Migration ist nicht an allen Problemen in Deutschland schuld!

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Ihr Lieben, drei Landtagswahlen mit vielen Stimmen für die AfD, offene Ablehnung von Migration, Hass auf Flüchtlinge, Grenzkontrollen – wir erleben gerade schwierige Zeiten. Besonders all diejenigen, die selbst Migrationshintergrund haben oder deren Partner*innen aus anderen Ländern stammen, haben gerade viele Sorgen. Eine von ihnen ist unsere Leserin Pauline, die uns hier ihre Gedanken aufschreibt.

Migration ist nicht an allen Problemen in Deutschland schuld!

Ich heiße Pauline, bin in Baden-Württemberg geboren und aufgewachsen und im Jahr 2008 für mein
Studium in die schöne Saalestadt Halle in Sachsen-Anhalt gezogen. Hier habe ich 2011 meinen
jetzigen Mann und Vater unserer drei Töchter kennengelernt. Gerade habe ich das dringende
Bedürfnis, einige meiner Gedanken zu der derzeit stattfindenden Migrationsdebatte, die mich ehrlich
gesagt ziemlich fassungslos macht, loszuwerden.

Dazu muss ich jedoch erst einmal etwas weiter ausholen. Im Laufe der letzten Jahre musste ich mich von drei Narrativen über unsere deutsche Gesellschaft verabschieden, mit denen ich als gebürtige Westdeutsche sozialisiert worden bin und deren Richtigkeit ich lange nicht in Frage gestellt habe. Da mein Mann einen arabischen Migrationshintergrund hat, hatte ich durch ihn nicht nur die wunderbare Möglichkeit eine neue Kultur kennenzulernen, sondern musste mich gleichzeitig auch der Tatsache stellen, dass mein Heimatland für einen Teil der hier lebenden Menschen nicht das gleiche wie für mich ist.

Adé Narrativ Nr. 1: Deutschland ist ein offenes und tolerantes Land und ich habe keine rassistischen
Denkstrukturen. Leider ist dem nicht so. Deutschland ist ein von strukturellem Rassismus
durchzogenes Land. Diese Aussage trifft bei Weißen Deutschen zunächst auf viel Gegenwehr, so war
es auch bei mir. Es passt einfach nicht zu unserem Selbstverständnis. Alltagsrassismus,
institutioneller und zum Teil offener Rassismus sind jedoch ständige Begleiter für in Deutschland
lebende Nicht-Weiße Menschen.

Wer dazu bereit ist, seine eigenen Rassismen zu reflektieren, dem kann ich das Buch exit RACISM von Tupoka Ogette sehr ans Herz legen. Es ist teilweise schmerzhaft, aber vor allem augenöffnend und bereichernd! Ebenso kann ich von MAITHINK X „Rassismus wissenschaftlich geprüft“ aus der ZDF-Mediathek und das daran anschließende Expertengespräch darüber, was jeder einzelne von uns gegen Rassismus tun kann, sehr empfehlen!

Narrativ Nr. 2: Der Prozess der Wiedervereinigung ist abgeschlossen und verlief sowohl für West- als
auch Ostdeutsche ähnlich, es wuchs halt einfach zusammen was zusammen gehört. Etwaige Fehler
und Auswirkungen der Wiedervereinigung, die bis heute ihre Nachwirkungen entfalten, wurden bei
uns weder in der Schule noch Außerschulisch thematisiert. Wie kommt es aber dann, dass sich nach
über 30 Jahren Wiedervereinigung viele Ostdeutsche als Bürger zweiter Klasse fühlen? Besonders in
ostdeutschen ländlichen Regionen fühlen sich viele Menschen abgehängt und sind es wohl auch. Und
gerade hier hat die AfD besonders hohe Zustimmungswerte, was offensichtlich kein Zufall ist.

Wer sich hier näher informieren möchte, dem kann ich u.a. Literatur des Soziologen Steffen Mau
empfehlen, oder als einfachen Einstieg das YouTube-Video „Gibt es DEN Osten noch?“ von
MrWissen2go.

Für die Auflösung von Narrativ Nr. 3 braucht es keine weitere Literatur: Deutschland ist ein
funktionierendes Industrieland mit einer guten Infrastruktur und Bildung. Wer öfter mit der
Deutschen Bahn unterwegs ist, Kita- oder Schulkinder hat, im ländlichen Raum auf den ÖPNV
angewiesen ist, dringend einen Termin beim Facharzt benötigt oder keinen bezahlbaren Wohnraum
findet, also vermutlich alle von uns, weiß, dass hier recht viel im Argen liegt. Offensichtlicher als
durch den Einsturz der Carolabrücke in Dresden am 11.09. dieses Jahres kann die Vernachlässigung
der öffentlichen Infrastruktur kaum verdeutlicht werden.

So weit so gut, bzw. nicht gut. Wer trägt aber nun die Verantwortung für diese vielen kleinen und
großen Desaster? Und wie konnte es die AfD, eine in Thüringen und Sachsen vom Verfassungsschutz
als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei, schaffen bei den letzten beiden Landtagswahlen so
viele Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen?

Friedrich Merz, CDU-Chef und Kanzlerkandidat der Union kennt den Grund: „Schaut euch die Schulen
an, schaut euch die Wohnraumsituation an, schaut euch die Universitäten an, schaut euch die
Krankenhäuser an, schaut euch die Arztpraxen an. Schaut euch an, was das für Konsequenzen hat,
wenn ein Land durch Migration überfordert ist.“ Zudem fordert er großspurig eine rechtlich sehr
fragwürdige Zurückweisung Schutzsuchender an deutschen Grenzen. Hier werden Menschen auf der
Flucht, die wohl verletzlichste Menschengruppe, die zumindest ich mir vorstellen kann, als
Blitzableiter instrumentalisiert.

Und wie reagieren Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser? Sie weiten die Grenzkontrollen aus, mit der Begründung einer nationalen Notlage. So wollen sie Stärke zeigen und den Bürgerinnen und Bürgern beweisen, dass sie die Lage unter Kontrolle haben, dass die Bürgerinnen und Bürger sich nicht sorgen müssen, die Migrationswende wurde eingeläutet, also wird bald alles wieder gut werden. Seht her, ihr müsst gar nicht die AfD wählen, Migration beschränken und Menschen stigmatisieren und ausweisen, das kriegen wir doch auch hin!

Ohne Migration läuft hier alles rund? Ganz sicher nicht!

Und wenn wir das deutsche Hauptproblem Nr. 1, die Migration, erfolgreich eingeschränkt haben, ja, dann haben wir auch keine Probleme mehr! In meinen Augen ist das jedoch ein ziemlich offensichtliches Ablenkungsmanöver von jahrelanger fehlgeleiteter Politik. Es erschließt sich für mich nicht, warum Geflüchtete und andere Migrantinnen und Migranten u.a.

  • für den immensen Investitionsstau in die öffentliche Infrastruktur
  • für geringe Investitionen in Bildung und den daraus resultierenden gravierenden Lehrkräfte-
    und Erziehermangel
  • für den Verkauf von Sozialwohnungen
  • für die Privatisierung des Gesundheitssystems
  • für eine überbordende Bürokratie
  • für die ökonomischen und sozialen Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland
  • für den Klimawandel und dem daraus resultierendem Erfordernis individueller und
    kollektiver Veränderungen
  • für die Inflation in Folge des Russischen Angriffskriegs auf die Ukraine
  • für die Tatsache, dass die oberen 10% der Haushalte etwa 60% des Gesamtvermögens
    besitzen, die unteren 30% im Gegensatz dazu kein Vermögen besitzen bzw. sogar verschuldet
    sind
  • für die Aussetzung der Vermögenssteuer
  • für das Festhalten an einer reformbedürftigen Schuldenbremse aus ideologischen Gründen
    verantwortlich sein sollten. Ganz besonders, wenn man sich die Tatsache vor Augen führt, dass ein
    großer Teil des Wohlstandes in Deutschland nur durch Zuwanderung erreicht werden konnte.
    Ebenso kann aufgrund des demografischen Wandels die Zukunftsfähigkeit Deutschlands nur durch
    Migration sichergestellt werden. Schon jetzt fehlen sowohl gering-, mittel- als auch hochqualifizierte Fachkräfte!

Politiker und Politikerinnen ebenso wie Journalistinnen und Journalisten und jeder und jede von uns sollten sich darüber im Klaren sein, dass Worte und Taten einen realen Effekt auf Nicht-Weiße
Menschen haben. Jedes Mal, wenn die Migrationsdebatte an Fahrt aufnimmt und Migration als das
Hauptproblem Deutschlands überhaupt dargestellt wird, nehmen Anfeindungen gegenüber einer
ganzen Bevölkerungsgruppe zu.

Es gibt immer mehr Nicht-Weiße Menschen in Deutschland, die darüber nachdenken Deutschland zu
verlassen. Es werden verschiedene Szenarien durchgespieltfür den Fall, dass die AfD einmal Regierungsbeteiligung erlangt. Was, wenn die sogenannten Parteien der Mitte weiter dieselbe
Spaltung betreiben und sich von rechtsextremen Kräften vorantreiben lassen, anstatt durch gute
Sachpolitik die auch durch sie selbst verursachten Probleme ernsthaft anzugehen?

Das Kalkül der demokratischen Parteien so wieder Wählerinnen und Wähler zurück zu gewinnen wird nicht aufgehen. Die nach Rechtsaußen verschobene Migrationsdebatte stärkt allein die AfD.
Auch mein Mann bringt immer wieder das Thema, seine Sorgen und seine täglichen Erlebnisse zur
Sprache. Seit Jahren erlebe ich, was ständiger Rassismus mit einem Menschen macht. Obwohl man
vermutlich nicht besser integriert sein könnte als er.

2008 kam mein Mann mit einem DAAD-Promotionsstipendium nach Deutschland, hat einige Jahre später erfolgreich seine Promotion beendet, die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten und arbeitet nun seit Jahren in einem anerkannten systemrelevanten Beruf, in dem es an Fachkräften nur so mangelt. Dennoch ist er täglichem Rassismus ausgeliefert. Wollen wir das wirklich auch für unsere Kinder?

Deutschland ist meine Heimat, die Wahlheimat meines Mannes und eine der beiden Heimaten unserer Kinder. Ich habe ehrlich keine Worte dafür, dass meine Kinder für einen Teil meiner Mitbürger gar nicht
existieren sollten, dass ich jedes Mal, wenn mein Mann vergisst Bescheid zu geben, dass er etwas
später nach Hause kommt Angst habe, dass er Opfer eines rassistischen Angriffes geworden sein
könnte.

Zum Schluss möchte ich noch klar sagen, dass verbesserte Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt,
Terrorismus und Islamismus selbstverständlich notwendig und richtig sind! Aber Taten einzelner
dürfen nicht dafür instrumentalisiert werden Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund
pauschal abzulehnen und als Sündenbock für komplexe Probleme einer globalisierten Welt herhalten
zu lassen. Bitte lasst uns alle dafür einstehen nicht in sehr dunkle Zeiten zurückzufallen, in denen ein
Bevölkerungsteil für alles Schlechte verantwortlich gemacht wird. Jede und jeder von uns ist jetzt
gefragt! Wem Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte wichtig sind, kann diese Petition unterschreiben.

Wenn ich bei der Politik einen, wirklich nur einen einzigen Wunsch frei hätte, würde ich mir
wünschen: investiert in unsere Kinder, und zwar in alle Kinder! Lasst kein Kind aufgrund seiner
sozioökonomischen Herkunft oder fehlender Sprachkenntnissen hinten unter fallen. Fördert sie von
Anfang an, sie sind unsere Zukunft!

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13 comments

  1. Die Gedanken die hier geäußert werden sind absolut richtig, toll formuliert.

    Mich würde es interessieren wie Migras selbst zur AFD stehen?!
    Ich habe selbst Migrationshintergrund und kenne einige die die AFD wählen.
    Leider wird dieses Thema meiner Meinung gar nicht besprochen. Zumindest ich empfinde es so, dass es in der Öffentlichkeit nicht thematisiert wird.

    1. Ja, das ist ein sehr wichtiges Thema! Gerade bei der Juniorwahl zur Europawahl zeigte es erschreckend hohe Ergebnisse für die AFD an Schulen mit einem hohen türkischen oder arabischen Migrationsanteil. Hier scheint die Hetze gegen jeweils andere Migras, die angeblich Arbeitsplätze. Wohnungen etc. wegnehmen, auf z.B. TikTok durch verschiedene AFD-Mitglieder eine hohe Wirkkraft gehabt zu haben.

  2. Puh, ich muss sagen, dass ich mit dem Aritkel nicht glücklich bin. Habe selber einen Migrationshintergrund und ich fühle mich ganz unwohl damit, dass ich ständig in einen Topf geworfen werden mit anderen Deutschen mit Migrationshintergrund und Migranten (…und die mit mir).
    Ich empfinde den Artikel als moralische von oben herab.
    (Ich denke natürlich nicht, dass das die Absicht der Autorin war. :))

  3. Danke auch von mir für deinen Artikel, Pauline. Du bringst alle Gedanken, die ich mir in der letzten Zeit zu diesem Thema gemacht habe (und das war viel Kopfzerbrechen) auf den Punkt.

  4. Danke für diesen Beitrag! Ich sehe das genauso und wünsche mir endlich eine bessere Bildungspolitik, die vorallem den vorschulischen Bereich stärker in den Blick nimmt. Denn das ist aus meiner Sicht gerade eine der größten Baustellen und ein Punkt, wo man so viel Gutes für die Zukunft bewirken könnte.

    1. Das wird wohl eher nichts werden. Wir haben nicht genug Lehrer, beuten die vorhandenen aus (keine Arbeitszeiterfassung, grottenschlechte Arbeitsumgebung, technisch auf dem Stand der 1980er, spontane Abordnungen und Versetzungen, einseitige Überstunden-Anordnungen, usw.) und wir kriegen nicht genug Nachwuchs rein. Über die Hälfte läuft spätestens im Referendariat davon.

      Darüber hinaus bräuchten wir viel mehr Lehrkräfte, die neben ihren normalen Fächern auch Deutsch als Fremdsprache unterrichten können. Das ist nichts, wo man ad hoc mal eben einen normalen Deutschlehrer oder einen freiwilligen Quereinsteiger drauf loslassen kann. Sondern das erfordert echte zusätzliche und gezielte Qualifikationen. Und die müssen sich dann auch finanziell im Beruf lohnen. Tun sie derzeit aber nicht.

      Zudem haben wir auch nicht genug Schulen, und die, die wir haben, sind dermaßen vergammelt, dass wir Jahrzehnte brauchen werden, um sie auf Vordermann zu bringen. Der Investitionsstau beträgt derzeit 56 Milliarden Euro. (An den Unis übrigens zusätzlich nochmal 60 Mrd.) Von der Länderhoheit im Schulbereich ganz zu schweigen. Da wird es im Leben nie eine konzertierte und zielgleiche Aktion im ganzen Bundesgebiet geben.

      Was wir meiner Vermutung nach in näherer Zukunft verstärkt beobachten werden, sind Privatschulgründungen, weil die Bürger, die sich das leisten können, das sinkende Staats-Schulschiff verlassen werden. Die Mühlen von Privatinitiativen mahlen nämlich wesentlich schneller als die der Bundesländer. Und je nach Anerkennungsstufe (genehmigt, anerkannt, Ersatzschule, Ergänzungsschule …) können die sich ihre Schüler dann auch ganz gezielt aussuchen und müssen sich eben _nicht_ an das Sonderungsverbot halten.

      Wir haben die Weggabelung zur Zweiklassen-Bildung längst hinter uns gelassen. Sie ist mittlerweile nicht mehr nur an Schulformen gekoppelt, sondern an die Schulträger.

  5. Ich glaube nicht, dass man hier in den Kommentaren eine sinnvolle Diskussion über ein so komplexes Thema führen kann. Trotzdem ein paar Gedanken:
    1. Menschen, die aus allen möglichen Ländern hierherkommen, um in Deutschland zu arbeiten, zu leben und Teil der deutschen Gesellschaft zu sein, sind hoffentlich hier immer herzlich willkommen! Egal, ob sie als Flüchtende, als Studenten oder aus wirtschaftlichen Gründen kommen.
    2. Gerne sollten sie Teile ihrer Kultur und Lebensart mitbringen und in die deutsche Gesellschaft einfließen lassen!

    Ich bin seit 10 Jahren (begeisterte) Lehrerin an einer Grundschule in einer größeren Stadt, mein Schwager leitet ein Flüchtlingsheim in einer Großstadt: Leider erleben wir beide sehr, sehr viele Menschen, die sich hier nicht einbringen wollen und die nicht offen für unsere Kultur sind. Die hierherkommen und due Konflikte ihrer Heimatländer hier austragen und auch nach langer Zeit hier die Sprache nicht beherrschen. Väter, die ihren Töchtern eine Ausbildung verwehren, weil sie dann das Kopftuch abnehmen müssten. Mütter, die es nicht wichtig finden, dass ihr Kind zur Sprachförderung geht, weil er schon genug kann, um beim Arzt zu übersetzen. Wie furchtbar und wie traurig für die, die es anders machen und mit solchen Menschen in einen Topf geworfen werden!
    Aber ich kann inzwischen Leute verstehen, die von Migration überfordert sind. Ich verzweifle auch langsam, wenn ich das xte Elterngespräch nur mit dem Handy und der Übersetzer-App führen kann, obwohl ich weiß, dass die betreffenden Eltern seit Jahren in Deutschland leben!

    1. Auch ich denke dass es nicht darum geht, jeden zu verteufeln und zu verjagen, der hier nicht seit mindestens 10 Generationen seine Wurzeln hat. Das Problem ist meiner Ansicht nach

      – Das Scheitern von Dublin III zu Ungunsten von Deutschland
      – Das Leugnen der Pull-Faktoren
      – Daraus resultierend die hohe Flüchtlingsanzahl pro Zeiteinheit, gepaart mit:
      – Eklatanten kulturellen und insbes. religiösen Differenzen,
      – Gravierenden psychischen Problemen der Flüchtlinge und den auch damit zusammenhängenden Gewaltausbrüchen
      – Der wachsenden, gemessen am Bevölkerungsanteil weit überproportionalen Anzahl an Tatverdächtigen und Tätern insbes. aus Syrien und Afghanistan
      – Zunehmenden Schwierigkeiten und Ungerechtigkeiten bei der Zuteilung von Wohnungen (Extrembeispiel: Ganze Nachbarschaften werden inklusive der hochbetagten Mitglieder aus ihren Wohnungen geworfen, im Umland versprengt wieder angesiedelt und damit aus ihrem sozialen Umfeld gerissen. Einzig, damit ganze Gebäudekomplexe für Flüchtlinge frei werden. Siehe z.B. Lörrach oder Berlin)
      – Damit zusammenhängend die Tatsache, dass der Staat bzw. die Kommunen aufgrund der Unterbringungsverpflichtung weit überhöhte Mieten an Wohnungsgesellschaften und private Vermieter zahlen — und damit mindestens die Gering- und Durchschnittsverdiener unter den Einheimischen aus dem Markt drängen
      – Ungerechtigkeiten beim Anspruch auf Bürgergeld, verglichen mit Einheimischen
      – Seitens der Politik die gefühlte Überbetonung dessen, was für die Flüchtlinge alles getan werden muss, wo die einheimische Bevölkerung aber selbst schon unterversorgt ist. Wie eben zum Beispiel Psychotherapien, Wohnungen, Sozialleistungen usw.
      – Fachkräftemangel (es kommen eben doch überwiegend schlecht oder gar nicht qualifizierte Menschen, z.T. gar komplette Analphabeten)
      – einem Überschuss an Männern (aktuell 70 – 80% aller Flüchtlinge und illegalen Einwanderer), die aufgrund ihres patriarchischen Wertekanons und der teils fanatischen Religiosität gerade von Frauen als Gefahr wahrgenommen werden
      – dem Kontrollverlust darüber, wer hier mit welcher Berechtigung einreist und bleibt
      – dem Eingeständnis der Politik, dass man selbst Schwerverbrecher nicht abschieben kann, wenn man nicht weiß, woher sie überhaupt kommen. Der Betroffene darf einfach beharrlich schweigen, auch bei der Botschafts-Gegenüberstellung.
      – … usw.

      Man sollte angesichts all dessen – was der Bevölkerung ja bekannt ist – nicht jeden Unmut und jedes Gefühl der Ungerechtigkeit als „Hass“ framen. Ich bin überzeugt, flächendeckend sind wir von echtem Hass noch weit entfernt. Auch in den östlichen Bundesländern haben eben zwei Drittel _nicht_ die AfD gewählt.

      Ich befürchte allerdings, dass die AfD bei der nächsten Bundestagswahl auf rund 40% kommen wird und die Brandmauer nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Nicht zwangsläufig, weil regelrechter Hass auf Fremde um sich griffe, sondern weil gerade die AfD bisher viele Nichtwähler aktivieren konnte, von denen es aber immer noch extrem viele gibt. Die Brandmauer, die Koalitionen mit der AfD bisher verhindert, ist eine Medaille mit zwei Seiten: Sie verhindert einerseits, dass die AfD in der aktuellen Legislaturperiode nach der Macht greifen kann. Sie verstärkt aber genau dadurch auch das Gefühl von Demokratieversagen bei ihren Anhängern — die deswegen nach meiner Einschätzung beim nächsten Mal in noch höherer Zahl an die Wahlurne treten werden, damit ein Ignorieren nicht mehr möglich bleibt.

      Sagen muss man allerdings auch, dass ab 2026 neue, EU-weite Gesetze und Regelungen für Flüchtlinge, Asylbewerber, illegal Eingereiste usw. gelten werden. Sie sind weit restriktiver als zuvor: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-asylgesetz-100.html

      Zitat: „Auf längere Sicht könnte die Zahl der Geflüchteten in Deutschland sinken – weil Menschen mit geringen Anerkennungschancen nicht in die EU gelangen, sondern schon an den Außengrenzen abgewiesen werden. Und weil sich andere wegen der verschärften Regeln gar nicht erst auf den Weg machen.“

      Wenn sich dann noch herumspricht, dass die AfD insgesamt ein ziemlich asoziales und sexistisches Parteiprogramm auch für Einheimische hat, sind wir sie hoffentlich auch bald wieder los. Denn momentan kann sie nur punkten, weil sie die Themen aufgreift, die von den anderen Parteien viel zu lange heruntersgespielt bzw. umgehend als Rassismuss, N@zi-Gedankengut usw. geframed wurden. Und zwar obwohl es echte Probleme mit der Massenzuwanderung gibt, die selbst im Ausland schon entsprechend kommentiert werden.

      Oder um es mit Nietzsche zu sagen: „Alle verschwiegenen Wahrheiten werden irgendwann giftig.“ Das ist aktuell der Humus für den Erfolg der AfD.

    1. Welch ein guter, passender Beitrag! Danke dafür! Auch inhaltlich und sprachlich super geschrieben!
      Die Autorin scheint mein Jahrgang zu sein. Alleine die Beispiele, die angeführt werden, kennen die meisten jungen Leute, die AfD wählen, gar nicht mehr, würde ich behaupten. Das ist leider Teil des Problems. Ich stimme voll und ganz zu, dass die Parteien der Mitte handeln müssen! Ob die CDU mit Merz den richtigen Kandidaten dafür hat, bezweifle ich persönlich, aber die Hoffnung stirbt zuletzt und die Demokratie hat schon oft Widerstand geleistet. Die Petition habe ich sofort unterschrieben!

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