Ihr Lieben, „Das Schulsystem, wie es im Moment ist, ist angelegt, um das Lernen zu verhindern“, sagt Stefan Ruppaner. Der Schulleiter, der seit letztem Jahr im Ruhestand ist, setzt(e) sich zeitlebens für eine gute und innovative Pädagogik ein, wollte und will unser Bildungs- und Schulsystem revolutionieren.
In seinem Buch Das könnte Schule machen erklärt er, was er anders gemacht hat. Seit 2005 war Stefan Ruppaner Rektor der Alemannenschule Wutöschingen, die zu den innovativsten Schulen weltweit zählt. 2019 wurde sie eine der Preisträgerinnen des Deutschen Schulpreises und 2021 in der Kategorie «Selbstorganisiertes Lernen ermöglichen» nominiert. Dabei schaffte sie es unter die Finalisten.
Ruppaner gehört zu den Begründern der Schmetterlingspädagogik, die das selbstorganisierte Lernen mit digitalen Werkzeugen ermöglicht. Er unterstützt auch jetzt noch vor Ort als Lernhelfer. Seine Co-Autorin Anke Willers werdet ihr noch durch ihr Buch „Geht’s dir gut oder hast du Kinder in der Schule?“ erinnern, in dem sie von ihrem Dasein als unfreiwillige Hilfslehrerin erzählt.
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Lieber Herr Ruppaner, wenn mich eins an der Elternschaft überrascht hat, dann wie sehr uns als Eltern das Thema Schule zu Hause beschäftigen würde. Ist das denn so im Sinne des Erfinders?
Wenn Sie darauf anspielen, dass Schule in vielen Familien zu Stress, Kummer und Streit führt, weil die Kinder Angst vor der Schule haben oder keine Lust, schlechte Noten schreiben oder die Eltern sich genötigt sehen, am Wochenende mit ihnen am Küchentisch zu sitzen, um Mathe zu pauken, würde ich sagen: Nein, das ist nicht im Sinne des Erfinders.
In der Antike hatte das Wort „Schule” (griechisch: σχολή scholḗ) eine andere Bedeutung als heute. Es ging vor allem um die Muße, sich mit geistigen und kulturellen Tätigkeiten zu beschäftigen – also mit Lernen, Denken und dem Austausch von Wissen.
Davon hat sich die heutige Schule weitgehend verabschiedet. Schule hat leider meist nichts mehr mit Muße zu tun. Im Gegenteil: Es wird ein Lehrplan abgearbeitet, alle Kinder in der Klasse müssen zur gleichen Zeit das gleiche lernen, dann wird abgefragt, benotet, vergessen. Und weiter geht’s. Dieses System nennt man Unterricht. Und es verhindert meiner Meinung nach, dass Kinder sich vertiefen können. Die Familien müssen dies dann ausbaden.
Was brauchen unsere Kinder, um wirklich lernen zu können?
Wichtig sind vor allem drei Punkte, einen habe ich bereits genannt: Kinder brauchen Zeit, um lernen zu können – und zwar in ihrem individuellen Tempo. Deshalb können die Kinder an der Alemannenschule (ASW) in einem gewissen Rahmen selbst entscheiden, wann sie sich mit welchem Thema beschäftigen und wann sie einen Nachwies dazu ablegen. Mir geht es darum, dass sie herausfinden, was ihr Ding ist, wofür sie brennen. Das geht nicht mit Bulimie-Lernen und ständiger Angst vor irgendwelchen Prüfungen. Da ist die Lernlust, die eigentlich alle Kinder mitbringen, ganz schnell weg.
Der zweite Punkt ist der Raum. Der Raum, sage ich immer, ist der dritte Pädagoge. Und es gibt viel geeignetere Lernräume als den Klassenraum. An unserer Schule gibt es beispielsweise das Lernatelier – das ist eine Flüsterzone, in der jedes Kind einen individuellen Arbeitsplatz hat und selbstorganisiert lernen kann. Außerdem gibt es Input-Räume, in denen in kurzen 20-Minuten-Einheiten Basics vermittelt werden. Weiter gibt es kooperative Lernbereiche, die wir Marktplatz nennen und wo in kleineren oder größeren Teams gelernt wird, digitale Räume und Erlebnisräume jenseits der Schule: etwa den Wald, die Wiese, den Bauernhof oder Betrieb.
Und der dritte Punkt?
Ist natürlich die Expertise, also das Fachwissen. Sie kommt bei uns von der Lehrkraft, die wir Lernbeleiter*in nennen, von der Peergroup, aus dem Internet, von der KI – und: von unseren sehr guten Lernmaterialien, die wir auf einer digitalen Lernplattform zur Verfügung stellen. Diese Materialien funktionieren analog und digital – es gibt zum Beispiel Erklärvideos, die die Kinder auch selbst herstellen. Sie werden zertifiziert und laufend aktualisiert und wir arbeiten dabei mit anderen Schulen zusammen. Dazu haben wir eine gemeinnützige Genossenschaft, unser Materialnetzwerk, gegründet.
Sie haben eine Schule ohne Angst und Stress, dafür mit viel Eigenmotivation, Lernerfolg und Freude ins Leben gerufen. Wie haben Sie das geschafft?
Das war ein langer Prozess, bei dem ich viel Unterstützung erfahren habe, zum Beispiel von der Gemeinde Wutöschingen. Aber auch viele Widerstände. Innere und äußere. Ich selbst bin ja auch als ehemaliger Schüler und junger Lehrer im traditionellen Schulsystem sozialisiert – und als ich 2007 zum ersten Mal mit innovativen Schulmodellen in Berührung kam, konnte ich selbst nicht glauben, dass es sowas gibt.
Erst musste ich mich selbst überzeugen, dass man das Lernen auch ganz anders denken kann, dann mein Kollegium und dann die Eltern. Vor allem aber die Behörden, denn wir sind ja eine öffentliche Schule. Es war eine 15-jährige Reise, die ich in meinem Buch „Das könnte Schule machen“ beschreibe. Denn ich wünsche mir, dass andere Schulen diese Reise nachmachen und Eltern und Kinder die neuen Lernformen kennenlernen und von ihnen profitieren. Ein Umdenken kann nur klappen, wenn es auf allen Seiten stattfindet.
In Ihrem Buch beschreiben Sie, dass an Ihrer Schule gegenseitige Wertschätzung, Kreativität, Freiheit und moderne Unterrichtsmethoden im Mittelpunkt stehen – warum nicht an allen Schulen? Was braucht es dafür?
Die meisten von uns haben eine Schule erlebt mit Frontalunterricht, 45-Minuten-Stunden, Klassenarbeiten, Klassenlehrern. Doch das kommt aus dem letzten Jahrhundert, als wir noch eine ganze andere Gesellschaft waren. Wir halten daran fest wie an heiligen Kühen und kommen gar nicht auf die Idee, dass diese traditionelle Art Schule zu machen, vielleicht gar nicht mehr in die Zeit passt.
Außerdem: Für Schulen gibt es unendlich viele Vorschriften wie Bildungspläne und Dienstanweisungen, und weil die meisten Lehrerkräfte verbeamtet sind, halten sie sich an diese zum Teil unsinnigen Vorgaben. Den Politikern fehlt das Verständnis, der Willen und die Macht diese Vergaben zu überdenken. Um es kurz zu machen: Man braucht ein sehr dickes Fell, wenn man gegen all das ankämpfen will und die Schule im öffentlichen System verändern möchte.
Leider, denn mit den traditionellen Unterrichtsformen werden wir unsere Kinder nicht vorbereiten auf das, was sie in Zukunft können müssen und was in der Forschung als 21st Century Skills zusammengefasst wird: zum Beispiel kritisches Nachfragen und die Fähigkeit, Fake und Fakten zu unterscheiden, digitales Know-how, Teamfähigkeit, Veränderungskompetenz.
Sie gelten als Begründer der Schmetterlingspädagogik, was genau hat es damit auf sich?
Unsere kleine Gemeinde Wutöschingen ist der Schulträger unserer Schule und wir haben den Schmetterling im Logo. Das Bild passt aber auch gut zum Lernen. Ich habe immer gesagt: Der Schmetterling steht dafür, dass aus einer kleinen Raupe mit dem richtigen Futter was Tolles werden kann. Doch so ein Schmetterling zeigt nicht nur das Ergebnis eines Wachstumsprozesses. Sondern, wenn er fertig ist, hat er auch vier Flügel und zwei Seiten – und genauso wird auch unsere Pädagogik von zwei Seiten inspiriert.
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Das müssen Sie genauer erklären.
Auf der einen Seite ist das, was damals zu Beginn unserer Reise die größte Veränderung brachte: das selbstorganisierte Lernen ohne Unterricht (SoL). Wir verorten es auf der linken Flügelseite. Auf der rechten Flügelseite ist das Lernen durch Erleben (LdE), das häufig gemeinschaftlich und außerhalb der Schule stattfindet. Verbunden wird das Ganze durch unser Digital-Konzept, alle Kinder haben bei uns ein Tablet und können über die Lernplattform jederzeit auf alle Materialien, Nachrichten und wichtigen Infos zugreifen.
Für das selbstorganisierte Lernen haben wir bewährte Werkzeuge – dazu gehören individuelle Lernpläne, gute Materialien und regelmäßige Coachings durch einen persönlichen Lernbegleiter. Das Lernen durch Erleben ist handlungsorientierter und stellt die persönlichen Erfahrungen und das gemeinschaftliche Ausprobieren in den Mittelpunkt: Wir machen mehrtägige Ausflüge, bauen Tiny Houses, führen Musicals auf. Auch dort geht es um Kompetenzen in spezifischen Bereichen, aber auch immer um die Frage: Wozu ist das gut? Wo da draußen in der Welt und im Leben braucht man das? Und: Macht mir das Spaß? Das geht an der ASW nur deshalb so gut, weil wir keinen Unterricht machen und Zeit haben.
Was braucht es, damit wir flächendeckend zu einer Schulform wie dieser gelangen können?
Wir bräuchten eine neue Haltung in der Gesellschaft. Das Bewusstsein, dass Bildung der Anfang von allem ist – und dass wir alle etwas dafür tun können. Wir haben ein Leitbild für unsere Schule entwickelt, das auch für andere Schulen in ähnlicher Weise gelten könnte, wenn alle bereit dazu sind, sich auf neues, besseres Lernen einzulassen.
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Sie möchten das Schulsystem revolutionieren und sagen das auch so: „Wir brauchen nicht weniger als eine Revolution, um unseren Kindern das Lernen zu ermöglichen, das sie verdienen.“ Wann und wie geht´s los?
An manchen Schulen hat sie glücklicherweise bereits begonnen. Ein durchschlagender gesamtgesellschaftlicher Erfolg ist aber nur möglich, wenn möglichst viele bereit sind, sich dem Neuen, wie eben erzählt, zu öffnen. Dem möchte ich mit meinem Buch den Weg ebnen.
Was hat es Ihnen bedeutet, dass Sie mit ihrer Alemannenschule Wutöschingen den Deutschen Schulpreis gewonnen haben?
Das war 2019 und 2021. Für uns eine ganz tolle Bestätigung, dass wir vieles richtig machen. Es hat uns geholfen, dem Druck der Schulverwaltung und Teilen der Öffentlichkeit zu widerstehen. Und es hat uns viel Handlungsfreiheit gegeben.
Sie sind nun im Ruhestand – wie schmeckt ihnen der? Wie füllen Sie Ihre Zeit?
Ich bin jetzt Lernhelfer an der Alemannenschule. Das ist mein Traumjob. Leider habe ich im Moment nicht so viel Zeit für die Kinder, da ich viele Vorträge in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Italien halte. Hier bin ich wieder beim Titel meines Buches: Ich möchte einfach, dass unser Konzept Schule macht. Ich habe also immer noch gut zu tun 😊
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7 comments
Ich denke auch, dass das Schulsystem in der derzeitigen Form nicht ideal ist- vieles hängt einfach zu sehr von den Lehrkräften und den sonstigen allgemeinen Rahmenbedingngen ab (auch außerhalb von Schule). Das vorgestellte Konezept klingt interessant und funktioniert sicherlich für Kinder, die von sich aus schon neugierig auf die Welt sind. Leider kenne ich aus meiner Praxis auch andere…. auch wirft das Konzept für mich viele Fragen auf…. wie wird sichergestellt, dass ein gewisses Maß an Allgemeinbildung hinterher vorhanden ist? Wie ist die Aufsichtspflicht geregelt, wenn die Kinder so viele Möglichkeiten des lernortes Haben? Wie erfolgt eine individuelle Unterstützung??? Und wie lernen die Kinder , dass im Leben eben nicht immer nur alles Spaß ist, sondern man sich vielelicht auch manchmal mit Dingen beschäftigen muss, die erforderlich sind, auch wenn sie doof oder langweilig sind…
Ich muss mich den eher kritischen Kommentaren anschließen. Unser Schulsystem hat mit Sicherheit große Probleme, an erster Stelle denke ich da an des frühe Separieren der Schüler, ergo dreigliedriges Schulsystem, und den damit verbundenen Stress und die Flucht vieler an Privatschulen. Die Spaltung unserer Gesellschaft beginnt hier!
Den ach so bösen „Frontalunterricht“ oder allgemein den erklärenden Unterricht als Schuldigen zu sehen ist echt unzutreffend und auch ein Schlag ins Gesicht von guten Lehrern. Warum soll es besser sein, wenn jeder Schüler einzeln für sich allein daherlernt? (Und sich Erklärvideos anschaut, haha).
Guter lehrerzentrierter Unterricht ist doch was Positives und ein Gemeinschaftserlebnis! Hier kann Interesse geweckt werden, können Schüler mit dem Lehrer und den Mitschülern diskutieren, argumentieren, sich gemeinsam weiterentwickeln. Und was gerade schwachen Schülern am meisten hilft, ist direkte Instruktion, sprich: Vormachen. Genau das tut ein guter Lehrer.
Und im guten Unterricht gibt es Methodenvielfalt, Gruppenarbeiten, Exkursionen, Projekte, Medieneinsatz und und und. Das ist doch kein Widerspruch, sondern eine Ergänzung.
puh, da kommt der Herr mit ein paar hübschen Grafiken und netten Worten und meint alles besser zu wissen. Mich überzeugt das nicht.
Meine Erfahrung en mit der Schule, wie ich sie über drei Kinder an 4 Schulen in zwei Bundesländern bisher kennengelernt habe, sind – trotz vieler Kritikpunkte meinerseits – ganz anders, ja besser, als er schreibt. Da wird gut auf die einzelnen Kinder, ihr Tempo, ihre Stärken eingegangen. Sie können im Rahmen der Schule ihren Interessen nachgehen, machen viele Ausflüge, Projekte (ohne digitale Medien sondern mit Menschen) Gruppenarbeit und selbstständiges Arbeiten, ab der ersten Klasse.
Ich glaube nicht, dass es auf spezielle Räumlichkeiten und digitale Ausstattung so sehr ankommt und ich halte es für vermessen, dies als Gründe für schlechte Bildung vorzuschieben. Zum Glück tun das die Lehrer in meinem Umfeld auch nicht.
Wir haben auch Erfahrungen mit anderen Schulkonzepten gemacht. In der Theory hört sich das alles immer gut an, aber in der Praxis mussten wir leider sehen, dass die Kinder einfach sich selbst überlasssen werden. In der Schule ist es immer unheimlich laut und es gibt keine Ruhe zum Lernen. Individuelle Schwächen werden nicht adressiert. Diese Schule eignet sich leider nur für sehr gut organisierte Kinder, die es schaffen sich selbst zu motivieren. Wir hatten auf individuelle Förderung gehofft, aber dafür sind einfach keine Kapazitäten da.
Ich denke weiterhin, dass das der richtige Weg ist, aber die meisten Lehrer sind damit völlig überfordert und müssten dafür speziell ausgebildet werden und es muss überprüfbar sein, ob etwas gelernt wird.
Ich bin kein Fan von selbstorganisiertem, unterrichtsfreiem Lernen. Meine größten Lernerlebnisse hatte ich immer im direkten Austausch mit engagierten Lehrerinnen und Lehrern, die mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Wissen ein Klassenzimmer für sich in den Bann nehmen konnten. Auch im angelsächsischen System setzt man über die Schule hinaus bis in die Colleges und Universitäten auf den direkten Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden in kleinen Gruppen. Das ist das sokratische Prinzip. Das Unterrichtsgespräch. Dagegen bin ich sehr skeptisch gegenüber dem selbst organisierten lernen, vor allem, wenn direkt Technik ins Spiel kommt. Hier in meiner Stadt gibt es zwei neue Gymnasien, die ab der fünften Klasse den Kids ein iPad geben und ihnen mehrere Stunden in der Woche „Projekt “ ermöglichen, wo sie mit ihrem iPad selbstorganisiert lernen sollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich klappt. Man lässt die Kinder mit Technik allein, statt sie menschlich zu begleiten. Die Konrektorin einer dieser Schulen sagte beim Infoabend: Unterricht ist der Feind des Lernens! Das scheint mir so falsch zu sein. Schön, wenn es an der Schule des Interviewpartners klappt.
Du hast völlig recht: man darf die Kinder nicht allein lassen beim Lernen. Und auch nicht mit den digitalen Medien. Das ist aber gerade das Tolle an der Alemannenschule: Dadurch, dass kaum Unterricht gemacht wird, haben die Lehrkräfte mehr Zeit und jedes Kind hat einen persönlichen Coach, mit dem jede Woche der persönliche Lernplan, Ziele, Schwierigkeiten besprochen wird. Außerdem gibt es das Graduierungsprinzip, das finde ich genial: wer sich an die Regeln hält, rücksichtsvoll, verantwortungsvoll, hilfsbereit ist, wird mit mehr Freiheiten belohnt… es wird also weniger auf Disziplinierung gesetzt, sondern mehr auf Belohnung. Und weil es eine öffentliche Schule ist, müssen die sich an den Bildungsplan halten. Es kann also wirklich nicht jeder machen, was er will und es gibt natürlich auch Überprüfungen – nur anders, als wir es alle kennen….Ich war am Anfang auch sehr skeptisch, während des Schreibens hat mich das Konzept aber immer mehr überzeugt. Die Kinder lernen wirklich was, die Ergebnisse sind überdurchschnittlich, alle haben weniger Stress – und es kommen Kinder aus dieser Schule, für die Lernen positiv besetzt ist😃
Du hast völlig recht: man darf die Kinder nicht allein lassen beim Lernen. Und auch nicht mit den digitalen Medien. Das ist aber gerade das Tolle an der Alemannenschule: Dadurch, dass kaum Unterricht gemacht wird, haben die Lehrkräfte mehr Zeit und jedes Kind hat einen persönlichen Coach, mit dem jede Woche der persönliche Lernplan, Ziele, Schwierigkeiten besprochen wird. Außerdem machen die auch sehr viele Projekte im Team. Und es gibt das Graduierungsprinzip, das finde ich genial: wer sich an die Regeln hält, rücksichtsvoll, verantwortungsvoll, hilfsbereit ist, wird mit mehr Freiheiten belohnt… es wird also weniger auf Disziplinierung gesetzt, sondern mehr auf Belohnung. Und weil es eine öffentliche Schule ist, müssen die sich an den Bildungsplan halten. Es kann also wirklich nicht jeder machen, was er will und es gibt natürlich auch Überprüfungen – nur anders, als wir es alle kennen….Ich war am Anfang auch sehr skeptisch, während des Schreibens hat mich das Konzept aber immer mehr überzeugt. Die Kinder lernen wirklich was, die Ergebnisse sind überdurchschnittlich, alle haben weniger Stress – und es kommen Kinder aus dieser Schule, für die Lernen positiv besetzt ist😃