Ihr Lieben, nach einem Beitrag über den richtigen Altersabstand zwischen Kindern hat sich Alisa gemeldet und hat uns ihre Sicht auf die Dinge aufgeschrieben. Wir bedanken uns sehr herzlich für diesen tollen Gastbeitrag. Wir freuen uns riesig über diesen phantastischen Austausch mit Euch Leserinnen! DANKE!
"Über die Überschrift dieses Blogbeitrags bin ich vor ein paar Tagen gestolpert: „Lisa hat ihre Kinder schnell hintereinander bekommen, Katharinas Tochter ist drei Jahre älter als ihr Sohn. Was ist denn nun besser?“
Auch wenn ich weiß, wie diese Sätze gemeint sind, suggerierten sie mir doch zu allererst, dass jede Mutter, jedes Elternpaar scheinbar Kontrolle über die Kinderplanung hat, über die Anzahl und über den Zeitpunkt.
Sensibel bin ich für solche Themen vor allem, weil es mich selbst momentan im Alltag ununterbrochen betrifft. Ich bin Mutter einer kleinen Tochter, die kürzlich 2 geworden ist. Im ersten Jahr war alles recht entspannt, wie ich meine. Aber dann ging es los. Plötzlich werden mir beim Sport von zwei mir fremden aber gleichaltrigen Müttern Empfehlungen ausgesprochen:„ Ach, du hast ein Kind?Erst eins? Also 1,5 Jahre Altersunterschied zwischen den Kindern sind sowas von perfekt. Wirklich!“. Bestätigendes und motivierendes Nicken der anderen Mutter! Am liebsten hätte ich geantwortet, dass das etwas knapp wird, da unsere Kleine bereits 1,5 Jahre alt ist. Die zweite Mutter fügte hinzu:„ Zum einen hat man es dann hinter sich, zum anderen wird deine Kleine sich immer schlechter an ein Geschwisterchen gewöhnen können, je älter sie wird.“
Drei Wochen später an der Wursttheke im Supermarkt. Meine Tochter hält ihre geschenkte Scheibe Mortadella dankbar in der Hand und ich will gerade ansetzen und mitteilen welche Leberwurst ich gerne hätte, da fragt die Wurstfachverkäuferin schmunzelnd mit wissendem Blick auf meinen Bauch“ Na? Da ist wohl ein Geschwisterchen unterwegs, hm?!“ Ich antworte „Nein, ich bin am Bauch wohl einfach nur dick“, wobei ich einen flachen Bauch habe. Ihr ist das ganze sichtlich peinlich und sie beteuert drei Mal, dass sie das ja völlig uns überließe und sich nicht einmischen wolle. Danke!
Eine Nachbarin klingelt und fragt: „Habt ihr Babyklamotten in Größe 62 für eine Freundin von mir? Wahrscheinlich wollt ihr die Sachen selber behalten, wenn das Zweite kommt oder?“ Diesmal etwas souveräner antworte ich: „ Naja, wie du siehst ist nichts unterwegs“
Es folgt ein Vortrag über die Wichtigkeit eines zweiten Kindes, weil alle Einzelkinder unglaublich verwöhnt sind. „Die können sich doch gar nicht alleine beschäftigen. Nee nee, zwei sind schon gut.“ Wieder denke ich nach dem Gespräch sehr lange über die Selbstverständlichkeit nach, mit der solche Sätze ausgesprochen werden. Kürzlich in der Spielgruppe sitze ich einer Mutter gegenüber deren Tochter fast 3 Jahre alt ist, einen 12 Wochen alten Sohn schunkelt sie so ganz nebenher auf dem Arm herum. Grinsend und unvermittelt fragt sie „Na? Was ist bei euch mit einem Geschwisterkind? Sie ist ja jetzt 2 geworden!“.Verblüfft darüber, dass wieder einmal eine mir unbekannte Mutter sowas Persönliches fragt, überlege ich, wie ich darauf reagieren soll.
Ergeht es nur mir so? Ist es nicht einfach eine sehr private Frage nach dem Kinderwunsch? Kinderlose Paare berichten oft, dass so viele Menschen um sie herum fragen und bohren wann denn nun der Nachwuchs kommt. Es wird offensichtlich nicht besser, wenn man bereits Eltern ist. In den Kindergärten wird uns mehrmals bei der Anmeldung transparent mitgeteilt, dass Geschwisterkinder bevorzugt werden. Ja, aber es gibt nunmal immer erste Kinder, oder? „Naja, dann wird es bei Ihnen ja in der Einrichtung in der Ihre Tochter letztendlich unterkommt für das zukünftige Geschwisterkind kein Problem.“
Ich finde es anstrengend, dass jeder erwartet, dass man ein zweites Kind bekommt. Ich finde es selbstgerecht vorauszusetzen, dass der eigens gewählte Zeitpunkt auch bei jedem anderen DER ideale Moment ist, eine erneute Schwangerschaft anzudenken. Ich finde es unsensibel und zu persönlich -und das ist mir am wichtigsten- einfach so eine intime Frage zu stellen, wenn man die Mutter und ihre innere Gefühlswelt zu dem Thema kaum kennt.
Was die Mutter dort in der Spielgruppe nicht wusste, als sie fragte, ob wir denn schon daran gedacht haben so langsam wieder unverhütet Sex zu haben ist, dass wir 2 Wochen zuvor eine Fehlgeburt erlebt haben. Wir wünschen uns ein zweites Kind! Auch wenn wir bei unserer ersten Tochter durch viel Schonung in der Schwangerschaft, Krankenhausaufenthalte und immer wieder Sorgen, ob alles gut geht, erfahren haben, dass es nicht für jeden so locker ist, ein Baby auszutragen, haben wir Mut gehabt und wollten es unserem Kinderwunsch zu Liebe wagen. Es ist leider nicht gut gegangen. Nächte in der Klinik, eine Operation, viele Tränen und noch mehr Organisation waren nötig um es zu überstehen. Ich kenne viele Eltern, die sich,wie wir,ein weiteres Kind wünschen, aber definitiv keines mehr bekommen können. Ich kenne Eltern, die es schon lange probieren, aber so schnell wie beim ersten will es eben nicht wieder klappen. Ich kenne Eltern, die ein krankes Kind bekommen haben und die Kraft für ein zweites Kind nicht oder noch nicht aufbringen können. Ich kenne Eltern, die nach dem ersten Kind schwer erkrankt sind und kein weiteres Kind mehr bekommen dürfen.
Ich finde es schade, dass das Thema Kinderkriegen nach wie vor so ausdiskutiert wird, über den eigenen Kopf hinweg, ungefragt und unsensibel. Wir konnten den Zeitpunkt für ein Zweites nicht bestimmen und kontrollieren. Die Frage „Was ist denn nun besser?“ können sich manche eben nicht stellen, das sollte man doch immer im Hinterkopf behalten."
Photoquelle: photocase/
52 comments
Danke!
Liebe Alisa! Besser hätte ich es nicht schreiben können… Unsere Tochter ist 4 und leider noch immer ohne Geschwister. Bei ihr wurde ich damals im 6. ÜZ schwanger. Im Juni mussten wir das lang ersehnte Geschwisterchen in unserem Urlaub in der 8. SSW zu den Sternen gehen lassen. Wir haben alle 3 gelitten… Und die Sorge ist groß,dass es nicht mehr klappt,weil es beim 2. Wunder ewig dauerte und ich schon fast 35 bin… Auch ich kenne diese Kommentare wie ‚Langsam wird der Abstand aber zu groß. Kein Wunder wenn sie nicht teilen will (was sie durchaus tut!!!) sie ist ja nur Einzelkind. Ohne Geschwister wird sie nie lernen,dass es nicht nur nach ihr geht.‘ Ebenfalls von völlig fremden Personen,die meinen sich über uns ein Urteil bilden zu müssen. Mittlerweile bin ich da sehr offen geworden und sage Dinge wie ‚Falls Sie nicht wissen,wie es ist ein Kind zu verlieren,seien sie froh. Unser Plan sah auch mal anders aus.‘ Oder ‚Schön,wenn bei Ihnen alles immer nach Plan läuft,bei uns leiser nicht. Und ich hab noch keinen Katalog gefunden in dem wir uns unser Kind in den Bauch bestellen können.‘ Nicht nett,ich weiß. Aber mich macht das so traurig und aggressiv. Und so kann ich wenigstens die Wut loswerden. Die Tränen weine ich dann später…
Vielen Dank, endlich spricht
Vielen Dank, endlich spricht es mal jemad aus, Mir eght es ganz genauso. Es ist schon schwer genug das zu akzeptieren und jede unbedachte Nachfrage („plant ihr?“ „ihr solltet zwei Kinder haben“ etc) schmerzt.
Sehr richtig!
Der Beitrag spricht mir aus der Seele!
Meine Tochter ist vier und auch wir werden ständig gefragt wann denn das zweite kommt oder ungefragt darauf hingewiesen, dass der Abstand ja schon sehr groß wäre usw.
Ich habe beschlossen auf die frage immer zu antworten, dass ist Privatsache denn genau das ist es ja auch.
Aus welchem Grund auch immer man kein weiteres Kind bekommen will oder kann das geht niemanden was an bzw. ich möchte selbst entscheiden wem ich was erzähle…
2.Kind
Ein wirklich gut geschriebener Bericht. Ich kann die beschriebenen Gedanke sehr gut nachvollziehen, jedoch fehlt mir einer. Was ist mit Eltern welche „nur“ ein Kind wollen? Immer wieder lese ich das solche Eltern egoistisch sind und deren Einzelkinder verwöhnt seien. Das nenne ich Vorurteil und Schubladisierung.
Danke
Einfach nur Danke, dass mal jemand daran erinnert, dass manche Dinge nicht einfach entschieden werden können. Dass man vielleicht tatsächlich nicht kann und schon genug damit zu tun hat, damit klarzukommen.
Danke für diesen Beitrag
Danke!
Dieser Beitrag spricht mir aus der Seele. Ich hatte nach meinem 1.kind zwei Eileiterschwangerschaften, das waren körperlich und seelisch höllenqualen. Ständig wurde ich auf ein Geschwisterchen angesprochen, sogar als Egoist beschimpft von fremden Mamas, weil mein Sohn ein armes Einzelkind ist. Da war er grade 2! Inzwischen haben wir dank IVF eine kleine Tochter und sind überglücklich und dankbar, auch wenn es ein steiniger Weg war. Der Abstand von 3,5 Jahren ist perfekt. Ich würde nie jemanden auf ein erstes oder weiteres Kind ansprechen, man weiß nie die Geschichte dahinter und hat kein Recht, sich einzumischen.
Danke
Wirklich danke für diesen Beitrag. Nach einem glücklichen gesunden Sohn wurde mein zweites Kind eine Woche vor dem Termin wegen eines Nabelschnurknotens tot geboren.
Nichtsdestotrotz nehmen die Fragen nicht ab und statt zu sagen, sorry, ich bin nicht so frei im Kopf denke ich an die drei Sternenkinder, die ich noch danach verloren habe. Eine Frage nach der Familienplanung oder Kind Nummer 2 bzw gefühlt Kind Nummer 3 ist absolut unsensibel- ob man jetzt die Vorgeschichte kennt oder nicht!!! Aber mir scheint, wir sind uns hier einig 🙂
Danke für diesen Beitrag
Wir haben ein 4 jährige Tochter und kennen diese Sprüche auch zu genüge. Ode eher gesagt ich. Die Männer untereinander kommen nicht mit solchen Fragen.
Meine Nachbarin ständig: „jetzt wird es aber Zeit. Am besten ganz kurz hintereinander. Denn sonst können sie nichts miteinander anfangen und sie spielen dann so schön“.
1. meine Schwester und ich sind 6 Jahre auseinander und auch diese Konstellation ist und war super.
2. Fakt ist dass sie nicht immer spielen sondern auch viel streiten.. aber ist ja auch egal.
Es ist wie in der Erziehung, wo sich auch viele einmischen ( sei es an der Kasse beim einkaufen) , tun sie es bei der Anzahl der Kinder scheinbar auch.
Wir möchten kein zweites Kind. Wir sind beide freiheitsliebend auch gern allein und leiden wenn wir diese Bedürfnisse nicht befriedigen können. Wir lieben die Ruhe und mögen es nicht zu laut und hektisch. Und Kinder sind nunmal nicht still und ruhig ;-)Mit einem Kind kriegen wir es gerade noch so hin. Da stoßen wir schon an unsere Grenzen. Auch wenn sicherlich Familien mit mehreren Kindern darüber schmunzeln. Es kommt halt darauf an wie man selber gestrickt ist.
Ich habe zudem noch eine psychische Erkrankung und bin nicht unendlich belastbar. Und trotzdem wuppe ich Arbeit, Kind und Haushalt. Und ich finde es ist viel.
Für uns 3 ist es schön. So habe ich für meine Tochter die Kraft. Mit einem zweiten Kind könnte ich es nicht mehr garantieren.
Manchmal wünschte ich, ich hätte die Kraft für ein Zweites um meiner Tochter eine Schwester oder einen Bruder zu schenken. Aber ist es das wert?
Nur aus diesem Grund?
Ich denke nicht.
Das ist das einzige was mir manchmal wehtut. Ich möchte nicht, dass sie später traurig ist keine Geschwister zu haben.
Aber ich denke, sie wäre noch trauriger wenn ihre Mutter nicht mehr bei ihr wäre, sondern in einer Anstalt.
Ich habe auch nichts dagegen wenn andere mich Fragen. Ich möchte nur nicht das Leute beurteilen, bewerten und Ratschläge geben.
LG
Weiteres Geschwisterkind ?
Ich habe 3 jährige Zwillingsjungs und erlebe seit dem Tag ihrer Geburt auch so manch unpassende Kommentare:
„Ohne Zwillinge ! Direkt in einem Abwasch“
„Ein Pärchen? Dann sind Sie ja jetzt fertig“
„Sind die beiden durch künstliche Befruchtung entstanden ?“
„Bei Zwillingen würde ich mich erschießen“
„Zwillinge? Dann sind Sie ja jetzt fertig “
Ich empfinde diese Art von Feststellungen als sehr distanzlos und grenzüberschreitend. Warum wird davon ausgegangen, daß eine Familie nur oder erst mit 2 Kindern perfekt ist ? Und am besten Junge und Mädchen … als ob man darauf Einfluss hätte.
Vor allem bei der Frage nach der künstlichen Befruchtung antworte ich manchmal sehr krass mit „Nein, wir hatten dabei Spaß im Bett – möchten Sie auch die Position wissen?“ Dabei finde ich, dass allen Paaren die leider auf künstliche Befruchtung zurückgreifen müssen, der größte Respekt gezollt werden sollte ! Einen Solchen Weg auf sich zu nehmen, bedeutet für mich, dass dieser Nachwuchs die größten Wunschkinder überhaupt sind !
Völlig ignoriert werden die Mütter, die gar kein zweites WOLLEN
Der Beitrag spricht mir zu großen Teilen aus der Seele. Mein Sohn ist 1,5 Jahre alt und wir wollen gar kein zweites. Aber alle fremden Leute fragen, wann es denn ein Geschwisterchen gibt.
In dem Beitrag werden am Ende einige Beispiele genannt, warum Eltern kein zweites Kind bekommen (können). Aber auf die Idee, dass man gar kein zweites möchte, kommt mal wieder keiner.
Und so kämpfe ich weiter täglich gegen alle Verurteilungen meinerseits an, eine egoistische Rabenmutter zu sein, weil nicht eine Krankheit verhindert, dass ich kein zweites Kind bekomme, sondern ich es schlicht und einfach so entschieden habe.
Danke!!!
Danke! Sie sprechen mir aus der Seele. Ich bin auch ständig mit der Frage konvrontiert. Mein Sohn ist 1,5. Das schlimme ist, dass auch Freundinnen, vor allem Konderlose ständig nachbohren wann den das Zweite kommt. Die Leite vergessen einfach das dahinter persönliche Entscheidungen stehen die niemanden was angehen. Ich wünsch mir so sehr ein zweites Kind, mein Mann fühlt sich aber noch nicht bereit dazu. Einmal habe ich es auch jemanden so gesagt und dann wirde mor mit einem Augenzwinkern geraten einfach nicht zu verhüten! Ich bin aus allen Wolken gefallen. Mich macht die Frage immer sehr traurig, vor allem weil es beim ersten Ewig gedauert hat Schwanger zu werden und wir es eigentlich aufgegeben hatten. Man muss in kein Schema passen, die Familie muss glücklich sein und den Zeitpunkt selbst wählen. Und ich hoffe das sich der Wunsch bei meinem Mann auch irgendwann einstellt.
Danke!
Du schreibst mir aus der Seele…
Die erste ist nun 1,5j und die Fragen kommen praktisch seit Geburt an. Leider auch von denen, die wissen, dass wird für Wunder Nr1 schon Jahre gebraucht haben.
Anfangs habe ich noch mit Ausflüchten wie „wie genießen erstmal Nr 1…“ etc geantwortet und bin freundlich geblieben.
Mittlerweile fällt es mir schwerer die Fassung zu behalten. Meine aktuelle Standard Antwort ist „so Gott will“… Und bei weiteren Nachfragen gehe ich oft den direkten Weg und sage, dass es hoffentlich nicht wieder Jahre braucht. Das verunsichert das Gegenüber oft und ich werde erstmal nicht wieder drauf angesprochen.
An der nächsten Antworten-Stufe arbeite ich grade, vielleicht reiche ich der Fragestellerin (ja, es sind zu 90%Frauen) eine meiner Hormonspritzen …
Ohja
Ein ganz toller Beitrag, es sollte jedem immer schön selber überlassen werden wann wie ob oder ob nicht. Eins oder drei vier jedem seine Sache und die Leute sollten manchmal einfach nicht fragen. Ich habe es aufgegeben bei meinem Bruder nachzufragen wenn es soweit ist das eins kommt wird er mir schon Bescheid sagen 🙂 ich halte mich auch strickt dran. Man darf auch nicht vergessen nicht bei jedem ist es so einfach und diese Leute danach ständig zu fragen naja
Und was ist mit dem Vater?
Einen Aspekt, den noch niemand hier angesprochen hat, ist der Vater: was, wenn der kein zweites Kind will? Meine Tochter ist vor Kurzem 2 geworden, und ich haette gerne bald oder irgendwann ein zweites Kind. Aber fuer meinen Mann kommt ein zweites Kind gar nicht in Frage – bevor unsere Tochter geboren wurde, haben wir immer gesagt, dass wir zwei Kinder wollen, aber seit sie da ist, fuehlt er anders.
Er fuehlt wie jemand hier schon sagte, dass er gerne immer und uneingeschraenkt fuer sie da sein will und er will einfach kein zweites Kind mehr.
Schade, aber das muss ich respektieren. Ich werde ihm sicherlich kein zweites Kind „unterjubeln“.
Und der fremben Mama, die auf dem Spielplatz fragt, wenn denn das Zweite kommt, muss ich diesen Grund auch nicht gerade aufs Brot schmieren…
Man wird nie in Ruhe gelassen
Die Frage nervt mich auch. Zum einen, weil ich es zu persönlich finde und zum anderen, weil ich auch diese Verteufelung von Einzelkinder extrem ätzend finde. Nicht alle Geschwister verstehen sich super und nicht jedes Einzelkind wird automatisch ein Soziopath.Die Frage nach dem zweiten Kind treibt wohl viele Muddis um. Ich habe nämlich vor ein paar Wochen auch dazu gebloggt: https://nochnemuddi.wordpress.com/2015/08/11/nach-dem-kind-ist-vor-dem-kind-ein-plaedoyer-fuer-einzelkinder/
Sehr richtig, aber es „nervt“ auch andersrum
Der Beitrag spricht mir aus der Seele, denn auch unser Sohn ist inzwischen 4 und die Anfragen häufen sich.
Leider gibt es aber auch genau die, die bei der Äußerung, dass man sich ein 2. Kind wünscht, immernoch unverständlich den Kopf schütteln…
Ihr habt doch ein gesundes Kind…
Ein zweites Kind in der heutigen Zeit würde ich mir nicht antun…
Ihr solltet euch das nochmal genau überlegen…
Reicht denn eines nicht…?!
Immer wieder stolpern wir über solch unsensible Aussagen.
Unser Sohn war ungeplant und ich war noch recht jung. Gerade 23 als er geboren wurde und gerade mit der Ausbildung fertig.
Natürlich war es finanziell manchmal schwierig, trotzdem hat es ihm an nichts gefehlt!
Im Gegenteil…
Heute sieht die Situation ganz anders aus.
Wir arbeiten beide, haben gute Jobs und würden uns gerne „in unbestimmter Zeit“ – also nicht heute und morgen, aber vielleicht nächstes Jahr – nochmals auf das Abenteuer Baby einlassen.
Und dann sind da immer wieder diese Leute, die versuchen es dir auszureden und dir zu erklären, dass das vollkommen unnötig ist.
Schade drum, denn eigentlich sollte doch jeder sein Glück selber planen und darüber er bestimmen….
Allmählich bin ich von diesen Aussagen nur noch genervt und antworte meistens mit dem Satz: Jedem das Seine! Wenn der Zeitpunkt passt (ich weiß es gibt ihn nicht, den perfekten…) dann werden wir es zumindest nocheinmal versuchen.
. . . auch nach dem 2. geht es weiter!
Der Text spricht bestimmt vielen aus der Seele. Wir haben nach einem langen und steilen Weg endlich ein gesundes Kind bekommen. Als die Kleine gerade mal 14 Tage war, fragten mich schon die ersten nach dem 2. Aber die beste Antwort ist da gewesen: Wenn der Herrgott will dann bekommt sie ein Geschwisterchen. Da waren die meisten sprachlos und haben nichts mehr gesagt. Dass ich wieder ganz auf natürliche Weise schwanger werden kann und dann 16 Monate später mein 2. gesundes Kind auf die Welt brachte, ahnte keiner. Und selbst da, ja verdammt es gibt einige Frauen die mit flachen Bauch vom Krankenhaus heimgehen, aber es gibt genug bei denen der Bauch länger zu sehen ist und wenn man dann gefragt wird, na ist da noch eines drinnen oder ist das 3. schon unterwegs, nervt es einfach. Wie mein Kleiner grad ein halbes Jahr war, hatte ich ein Erlebnis in einem Blumenladen, lange Schlange und keine Aussicht zum an die Reihe kommen, da drehte sich plötzlich eine Dame ganz vorne in der Schlange um und meinte, na kommens doch vor, im schwangeren Zustand soll man nicht solange mit einem Kind auf dem Arm stehen. Andere vor mir meinten auch, gehen Sie nur vor. Ich wollte schon fast etwas sagen, doch dann war ich einfach froh an die Reihe zu kommen und den Laden einfach verlassen zu können. Selbst Leute, welche deinen steineren Weg miterlebt haben, denken nicht bevor sie reden. Wir haben uns nun entschieden, wir haben 2x im Lotto gewonnen und werden unser Glück mit Sicherheit nicht mehr heraufbeschwören. Wir sind glücklich 2 gesunde Kinder zu haben und egal ob keines, 1,2,3 oder mehr Kinder es geht niemanden etwas an.
Vielen Dank, liebste Alisa,
Vielen Dank, liebste Alisa, für diese sehr sensible Sichtweise eines Themas, die leider ganz furchtbar viele Menschen überhaupt nicht aufweisen. Was erstaunlich ist, denn immerhin haben wir in Deutschland schon den Zustand erreicht, dass ein Fünftel aller Paare, die sich Kinder wünschen, einfach GAR KEINS bekommen können. Zusammengerechnet mit allen denen, die aus welchen Gründen auch immer kein ZWEITES bekommen, macht das sicher eine ganz schon große Zahl Menschen aus. Und doch bleiben immer noch genug übrig, die scheinbar nie auch nur einenleisen Gedanken daran verschwenden, dass das Gegenüber gerne WOLLTE, aber nicht KANN, und deshalb vielleicht ohnehin schon die größte Qual seines Lebens durchmacht. Und dass man alle snur noch viel schlimmer macht, wenn man einer fremde Person, zu deren Leben man keinerlei Bezug hat, dann solche Fragen stellt. Dass das die/den Gefragte/n vielleicht tagelang wieder aus der Bahn wirft, ist ja dabei nebensächlich. Man kann es den Leuten nur begrenzt übelnehmen, weil es für viele einfach jenseits ihres Horizontes ist. Aber genau wie du bin ich es einfach LEID, solche Konfrontationen mit dem eigenen Scheiß-Schicksal ständig hinnehmen zu müssen. Wir habenseit 6 Jahren Kinderwunsch, ich habe ein schwerwiegendes rein körperliches Problem, was dem im Wege steht, was man mir aber nicht ansieht, so dass wir just dieser Tage uns in unserer 1. IVF befinden. Und oh ja, weiß Gott, ich rede wirklich viel darüber, mit Vielen. Aber halt nicht mit jedem x-beliebigen. Und so kommen immer wieder nette Kommentare genau der Couleur,wie du sie oben eindrucksvoll schilderst. Ich weiß leider keinen Ausweg außer: wir, die wir das selbst erleben, müssen es anders machen und im Ernstfall ehrlich sagen, dass wir das gerade ganz große Scheiße finden, eine Einmischung in unsere Intimität, und was sich die Person eigentlich so gedacht hat. Ich denke, alles lässt sich darauf reduzieren, dass es Sensible und Unsensible Menschen gibt, mit Graustufen natürlich, aber doch. Es gibt ja auch die, die nach einem supertraumatischen Geburtserlebnis der jungen Mutter meinen TRost zu spenden indem sie sagen, nu hab dich doch nich so, das Kleine is doch gesund, hauptsache gesund. Dass GESUNDHEIT auch SEELISCHE Gesundheit ist, und wie schwer die mitunter aufrechtzuerhlaten ist, das geht den meisten zu weit über ihren Tellerrand hinaus. Ich verteile mal eine ganz große Portion warme weiche Umarmungen an alle, die sich genauso fühlen wie ich. Ganz viel Liebe!
It takes a village to raise a child!
Ich freue mich persönlich über Fragen dieser Art und auch Fragen in welchem Monat ich bin / war (auf der Straße etc.).
Klar gibt es Ausnahmen wie Menschen, die schon lange planen und es wurde vielleicht nichts. Oder Fehlgeburten, die passiert sind etc. etc.
Das tut enorm weh ja, aber „weil es so sein könnte“, nicht mehr zu fragen, bedeutet immer vom Negativen auszugehen und das ist auch nicht gut. Leben kommt und geht, aber wenn es passiert ist es doch eine wunderbare Sache, sie zu teilen.
Das bedeutet Leben und Gemeinschaft. Ich fühle mich gerne als Teil einer Gemeinschaft.
Ich persönlich verstehe immer weniger solche Beiträge, weil sich alle eine Community wünschen, aber keine private Frage dulden. Eine Familie ist etwas wunderbares und wenn man bei einem Kind bleibt, kann man das doch einfach sagen. Das „seltsame“ Gefühl dabei oder der Frust ist evtl. in uns begründet, nur in uns und ist vielleicht gar nicht vom Anderen suggeriert.
„It takes a village to raise a child.“
Da hast du vollkommen recht ,
Da hast du vollkommen recht , Kristina – dass es ein Dorf braucht ume in Kind großzuziehen. Leider ist das heute nicht mehr so, obwohl es absolut richtig wäre. Wenn man es dennoch versucht, z.b. als Poly-Familie, dann ist das auch wieder völlig out of braincapaity der meisten Leute und auch da hört man sich mitunter von Völlig Fremden Dinge an, die über das Maß des Erträglichen weit hinaus gehen. Du bringst zwei Dinge durcheinander meiner Ansicht nach. Ich denke, alle die wir hier schreiben und mitlesen, wünschen uns gerade MEHR Gemeinschaft und weniger Einsamkeit mit unseren seelischen Schmerzen und unerfüllten Wünschen, und wir bekommen aber eben KEINE ehrliche Anteilnahme, wie sie locker möglich wäre, sondern (fast) immer einfach nur platte und undurchdachte Sätze hingeknallt – deren Motivation m.E. nur sein kann, sich selbst gerne reden zu hören bzw. als das „familäre Idealbild“ darstehen zu lassen. Ernst gemeinte, ehrliche Ratschläge sind doch allerseltenst dabei. Was juckt’s denn die mir fremde Muddi im KiGa, ob ichs so oder anders mache wie sie? Gar nicht juckt sie’s, außer, wenn sie gerne hören will, dass sie ja so recht hat. Darum gehts hier. Jemand, der sich sehr oder ziemlich leicht tut, seine Wünsche und Vorstellungen im Bereich Familienplanung zu verwirklichen, wird natürlich nciht nachvollziehen können, wie es jemandem mit Fehlgeburten, Kinderlosigkeit, traumtischer Geburt und anderer Kacksch*** im Lebenssäckel so geht. Es gibt dennoch viele, bei denen selbst es klappt wie beim Brezelbacken und die sehr glücklich sind, die sich NICHT auf diese postmodern-selbstinszenatorische Art und Weise ihren Mitmenschen gegenüber verhalten. Ehrlich fragen wie es dem anderen geht, reicht oft schon. Und mein ganz heißer Tip: Einfach mal vorstellen, man wäre selbst ein/e Betroffene/r – dann fragt man im Zweifelsfall einfach NICHT nach solchen intimen, emotionsgeladenen Themen. Oder würdest du die Mami im KiGa auch fragen, wie oft sie so mit ihrem Mann Sex hat? Ach gar nicht mehr? Das ist aber wirklich schade und dabei ist Sex doch so gesund! Kliingt blöd? Genau. Das ist beides gleichwertig SO NOT OK 🙂 Mehr Enfühlungsvermögen und Schwesternschaft statt blindem Pseudo-Mitgefühl und Selbstdarstellung. Und ab und zu ein echtes Kompliment verteilen statt auf vermeintlich schwangere Bäuche Bezug nehmen rettet vielleicht jemandem den Tag anstatt ihn zu versauen. Danke 🙂
Unmöglicher Schwachsinn
Dieser Satz : “ Leben kommt und geht, aber wenn es passiert ist es doch eine wunderbare Sache, sie zu teilen.“ Ist kalter Hohn für alle die ein Kind verloren haben!
So einfach ist es eben nichts. Leben geht und Leid und Trauer bleiben zurück. Es ist eine Frechheit so etwas zu schreiben. Und genau wegen solchen Menschen wie dir,die ohne jede echte Empathie undmit soviel Urteil über die emotionale Welt anderer umherstolzieren, sind solche Fragen unangenehm. Gemeinschaft heißt nicht „ich darf alles“sondern ich nehme Rücksicht, lerne, höre, erfahre wie es anderen geht die sich wirklich mit diesem Thema beschäftigen müssen.
Du machst mich so sauer dass ich dir wünsche dass du Einsicht über eine eigene Tragödie, die dir wohl erst passieren muss, erlangst.
Immer wieder müssen Leute, die keine Ahnung von gar nichts haben, ihren unqualifizierten Senf zu emotionalen Erzählungen abgeben. Schäm dich!
Einzelkind
Ich habe eine Tochter (1,5). Ich wollte schon immer nur ein Kind, am liebsten eine Tochter. Mein Mann und ich sind uns auch einig, dass es bei einem Kind bleibt. Ich werde selten darauf angesprochen, ob noch ein weiteres geplant ist. Wenn dann Vorurteile über Einzelkinder kommen, tue ich manchmal beleidigt, da mein Mann und ich beide Einzelkinder sind, da wird dann schnell zurückgerudert 😉
Vielen Dank für Deine Worte
Dieser Artikel spricht mir aus der Seele! Dankeschön!
„müssen“, dass es aufgrund der sehr schwierigen Geburt unserer Tochter leider nicht mehr möglich für mich ist, schwanger zu werden.
Es ist wirklich Privatsache und das sollte dieses Thema auch bleiben. Bitte!
Herzlichen Dank fürs Thematisieren hier.
Herzliche Grüße von einer inzwischen richtig glücklichen Einzelkind-Mama. 🙂
Textpassage fehlt bei mir… – Korrektur:
Dieser Artikel spricht mir aus der Seele! Dankeschön!
Auch ich bin Mama eines einzelnen Kindes und werde oft gefragt, wann endlich das Zweite käme…. Ich bin es inzwischen ziemlich leid, auf die Frage antworten zu „müssen“, dass es aufgrund der sehr schwierigen Geburt unserer Tochter leider nicht mehr möglich für mich ist, schwanger zu werden.
Es ist wirklich Privatsache und das sollte dieses Thema auch bleiben. Bitte!
Herzlichen Dank fürs Thematisieren hier.
Herzliche Grüße von einer inzwischen richtig glücklichen Einzelkind-Mama. 🙂
Vielen Dank für Deine Worte
Dieser Artikel spricht mir aus der Seele! Dankeschön!
Auch ich gehöre zu den Mamas eines Kindes, die sehr oft angesprochen werden, wann denn endlich das Zweite käme.
Ich bin es traurig, erklären zu „müssen“, dass es aufgrund der sehr schwierigen Geburt unserer Tochter leider nicht mehr möglich für mich ist, schwanger zu werden.
Es ist wirklich Privatsache und das sollte dieses Thema auch bleiben. Bitte!
Herzlichen Dank fürs Thematisieren hier.
Herzliche Grüße von einer inzwischen richtig glücklichen Einzelkind-Mama. 🙂
Dankeschön für diesen Artikel
Dankeschön für diesen Artikel! Zu selten wird darüber geschrieben /gesprochen, wie distanzlos Frauen und Mütter hinsichtlich dieses Themas behandelt werden.
Ich wollte nie ganz dringend Kinder, höchstens eins, und keins wäre auch keine Tragödie gewesen. Ich wurde ungeplant von meinem heutigen Mann schwanger. Die Schwangerschaft war schrecklich und die Entbindung hochgradig traumatisch. Ich bin heute noch in psychologischer Behandlung und kann ohne Antidepressivum kein normales bzw lebenswertes Leben führen. Sobald ich mich wieder in ein Krankenhaus bzw in die Hände von Ärzten traue, werde ich mich sterilisieren lassen.
Das alles erzähle ich tatsächlich manchmal, wenn mir jemand semi-bekanntes mit der Frage nach einem zweiten Kind zu nahe tritt. Und selbst dann (!) Kommt es vor, dass mein gegenüber mir Augenzwinkernd mitteilt :“aaach… wart mal noch ein paar Jährchen, dann denkst du auch GANZ anders!“ Oder aber völlig entsetzt ausruft :“Waaaas?? Einzelkind – DAS willst du deinem Kind antun?“
Ehrlich, in solchen Momenten wünsche ich mir, mein Gegenüber hätte nur einen einzigen Tag des ersten Jahres nach der Entbindung durch meine Augen geschaut und gefühlt, was ich gefühlt habe. Dann nämlich würde mein Gegenüber verstehen, was für eine unglaubliche Leistung es ist, dass ich mich a) nicht umgebracht habe und b) mein Kind so gut großziehe, wie ich es derzeit tue. Und dass es einfach Menschen gibt, für die ein Kind reicht.
unsensibel und verletzend
Vielen Dank für den tollen Beitrag. Auch mir hast Du von der Seele gesprochen.
Ich habe mir immer drei Kinder gewünscht aber leider ist meine Ehe nicht gut genug und mein Mann sehr karriereorientiert, so dass ich uns ein zweites bzw. drittes Kind einfach nicht zutraue.
Ich lebe in München und hier bist Du mit einem Kind wirklich eine Ausnahme.
Ich leide sehr darunter dass mein Kind kein Geschwisterchen hat und sehr oft muss ich mich hierfür rechtfertigen. Aber vor allem muss ich falsche Gründe erfinden. …. Gründe, die ein falsches Bild von mir zeigen. Die mich schlecht dastehen lassen.
Man steht halt doch nicht allein.Danke!
Lange Zeit habe ich die Frage immer mit „Nein, ein Kind reicht mir“ beantwortet. Bis ich eines schönen Tages im Beisein meiner Großen entsetzt gefragt wurde, ob das Leben mit Kind denn so schlimm für mich sei! Meine Tochter war total traurig und fühlte sich extrem schuldig. Sie wünschte sich sehr ein Geschwisterkind…
Und nein,es war nicht schlimm. Es war sogar sehr schön so viel Zeit für sie zu haben. Und je mehr sie ihre Zeir für sich allein nutzte, umso stärker wurde dann doch der Wunsch nach einem Nachzügler. Nach einer tragischen Fehlgeburt liegt nun das 2. Kind bei mir im Arm. Im Abstand von 5 Jahren. Und während ich dankbar über meine 2 gesunden Kinder bin, folgt im Umfeld schon die Frage nach dem Dritten Kind, obwohl viele den Grund für die Fehlgeburt wissen und es mein kleines Wunder ist, dass beide Kinder lebend und gesund sind….
Ich bin eine von den Mamas
Ich bin eine von den Mamas die wollen und nicht können. Sprich wir haben ein fünfjähriges Kind und hätten gerne noch eines.
Seit drei Jahren versuchen wir nun schon ein zweites Kind zu bekommen. Mich verletzen die Fragen und Kommentare der anderen.
Was mich aber noch viel mehr verletzt, ist wenn andere beschließen, dass es jetzt eh aussichtslos ist. Ich höre Dinge wie „Ach, mit einem Kind ist es doch eh viel einfacher“ oder „Ich kenne jemanden der bräuchte xy, ihr braucht es doch nicht mehr…“.
Stimmt, man kann nicht immer alle möglichen Befindlichkeiten abklopfen. Es ist ja auch immer die Frage wie ein solches Gespräch entsteht und mit wem es stattfindet.Manchmal ist es mir auch ganz recht, wenn mich jemand fragt ob wir noch ein Kind wollen. Mit einem Einzelkind wird man oft mit sehr vielen Vorurteilen konfrontiert z.B. Egoismus, Karrierewahn, finanzielle Gründe etc. Ich gebe dann immer offen und ehrlich Antwort – meistens sind die Gesprächspartner dann eher betroffen und geben zu, dass sie diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen haben.
Ohweia…
… und wo bleibt die Toleranz und das Verständnis für andere und dafür, dass nicht jeder immer ALLE EVANTUALITÄTEN für das Gegenüber mitdenken kann? Mag sein, dass es Frauen gibt, die solche Fragen zu persönlich finden, aber ist es nicht so, dass diese Fragen ansich harmlos sind? Und dass es gaaaaanz schön kompliziert und still auf dem Spielplatz zuginge, wenn wir IMMER ALLE Evantualitäten mitdenken müssten, BEVOR wir jemanden ansprechen? Wir Mütter sind manchmal sehr isoliert und sehnen uns nach neuen, interessanten Kontakten, deswegen quatschen wir wildfremde Menschen an, was wir vorher wohl kaum getan hätten. Und womit quatscht man jemanden an? Mit (scheinbar) offensichtlichem, wir zum Beispiel der Tatsache, dass die nette Frau neben mir mit der süßen kleinen Tochter vielleicht genau wie ich auch bald ein zweites Kind plant. Nee, dass sie es schon versucht hat und gerade eine Fehlgeburt hatte, das habe ich dann gerade nicht auf dem Schirm, kann es mir kaum vorstellen, weil Mutter und Tochter so gelöst und fröhlich wirken (zumindest oberflächlich). Und das ist doch auch dann die Absicht dieser Frau, oder?
Wenn ich so denken würde wie die Gastautorin, dann müsste ich jedes Mal, wenn jemand sagt, dass wir 2 Kinder haben, innerlich zusammenzucken, denn in Wikrlichkeit haben wir 4 Kinder, die beiden ersten kamen in der 22. SSW zur Welt und starben direkt nach der Geburt. Echt unsensibel, dass das keiner im Hinterkopf hat, wenn er sagt, wir hätten zwei Kinder, der sieht dann ja nur das offensichtliche…
Hm neee…
Es ging auch nicht darum, dass jemand alle Eventualitäten im Kopf haben muss. Es geht immer um die Fragestellung. „Plant ihr eigentlich noch ein zweites Kind?“, ist etwas ganz anderes als “ Und wann kommt bei euch nun das zweite? Sie ist doch schon 2!“. Dein Vergleich hinkt total!
Und ich denke Kontakte Knüpfen kann man auch mit weniger persönlichen Fragen, wie es gerade in der Familienplanung Abends im Bett ausschaut. Freundinnen dürfen das eventuell, aber doch keine Wildfremden!
spricht mir aus der Seele
Toller Beitrag – dem kann ich nur beipflichten. Unser Sohn ist im August 5 geworden und die Fragerei nach einem zweiten steigt grad exponentiell an. Das erste Mal bekam ich die Frage als mein Sohn grade 3 Monate alt war – von einer Bankangestellten am Schalter. Man fragt sich echt was in manchen Menschen vorgeht.
Seitdem hat es nie aufgehört, Kollegen, Versicherungsvertreter, fremde Menschen auf Parties – alle haben eine Meinung dazu wann man wieviele Kinder bekommen sollte. Es nervt tierisch, und ich kann möchte mir nicht ausmalen wie sich die Fragerei anfühlt wenn man keine Kinder mehr bekommen kann oder vllt eine Fehlgeburt hatte.
Wir versuchen es grad nochmal, wenn es aber in den nächsten 6 Monaten nicht klappt lassen wir es sein. Dann sind wir eben nur drei. 🙂
Es wird nach dem Zweiten nicht besser…
Oh ja, die Kommentare kenne ich auch, irgendeinen nervigen Spruch gibt es immer! Mein Großer ist jetzt fast 2, der Kleine 11 Wochen alt. Wenn ich dann erwähne „wir sind jetzt durch, unsere Familie ist komplett“ kommt von den meisten Leuten „Na ja, wartet’s mal ab!“ oder ein „Aber ihr wollt doch sicher noch ein Mädchen?!“
Ich habe nun mal zwei Jungs. Ich wollte auch gerne zwei Jungs, das passt schon ganz gut so. Wieso muss ich jetzt unbedingt noch ein Drittes kriegen, um Chancen auf ein Mädchen zu haben? Ich will doch gar kein Mädchen und ich will auch gar kein drittes Kind! Zwei reichen mir vollkommen!
Was mich aber fast noch mehr ärgert, ist, dass mich ganz viele Leute ansprechen und mich fragen, wie denn das kleine Mädchen heißt oder wie alt „sie“ ist. Wie kommen die auf die Idee, dass das Kind ein Mädchen ist? Noch dazu, wenn ich extra babyblau angezogen habe? Muss das zweite Kind ein Mädchen sein, nur, weil das Erste schon ein Junge war?
Es ist und bleibt jedenfalls furchtbar, wieviele Menschen auf einmal meinen, sich einmischen zu müssen. Alle wissen besser als die Mutter, wann das Kind Hunger hat, wann man es auf den Arm zu nehmen hat und und und
Großartiger Blogbeitrag.
Großartiger Blogbeitrag. Meine Tochter wird in 2 Wochen 1 Jahr und meine Schwiegermutter spricht bereits seit einem halben Jahr vom nächsten Enkelkind. Wir konnten unsere erste Tochter nicht planen und kennen das Thema Fehlgeburt nur zu gut. Nun will ich erstmal wieder arbeiten und dann vielleicht in einem Jahr…aber was mache ich da? Ich plane. Ich plane mein zweites Kind, obwohl ich wissen müsste, dass dies nicht geht. Manchmal ist man selbst so wahnsinnig wie sein Umfeld.
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Dieses Thema ist in der Tat ein leidiges.
Ich kann mich allem bereits dazu gesagten nur anschließen, und möchte noch dazu anführen, dass ich mich über die Unverschämtheiten jener Mitmenschen nicht nur ärgere, sondern unverhohlen wütend werde.
Ich werde bissig.
Denn ich habe absolut KEINE Lust, auch nur ansatzweise in geheuchelte Höflichkeit zu verpacken, was ich in solchen Momenten denke.
Zunächst liegt das wohl daran, dass Heucheln mir grundsätzlich zuwider ist und nicht zu meinem sozialen Umgangs-Repertoire gehört, aber es liegt schlicht auch daran, dass ich bewusst WILL, dass sich das Gegenüber durchaus wenigstens ansatzweise blöd fühlen soll, weil es derartig indiskrete, unsensible Fragen stellt oder, schlimmer noch, Aussagen trifft.
Ich persönlich habe eine, inzwischen fünfjährige, Tochter.
Uns die Frage nach dem zweiten Kind ist absolut allgegenwärtig und knallt mir ohne Unterlass um die Ohren. Seit Jahren.
Es reicht nicht, dass ich mir selbst diese Frage seit Jahren tagaus tagein stelle, ich muss sie auch noch mit wildfremden Menschen diskutieren?!
Nee! Muss ich nicht!!!!
Ich lebe derzeit in Brasilien, und hier ist es ganz genauso wie in Deutschland.
Der Standart-Spruch hier lautet:
„Vocês tem SÓ ela?!??!“, was so viel heißt wie:
„Ihr habt NUR sie?!?!“….
Bitte stelle man sich zu dieser Aussage auch noch einen zutiefst verständnislosen und Nase rümpfenden Gesichtsausdruck vor, welcher gar an Ekel grenzt…!
Himmel, ich kann gar nicht ausdrucken, wie sehr es in diesen Momenten in mir BRODELT.
(Und nicht nur meinetwegen, sondern auch, weil ich weiß, dass wir alle uns das immer anhören müssen!!)
Ich sage dann immer „só que não é SÓ“ – „nur ist das nicht NUR“, was die einen gar nicht erst verstehen, und die anderen meinen es zu verstehen, und zwar so, dass man eben mit dem einen Kindelein schon genug gefordert (also, eigentlich, überfordert) ist.
Dann werden sie ganz mitleidig/pseudo-verständnisvoll.
Wie furchtbar viel Arbeit so ein Kind ja auch wäre, und dass man ja gar keine Zeit mehr für sich selbst hätte…..
Da sind sie bei mir dann allerdings erstrecht an der falschen Adresse.
Ich gehöre absolut nicht zu den Müttern, denen es zu viel ist.
Also, alles einfach, was das Kind betrifft.
Weil man ja keine Zeit mehr für sich selbst hat. (Und selbst wenn, oder?? Wenn man eben so gebaut ist, dann ist das eben so, oder?!)
Aber nein, ich liebe meine „Arbeit“, welche ist, mich mit meiner Tochter zu beschäftigen.
Ich arbeite nicht ausserhäusig, sondern mein Job ist meine Tochter.
Ich verdiene etwas Geld mit selbstgemachten Puppen und ähnlichem, aber vor allem bin ich Vollzeit-Mama.
Und ich hätte durchaus noch Kapazität für, mindestens, ein weiteres Kind.
Das merke ich, wenn ich mit meinen Nichten zusammen bin, oder meine Tochter Freundinnen zu Hause hat. Es macht mir sogar viel Spaß.
Ach, und ich WEISS es einfach so.
Ohne erklärbaren Grund.
„Organisatorisch“ wäre es kein Problem.
Aber:
ICH WILL NICHT.
Nein, nicht weil ich nicht kann.
Nicht weil meine Schwangerschaft doof oder gar schlimm war (im Gegenteil, sie war ein Traum.).
Nein, auch nicht, weil ich keinen Bock auf Kinder habe. (Ich will noch viel mit und für Kinder(n) arbeiten im Leben, denn mein Herz schläft überdurchschnittlich stark für sie).
Ich will einfach nicht.
Meine persönlichen Grunde sind, dass ich mir schlicht (noch nicht?) vorstellen kann, meine Aufmerksamkeit auf zwei Kinder aufzuteilen.
Mir das nur vorzustellen, verursacht mir körperliches Unwohlsein.
Ich lasse meiner Tochter allen Freiraum und sie ist auch extrem selbstständig. Läuft unerschrocken und stolz in die Welt hinaus.
Aber wenn sie mich braucht, dann will ich IMMER GANZ und UNGETEILT für sie da sein.
Und es gibt noch einen weiteren Grund:
Ich fühle einfach, dass ich keine Jungsmama bin.
Das mit das nicht so von der Hand flutschen würde, wie es das mit meiner Tochter (und allen anderen Mädchen, denen ich naher begegne) tut.
Mir ist klar, dass mancher diese Gründe auch gerne zum Anlasss nehmen würde, diese meine Gedanken und Gefühle zu analysieren und dann darüber zu urteilen.
So isser eben, der gemeine Mitmensch.
Macht doch.
Echt.
Urteilt doch.
Stellt indiskrete und unsensible Fragen.
GEHT MIR AUF DEN SACK.
Ändert nur nix.
Außer DAS IHR NERVT.
Oder sogar verletzt!
Und dabei denke ich grundsätzlich nicht nur an mich.
Denn mir ist sehr bewusst, dass so viele Menschen mit diesen dummen Fragen und Meinungen belästigt werden, denen es damit viel schlimmer geht als mir.
Eben jene, die nicht „nur“ nicht wollen, sondern die nicht können, obwohl sie wollen.
Oder die ihr(e) Kind(er) verloren haben.
Hat denn nicht eigentlich JEDER genug Beispiele/Menschen im eigenen sozialen Umfeld, welche solche Schicksale teilen?
Eigentlich kennt doch JEDER jemanden, der unglücklich ist, wegen unerfülltem Kinderwunsch.
Wenn es also dem allgemeinen Mitmenschen in seiner Egozentrik nicht passt, dass man sich bewusst gegen ein (weiteres, oder überhaupt) Kind entscheidet, so sollte er doch wenigstens in dem Moment, in dem er den Mund aufmachen will, um seinen geistigen Müll abzuladen, an all eben jene denken, die nicht KÖNNEN.
Und denen es auch schon ohne weiteres Zutun von Außen doof genug geht damit.
Nur um das noch etwas weiterzuspinnen, so zynisch das Folgende jetzt auch klingen mag:
Manchmal glaube ich schon fast, dass es eiskaltes Kalkül ist.
Menschen wollen ihren eigenen Frust abladen, weitergeben.
Wollen andere piken. Wollen gemein sein.
DANKE 🙂
DANKE 🙂
Danke, dieser Text könnte 1:1
Danke, dieser Text könnte 1:1 von mir sein! Danke, danke, danke!
Ich find’s auch nervig, dass
Ich find’s auch nervig, dass jeder, wenn er uns zu viert sieht, wir haben einen Jungen und ein Mädchen mit 2,5 Jahren Abstand, gleich darauf hinweist, dass unsere Familienplanung ja jetzt abgeschlossen ist! Es wird gar nicht gefragt, Päärchen mit „idealem“ Abstand= Soll erfüllt! Ich sehe es im Moment auch so, aber vielleicht kommt ja in ein paar Jahren doch noch eines, wer weiß! Also bei diesem Thema ist es echt nervig, jeder mag einem etwas einreden. Daher nehme ich im Freundeskreis die Kinderanzahl einfach hin, es hat jeder seine eigenen Gründe! Es ist ja auch jedem sein eigenes Leben! Und auch der Abstand ist jedem seine Sache, so super duper entspannt sind 2,5 Jahre auch nicht immer ;-)!
Einmischung in jegliche Richtung nervt immer
Wir haben ein Pärchen mit nur 1,5 Jahren Altersabstand. Mich nervt eher die Frage, die uns trotzdem immer gestellt wird: Wann kommt das Dritte?
Nun reicht es aber!
Auch ich fand und finde solche Fragen, je nachdem, von wem und wie sie gestellt werden, sehr.grenzüberschreitend und auch verletztend. Nirgendwo sonst sind Menschen so Indiskret und neugierig, wie bei diesem Thema.
Und sie wissen auch immer alles besser.
Uns sagen viele, na jetzt habt ihr eure Familienplanung mit zwei Kindern ja.schon hinter euch, ihr seid aus dem.gröbsten raus… woher weißt du das und was geht es dich an, ob wir zwei oder fünf Kinder möchten!
Oder von der Oma meines Mannes. Gelle, zwei reichen fei, überlegt.euch bloß, ob ihr ein drittes bekommt, zwei sind doch wirklich genug!
Das nervt mich auch.
Ich spreche diese Themen nur bei guten Freundinnen und nur ganz vorsichtig an, wenn überhaupt. Leider kenne ich auch Paare, die kinderlos bleiben müssen, und die Sätze wie, schau das Baby nur noch ein.wenig an, das ist ansteckend, massiv verletze.. Ein. Sehr sensibles Thema!
Nach dem 2. hört es leider nicht auf…
Ich kenne das zu gut, wir hatten in unserer Planung einen Abstand von 3 Jahren, da unser großer Sohn eigentlich zu früh kam. Unser Leben war im Umbruch, wir hatte keine finanziellen Polster und somit war erstmal klar, eins reicht vorerst. Dann bekam ich einen befristeten Vertrag, also abwarten, bis es ein Festvertrag wurde. Dann kauften wir ein Haus und mitten im Umzug wollte ich nicht schwanger werden/ sein. Dann war es soweit – und wir bekamen ein Sternchen, gerade in der Zeit waren die Nachfragen, wann denn nun das 2. kommt, wie Salz in der Wunde. Gleich im Nächsten Zyklus war ich wieder schwanger, Sohnemann Nr. 2 ist im Juli auf die Welt gekommen, die beiden haben nun 5,5 statt 3 Jahre Abstand – und schon gleich fragen die Ersten, ob wir weitermachen, bis wir vielleicht mal ein Mädchen wird. Da gelten auch keine Ausreden, wie der Hinweis, dass wir nur 2 möchten, uns nun komplett fühlen, unser Haus nicht groß genug ist und wir den Kindern ja auch was bieten wollen – ach, wenn man will, geht das alles – ja, danke, genau der Punkt, wir wollen nicht mehr!
So ähnlich kenne ich das auch
So ähnlich kenne ich das auch.
Bevor wir das erste Kind bekommen durften hatten wir insgesamt fünf künstliche Befruchtungen eine Fehlgeburt und diverse sonstige Untersuchungen und Behandlungen. Ich bin zwischenzeitlich ü40, die Kinder sind 2 und 4 und sicherlich durchschnittlich jede Woche fragt jemand, wie es mit dem dritten Kind aussieht…
Schwieriges Thema
Auch wir kennen die Frage nach dem zweiten Kind. Wir haben einen Sohn (2,5 Jahre) und sind zu dritt ein eingespieltes Theam. Über die Frage, ob wir noch ein zweites Kind möchten, haben sich Verwandte und Freunde lange vor uns den Kopf zerbrochen.
Auf meinem Blog habe ich mich ausführlich über das Thema Familienplanung ausgelassen. Könnt ihr gerne lesen
http://mama-geht-online.de/index.php/2015/09/30/ist-man-mit-einem-kind-eine-richtige-familie/
Ich finde es eine Frechheit, anderen in dieses Thema reinzureden oder immer wieder nachzufragen. Denn es nervt!
Liebe Grüße Anke
so ähnlich
kenne ich das auch. Noch habe ich keine Kinder, bin jetzt gut ein Jahr verheiratet und fände es ganz schön schwanger zu werden. Aber ich darf nicht – noch nicht. Jeder in meinem Umfeld weiß, dass ich Leberzirrhose habe und viele Medikamente nehmen die eine Schwangerschaft noch unmöglich machen. Dazu ist mein Mann Job bedingt sehr viel im Ausland. Um schwanger zu werden muss ich also eine Medikamentenumstellung hinter mich bringen (das ist geht nie ohne Nebenwirkungen) und muss das „alleine“ durchstehen. Das alles weiß so ziemlich jeder in meinem Umfeld und trotzdem mehr sich die Frage von Woche zu Woche. Denken solche Leute eigentlich nicht nach, überlege ich mir manchmal.
Deshalb: DANKE, dafür dass noch andere der Meinung sind, dass sich in das Thema „Familienplanung“ einfach niemand einzumischen hat.
Ich schließe mich an…
Erstemal danke für diesen beitrag! Ich kann mich nur anschließen… diese privaten fragen während der Schwangerschaft und auch jetzt sind mir zu persönlich. Es sind ja meist nicht mal offene fragen, ob man mehr kinder möchte. Sondern es wird immer davon ausgegangen, dass bestimmt ein zweites folgt. Ich selbst möchte nur ein Kind, unser Sohn ist gerade 6 Monate alt.das hat verschiedene Gründe… ich habe immer das Gefühl, ichmmüsste meine Entscheidung rechtfertigen und kann diese kommentare „einzelkind=schlechtes sozialverhalten“ nicht mehr hören. Nebenbei ist es einfach nur quatsch. Mittlerweile habe ich es mir (leider) angewöhnt sehr wage auf diese frage zu antworten, weil ich einfach nicht mehr mag. Dabei sollte man offensiv sein. Liebe grüße
Schön gesagt
Ja, das trifft es gut 🙂 unsere Tochter hat heute ihren dritten Geburtstag und die Frage nach dem zweiten Kind kommt wie bei dir auch sehr häufig.
Mittlerweile antworte ich:“Danke, dass du dir so Sorgen um meinen Uterus machst.“ Oder ich sage, dass es jetzt gerade zu dritt ganz toll ist. Mir war schon vor dem ersten Kind klar, dass ich mindestens 4 Jahre Abstand haben möchte. Ganz bewusst, aus vielerlei Gründen.
Die einzige Person, die mir heute „ungestraft“ die Frage nach dem zweiten Kind stellen darf ist und bleibt allerdings meine Oma!
Nicht jeder ist für mehrere Kinder gemacht
Ich finde auch, dass die Frage, wann denn „endlich“das zweite Kind kommt viel zu persönlich. So viele Schicksale können hinter den Antworten stehen oder auch einfach eine bewusste Entscheidung, kein weiteres Kind zu wollen (was dann für einige gleichbedeutend mit mangelnder Liebe/Freude/Spaß am ersten Kind ist).
Letztens fragte mich eine Muttet auf dem Spielplatz, während wir unsere 10-Monate alten Babys beim Sandwühlen zuschauten „und möchtest du ein zweites Kind?“. Diese Frage ist, wie ich finde, eine ganz andere als „wann kommt es denn“. Sie fragt nach Lebensplänen und lässt alles offen. Daher fühlte ich mich keineswegs bedrängt. Auch meine ehrliche Antwort, dass ich dies für mich zu 100% ausschließe und über eine Sterilisation nachdenke, war somit kein Skandal.
Nach dem sich mein Gebärmutterhals in der 20. SSW auf 1,5 cm verkürzte und der Muttermund sich in der 27. Woche öffnete ist für mich klar: nie wieder. Nie wieder diese unfassbare, alles bedrohende Angst, sein Kind nicht lebendig auf die Welt zu bringen. Nie wieder 3,5 Monate liegen. Nie wieder 1,5 Monate im Krankenhaus verbringen. Dass eine weitere Schwangerschaft eventuell noch früher beendet würde, genau wie bei der Autorin dieses Artikels, ist sehr wahrscheinlich.
Und es passt auch zu mir- ich bjn freiheitsliebend, fühle mich schnell eingeengt. Ich kann nicht mehr als ein kind- und ich bin glücklich damit!
Auch eine wichtige Perspektive
So unglaublich viele Frauen erleben die Schwangerschaft und auch die Geburt weder schön noch erfüllend. In meinem Fall war es die Geburt, mit der ich heute noch in psychotherapeutischer Behandlung.
Ich habe auch eine Freundin, da war alles belastend. Vom Anfang bis zur Frühgeburt und dann noch ein Schreikind. Sie und ihr Freund sind auch bedient, wenn so eine Frage kommt…
Genau so
….Mein Sohn kam in der 26. Woche. Drei Monate Intensivstation. Nie sicher, ob er beim nächsten Besuch noch lebt. Zweimal akute Lebensgefahr. Und dann die Leute, die meinen, es muss ja nicht wieder so kommen. Weiss nicht ob deshalb, aber ich hatte nie mehr einen weiteren Kinderwunsch.
Und ich hasse den Spruch, erst ab zwei Kindern ist man eine Familie.Nö!
Danke!
EIn schöner Beitrag, der deutlich macht, wie sehr man als Mutter im Fokus der gesellschaftlichen Meinung ALLER steht. Ich bin vor kurzem zum ersten mal Mutter geworden und habe in der Schwangerschaft schon schwer damit zu kämpfen gehabt, dass sich jeder in sehr persönliche Dinge meint einmischen zu müssen. Und die Frage nach Geschwistern kam auch schon, obwohl mein Sohn keine drei Wochen alt ist und ich erstmal die Geburt und das Muttersein verdauen muss, bevor an weitere Kinder gedacht wird. Jede Mutter sollte ihre Lebensplanung selbst und im privaten entscheiden können, ohne diesen unsinnigen Druck von aussen, leider viel zu oft ausgehend von anderen Müttern, was besonders schade ist.
Jawohl!
Ein schöner Blogbeirag, der mir aus der Seele spricht. Mein Kleiner war ein geplantes Einzelkind. Und wenn er nicht einzeln geplant gewesen wäre, dann wäre er nach der für mich absolut schrecklichen Schwangerschaft und unschönen Geburt zu dem Zeitpunkt Einzelkind geworden.
Dazu muss man sagen, dass ich nie Kinder wollte. Mein Mann unbedingt, und da er ja reproduktiv etwas eingeschränkt ist, und ich es mir mit ihm vorstellen konnte, hatten wir uns doch für ein Kind entschieden. Und nun treffe ich Leute, die genau wissen/wussten, dass ich nicht so der Supermama Typ bin, und bekomme zu hören „Wie, du wolltest doch keine Kinder“ und dann einen Atemzug weiter „Wann kommt der nächste?“.
Irgendwie verlieren wir als Mutter unsere Autonomie. Ich komme gut damit klar, dass ich zuhause nicht mehr alleine aufs Klo gehen kann, aber das sehr viele Leute „draußen“ sich in mein Leben einmischen? Das ist für mich definitiv nerviger wie Milchstau, morgens um 6 vollgekotzt zu werden oder das nicht mehr alleine aufs Klo zu gehen.
Danke für dein Blog…ich schicke dir virtuell ein paar Oropax 🙂