Gibt es so etwas wie Gebärneid unter Müttern?

Hey Lisa,

ich hab' mal ne' Frage – so von Mutter zu Mutter. Neulich war ich mit meiner Freudin Toni auf dem Spielplatz. Toni und ich waren zur selben Zeit schwanger mit unserem ersten Kind. Ihr Kind ist zehn Monate alt – genauso wie Maxime.

Tja, und vor ein paar Wochen platzte sie dann mit der guten Nachricht heraus: "Ich bin schwanger. Schon im dritten Monat".

Wow, das saß! Ich freute mich riesig für sie! Und dann ging's los. Das Kopfkino.

Das ist so romantisch. Sie ist einfach wieder schwanger. Ein Kind der Liebe. Und sie sieht dabei so hübsch aus wie sie auf dem Spielplatz im Blümchenkleid und mit rotlackierten Zehen Zwieback knuspert. Hach!

Verstehe mich nicht falsch: Das ist ihr Baby. IHR kleiner Herzschlag. IHR Bauch. Aber trotzdem kann ich mich wie aus heiterem Himmel nicht mehr von all diesen Fragen wegdenken. Sollte ich, also wir, nicht ein zweites Kind haben? Ist das nicht irgendwie der Lauf der Dinge? Sollte ich nicht weniger egoistisch sein und Maxime nicht auch ein Geschwisterkind zum Nebeneinander-Aufwachsen schenken?

Und dann denke ich: Halt, ich muss arbeiten! Muss mal wieder was für mich machen! Noch ein Karriereknick mit 30? Kommt echt nicht gut! Nicht, dass ich für immer zu Hause hänge!

Mein Mitbewohner Daniel, ein Psychiater, mit dem ich einst in Peking eine WG geteilt habe, meinte immer zu mir: "The grass always looks greener on the other side." Sprich: Die Kuh denkt immer, dass das Gras auf der anderen Zaunseite grüner ist.

Aber stimmt das im Bezug auf Mütter? Oder werden wir immer Baby-neidisch sein? Wie geht es Dir denn mit drei Kindern? Schmachtest Du immer noch fremde Bäuche an?

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