Ihr Lieben, es gibt ja so Dinge im Leben mit Kindern, auf die bereitet einen keiner vor. Dazu gehören diese Abertausenden von Abschieden.
Abschied aus dem Mutterleib. Das letzte Stillen. Das letzte Fläschchen. Der Abschied vom Schnuller. Die Windelentwöhnung. Dann geht es von der Krippe in die Kita, zu den Vorschülern und hui, in die Grundschule. Das war ein Einschnitt, das weiß ich noch. Als auch mein letztes Kind die Kita hinter sich ließ und ich nur noch Schulkinder hatte.
Als ich wusste, dass ich nie mehr diese winzigen Stühlchen und bunten Garobenhäkchen zu einem Teil meines Lebens zählen würde. Und ach, der Abschied von den lieben Erzieherinnen… Ich wusste ja, in der Schule ist man als Eltern nicht mehr ganz so nah dran an den Menschen, die mit unseren Kindern umgehen.
Wie oft stand ich noch klönend mit den Erzieherinnen im Türrahmen… das ist in der Schule so nicht mehr möglich, die nächste Stunde beginnt halt nach dem Gong. Zwei Jahre lang gingen alle unsere drei Kinder also gemeinsam zur Grundschule. Dann stand der nächste Abschied an, unsere Große veraschiedete sich auf die weiterführende Schule. Und oh, das fiel mir nicht leicht. Auch, weil ich so gar nich wusste, was mich erwartete.
Von der kleinen Dorfschule auf die große städtische. Hatten wir die richtige Schule gewählt? Würde die Lehrer nett? Würden die Anforderungen ins Unermessliche gehen? Würde unsere Große Freunde finden? Immerhin ging sie als einzige aus ihrer Klasse auf diese Schule. Sie würde ab jetzt mit dem Linienbus fahren. Ach, da waren so viele spannende neue Dinge, die uns erwarteten, ich kann gar nicht mehr alle aufzählen.
Trotzdem hatte ich Vertrauen. Vertrauen, dass alles gut werden würde, dass sie das packen würde. Und so kam es dann auch. Die ersten Wochen waren wahnsinnig aufregend. Zum ersten Mal allein im Linienbus. Zum ersten Mal mit Freundinnen mit der Bahn Richtung Köln. Und iiiih, da knutschen ja sogar welche auf dem Schulfhof. Es war alles wahnsinnig aufregend.
Und was uns wirklich geholfen hat, war, dass sie in dieser ersrten intensiven Zeit wirklich nachmittags zu Hause war. Keine Hobbys, sondern ganz viel Zeit für Verabredungen oder runterkommen oder, ja, später dann auch mal Hausaufgaben. Nun stehen wir also wieder an dieser Schwelle.
Unsere Zwillinge wechseln die Schule und ach, ist das schön, wenn man diese Abschiede schon einmal erlebt hat. Man wird doch auch als Eltern sicherer. Sie werden zwar zu einer anderen Schule gehen, aber im Grunde wissen wir, was uns erwartet. Das macht es leichter in Bezug auf die nahe Zukunft. Der Abschied hingegen könnte schwieriger werden. Wenn morgen der letzte Tag anbricht. Und sie ihr Lied auf dem Schulhof ihr Abschiedslied singen:
Alte Schule, altes Haus
Du siehst heute anders aus
Und ich geh zum letzten Mal
Durch deine Tür
Neue Schule, neues Glück
Und es führt kein Weg zurück
Alte Schule, altes Haus
Du siehst heute anders aus
Und ich geh zum letzten Mal
Durch deine Tür
Neue Schule, neues Glück
Und es führt kein Weg zurück
Alte Schule, altes Haus
Ich danke dir
(Zuckowski)
Sechs Jahre Grundschule gehen nun für uns zu Ende. Wir kennen die Lehrer, das Gebäude, die Gepflogenheiten des Hauses. Das ist schon nicht ohne. Und trotzdem haben wir ja bei all den anderen Abschieden, die wir bereits hinter uns haben, gelernt: Was uns wichtig ist, bleibt eh auf die ein oder andere Art und Weise. Und mit dem Neuen kommt jetzt einfach noch ganz viel Neues hinzu. Wir sind gespannt! Und fühlen uns solidarisch mit all den anderen Eltern, die gerade ähnliche Abschiede durchmachen! Wir dücken die Daumen in alle Richtungen. Aber erstmal: FERIEN!