"Lust auf einen Topf Gemüsesuppe? Dann bin ich in zehn Minuten bei Dir". Diese zwei Sätze schickte meine Freundin mir acht Tage nach der Geburt meiner Tochter per SMS. Ich saß auf dem Sofa, mein Mann war den ersten Tag wieder arbeiten, und ich vergoss Freuden-Tränen. Denn genau das hatte ich in dem Moment gebraucht: Eine Freundin, die nicht lange fragt, sondern einfach macht. Die hilft, sich einfühlt, mir das Kochen abnimmt. Denn wir alle wissen, wie anstrengend die erste Zeit mit Baby sein kann.
Nun habe ich das Glück in einem engen Nachbarschaftsverbund zu leben. Tatsächlich kümmerten sich meine Nachbarn und Freunde rührend um mich. Sie luden meine beiden Großen zum Abendessen ein oder gingen mit ihnen spazieren. Sie fragten mich immer, ob ich was aus dem Supermarkt brauchen würde und kochten oft für mich. Ohne diese Unterstützung hätte ich die erste Zeit mit meinem Baby wohl nicht so gut gemeistert.
Leider haben nicht alle jungen Familien so ein Glück. Die Anonymität der Großstädte macht oft einsam, die Großeltern leben zu weit weg, Babysitter kosten Geld.
Laut einer Studie hätten sich 45 Prozent der jungen Familien mehr Unterstützung in der ersten Zeit gewünscht. Das fand jetzt das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Pampers im Rahmen der Initiative „Deutschland wird Kinderland“ heraus. Mit der Initiative setzt sich Pampers seit 2015 dafür ein, Deutschland kinderfreundlicher zu gestalten und dazu beizutragen, dass sich Familien in Deutschland wohl fühlen.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
– Vor der Geburt sorgen sich Eltern vor allem um die Gesundheit des Nachwuchses (75 Prozent), die anstehende finanzielle Belastungen (31 Prozent) und ein mögliches Gefühl der Überforderung (28 Prozent)
-Nach der Geburt geht es viel mehr um die großer körperlichen Belastungen (50 Prozent), die wenige Zeit für sich selbst (40 Prozent) sowie um die Belastungen für die Partnerschaft (27 Prozent).
Um junge Familien so gut wie möglich zu unterstützen, gibt es nun eine langfristig angelegte Kooperation zwischen Pampers und dem Sozialunternehmen wellcome. Das Kern-Angebot von wellcome ist die „Praktische Hilfe nach der Geburt“, an 250 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden ehrenamtliche Mitarbeiter vermittelt, die Familien ganz individuell im Alltag unterstützen.
Gegründet wurde wellcome 2002 von Rose Volz-Schmidt. Wir durften mit ihr über das wellcome-Angebot sprechen
An welche Familien richtet sich wellcome genau?
wellcome ist für alle Familien da, in denen ein Baby angekommen ist und die sich im ersten Lebensjahr des Kindes Unterstützung wünschen. Darüber hinaus braucht es keine besonderen Voraussetzungen, damit wir helfen. Häufig melden sich Eltern bei uns, die keine Hilfe von Familie oder Freunden haben, die also ziemlich alleine dastehen. Dort unterstützen wir besonders gern.
Wie sieht die Hilfe konkret aus?
Unsere wellcome-Koordinatorin vermittelt den Eltern eine wellcome-Ehrenamtliche, die ca. zweimal die Woche nach Hause in die Familie kommt. Was sie genau macht, wird mit den Eltern abgesprochen und hängt stark von der Familiensituation ab: Unterstützung beim Füttern und Wickeln, Spielen mit Geschwisterkindern oder zum Kinderarzt begleiten, wenn es Mehrlinge sind – einfach da sein und helfen, damit Mütter zur Ruhe kommen und die dringend benötigten kleinen Auszeiten nehmen können.
Was ist heute Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung für Mütter?
Die Zeitnot! Es ist für frischgebackene Mütter fast unmöglich, in Ruhe Netzwerke aufzubauen, weil der Job sehr früh schon wieder ruft. Und die Isolation, weil die Kinder häufig nicht mehr dort geboren werden, wo man selbst aufgewachsen ist.
Und welche für Väter?
Die Arbeitgeber, weil man die ursprünglich geplante Karriere nicht beliebig verlangsamen kann, obwohl viele Väter genau das gerne tun würden.
Und für Kinder?
Dass sie sich zu häufig dem Stress der Eltern unterwerfen müssen und selten ihr eigenes Tempo entfalten dürfen.
—– Wir finden, dass wellcome eine ganz wunderbare Sache ist, um frischgebackene Eltern zu entlasten. Manch einer von Euch hat vielleicht Scheu, Hilfe anzunehmen. Weil es als "Versagen" oder "Nicht-Stärke" gewertet werden könnte. Wir glauben, dass genau das Gegengteil der Fall ist. Wir Eltern sind keine Roboter. Wir müssen nicht alles allein schaffen. Nur wenn es uns gut geht, kann es auch unseren Kindern gut gehen!