Zwillingsgeburtstag: Teen-Time Jugendkolumne zur Party zum 16.

Ihr Lieben, ihr hattet so viele Fragen zur Party zum 16. Zwillingsgeburtstag. Da haben wir euch einfach mal aufgeschrieben, welche Regeln wir so aufgestellt haben… aber ich möchte etwas länger ausholen, denn vorgestern telefonierte ich mit meiner Freundin und wir kamen auf unsere jugendlichen Kinder zu sprechen und mussten beide feststellen, wie toll wir es finden, uns auf Augenhöhe begegnen zu können und mitzuerleben, wie sie erwachsen werden und immer mehr auch ihren eigenen Weg gehen.

Wir stehen oft staunend daneben und sind fasziniert, wie sie so oft selbst über sich hinauswachsen. Und wir dachten: Wow, alle machen einem so viel Angst vor dieser Phase, aber sie kann auch so unfassbar toll sein manchmal. Bei uns hat sich viel verändert in den letzten Wochen.

Viele Veränderungen im Hause der Land-Mama

Das liegt zum einen daran, dass die Große jetzt studiert und nicht mehr viel zu Hause ist – und zum anderen daran, dass die Zwillinge jetzt durch ihr 45-Mopedauto nicht mehr auf meine Anwesenheit angewiesen sind, wenn sie zum Training oder zu Freunden wollen, weil sie einfach selbst und unabhängig von mir vom Hof wegkommen.

Das nehme ich persönlich als echten Gamechanger wahr, weil auch ich dadurch nun meine Zeiten wieder komplett unabhängig von ihnen planen kann. Die Fremdbestimmung fällt im Nachmittagsbereich fast gänzlich weg – und das nach so vielen Jahren, in denen ich quasi im Auto wohnte und mein Zweitjob „Taxi“ hieß.

Nun machen die Zwillinge grad ihr einwöchiges Handwerks- und Sozialpraktikum. Der eine als Koch, der andere an einer inklusiven Schule und haben ihren 16. Geburtstag gefeiert – etwas verspätet, weil Fußball natürlich über alles geht und erst ein spielfreies Wochenende abgewartet werden musste 😉

Zwillingsgeburtstag: Party zum 16. wie beim letzten Mal?

Ich gebe zu, wir hatten etwas Respekt vor der Party, weil beim 16. der Großen ja in der Nacht noch ungebetene Gäste aufgetaucht waren (wir riefen dann die Polizei), die dann auch einige Dinge aus der Partyhütte im Garten geklaut hatten (zum Glück haben wir alles wieder und die Personen haben sich entschuldigt).

Wir hatten aber das Glück, dass erst vor wenigen Wochen die Große ihren 18. mit einer Freundin in dieser Hütte gefeiert hatte, sodass einiges an Tischen und Deko noch da war. Es war in der Vorbereitung also nicht ganz zu viel Aufwand. Von vornherein hatten wir gesagt: kein harter Alkohol und um 1 Uhr nachts ist Schluss (das hatten wir nämlich beim letzten Mal offen gelassen, wir lernen ja dazu).

Außerdem hatte es sich bei der letzten Party sehr bewährt, ein Dixiklo hinters Partyhaus zu stellen, damit nicht sämtliche Leute durchs Großfamilien-Haus laufen und niemand mehr schlafen kann. Wir haben auch Flatterband an Bäume gehängt, damit sich nicht alles zu sehr durch den Garten verteilt und die Gäste eher am Partyhaus bleiben. Angekündigt waren zwischen 50 und 70 übrigens, die Angaben waren etwas schwammig…

Wie wir das Event planten

Heimlich hatten wir auch noch Baguettes und Berliner beim Discounter besorgt, weil unsere Erfahrung doch sagt, dass Chips und Salzstangen nicht reichen 😉 Wir haben auch einige Mixgetränke und Softdrinks zur Verfügung gestellt und um nicht als Eltern dauernd präsent zu sein, hatte sich unsere Große mit ihren Freunden bereit erklärt, mit vor Ort zu sein und als Korrektiv und Ordner zu agieren, falls doch irgendwo HoPro (Hochprozentiges) auftaucht, es irgendwem nicht gut geht oder ungebetene Gäste kommen. Das klappte super!

Wir selbst machten uns einen schönen Abend drinnen mit den Nachbarn und waren jederzeit ansprechbar. Eigentlich hatten wir auch gesagt, dass keiner hier schläft, es wurden dann doch so 6-8 Übernachtungsgäste – alle schliefen zusammen in nur einem Zwillingszimmer (auch der andere Zwilling mit 😉)

Die Aufräumarbeiten hielten sich in Grenzen

Am nächsten Tag hielt sich das Chaos echt in Grenzen, klar bricht mal ein Liegenstuhl zusammen, wenn da plötzlich 5 draufsitzen und klar sind auch ein paar Flaschen in der Wiese gelandet, aber es wurde nicht aggressiv, es gab keine bösen Überraschungen, wir mussten keine Eltern, Polizisten oder Rettungswagen anrufen und es wurde getanzt und gequatscht und genossen, so dass die Jungs meinten, sie würden jederzeit wieder feiern… toll, oder?

Ach, und zu den Geschenken: Die beiden wünschten sich vor allem Geld von ihren Gästen. Und standen dann am nächsten Tag vor uns und meinten, sie hätten sich gemeinsam überlegt, es uns zu geben, weil wir ihnen doch so oft Dinge besorgten, die sie bräuchten oder sich wünschten und weil wir als Eltern solche Feste ermöglichten <3 Ich sag doch: Manchmal ist dieses Alter auch einfach fabelhaft.

(Ich weiß, dass das in diesem Alter nicht die Regel ist, bitte fühlt euch nicht schlecht, wenn das bei euch anders ist, auch wir hatten viele verzweifelte Geschwisterstreitmomente und Schulsorgen etc., aber genau dann kann man es nochmal mehr genießen und ich möchte auch einfach manchmal gern betonen, dass diese Phase des Lebens eventuell einen viel zu schlechten Ruf hat und es nicht bei allen dauerhaft eskalieren muss zwischen Eltern und Kindern – als Motivation für die, die noch jüngere Kinder haben)