Nur 5 mal Sex in 1,5 Jahren: Durch das Baby hab ich keine Lust mehr

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Foto: pixabay

Ihr Lieben, nirgends wird so viel gelogen wie beim Sex und beim Gehalt – so heisst es ja so schön. Dabei sind sich wohl (fast) alle Eltern einig: Die Geburt eines Kindes verändert das Sexleben. Ungestörtes Kuscheln scheint erstmal nicht möglich und natürlich muss die Frau auch erstmal mit der körperlichen Veränderung umgehen. Unsere Leserin Nancy steckt gerade mitten in dieser Phase und hat uns ganz offen und ehrlich dazu von erzählt.

Liebe Nancy, wie lange bist du mit deinem Partner zusammen und warum hast du dich in ihn verliebt?

Ich bin mit meinen Mann seit 10 1/2 Jahren zusammen, lebe seit 8 Jahren mit ihm zusammen und wir sind seit 3 1/2 Jahren verheiratet. Tatsächlich habe ich mich bei unserem ersten Date sofort in ihn verliebt.

Er ist ein riesiger Kerl mit breiten Schultern, aber als er mich mit seinen warmen Augen und dem gut gelaunten Lächeln ansah, war es um mich geschehen. Umso besser ich ihn kennenlernte, desto mehr merkte ich, wie witzig und warmherzig er ist. Er ist für jeden Mist zu haben, immer für einen da, ist meine starke Schulter zum anlehnen, aber auch der Partner, der mit mir über einen Verlust weint.

Wie war euer Sexleben, bevor ihr Eltern wurdet?

Unser Sexleben war echt gut, wir haben 2-3 mal die Woche miteinander geschlafen und die Initiative ging von uns beiden gleich aus.

Nun habt ihr eine Tochter und das hat einiges verändert. Du sagst selbst, dass du seitdem öfter genervt bist. Von wem und wieso?

Ich weiß nicht genau von was und wem ich genervt bin. Unsere Tochter ist und war sehr nähebedürftig, man konnte sie nie ablegen, geschlafen wurde nur mit viel Körperkontakt und sie hat so viel geschrien und ließ sich kaum beruhigen. Das ist auch jetzt immer noch so beim Zahnen oder wenn sie einen Entwicklungsschub hat.

Seit ihrer Geburt haben wir leider absolut keine Zeit zu zweit, da immer einer von uns mit bei ihr schlafen muss, weil sie ohne körperliche Nähe einfach nicht schläft. Wir haben leider keine familiäre Unterstützung, weil die Großeltern fünf Stunden entfernt leben.

Ich glaube, ich bin einfach genervt, weil mir die Zeit zu zweit, die intensiven Gespräche, die ruhigen Abende zu zweit auf dem Sofa, das gemeinsame Kuscheln nachts im Bett – also einfach die Zeit zu zweit – so fehlt.

Mir fehlt auch die innere Ruhe, weil ich irgendwie immer in Alarmbereitschaft bin und unter Strom stehe, wenn unsere Tochter weit. Ich liebe meine Kleine so sehr, aber ich habe das Leben mit Kind und als Familie einfach total unterschätzt und fühle mich, gerade im ersten Jahr, absolut überfordert mit allem.
Und das nervt mich auch total.

Wie oft schlaft ihr miteinander und wie ist der Sex dann für dich?

Sehr selten. In der gesamten Schwangerschaft nur fünf Mal, weil ich das erste Trimester mit starker Übelkeit zu kämpfen hatte, im zweiten Trimester sind wir umgezogen und im dritten Trimester tat mir alles nur weh.

Seit der Geburt hatten wir fünf oder sechs Mal Sex, das war dann, wenn die Großeltern mal da und mit der Kleinen unterwegs waren. Der Sex war okay, aber ich habe fast kaum noch Lust. Es tut nicht weh oder so, aber ich komme überhaupt nicht in Stimmung. Auch wenn wir alles so wie früher machen, aber ich kann mich nur noch ganz schwer drauf konzentrieren oder mich fallen lassen.

Fühlst du dich manchmal unter Druck, du müsstest noch mehr Sex haben? Und was macht dieser Druck mit dir?

Ja, ich fühle schon Druck. Das liegt aber weniger an ihm als an mir. Er reagiert sehr verständnisvoll, wenn ich nicht möchte, auch wenn man merkt, dass er traurig drüber ist. Und ich möchte nicht, dass er traurig ist.
Ich möchte auch wieder Lust haben, mich fallen lassen können und nicht so genervt und müde sein. Ich versuche, permanent dagegen zu steuern, aber das setzt mich immer mehr unter Druck und dann bin ich viel schneller gereizt und genervt und dann streiten wir, obwohl ich doch nur möchte, dass alles schön und harmonisch ist.

Sprecht ihr darüber, wie sich euer Sexleben verändert hat? Was sagt dein Mann dazu?

Wir reden nicht so richtig viel darüber, da ich nicht weiß, wie ich anfangen soll. Ich hab ihm schon öfter gesagt, dass ich unsere Zeit zu zweit und alles vermisse und er sagt dazu, dass er es auch vermisst. Aber wir finden keine Lösungen, um daran etwas zu ändern – wir werden wohl abwarten müssen, dass unsere Kleine auch mal alleine schlafen kann.

Du hast gesagt, dass du manchmal Angst hast, dass dein Mann dich verlässt. Warum? 

Ja, ich habe Angst davor, wobei ich sagen muss, dass er mir keinerlei Anlass gibt, Angst zu haben. Er sagt mir oft, dass er mich liebt und sehr glücklich mit mir ist. Meine Angst kommt einfach daher, dass ich schon sehr oft verlassen worden bin, wenn ich etwas nicht tue, was man von mir verlangt. Leider sind genauso meine Beziehung zu meiner Mutter und meinem Ex-Freund auseinander gegangen und auch schon Freundschaften.

Mein Mann und ich sind so lange zusammen, haben viel durchgemacht, aber die Angst, dass er geht, mich alleine lässt und sich einer Frau zuwendet, die ihm mehr Aufmerksamkeit schenkt, die nicht so schnell genervt ist, die einfach eine bessere Frau für ihn und eine bessere Mama für unsere Tochter ist, ist immer da und auch echt stark…

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