Seit ich denken kann, riecht Weihnachten für mich nach Vanillekipferln. Jedes Jahr, pünktlich zum ersten Advent, verwandelte sich die Küche meiner Oma in eine Backwerkstatt. Tagelang knetete sie Teig und stellte die herrlichsten Plätzchen her, die sie fein säuberlich in Kartons packte und an ihre Töchter und Enkel schickte. Da sie wusste, dass Vanillekipferl meine Lieblingssorte sind, bekam ich immer eine Extra-Portion davon. Ich weiß nicht, wie sie es gemacht hat, aber ihre Kipferl schmeckten einfach am Besten – kein Bäcker weit und breit konnte so gut Kipferl backen wie sie.
Nun ist meine Oma im Mai gestorben und es ist das erste Jahr, in dem ich kein Paket bekommen werde. Da Vanillekipferl für mich aber einfach zu Weihnachten dazu gehören, habe ich am letzten Wochenende gebacken. Leider habe ich meine Oma nie nach dem Rezept gefragt, also habe ich im Internet gesucht und stieß dort auf ein Rezept, das „Uromas Vanillekipferl“ heißt. Es war also keine Frage, dass ich genau dieses ausprobiert habe und zum ersten Mal in meinem Leben Vanillekipferl gebacken habe. Heute zeige ich Euch das Ergebnis:
Die Zutaten:
- 250 Gramm Mehl
- 210 Gramm Butter
- 100 Gramm Mandeln (gemahlen)
- 80 Gramm Zucker
- 2 Päckchen Vanille Zucker
- 1 Packung Puderpucker (zum Wenden)
- 2 Packungen Vanille Zucker (zum Wenden)
Weihnachten ist ja die Zeit der Naschereien, was total okay ist. Trotzdem habe ich entschlossen, diesen Vanillekipferln einen „gesunden“ Touch zu geben, in dem eine Mehl-Mischung genommen habe. Ich habe einfach 125 Gramm Diamant Instant Mehl und 125 Gramm Diamant Dinkel Mehl verwendet – und kann verraten: Dem Geschmack hat dies absolut nicht geschadet. Die Idee dazu hatte ich, weil auf den neuen Designs der Aurora-Mehle nun steht, für was sich die Mehle besonders gut eignen (eine klasse Idee für Back-Anfänger wie mich). Und auf dem Dinkelmehl stand eben auch, dass es sich sehr gut mit anderen Mehlen mischen lässt.
Zuerst müsst Ihr alle Zutaten für den Teig ordentlich verkneten, ihn dann in Folie einwickeln und für 30 Minuten in den Kühlschrank zum Ruhen legen.
Den Kipferlteig zu Rollen mit einem Durchmesser von circa 4 Zentimeter formen. Danach in ca. 1 – 2 cm dicke Scheiben schneiden.Aus diesen Scheiben die Kipferl formen und nicht zu eng aneinander auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
Im Umluftherd bei 175°C ca. 20 Minuten backen. Wenn die Kipferl beginnen zu bräunen, sind sie gut.
In der Zwischenzeit den Puderzucker in eine große Schüssel sieben und mit zwei Päckchen Vanillezucker vermengen.
Die Kipferl nun etwa 3 Minuten kühlen lassen. Dann in die vorbereitete Puderzuckermischung legen und von allen Seiten darin wenden. Sind die Kipferl jetzt noch zu warm, zerbrechen sie sehr leicht; sind sie zu kalt, haftet der Puderzucker nicht mehr gut. Am besten immer wieder probieren, ob sie schon fest genug sind. Noch leichter ist es (so habe ich es auch gemacht), einfach den Puderzucker und den Vanillezucker durch ein ein Sieb auf die Kipferl zu streuen.
Ok, ich gebe zu: Meine Vanillekipferl sahen nicht ganz so hübsch aus wie die von meiner Omi. Aber sie schmeckten ganz wunderbar, wir haben sie gleich mit einer Tasse Tee aufgefuttert. Ich wette, meine Omi hat von irgendwo her zugesehen und sich gefreut, dass wir ihre Tradition weiterleben lassen. Die Porzelan-Platte, auf denen die Kipferl liegen, habe ich übrigens von meiner Oma geerbt.
Wir wünschen Euch eine wunderbar leckere Vorweihnachtszeit mit vielen leckeren selbstgebackenen Plätzchen!
Und noch eine Info zum Schluss: Wenn Ihr im Supermarkt das Diamant Mehl nicht findet, liegt es daran, dass Aurora Mühlen in den verschiedenen Regionen Deutschlands mit verschiedenen Marken vertreten ist (Ich in Berlin backe mit Diamant und Aurora, bei Lisa im Bergischen Land gibt es Diamant Mehle, in anderen Teilen Deutschlands Rosenmehl, Gloria und Goldpuder)