Interview mit Regina: Meine Leben mit (bald) fünf Söhnen

5fach

Liebe Regina, du bist mit deinem 5. Kind schwanger – es wird wieder Dein fünfter Junge. Verrate doch mal, was du gedacht hast, als du das Geschlecht beim Frauenarzt erfahren hast.

Ganz ehrlich: ich war total glücklich. Ich habe mir einen Jungen gewünscht.´Mein Mann hat insgeheim auf eine Prinzessin gehofft ,aber ich wollte nach 4 Jungs einfach kein Mädchen mehr.

Wolltet Ihr schon immer viele Kinder –  oder hat sich die Großfamilie ergeben?

Wir wollten eigentlich immer 4 Kinder. Aber – so wie nach jeder Geburt – hab ich auch nach Nr. 4 schon im Kreissaal zu meinem Mann gesagt: "Das war nicht das letzte Kind!" Ich musste ihn allerdings schon etwas überzeugen, noch ein fünftes Kind zu bekommen – vorallem musste ich ihm versprechen, dass dann auch wirklich Schluss ist. Schauen wir mal, wie es weiter geht 🙂

Was ist das schönste daran, eine Jungsmama zu sein?

Es gibt einfach viele schöne Momente mit meinem Jungs. Ich glaube auch, dass mir einiges erspart bleibt – zb. die typischen Mädchenzickereien. Und ich muss im Winter keine langen Haare föhnen. Ich werde mich nicht mit Teenie-Töchtern ums Badezimmer streiten müssen. Ich finde Jungs einfach toll, sie sind kleine Wirbelwinde und ich stehe gerne auf dem Fußballplatz.

Hand aufs Herz: Hast Du Dir auch mal ein Mädchen gewünscht?

Ja, als ich das zweite Mal schwanger war, habe ich mir ein Mädchen gewünscht. Als ich erfahren habe, dass es wieder ein Junge wird, war ich schrecklich enttäuscht. Als mit bewusst wurde, dass ich enttäuscht bin, war das schlimmes Gefühl. Denn eigentlich war ja alles wunderbar – ich war mit einem gesunden Jungen schwanger. Das schlechte Gewissen über die Enttäuschung überwog alles – und danach habe ich mir nie wieder ein Geschlecht gewünscht. Ich war einfach nur dankbar über gesunde und fröhliche Kinder. 

Wie reagieren Fremde auf Eure Jungs-Truppe?

Die meisten bedauern mich. Viele Leute haben wohl die Vorstellung, dass man mit so vielen Jungs regelmäßig grundsanieren muss. Aber es gibt auch Leute, die uns ihre Bewunderung aussprechen. 

Welchen Spruch kannst Du nicht mehr hören?

Da gibt es viele, aber am Schlimmsten finde ich: "Macht ihr jetzt so lange weiter, bis ihr ein Mädchen bekommt?" oder "Schon wieder schwanger? Das war aber doch jetzt bestimmt ein Unfall…"

Was ist Dir besonders wichtig bei der Erziehung deiner Söhne?

Besonders wichtig ist mir ihre Selbstständigkeit. Ich möchte keine verwöhnten Muttersöhnchen, die von Hotel Mama direkt zur Freundin ziehen, weil sie weder kochen noch Wäsche waschen oder putzen können. Die Erziehung der Jungs ist in diesen Punkten aber nicht besonders schwer, weil ihr Papa ihnen genau das vorlebt. Er putzt und kocht – genauso wie ich das mache. Also sehen unsere Jungs, dass der Haushalt  eben nicht reine Frauensache ist. Außerdem möchten wir den Kindern Respekt vor anderen Menschen vermitteln und dass alle Menschen gleich sind. 

Was wünscht Du Dir für Deine Kinder? 

Ich wünsche mir, dass sie glücklich werden. Dass sie einen Job haben, der sie erfüllt und nicht nur zum Geldverdienen erledigt wird. Und natürlich, dass sie einen Partner/in finden,mit dem sie glücklich sind. So glücklich wie ihr Papa und ich es sind. Ohne seine Mithilfe wäre unsere Großfamilie nämlich nicht möglich. Er kümmert sich sehr liebevoll um uns und ich bekomme regelmäßig Auszeiten. 

Wer oder was ist gerade total angesagt bei Deinen Jungs? 

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Bei Paul (10 Jahre) Dragons, Johannes (7 Jahre) Minions und Fussball, Noah (2 Jahre) Bob der Baumeister, Cars, Feuerwehrmann Sam, bei Jona (1 Jahr) Spielzeuge der großen Brüder klauen
 
Gibt es was, was du zum Thema Jungs-Mama schon immer mal los werden wolltest?
 
Ich kann jede Mama verstehen, die sich ein Mädchen wünscht. Aber ganz ehrlich: Jungs sind soooooo toll. Sie sind wild und frech aber auch so sensibel und loyal. Sie sind so hilfsbereit, kümmern und beschützen sich untereinander. Sie sind einfach super. Ich freue mich schon, wenn sie noch älter sind und ihre Freundinnen mit nach Hause bringen. Aber bis dahin genießen wir unsere Bande und leben im Hier und Jetzt. 
 
 

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6 comments

  1. Mit dem vierten Jungen schwanger…
    Ich wünschte, ich könnte auch so stolz sein. Ich bin mit dem vierten Kind schwanger und seit letzter Woche weiß ich, es wird wieder ein Junge. Dieses vierte Kind war nicht geplant und ich hatte so auf ein Mädchen gehofft. Momentan weiß ich nicht, wie ich mit dieser Enttäuschung umgehen soll. Eigentlich will ich mich auf das Baby freuen. Das hat es doch verdient und irgendwie ist das auch unsere Pflicht. Ich erzähle es kaum jemanden, weil ich weiß, dass eh Kommentare kommen, mit denen ich im Moment gar nicht umgehen kann. Ich liebe mein Jungs. Ja sie sind anstrengend (7,5,3) und die Wirbelwinde fordern einen ständig. Hinzu kommt eh der gesellschaftliche Druck, den man wohl nur als Einsiedler im Wald entfliehen kann. Es meinen die wenigsten böse mit den Kommentaren. Aber sie verletzen einen. Ich bewundere Euch, wenn Ihr da so locker drüber stehen könnt und die Kommentare sofort ins Nirvana befördert. Die Deutsche DIN-Norm besagt, ein Junge und ein Mädchen. Alles andere ist fragwürdig und hat „Verbesserungspotential“. Woher kommt dieses Denken? Man kann es doch kaum wirklich beeinflussen. Alle Mädchentipps hatten schon beim dritten damals völlig versagt. Mein Mann hat nur Brüder, die übrigens wieder nur Söhne haben. Es ist nie und nimmer bei jeden 50/50… Und ich finde es nervig, mir dann diese Kommentare anzuhören. Zumal ich ein Mädchen sehr gerne genommen hätte…
    *zur Zeit etwas verzweifelt und schiebe es auf die SS-Hormone*

  2. Hach ja, kann mich noch gut
    Hach ja, kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als unser Jüngster so winzig war. Und ds s hilft mir auch ein Stück in der empfunden nicht mehr so leichten Phase, die jetzt noch zu absolvieren ist. Nach so vielen Jahren (der Älteste ist inzwischen 22, der Jüngste 8) bin ich grad ein wenig entzaubert, weil nicht alles immer so gelingt wie erwünscht. Wenn so wie jetzt abends alle Großen am PC hängen, bin ich manchmal etwas wehmütig und denke an die Zeiten zurück, als alle noch klein waren. 5 Jungs sind wirklich toll, aber es ist mit der Zeit doch herausfordernder als ich dachte. Man braucht schon einen sehr langen Atem und ich hoffe sehr, wir halten es die restlichen Jahre noch gut miteinander aus. Viel Kraft wünsche ich euch für die Zeit, wenn allesamt durch Pubertät, „Vorpubertät“ und vielleicht noch Trotzphasen gehen! Gut ist natürlich, dass es inzwischen wieder mehr Freiräume für uns Eltern gibt! Genieße die kleine Rasselbande und arbeitet gut an euren Beziehungen zueinander. Ich wünsche euch das Beste und freu mich immer, wenn es noch mehr so „Verrückte“ (zumindest in den Augen mancher Leute gibt).

  3. 5 Buben – Toll! 🙂
    Ich bin vierfache Jungsmama, ein fünftes Kind soll noch folgen.
    Hätte auch nichts gegen einen weiteren Jungen. 😉

  4. Das ist ein sehr schönes
    Das ist ein sehr schönes Interview!

    Wir haben drei Töchter, und bei uns ist es anders herum, da muss sich mein Partner dann Sprüche anhören wie Du Armer, kein Sohn dabei, Der arme Papa etc…. Dabei hätte es besser nicht kommen können!

    Wir haben keine „typischen“ Mädchen, weil wir diese vorgebenen Rollenzuschreibungen furchtbar finden, also kein rosa Spielzeug sondern die neutrale Version, keine „Zickereien“ sondern Streit, und genauso viel Bausätze und Experimentierkästen wie Puppen und Bastelzeug. Das Kindergartenkind spielt mit Puppen genau so gerne wie mit Autos, die beiden Grundschulkinder fahren Motorrad und tanzen, sehr sportlich sind alle drei. Und ob sie später Freunde oder Freundinnen mit heimbringen ist ihnen überlassen! 😉

    Ich finde man soll Kinder einfach Kinder sein lassen und gemäss ihrer Interessen fördern. Ob das dann alles Mädchen oder alles Buben oder bunt gemischt ist, ist zweitrangig.

    Hut ab vor Dir mit dann bald 5 Kindern! Alles Gute!