Tja, Caro,
wahrscheinlich kannst Du das jetzt nicht so richtig nachvollziehen, Du machst ja gerade mal den Führerschein. Aber ich, ich hab ja so ne Krümelschleuder von Auto mit sieben Sitzen für meine Family und all die Freunde und Freundesfreunde, die ich sonst noch so täglich durch die Gegend kutschiere. Naja, was soll ich sagen?
In Berlin hat uns mal jemand nachts das Fenster eingeschlagen, wir hatten sogar mal ein Graffito auf der Heckscheibe und auf dem Foro oben siehst Du noch das letzte Überbleibsel unserer Prenzlauer Berg-Geschichte: Einen Schlüsselkratzer, der sich fast einen Meter lang über die Seitentür schiebt.
Ich dachte ja, das würde auf dem Land jetzt besser. Das mit dem Auto. Klar, ich fahre damit jetzt öfter, aber ich parke eben nicht mehr auf einem öffentlichen Quetsch-Parkplatz in der Fröbelstraße, sondern privat. Auf unserem Hof. Direkt vor unserem Haus.
Nun, ich habe natürlich nicht mit all den Hecken und Büschen am Straßenrand gerechnet, in die man flüchtet, wenn einem auf dem Schmalstraße mal wieder ein Vieh-Anhänger samt Traktor entgegen kommt.
Jedenfalls hat unser Berlin-Schlüsselkratzer jetzt ein ländliches Busch-Pendant, genau auf der gleichen Tür, nur eben auf der anderen Seite. Siehst Du das auf dem Foto? Zarter sieht dieser Kratzer aus, vielfältiger. Nicht so straight und tief und lang wie der Berlin-Kratzer, sondern facettenreicher, weniger tief, großflächiger. Und wenn ich mal überlege, dann passen diese Kratzerbeschriebungen auch ziiiemlich gut auf unsere jeweilige Lebenssituation in der Stadt bzw. auf dem Land.
Jedenfalls, wenn wir davon ausgehen, dass das in Berlin tatsächlich ein fieser 1. Mai-Steine-Werfer war und hier auf dem Land eben echt eine kratzige Dornenhecke… Und nicht meine vandalierenden Kinder mit zu viel Großstadtblut und Landfreizeit… Aber wer würde schon so etwas denken? Hm?