Weihnachten nach Trennung: Leicht ist das alles nicht

Weihnachten

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Ihr Lieben, wir hoffen, ihr habt schöne Weihnachten, lasst es euch gut gehen und genießt die Zeit mit euren Liebsten. Natürlich sind wir nicht so weltfremd zu glauben, dass Geschwisterzoff, Paar-Probleme und anstrengende Schwiegereltern sich automatisch über Weihnachten in Luft auflösen – und so gibt es ganz ganz Familien, in denen es eben nicht nur Harmonie pur ist. So wie bei Marie, sie hat zwei Kinder (4 und 6 Jahre alt) und ist seit 1,5 Jahren vom Vater der Kids getrennt. Hier erzählt sie ihre Geschichte. Danke für deine Offenheit!

Weihnachten wird dieses Jahr ganz anders werden…

„Fünf Wochen vor Weihnachten 2023 zog der Vater meiner Kinder aus. Er hatte sich verliebt, es mir auch erzählt und wir hatten einige Wochen versucht, diese anderen Gefühle irgendwie auszuhalten, waren in Therapie. Schlussendlich hat mein Ex sich für die andere Frau entschieden und sich eine neue Wohnung gesucht. Den Kindern zuliebe haben wir Weihnachten dann noch zu viert gefeiert, es war gar nicht so schrecklich wie jetzt viele denken – vielleicht habe ich aber auch einfach auf „Funktionier-Modus“ geschaltet und/oder auch noch gehofft, Weihnachten könnte ihn noch „umstimmen“.

Nun ist die Trennung über ein Jahr her, die Freundin meines Ex-Mannes ist mittlerweile zu ihm gezogen, die Beziehung scheint ernst und stabil zu sein. Die Kinder sind regelmäßig bei den beiden, er ist ein sehr engagierter Vater und wir als Elternpaar haben es im letzten Jahr ganz gut geschafft, gut miteinander umzugehen – was wiederum zur Folge hat, dass die Kinder die Trennung recht gut verarbeiten.

Ich selbst bin 2024 durch viele Höhen und Tiefen gegangen – zunächst waren es natürlich mehr Tiefen. Die Trauer darüber, dass ich meinen Partner verloren habe, dass es die Familie, wie ich sie mir gewünscht habe, nicht mehr gibt, hat mich teilweise komplett gelähmt. Ich war wütend, enttäuscht, verletzt, habe viel geweint und geflucht. Dann kamen die Höhen zurück, als ich merkte, dass ich mein Leben auch ohne ihn meistere. Dass er ein wirklich toller Vater ist und mich in dieser Beziehung nicht im Stich lässt.

Anders als letztes Jahr feiern wir Weihnachten dieses Mal aber nicht zu viert – die Kinder werden an Heiligabend bei mir sein und dann am 25. und 26.12. zum Papa und seiner Freundin wechseln. Heißt: Ich bin am 25. und 26. alleine. Wobei „alleine“ hier „ohne die Kinder“ bedeutet, denn glücklicherweise habe ich liebe Freunde, die mich eingeladen haben, damit ich eben die Feiertage nicht ganz alleine bin.

All diese Freunde haben Kinder und ich glaube, dass das schon auch hart für mich wird. Einfach, weil ich dann eben dann nochmal ganz deutlich sehen kann, dass andere Familien noch „heil“ sind. Und es wird sicher auch nochmal Eifersucht hochkommen, dass nun eine andere Frau mit dem Vater meiner Kinder zusammen ist, ich aber keinen neuen Partner habe. Tatsächlich bin ich gar nicht auf der Suche nach einem neuen Partner, weil ich einfach noch nicht soweit bin – aber manchmal erwische ich mich schon dabei, dass ich es unfair finde, dass er einfach so eine neue Liebe lebt und ich vielleicht lange keinen Partner mehr finden werde…

Der Grund, warum ich euch heute von mir erzähle? Weil ich einfach hoffe, dass mir andere Frauen in ähnlichen Situationen ein bisschen Mut machen und mir von sich erzählen. Wie war für euch das erste Weihnachten ohne die Kinder? Fühlt es sich in ein paar Jahren ganz normal an oder bleibt ein gewisser Schmerz für immer? Ich freue mich von euch zu lesen und wünsche euch schöne Weihnachten – ganz egal, wie ihr feiert.“

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3 comments

  1. Ganz ehrlich, Weihnachten nach Trennung ist Mist. Aber wie heißt es so schön? Eine Tür schließt sich, eine Neue öffnet sich. Zeit, mal das Testament zu machen und sich mit dem Thema Erbrecht zu beschäftigen.

  2. Liebe Marie,
    ich hoffe, du verbringst trotz der neuen Situation ein schönes und fröhliches Weihnachtsfest.
    Für uns ist es dieses Jahr das 3. Fest nach der Trennung. Auch in mir weckt Weihnachten zuverlässig die Trauer darüber, dass der Wunsch nach einer „intakten“ Kernfamilie geplatzt ist. Und zu wissen, dass ein Teil des Weihnachtserlebnisses unserer Kinder uns verschlossen bleibt, macht auch wehmütig (wenngleich es ein gutes Training dafür ist, dass Kinder irgendwann ihr eigenes Leben haben und nicht alles mit uns teilen möchten). Gleichzeitig bin ich aber auch sehr dankbar dafür, dass uns die Trennung aus den bisher sehr stressigen Weihnachtsroutinen gelöst hat. Wir hatten vorher sehr viel Fahrerei, um alle Familienteile zu besuchen, jetzt „müssen“ zumindest wir Erwachsenen nur noch jeweils unsere eigenen Familien sehen, was die Tage deutlich entspanner macht. Dieses Jahr bin ich sogar an Weihnachten einen Tag komplett alleine, was ich als introvertierte Person sehr genieße. Alleinsein an Weihnachten muss also nicht zwangsläufig schlecht sein (wobei mir bewusst ist, dass viele Menschen an Weihnachten unter Einsamkeit leiden, dieses Problem möchte ich nicht kleinreden). Wenn es also zu sehr schmerzt, die Familien deiner FreundInnen zu sehen, kannst du dir auch selbst einen schönen Tag machen. Vielleicht hilft dir dieser Blickwinkel, genau diese Weihnachtspause, in der deine Kinder bei ihrem Papa sind, diese Entschleunigung auch als ein Geschenk zu sehen. Als Möglichkeit, Traditionen zu prüfen, ob sie wirklich passen. Und neue Rituale zu schaffen, die genau DIR entsprechen.
    Und dass ihr es geschafft habt, trotz der Trennung und neuer Partnerin ein gutes Elternteam zu bleiben das, auch an Weihnachten, respektvoll miteinander umgeht, darauf dürft ihr in der Jahresrückschau auch einfach stolz sein!
    Ich wünsche dir und allen anderen Familien (und vor allem auch den besonderen Familie Konstellationen) ein wundervolles Fest.
    Alles Liebe! Jona

  3. Liebe Marie,

    du schreibst mir aus der Seele. Ich bin jetzt seit Herbst 2022 getrennt. Auch wir haben das erste Weihnachten noch als Familie gefeiert. Seit dem letzten Jahr teilen wir die Feiertage auf. Dieses Jahr waren die Kinder Heiligabend beim Papa und heute Vormittag kommen sie dann zu mir.

    Ich warte auch noch immer auf den Tag, wo ich alles besser akzeptieren kann und sagen kann, es ist okay, so wie es ist. Mittlerweile glaube ich, dass leider immer ein gewisser Schmerz und eine Traurigkeit bleiben wird. Bei mir ist es vor allem die, dass ich den Kindern kein Aufwachsen in einer normalen heilen Familie bieten kann und ich mich immer frage, wo man etwas hätte anders machen können… Ich denke oft an die alten Zeiten und bin einfach traurig über das, was man verloren hat. Der Plan fürs Leben war eigentlich ein anderer..,. Rational betrachtet weiß ich aber auch, dass es keine Alternative gab zur Trennung, weil wir uns einfach nicht mehr verstanden haben und die letzten zwei Jahre vor der Trennung auch wirklich hart und unschön waren.

    Meine beiden Kinder (7 & 9) geben mir viel Kraft und für sie will ich positiv sein und nach vorne schauen. Zum Glück hab ich auch ein tolles, familiäres Umfeld und liebe Freunde – das ist ebenfalls viel wert.

    Ich wünsch dir alles Gute und ein schönes Weihnachtsfest – trotz allen Umständen.

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