So war der erste Sex nach der Geburt – drei Leserinnen erzählen

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Ihr Lieben, heute gibt es den zweiten Teil unserer Interviews mit unseren Leserinnen zum Thema Sex nach der Geburt: 

Liebe Maria, bis zu welcher Schwangerschaftswoche hattet ihr Sex?

Bis zum bitteren Ende Ich wurde bei ET+10 eingeleitet und natürlich haben wir es bis kurz vorher mit der „natürlichen Methode“ versucht, um die Wehen in Schwung zu bekommen. In der ersten Schwangerschaft hat mich mein Bauch auch nicht gestört, weswegen wir da bis zum Schluss wirklich guten Sex hatten. Aktuell bin ich in der 41. Schwangerschaftswoche und der Sex fällt uns deutlich schwerer, weil alles unbequem ist…

Und wann das erste Mal nach der Geburt?

Das war nach Versiegen des Wochenflusses – so knapp 8 Wochen danach.

Wie war das erste Mal?

Tatsächlich als wäre es mein erstes Mal! Ich fühlte mich unglaublich eng. Wir mussten total vorsichtig sein, damit es nicht weh tat. Mit jedem Mal wurde der Sex dann wieder angenehmer. Aber ich muss zugeben, die ersten Male waren wirklich nicht so schön. Mein Mann war aber sehr geduldig und einfühlsam.

Wie hat sich Euer Sexleben als Eltern verändert?

Wir haben seltener Sex. Waren es damals mehrmals pro Nacht, sind wir froh, wenn wir es einmal die Woche zu schaffen. Außerdem haben wir unsere üblichen „Praktiken“ vorerst nicht ausleben können. Zunächst, weil ich einfach mit Samthandschuhen angefasst werden musste, aber auch, weil meine Brüste absolutes „Sperrgebiet“ waren. Erst nach dem Abstillen (nach 6 Monaten) durfte er da wieder ran. Ansonsten sind wir natürlich leiser als vorher und nicht mehr so oft tagsüber aktiv (aber auch). Die Spontanität hatte anfangs abgenommen, kam dann aber Stück für Stück wieder.
Nach gut 3 Jahren waren wir wieder auf einem sehr guten Level angekommen, fast wie vor der Schwangerschaft.

Wie wichtig ist Euch Sex? Will einer mehr?

Mir ist Sex sehr, sehr wichtig. Ich baue darüber Stress und Aggressionen ab. Sex hilft mir zu entspannen und mich einfach gehen zu lassen. Demnach möchte ich gern häufig Sex haben. Mein Mann braucht „es“ nicht ganz so oft. Das führt hin und wieder zu Frust, kann aber durch Gespräche auch schnell bewältigt werden. Auch ich bin manchmal zu müde und schlafe einfach ein (er auch). Eltern sein ist halt ganz schön anstrengend manchmal.

Glaubst Du, dass eine Beziehung auch mit sehr wenig Sex funktionieren kann? Oder gar ganz ohne?

Uff. Mit weniger Sex – ja klar. Es gibt andere, schöne Dinge, die Partner miteinander verbinden, das Band stärken und sich einfach gut anfühlen. Gemeinsam Lachen zum Beispiel.

Aber ganz ohne… Das würde für mich nicht funktionieren. Früher oder später würde ich durchdrehen, fürchte ich. Und anschließend mein Mann, denn er hätte eine stets schlechtgelaunte Motzkuh zu Hause. Ein echtes Biest Der sexuelle Ausgleich ist mir wichtig und ich bin froh einen Mann gefunden zu haben, der auf meiner Wellenlänge ist und die Bedürfnisse erfüllen kann und will. Unsere Ehe stünde vor einer echten Herausforderung, wenn der Sex wegbricht.
Allerdings müsste dazu echt viel passieren. Wir sind nach wie vor scharf aufeinander.

Aber womöglich nimmt das Verlangen im Alter ab und es rücken andere Dinge an diesen Stellenwert: Gemeinsame Erlebnisse, einfach Nähe, füreinander da sein. Vielleicht werden wir mit der Zeit einfach „ruhiger“. Für den Moment wäre aber kein Sex schlichtweg ein Beziehungskiller (es sei denn, dass eine Krankheit oder Ähnliches der Auslöser wäre, da würde man sich natürlich gegenseitig beistehen).

Warum klagen so viele Mütter über Lustlosigkeit?

Weil sie einfach fertig sind. Manchmal, wenn ich mich zwischen Sex und Schlaf entscheiden kann, wähle ich den Schlaf. Kinder können sehr viel Energie abverlangen und die Batterien einfach komplett entleeren. Dann möchte ich keinen Sex, weil ich es nicht genießen könnte. Einfach die „Beine breit“ machen, käme für mich nicht in Frage.

Ich denke, in vielen Fällen steht einfach die pure Erschöpfung im Vordergrund. Außerdem verändern sich ja auch die Bedürfnisse in der Familie – Mütter erfüllen meist erstmal die der Kinder und dann erst ihre. 
Mütter haben die große Aufgabe eine gute Balance zu finden. Dieser Kraftakt allein reicht manchmal aus, um die Akkus vollständig zu entleeren. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, dass Frauen völlig an dem Balanceakt scheitern und die eigenen Bedürfnisse völlig untergraben. Sie leben dann nur für ihre Kinder und nehmen ihr Bedürfnis als Frau nicht mehr war. Und dann wirken sie eben „lustlos“. Das ist allerdings nur eine subjektive Wahrnehmung meinerseits…

Letztlich hat sicher jede Frau eine individuelle Geschichte, eigene Gründe für ihre Lustlosigkeit. Wenn ich aber auf einen Grundauslöser tippen müsste, dann wäre es klar die Erschöpfung.

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Liebe Melli, wann hattest Du das erste Mal nach der Geburt wieder Sex?
 
Meine Tochter ist am 22.3.2014 geboren, wir hatten an Weihnachten 2014 das erste Mal wieder Sex. Die Stimmung war schön, der Akt an sich überhaupt nicht. Schmerzen und auslaufende Milch, weil ich noch gestillt habe. Der Geruch war schrecklich.
 
Hat Dir Sex in der Zeit davor gefehlt?
 
Nein, ich hatte keine Zeit, mir Gedanken darum zu machen. Die neue Rolle als Mutter hat mich so gefordert, diese Müdigkeit, kleine Streitereien mit der Familie, dazu leichte Depressionen. Ich glaube, ich habe das als Mutter ganz gut hinbekommen, aber für meine Rolle als Frau war zu der Zeit kein Platz in meinem Kopf. 
 
Kannst Du Dir vorstellen, ein Jahr oder mehr keinen Sex zu haben?
 
Ja. Wir haben lange Pausen, ich bin nicht sehr versessen auf Sex.  Mir ist sexuelle Aktivität auch durchaus peinlich, wenn der "Rausch" mittendrin vergeht und sei es nur, weil der Kopf mal wieder währenddessen an die Wäsche denkt.  Aber wir kuscheln recht viel, man könnte es Petting nennen.
 
Hat sich Euer Sexleben verändert, seit ihr Kinder habt?
 
Nein, schon vor der Geburt haben wir mehr gekuschelt als mit einander geschlafen. Mein Partner ist nicht hauptsächlich mein Geliebter im Sinne von Bettgefährte, sondern derjenige, den ich liebe, weil er mich erträgt. Wenn meine Tochter mal bei der Oma ist, fallen wir nicht ausgehungert über einander her. Sex muss sich bei mir aus einer Kuschelei heraus ergeben, ich muss mich wohl fühlen, sonst hab ich überhaupt keine Lust und überredet werden möchte ich überhaupt nicht.
 
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Liebe Elke, ist der Sex jetzt besser als vor der Geburt?
 
Nein, ich hatte eine heftige, fast traumatische Geburt mit vielen Verletzungen. Monatelang war alles unterhalb meines Bauchnabels abolut tabu, ich konnte mir gar nicht vorstellen, je wieder intim zu werden. Mein Mann war sehr einfühlsam, aber nach etwa 9 Monaten hat er dann schon gesagt, dass ihm der Sex sehr fehlt. 
 
Und wie ging es weiter?
 
Ich habe eine Therapie gemacht und meinen Körper neu kennengelernt. Wir sind auf einem guten Weg, dass wir wieder ein erfülltes Sexualleben haben. 
 
Was fehlt Dir manchmal in puncto Sex?
 
Dieses unbändige Verlangen. Das Übereinander-Herfallen. Wir kennen uns gut und lieben uns – die totale Leidenschaft ist aber weg. 
 
Könntest Du ohne Sex leben?
 
Ich bin ganz klar die sexuell Inaktivere in der Beziehung und es könnten wohl Monate vergehen, ehe mir was fehlt. Mein Mann macht also immer den Anfang – und das ist gut so. Denn mehr Lust auf Sex bekommt man nur durch mehr Sex. 
 
—–HIER GIBT´S DEN ERSTEN TEIL DER INTERVIEWS  UND EIN INTERVIEW MIT EINER SEXUALTHERAPEUTIN

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1 comment

  1. Ich finde es richtig toll,
    Ich finde es richtig toll, dass ihr drei verschiedene Perspektiven aufzeigt. Das ist so so wichtig. Danke dafür.