Liebe Lisa, wir Mütter sind schon wirklich eine bunte Mischung aus den verschiedensten Eigenschaften. Wir sind einfühlsam, wenn unsere Kinder traurig sind. Lustig, wenn wir versuchen, sie aufzuheitern. Fröhlich, wenn wir mit ihnen durch Wasserpfützen hüpfen. Mitleidend, wenn sie das erste Mal enttäuscht werden. Motivierend, wenn sie nicht an sich selbst glauben. Konsequent, wenn´s sein muss. Lehrend, wenn wir bei Hausaufgaben helfen. Tröstend, wenn sie sich das Knie aufgeschlagen haben. Ja, ich finde, wir Mamas sind ganz schöne Allrounder.
Vorgestern Nacht aber fühlte ich mich eher wie eine Super-Heldin. Wie neulich ja schon geschrieben, hängt bei uns irgendwie ein Magen-Darm-Virus in der Familie fest. Ich selbst habe seit Tagen immer mal wieder einen flauen Magen, das Söhnchen hatte ja fies Durchfall. Eigentlich war mir danach, mich ins Bett zu kuscheln und ein bisschen zu leiden. Doch dann wurde meine Tochter ganz weiß im Gesicht. Ich ahnte – da kommt was. Vorsorglich legte ich sie in mein Bett, breitete Handtücher aus. Hatte gerade die Schüssel aus der Küche geholt, es fehlten nur noch zwei Schritte bis zu ihr – da kotzte (sorry, kein anders Wort trifft das, was sie da tat) alles voll. Mein Bett, den Boden, die Kissen – alles. Ich stieß einen Schrei aus, was den Kleinen, dem ich gerade erst den Schlafanzug angezogen hatte, interessierte und ins Schlafzimmer gerannt kam. Ich hatte nun also die Aufgabe: Die Große aus ihrem dreckigen Schlafanzug holen und im Bad sauber machen, die Betten abziehen und frisch überziehen, ohne dass Söhnchen durch die Kotze hüpft. Und natürlich die zitternde, entkräftete Tochter trösten. Ich weiß nicht, was dann in einem Mutter-Hirn passiert, aber meine eigenen Magenschmerzen waren nicht mehr existent. Als hätte mein Gehirn entschieden, dass für eigene Wehwehchen kein Platz mehr ist..Mutterliebe eben…
Mit Lichtgeschwindigkeit wechselte ich alle Wäsche, putzte der Boden, verstaute den Sohn im Bett (der sofort einschlief, vielen Dank dafür!), streichelte meine Tochter. Wie eine Maschine mit mindestens acht Armen.
Die Nacht war anstrengend, weil meine Große sich noch mehrmals übergeben musste und ich im Bett neben ihr kaum ein Auge zu tat. Trotzdem war ich hellwach, als mein Sohn um 6.15 Uhr „Maaamaaaa“ rief. Wenn Du Dich jetzt fragst, wo der Gatte war – auf Geschäftsreise – klar, Murphy´s Law, muss so sein (Anmerkuung: Jetzt, einen Tag später hat´s ihn auch erwischt…).
Ich klopfe mir ja nicht oft auf die Schulter, aber ich finde, gestern morgen hätte ich einen kleinen Orden verdient. Und ich weiß, dass es da draußen gaaaaanz viele Mamas gibt, die so oft Superhelden-Kräfte entwickeln.
Und genau deshalb ist dieser Pokal da oben heute für Dich, mich und alle Mamas dieser Welt!
Bildquelle: MMchen / photocase.de
4 comments
… Irgendwie musste ich schmunzeln aber
nur, weil es bei uns nicht anders wäre. Allerdings hätte auch ich die Kotze wegwischen müssen, wenn Papa zuhause gewesen wäre. Denn wenn er es hätte wegputzen müssen, hätte er seinen Haufen danaben gekotzt 😀
Aber lustigerweise hatten wir eine ähnliche Situation vor nicht allzu langer Zeit. Wir waren gerade umgezogen und mein Mann, Kind und ich hatten noch keine Küche. Wir also zum Asiaten. Die einzige die es nicht vertragen hat, war natürlich ICH. Nachts hatte ich solche Magenschmerzen, dass ich kaum laufen konnte und Schweissausbrüche hatte. Ich bat meinen Mann, einen Wärmflasche für mich zu machen. Er tapperte mit halb geschlossenen/halb geöffneten Augen in die Küche runter; ich hörte noch den Wasserkocher brodeln und war kurz davor wegzunicken, als ein lauter Schrei aus der Küche kam. Kind wach, meine Magenschmerzen wie weggeblasen und ich stand in Überschallgeschwindigkeit in der Küche. Da sass er … der Mann mit Boxershort, der sich kochendes Wasser über die Beine goss :O Aber ich war zu 80 % wieder hergestellt und hatte einen Herz- und Pulsschlag der mich die ganze Nacht wach hielt …
Ich hoffe ihr seit nun alle wieder fit!
Den Orden hätte ich mir nach dieser Nacht auch gern verliehen 😀
Schön geschrieben!
Liebe Katharina,
danke für den Orden an uns alle!
Magen – Darm – bei Kindern ( und Gr0ßen ) ist einfach fies….
Ich „empfehle“ für die Waschaktionen danach den Hygienespüler von dm,
und wer eine „Bettfedernreinigung“ für Daunenkissen etc. in Berlin sucht,
dem helfe ich gern mit einem Tip weiter! Selbst erprobt…. 😉
Gute Besserung Euch allen!
Liebe Grüße
Antje
…
… und richtig kuschelig wird’s dann, wenn man dann selbst anfängt sich zu übergeben die ganze Nacht, der Mann auf Geschäftsreise ist und am nächsten morgen Kind Nr 3 an der Reihe ist.
Großeltern natürlich 600 km entfernt.
Aber auch das geht vorüber zum Glück : )
Oh ja das haben wir Mamas manchmal verdient…
so einen Orden, da gebe ich Dir, liebe Katharina absolut recht. Und ja, ich kann Dir nachfühlen… Unsere Zwillinge hatten das auch erst, glücklicherweise 2 Tage der Erste und darauffolgend 2 Tage der Zweite und nicht Beide gleichzeitig! Die große Tochter hat es Gott sei Dank nicht bekommen… ich weiss nicht, wie ich das überstanden hätte… wirklich. Unsere sind noch kleiner und es ging auch noch oft daneben, anstatt in die Schüssel. Auch bei uns war mehrmals in der Nacht das ganze Ehebett voll!! Alles neu überziehen, Kind waschen und umziehen und selber immer tiefer durchatmen, weil man sonst gleich dazu …. könnte! Schrecklich… und am Morgen muss Mami wieder fit sein und alles muss laufen! Wir sind Superwomen und das nicht nur im Ausnahmezustand finde ich ;O)