Ihr Lieben,
was habe ich mich gefreut, als ich diese Geschichte im aktuellen Spiegel gefunden habe. „Lasst sie spielen“ steht als Überschrift darüber und auch der Rest des Interviews mit der kanadischen Jugendpsychaterin Shimi Kang spricht mir aus der Seele. Mein Lieblingssatz gleich zuerst: „Die größten Entdecker und Künstler unserer Geschichte wurden nicht von ihren Eltern gefördert, gezogen oder gezwungen. Die waren von ihrer Leidenschaft getrieben. Die gilt es zu fördern.“
Kang beschreibt, wie Kinder durchdrehen, wenn auf sie von frühester Kindheit immer nur Druck ausgeübt wird, wie schwer diese Kinder mit kleinsten Veränderungen umgehen können, später sogar depressiv werden können. Ich habe Euch noch ein zwei Passagen fotografiert – aber am Besten geht ihr schnell zum Kiosk und kauft Euch den Spiegel 🙂
Ich verehre den Hirnforscher Gerald Hüter, ich habe viele seiner Bücher gelesen. In „Jedes Kind ist hochbegabt“ beschreibt er, wie wir Erwachsenen schon viel zu früh, Druck auf Kinder ausüben und zu oft sagen, dass etwas falsch, unordentlich gemacht wird – selbst im Spiel. Und dass wir so die Freude und Kreativität der Kinder ganz schnell hemmen. Dazu passt folgende Situation. Meine fast vierjährige Tochter spielt gerade super gerne Schule. Sie nimmt sich ein liniertes Blatt, ich muss einen Buchstaben aufschreiben und sie malt dann den Buchstaben nach, bis die Zeile voll ist. Natürlich klappt das nicht perfekt. Mal steht das A auf dem Kopf, mal ist das S spiegelvekehrt. Sofort habe ich sie korrigiert und gesagt: „Das stimmt so nicht. Und bleib in der Zeile. Guck doch mal, wie ich das gemacht habe.“ Und wisst Ihr mit welchem Ergebnis? Sie hatte nach kürzester Zeit keine Lust mehr und sagte: „Ich kann das nicht.“, bevor sie es überhaupt versucht hatte. Ich hatte ihr die Freude daran kaputt gemacht. Ich fühlte mich furchtbar, als ich das realisierte. Am nächsten Tag habe ich ihr vorgeschlagen, dass wir wieder Schule spielen und habe sie nicht mehr korrigiert. Und natürlich standen die As wieder auf dem Kopf, aber ich sagte einfach: „Prima sieht das aus.“ Und mit welchem Ergebnis? Sie schrieb ein ganzes Blatt voll und zeigte es stolz abends ihrem Vater und war glücklich.
2 comments
Finde ich ganz toll. Eine
Finde ich ganz toll. Eine Kinderwelt muss nicht immer nach Regeln funktionieren, sie leben in ihrer Welt und spielen so, wie es ihre Kreativität und Fantasie zulässt und das ist doch wunderbar. Aber ganz ehrlich ich ertappe mich auch immer wieder dabei, dass ich Spiele, die mein Sohn wohl anders spielen will als es die Regeln verlangen, korrigiere. In Zukunft werde ich aber vermehrt darauf achten und meinen Sohn dann einfach so spielen lassen, wie er es möchte.
Schöner Gedanke – danke dafür!!!
Ganz liebe Grüße
Nina
http://ninaitwanina.blogspot.co.at/
NEIN zu Spiegel!
Ich kaufe den Spiegel aus Prinzip nicht. Auch wenn dieser Artikel mir bestimmt gefallen würde. Unsere Presse druckt so viele Lügen da möchte ich nicht mal die paar Euro’s investieren. Ich finde wir Eltern sollten diese „PropagandaPresse“ nicht unterstützen die uns ganz klar in einen Krieg führen will.
Lilli K. Aus N.