Ich mag Weihnachten nicht so. Wie kann ich „anders“ feiern?

Weihnachten

Mein Name ist Steffi und ich brauche Anregungen zum Thema Weihnachten. Keine drei Monate mehr, dann ist schon wieder Weihnachten. Und ich frage mich, wie ich dieses Jahr mit diesen Tagen umgehen könnte. Zu meinem Hintergrund: Ich wohne zusammen mit meinen beiden Jungs im jüngeren Teenageralter, die sich auf Weihnachten freuen. Wir sind allerdings nicht gläubig. Wenn es nur nach mir gehen würde, würde ich dieses Fest am Liebsten einfach skippen, versuchen zu ignorieren, aber das kann ich meinen Kindern nicht antun. Ich habe einen Partner, der nicht bei uns wohnt, der aber auch mit uns zusammen Weihnachten verbringen würde.

Ich habe schon immer ein schwieriges Verhältnis und eine Abneigung zum Weihnachtsfest, da es früher in meiner Ursprungsfamilie sehr feste, komische Rituale gab und einen strengen Ablauf, was ich anstrengend und heuchlerisch fand. Es war nicht so, dass meine Eltern besonders gläubig gewesen wären. Zu Weihnachten ging man z. B. in die Kirche, weil man das so macht, aber sonst niemals. Über allem hing ein künstliches „Wir haben uns alle lieb und alles ist prima“-Dogma, auch wenn gestritten wurde.

Weihnachten starb jemand Liebes…

Was nun dazu gekommen ist, ist dass genau an Heiligabend vor knapp 2 Jahren ein enges Familienmitglied viel zu früh verstorben ist. Ich habe damit gefühlsmäßig immer noch meine Schwierigkeiten. Letztes Jahr waren die Weihnachtstage deshalb schon sehr schwierig für mich. 

Daher hatte ich für dieses Jahr überlegt, weg zu fahren, Urlaub in der Sonne, so etwas, aber das ist leider viel zu teuer zu dieser Zeit. Also bleiben wir zu Hause und daher suche ich Anregungen, wie man Weihnachten „anders“ verbringen könnte.  

Hat jemand Ideen, wie ich die Feiertag neu gestalten könnte für mich und meine Kinder (und meinen Partner)? Feiert jemand auf unkonventionelle Weise? Habt ihr Rituale, die ganz anders sind, als man sie von anderen kennt? Hat jemand eine Idee, wie ich den Kindern eine schöne Zeit machen kann und gleichzeitig nicht zu sehr mit schlechten Erinnerungen belastet werde?

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5 comments

  1. Liebe Steffi,

    Ein gelungenes Weihnachtsfest ist für jeden anders. Bei mir sähe ein anderes, weniger stressiges Weihnachten mit mehr Zeit für mich und meine Gedanken vielleicht so aus… Am 21.12 einen kleinen Weihnachtsbaum kaufen, die Kinder schmücken lassen und die vorbereiteten und verpackten Geschenke schon mal um den Baum legen. Einen bunten Teller mit Weihnachtsnaschereien hinstellen, von dem die Kinder die nächsten Tage nehmen dürfen. So haben sie zu Hause Weihnachtsstimmung ohne viel Aufwand. Am 22. oder 23. würde ich mit den Kindern/Partner einen Ausflug auf einen Weihnachtsmarkt machen. Heiligabend gäbe es dann Kino (finden Kinder meistens gut und ich selber hätte Zeit mich entweder abzulenken oder nachzudenken). Abends würde ich in ein Restaurant gehen, um nicht den Stress mit Einkaufen, Kochen, zwangsweiser guter Stimmung beim Essen und dem Aufräumen zu haben. Geschenke gäbe es erst am nächsten Morgen, während ich meinen Morgenkaffee trinke. Anschließend gäbe es Brunch oder ein ausgiebiges Frühstück, eventuell auch wieder außer Haus.

    Du, deine Kinder, dein Partner, jeder hat so seine eigene Vorstellung davon, was wichtig ist oder was die Trauer verstärkt. Daher würde ich auch das Gespräch suchen, auch wenn das mit Jungen im Teenageralter vielleicht manchmal nicht ganz so einfach ist.

  2. Als meine Kinder noch ganz klein waren, haben wir am 24.12. vormittags immer gebastelt. Das wurde plötzlich ein Ritual und aus Papierbasteleien in den ersten Jahren wurden die Projekte über die Zeit immer größer. Einmal haben wir sogar eine Zimmerwand gemeinsam neu gestrichen. Auch dieses Jahr planen wir uns da wieder was Nettes rein.
    Vielleicht ist es ja auch was für euch, die gemeinsame Zeit für größere handwerkliche Projekte zu nutzen.

  3. Liebe Steffi,
    ich würde an Deiner Stelle das Gespräch mit Deinen Jungs (und deinem Partner) suchen und gemeinsam überlegen, was euch Freude machen würde und was wem wichtig ist an diesem Fest und wie ihr das umsetzen könnt. Wer sagt denn, dass es Weihnachten immer Gänsebraten unterm Tannenbaum geben muss? Oder dass das unbedingt alles am 24.12. stattfinden muss? Vielleicht mögt ihr einen bestimmten Film, den ihr alle gemeinsam schauen wollt oder macht einen Spieleabend oder einen Ausflug zu einem schönen Ziel im Winter? Vielleicht habt ihr auch jemanden im Freundeskreis, dem es ähnlich geht und macht einfach einen geselligen Abend mit ner kleinen Wichtelrunde und jeder bringt einen Beitrag zum Essen oder Trinken mit.
    Sinnvoll ist es sicher auch, die Trauer zu theamtisieren, mit der Du noch (und vielleicht immer) zu kämpfen hast. Dann können Deine Jungs Dein Unbehagen gegenüber Weihnachten sicher besser nachvollziehen. Möglich wäre auch eine kleine Gedenkzeit an Heiligabend für diese Person zu etablieren, z.B. Kurzer Besuch am Grab, zum Lieblingsplatz gehen und einen Ballon steigen lassen oder eine Kerze anzünden – einfach damit Du an dem Tag auch Raum und Zeit für Deine Trauer hast und dann vielleicht auch wieder Lust und Energie für die schönen Seiten an Weihnachten findest. Alles Gute für Dich und macht das, was euch glücklich macht. <3

  4. Liebe Steffi,
    ich kann das sehr gut verstehen. Im Elternhaus genau das gleiche und immer Streit Heiligabend. Habe mich davon früh distanziert und Alternativen gesucht. Eines meiner schönsten Weihnachten habe ich bei der Seemannsmission in Liverpool verbracht. Mit Seemännern fern der Heimat und einem Stout unterm Plastikweihnachtsbaum. Zuhause halten wir es seit Jahren so, dass wir unsere eigenen Rituale entwickelt haben. Ein Baum, unkonventionell geschmückt, als Weihnachtsessen Labskaus mit Schwarzbier und ner Liveplatte von Ina Müller dazu. Sehr entspannt. Auch ein Winterwaldspaziergang gehört für uns dazu. Ich kenne auch eine Familie, die Heiligabend zum gemeinsamen Spieletag, gerne auch im Schlafanzug, ausgerufen hat, oder auch mal ein heimisches Spezialkinoevent veranstaltet, z.B. der Herr der Ringe in voller Länge. Mein Rat ist also recht profan: macht es Euch schön, löst Euch von den konventionellen Streßfaktoren, findet eure eigenen Rituale, an denen Ihr als Familie Freude habt. Und vielleicht gibt es auch bei Euch eine Seemannsmission in der Nähe, wo man sich über warmherzige Menschen freut.

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