Scheiße, ich bin ja erwachsen!

Erwachsen

Foto: Juliane Dunkel

Eigentlich ist erwachsen sein ja cool. Ich kann bestimmen, wie lange ich aufbleiben will, könnte jeden Tag Chips essen und überhaupt redet mir kaum jemand in irgendwas rein – wunderbar viel Verantwortung und Gestaltungsfreiheit.

Aber es gibt auch immer wieder Tage oder Situationen, an denen ich Erwachsen-Sein richtig kacke finde. An denen ich am liebsten wieder Kind wäre. Hier drei Beispiele, damit ihr wisst, was ich damit meine…

Wann erwachsen sein manchmal blöd ist

  • Sich an einem Montagmorgen um 9.05 Uhr das Zahnfleisch aufschneiden und in den Kiefer bohren zu lassen, ist jetzt nicht unbedingt meine Definition von einem gelungen Start in die Woche. Ich saß also im Auto vor der Praxis und hatte schlicht keinen Bock. Alles in mir sträubte sich, ich war richtig nölig, mies gelaunt und hatte auch einfach Schiss. Wie gerne hätte ich mich einfach auf den Boden geschmissen, mit den Füßen getrampelt und geschrien: Ich will das nicht. Aber: Erwachsene atmen tief ein und aus, sagen sich: „Hilft ja nix“ und lächeln die Empfangs-Dame an.
  • Neulich morgens um kurz vor sechs schaffte es mein Einjähriger, einen Liter Milch umzustoßen und mit schnellem Schritt eine Milchspur in der Küche zu verteilen. Als Dank dafür setzte ich ihn schnell mit Büchern aufs Sofa, damit er nicht noch mehr Quatsch macht, während ich VOR dem ersten Kaffee die Milch aus den Fugen des Parketts wischte. Momente, in denen Erwachsen-sein einfach keinen Spaß macht.
  • Jetzt steht der Herbst und Winter an, die Kinder brauchen wärmere Sachen, vieles ist zu klein geworden. Zeit also, die Schränke durchzuschauen und neu zu sortieren. Das macht sowas von keinen Bock und wie genial muss das für das Kind sein, wenn die passende Kleidung einfach irgendwann schön zusammengelegt im Schrank liegt und WIE ÄTZEND nervig lange dauert das für uns Eltern???
  • Klar helfen meine Kinder im Haushalt ihrem Alter entsprechend mit, aber so einige Arbeiten müssen natürlich wir Eltern übernehmen. Für mich die Schlimmste aller Haushaltaufgaben: Kühlschrank sauber machen. Währenddessen grummel ich nonstop vor mich hin, meckere über diesen Mist – während man als Kind diese Arbeit doch null auf dem Zettel hat, oder?
  • Alles, was Papierkram angeht, mag ich auch nicht sonderlich. Post ablegen, mit dem Finanzamt telefonieren, Termine zur Pass-Verlängerung auf dem Bürgeramt ausmachen. Das alles ist so schrecklich öde und gar keine schöne Seite des Erwachsen-seins…

Manchmal wünschte ich, es gäbe für alle Erwachsenen einen „Kind“-Tag. An diesem Tag werden wir versorgt und betüddelt, jemand nimmt uns mal alles ab, bekocht uns, geht für uns einkaufen. Abends lässt uns jemand ein warmes Bad ein, kuschelt sich dann zu uns Bett und liest uns was vor. Licht aus wäre dann spätestens 20.15 Uhr. Dann wären wir nämlich am nächsten Morgen wieder fit und ausgeschlafen für all die wunderbaren und nicht so tollen Momente von unserem Erwachsenen-Leben. Wer wäre noch dabei?

5ca68e66342d481fae18b729f4c1487d

Du magst vielleicht auch

3 comments

  1. Unser Großer steht freiwillig um halb sechs auf……

    Aber was ich eigentlich schreiben wollte: richtig cool: Freizeitpark oder Indoor einen Tag nur für Erwachsene, Pommes-Cola-Flatrate inklusive.

  2. Was auch noch cool wäre: Kind zu sein, wenn man aus dem Urlaub zurück kommt. Die Koffer werden ausgepackt, es wird gewaschen und die Erholung hält einfach viel länger an, weil man einfach in sein Zimmer geht und sich über die Spielsachen freut, die man jetzt länger nicht gesehen hat…

  3. Ha! Morgens um halb sechs, wenn der Wecker klingelt und ich denke: EINFACH BOYKOTTIEREN UND LIEGENBLEIBEN … aber meinen Großen wecke ich dann auch schon um viertel vor sechs, damit er den Schulbus kriegt, insofern zählt es wohl nicht 😀

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert