„Und Ihr so?“ Heute bei: ILKA

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Wer seid Ihr? Hi, ich bin Ilka, 36 Jahre alt, und lebe zur Zeit mit Mann und Sohn Theo in München. Aber mein Herz schlägt für Berlin, wo wir unseren Lebensmittelpunkt haben. Mein Kerl arbeitet in Bayern, wo wir gerade meine Elternzeit verbringe. Ab Mai fange ich aber wieder in der Hauptstadt an zu arbeiten. Dann wird gependelt.

Was heißt für Euch Heimat? Heimat ist, wo wir drei zusammen sind. Das kann in Berlin oder Bottrop sein.

Wie wohnt Ihr? In Berlin leben wir mitten in der Stadt. Ich liebe diese Wohnung, weil sie im Hinterhaus ist und wir einen kleinen Garten haben. Dort ist es herrlich ruhig. Gehe ich aber vor die Tür, bin ich voll im Leben. Das habe ich in München nicht und das fehlt mir.

Wie hat sich Eure Wohnsituation verändert seit Ihr Kinder habt? Steckdosen sichern, Kabel verstecken und Kanten mit Pappe abkleben. Unser Sohn ist sieben Monate alt, fummelt alles an und robbt sich durch die ganze Wohnung. Am Abend wird mir dann klar, dass ich den Boden öfter wischen sollte…

Und nachmittags? Nachmittags gehen ich lange mit Theo raus. Dann treffe ich Freunde, gehe einkaufen oder einfach nur spazieren. Die frische Luft tut uns beiden gut.

Vereinbarkeit: Momentan ist unsere Situation perfekt, weil wie zusammen sind. Das wird sich ja im nächsten Sommer ändern, wenn mein Mann nur an den Wochenenden zu uns nach Berlin kommt. Er wird Theo schrecklich vermissen. Und für mich wird es spannend: Wie kriege ich unter der Woche den Alltag als „Alleinerziehende“ hin? Job, Kita, Krankheiten, Launen… alles ohne Hilfe des Papas.

Was bedeutet Gleichberechtigung für Dich? Das Verständnis dafür, dass der Job des Mannes nicht anstrengender ist, als das, was eine Hausfrau und Mutter leistet. Dass es aber auch in Ordnung ist, wenn beide Vollzeit arbeiten, ohne, dass die Frau als Rabenmutter abgestempelt wird.

Was ist etwas, mit dem Du nie gerechnet hast bevor Du Mutter wurdest? Ich dachte, dass mir die Fremdbestimmtheit schwerer fallen würde. Nicht duschen zu können, wenn ICH es will. Die Shoppingtour abzubrechen, weil das Baby quengelt. Dass ich nicht mehr ausschlagen kann. Das ist alles in Ordnung für mich. Ich habe aber nicht damit gerechnet, wie sehr es mich mitnimmt, wenn sich mein Sohn weh tut. Was ich mir für wahnsinnige Sorgen ich mich um ihn mache. Wie sehr es mein Herz öffnet, wenn er mich anlächelt. Das haut mich manchmal um.

Inwiefern würdet Ihr Euer Leben optimieren, wenn Ihr könntet? Wäre ich bei Wünsch-Dir-was, hätte ich gern alle zwei Tage eine Putzfrau Zuhause. Das gäbe mir mehr Zeit für Theo. Und er hätte nicht ständig schmutzige Pullover…

Was ist Euch als Familie wirklich wichtig? Dass mein Mann und ich Theo gemeinsam ins Bett bringen, was leider nicht immer klappt.

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1 comment

  1. annikava@gmx.de
    Vielen Dank für diesen Beitrag!! Sehr interessantes Modell!! Insbesondere die Pendelsituation zwischen München und Berlin mit Kind. Ich finde das sehr mutig; aber sicher auch sehr bereichernd und intensiv. Mein Mann und ich arbeiten wohl auch mehr als die Durchschnittsfamilir mit Kind; aber bei euch ist es nochmal ne andere Nummer. Alles Gute.
    LG von Anni.
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