Ich schreibe Euch diese Zeilen, weil ich Euch von meinem wunderbaren Mann erzählen möchte.
Ich habe meinen Mann vor 30 Jahren kennengelernt – da war er gerade mal 15 Jahre alt und ich zwei Jahre älter. Es war gleich eine große Liebe, aber wir waren jung und unsere Wege trennten sich, aber das Schicksal führte uns immer wieder zusammen. Am 18.8. 2017 sind wir nun 22 Jahre verheiratet, wir haben drei erwachsene Kinder und lieben uns immer noch sehr.
Dieses Jahr wollten wir das erste Mal ohne Kinder Urlaub – machen nur wir zwei. Wir planten alles genau und freuten uns riesig. Wir wollten Freunde treffen, drei Wochen entspannen und nur um uns kümmern. Doch kurz bevor es losging, bekam ich Blutungen, die einfach nicht aufhören wollten.
Ich dachte: "Naja, mit 48 Jahren und so kurz vor den Wechseljahren ist das sicher nichts ungewöhnliches." Ich fuhr zum Arzt, wollte nur schnell Medikamente abholen und dann würde alles gut sein. Doch leider kam es anders. Die Gynäkologin sah etwas an meinem Eierstock, was nicht auf ihren Ultraschall passte – sie machte sofort einen Termin im Krankenhaus für einen Ultraschall.
Ich bekam zum ersten Mal richtig Angst, zum Glück war mein Mann an meiner Seite, der mich beruhigte. Eine Woche musste ich warten, dann endlich hatte in den Termin im Krankenhaus. Mein Mann nahm sich extra frei, um mich zu begleiten.
Auch der Arzt in dem Krankenhaus konnte nicht eingrenzen, was da in meinem Bauch war, also folgte am nächsten Tag ein CT. Das Ergebnis: In mir war eine 24 x 29 x 19 cm große Overial Zyste die nur durch einen großen Bauchschnitt entfernt werden konnte. Außerdem fanden sie zwei Borderline Tumore, wahrscheinlich bösartig, an der linken Niere.
Ich weinte stundenlang in den Armen meines Mannes. Wir benachrichtigen unsere Freunde, stonrnierten den Urlaub. Mein Mann war immer für mich da, ertrug meine Stimmungen. Zwei Wochen später dann der OP Termin. "Ich liebe Dich und Du liebst mich", sagte er mir immer wieder. Als ich nach 10 Stunden wieder in meinem Zimmer wach wurde, war er da. Er hielt meine Hand, streichelte mich, wusch mich. "Alles wird gut", sagte er.
Am zweiten Tag Knochenscan, ob irgendwo Metastasen sind – es gibt keinen Hinweis darauf. Aufatmen. Doch dann leider nächster Schock: Lungenembolie, Intensivstation. Ich sah die Angst in seinen Augen. "Ich brauche Dich und Du brauchst mich", sagte er. Es folgten schwere Tage mit Allergien, Halluzinationen und Blutdruck-Problemen. Egal, wann ich ihn anrief, er kam sofort ins Krankenhaus. Stundenlang saß er an meinem Bett, selbst die Krankenschwestern waren von so viel Innigkeit gerührt.
Dann die Entlassung nach Hause. Mein Mann plegt mich dort. Er wäscht. putzt, geht einkaufen, kümmert sich um mich. Er ist mein Fels in der Brandung, zusammen schaffen wir es gegen den Krebs. Jeden Tag sagt er mir mehrfach, wie sehr er mich liebt. Was könnte man sich mehr wünschen, nach all den gemeinsamen Jahren.
Irgendwann, das weiß ich, holen wir den Urlaub nach.
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Sehr rührend
Sehr rührend, diese Geschichte. Von so einer Beziehung träumt wohl jeder. Alles Gute!!