ich steh kurz vor
Herrlich! Ich steh kurz vor dem zweiten Mal im ersten Jahr und der Film hat ganz viele unterschiedliche Gefühle in mir geweckt…ich glaube, dass wird auch ein eigener Post… Danke! LG aus Münster