Mein Mann hat damals sofort abgeblockt mit den Worten, nein, er wolle kein zweites Kind, unsere Tochter solle dieselben Vorzüge genießen, die er selbst als Einzelkind auch hatte.
Was hat dieses Ungleichgewicht der Wünsche mit eurer Beziehung gemacht?
Erst einige Zeit nachdem unsere Tochter geboren wurde, sagte er mir, das er keine weiteren Kinder möchte… Sicher haben wir gestritten und diskutiert, ich hab geschmollt, weil das für mich einfach immer wieder Thema war. Aber eine Trennung oder Ähnliches stand bis dahin nie im Raum. Im Gegenteil! Wir haben dann auch noch geheiratet.
Nun habt ihr aber acht Jahre nach dem ersten Kind doch noch ein zweites Kind bekommen… wie kam es dazu?
Ich habe im selben Monat meine fruchtbaren Tage abgewartet, ihm nichts davon gesagt, und im September 2016 hielt ich meinen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Ich glaube ja, (er gibt es nicht zu!), dass er ganz genau wusste, was ich da tue. Er ist doch nicht blöd.
Du hast deinem Mann also ein Kind untergemogelt?
Was sagt denn dein Mann dazu?
Das ist ja auch schon echt ein ziemlicher Vertrauensverlust. Hast du manchmal ein schlechtes Gewissen? Oder denkst du: Manchmal muss man Menschen einfach zu ihrem Glück zwingen?
Wie ist die Situation jetzt? Sagt dein Mann auch schon mal Sachen wie: Siehste! Das meinte ich, genau diese Anstrengung wollte ich halt nicht?
Wir feiern bald den ersten Geburtstag unseres Sohnes. Wir lieben ihn abgöttisch. Ich fühle mich angekommen und mein Mann hat bei der Geburt „Danke“ gesagt. Ich weiß, wie er es gemeint hat. Mehr brauchte ich nicht. Ich weiß, das er auch angekommen ist. Und dass es richtig war. Er hat noch nie ein gemeines Wort verloren, im Gegenteil er ist ein sehr verständnisvoller Vater.
Unser Sohn ist sehr aktiv und kräftig. Er kann zum Beispiel schon laufen, seitdem er 9,5 Monate alt ist. Mein Mann meint nur hin und wieder, (wenn er wieder mal zB die Handtücher vom Schrank ausräumt): „Du hast gesagt er wird brav!“ Aber das ist natürlich nicht ernst gemeint, sondern eher lustig. Ich bezeichne meine Kinder immer als „Wunschkinder 3000“… Er lacht dann immer und sagt: „Hast ja eh recht“!
Würdest du es wieder tun?
Mit meinem Mann immer und immer wieder. Er ist für mich mein absoluter Traummann und -vater. Er meinte auch vorher immer: „Glaubst du echt, ich würde mein Kind nicht lieben? Es ist mein Fleisch und Blut“… Ich wusste, was ich tue.
Ist eure Familienplanung jetzt abgeschlossen?
Ja, die Familienplanung ist abgeschlossen. Er unterzog sich im Frühjahr einer Vasektomie (dabei werden die Samenleiter durchtrennt) – mit dem Nachsatz: „Das kann man ja eh rückgängig machen“.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Hihi… Sein Arzt hatte Lachkrämpfe, als er ihm „unsere Geschichte“ erzählte.
4 comments
Sie hat einfach Glück gehabt!
Es hätte auch anders ausgehen können!
Mein Mann wollte auch kein weiteres Kind, und ich bin ungeplant schwanger geworden. Natürlich hab ich ihm nichts untergejubelt, das geht gar nicht finde ich!
Aber er wollte es keines Falles, sodass er mich dann zur Abtreibung getrieben hat:-(
Ich bedauere jeden Tag, dass ich nicht die Kraft hatte, mich durchzusetzen!!!
Oh je
Was ist das denn für ein Beitrag. Ist es jetzt schon völlig in Ordnung ein Kind unterzujubeln?
Und warum müssen Geschwister die gleichen Eltern haben?
Sind es sonst keine Geschwister?
Ich schäme mich grad als Frau.
Und ich hoffe das macht jetzt nicht jede 2. Frau.
Es kann auch anders laufen und da kann ich den Mann sehr gut verstehen.
Bei manchen würde ich mir ehrlich mal einen Blick über den Telerrand wünschen…
Annas Mann ist mitverantwortlich
Bei dieser Überschrift hatte ich schlimmeres erwartet. Von Kind unterjubeln würde ich in diesem Fall nicht sprechen, Anna hat ja doch mit offenen Karten gespielt, dann halt etwas zu sportlich agiert. Beim Satz„…. dass die Verhütung in den nächsten Monaten mal seine Aufgabe sein wird.„ musste ich schon etwas schmunzeln – da Mann sich da ungern in der Verantwortung sieht war mir ab dem Punkt schon klar wie es weitergeht. Annas Mann hat dazu geschwiegen und das Ergebnis billigend in Kauf genommen. Von einem Mann, der definitiv kein Kind zeugen möchte, kann man schon erwarten nach Ansage selbst für Verhütung zu sorgen. Eigentlich.
Ernsthaft
Toll! Mit dem Artikel wird der unsicheren Frau (Kind: ja/nein/vielleicht) impliziert, dass Ihre Bedürfnisse „mehr“ wert sind als die des Mannes. Ihm wurde die Pistole auf die Brust gelegt. Anne hatte pures Glück! Für mich wäre des ein absoluter Vertrauensbruch und damit die Zerstörung der Beziehungsbasis. So etwas geht gar nicht!