Ach ja, manchmal ist das Ende der Nerven ganz nah. Meine Nerven stelle ich mir manchmal vor wie einen Keilriemen, der ist sehr stabil und ist aber eben endlich.
„Nerven wie Stahlseile“, nee, die hab ich wohl nicht, aber Nerven wie Keilriemen. Klingt ja auch ganz gut. Außer, dass der Keilriemen gestern zu kurz war für die Aufmüpfigkeit eines meiner Kinder. Es gibt da so Momente, in denen ich denke: Ich flippe jetzt aus. Ich explodiere. Gleich hebe ich ab und es macht BUMM!
Seit vier Tagen tanzt hier ein Kind aus der Reihe. Es hat sehr feinfühlige Sensoren dafür, wie es eben so ein ganz kleines Stückchen zu doll an meinen Keilriemen ziehen kann, so dass die Spannung kaum erträglich wird. Und lässt es dann los, flitscht der Keilriemen dermaßen durch meinen Motorraum, dass auch benachbarte Anlagen beschädigt werden.
Ich nehme mir vor, am nächsten Tag gelassener zu reagieren, aber dann wird wieder so ein Punkt getroffen, an dem ich denke: NEIN. Und dann wird noch einer oben drauf gesetzt und ich FLIPPE aus (innerlich, na gut, manchmal auch äußerlich).
Wie kann einen so ein kleiner Mensch so wütend machen?
Und wie kann man diesen Menschen schon 5 Minuten später wieder abknutschen, ihn beschützen und hegen wollen? Und vor Stolz platzen wegen der schlauen Widerworte und des Selbstbewusstseins, mit dem es einem gegenüber tritt? Und sich dann aber auch in schlechtem Gewissen suhlen, ob der eigenen Gedanken und Reaktionen?
Ich glaub, das sind Muttergefühle.
Muttergefühle in ihrer Gesamtausgabe.
Und so große Liebe, dass man eben auch manchmal platzen könnte. Weil einem das Kind so wichtig ist.
Aaaanstrengend, dieses Gefühlskarussell manchmal…
4 comments
Oh ja…
Oh ja… nur dass ich mich nicht in 5 Minuten wieder beruhigt habe… da brauche etwas mehr Zeit.
Das Chaos hat in mir allerdings nicht nur mit dieser tiefen Liebe zu tun, die ich für meinen Sohn empfinde, sondern auch mit der Verantwortung für ihn. Keine Verantwortung erschien mir bisher so unfassbar wichtig und groß, wie diese. Und so laufe ich im Grunde ununterbrochen mit einem schlechten Gewissen, einer Art Schuldgefühl durch die Welt. Mach ich es gut genug… bin ich eine Mutter, die gut genug ist? Was mache ich falsch… Warum verhält er sich so?
Hach ja…. was für eine unvorstellbar WUNDERvolle Aufgabe, das Mamasein.
Herzliche Grüße von Tanja
zu Weihnachten
Hat sich meine Mutter jedes Jahr wieder neue Nerven gewünscht. Meine Geschwister und zu der Zeit akut ich haben sie oft sämtliche Nerven gekostet. Mein Kleiner geht auf die 2 zu und hat voll in die Ttotzphase gestartet und schon oft musste ich an ihren Wunsch denken. Ich habe keine Ahnung wie sie es immer geschafft hat, aber ich denke nur mit der Gesamtausgabe der Mutter Gefühle geht es… ich bin dankbar, dass es mir genau so geht. Welch ein Auf und Ab, dieses Gefühlschaos ist ein wahres Abenteuer 🙂
Danke…
Heute kam das Buch „Nach Feierabend“, sogar mit einer netten, die handschriftlichen Karte vom Verlag. Also danke danke an euch und den Verlag, ich freue mich dolle!
(ja, der Kommentar passt hier nicht hin, aber naja ;))
allerdings
kenn ich nur zu gut. beherrscht meine lady quasi in perfektion. und es gibt einfach tage, da ist sowieso schon (zu) viel spannung drauf: habe mir angewöhnt ihr dann ganz klar zu sagen, dass ich wahrscheinlich gleich laut werde und es für uns beide wohl besser ist, wenn sie 5minuten in ihrem zimmer verschwindet, während ich xy erledige. klappt zum glück auch meistens gut 😀