Reisen als Single-Mum: Darum zeige ich meinem Sohn die Welt

Single-Mum

Ihr Lieben, Katrin ist Single-Mum und großer Reisefan. Bei uns im Interview erzählt sie, ob sie manchmal auch in brenzliche Situationen kommt und welche Länder sie besonders mit Kids empfiehlt.

Liebe Katrin, erzähl doch erstmal ein bisschen was über dich.

Ich bin Katrin, 43 Jahre alt und bin seit 2018 (mein Sohn war damals 2,5 Jahre alt) Single-Mum. Beruflich bin ich als Englisch und Sportlehrerin, sowie als Personal Fitness Coach tätig. Seit Flo’s Geburt 2016 schreibe ich den Blog www.gowiththeflo.at , auf dem ich Ausflugsziele und Reisen gemeinsam mit Flo auf Kinderfreundlichkeit teste.

Unsere gemeinsamen Aktivitäten sollen zeigen, dass man gerade mit Kind viel Spaß beim Reisen und in der Natur haben kann. In Zeiten von Digitalisierung sehe ich Sport und Bewegung als optimalen Ausgleich zu der Screenzeit, der wir alle ausgesetzt sind. Denn als Sportlehrerin bin ich davon überzeugt, dass viel Bewegung an der frischen Luft der ganzen Familie guttut!

Du warst gerade sieben Wochen mit deinem Sohn in den USA unterwegs. Welche Route habt ihr gewählt und was hat dir besonders gefallen?

Wir waren in Kalifornien, Arizona, Utah und Nevada unterwegs. Unschlagbar ist für mich der Highway 1 entlang der Küste. Ich habe bei diesem Trip mehr und mehr gemerkt, dass mir große Städte schnell auf die Nerven gehen. Zu viele Menschen, zu viele Autos, zu viel Hektik. Ich ziehe ruhige Strände, Flüsse oder Wanderungen dem Big City Life klar vor.

In Big Sur und bei Mugu Point sind wir definitiv auf unsere Kosten gekommen. Bei Mugu Point hatten wir einen Campingstellplatz direkt am Strand inklusive unserem privaten Strandabschnitt. Der Campingplatz hat 35$ die Nacht gekostet, war sehr einfach und es war nur „porta pottis“ vorhanden. Allerdings waren wir mit unserer Küche im Van gut versorgt und auf jedem Stellplatz gibt es ja eine Feuerstelle. Während wir gegrillt haben, sind direkt vor uns immer wieder Delfine aus dem Wasser gesprungen und den Sonnenuntergang bei S’mores zu genießen war ganz besonders. 

Bei der Fahrt vom Bryce Canyon in Richtung Reno sind wir auf dem Highway 50 gelandet, der auch als „the lonliest road in Amerika“ bekannt ist. Hier ist der Name wirklich Programm. Endlos lange Straßen, karge Landschaft und ab und zu eine Antilope die die Straße quert. Hier sind eine gute Playlist und Ausdauer beim „Ich sehe was, was du nicht siehst“ spielen von Vorteil. Diese monotone Landschaft bringt aber auch viel Ruhe mit sich, auf die man sich gut einlassen kann. 

Wie kinderfreundlich hast du die Amerikaner erlebt?

Die Amerikaner sind einfach freundlich, weil sie damit Geld verdienen. So natürlich auch in der Hotel-, Gastro- und Entertainmentbranche.

Ich hatte den Eindruck, dass Kinder in Hotels und Restaurants gerne gesehen werden und die Belegschaft gerne auf die Kinder eingeht. Selbstverständlich erwartet man sich dann aber auch den entsprechenden „Tip“. Wir haben uns überall sehr wohl gefühlt und hatten keine negativen Erlebnisse.

Du reist als Single-Mum bekommst du da oft blöde Sprüche oder Reaktionen?

Eher im Gegenteil.  Von vielen Menschen wird mir Respekt ausgesprochen, dass ich mir das zutraue. Oft bekomme ich auch die Reaktion, dass meine Reise „mutig“ ist. Ich habe den Trip im Vorfeld gut geplant und bin vor Ort mit Verstand und Gespür vorgegangen. Im Notfall kann man immer im Hotel einchecken. Flo kann sich mittlerweile gut verständigen und Hilfe holen, falls es notwendig wäre.

Was fasziniert dich am meisten am Reisen?

Wenn ich am Weg zum Bahnhof oder Flughafen bin, dann habe ich dieses Kribbeln im Bauch. Egal wo es dann hin geht, ich bin voller Vorfreude und Aufregung. Neue Länder und Kulturen zu entdecken macht einfach Spaß und meine Neugierde (und die von Flo) sind noch lange nicht gestillt.

Oft heißt es ja, dass Kindern es egal sei, ob sie am heimischen Baggersee buddeln oder in Kalifornien am Beach. Warum willst du deinem Kind die Welt zeigen?

Durch das Reisen kann man Kindern fremde Kulturen näherbringen. Sie können Dinge selber erleben, anstatt, dass ihnen nur davon erzählt wird oder sie es in Büchern lesen. Reisen bringt auch immer wieder unerwartete Situationen mit sich, die man vor Ort lösen muss. Dabei lernen Kinder wertvolle Skills und können diese Erfahrungen später in ihrem Alltag einsetzten. 

Außerdem wird man durch das Reisen weltoffener und verständnisvoller. Ich denke, dass es in der heutigen Gesellschaft wichtig ist, mit anderen Menschen gut kommunizieren zu können und sich in die Lage des anderen hinein versetzten zu können. Reisen können hier einen wesentlichen Beitrag dazu leisten.

Welche Orte/Länder würdest du gerne bald bereisen?

Auf meiner Wunschliste stehen ganz oben Hawaii und Neuseeland. Viele Strände und viel Natur. Dort könnte ich mir unseren nächsten Roadtrip sehr gut vorstellen.

Gab es auch schon Situationen auf deinen Reisen, wo du dich alleine/unwohl/unsicher gefühlt hast?

Wir waren die meiste Zeit mit einem Van oder Wohnwagen unterwegs und haben auch darin geschlafen. Auf Anraten meiner amerikanischen Freunde habe ich mir einen Pfefferspray und einen Teaser auf Amazon bestellt. Diese hatte ich dann immer griffbereit liegen, kam aber nie in die Situation diesen benützen zu müssen.

Da wir aber immer auf Campingplätzen oder RV Parks waren, hatte ich nie ein ungutes Gefühl und wir haben uns immer absolut sicher gefühlt. Einfach wild campen und neben der Straße schlafen kam für mich nicht in Frage, denn dabei wäre ich nervös gewesen. 

Du als Reiseprofi: Welche Länder findest du besonders toll für Kids?

Ich finde die USA ein tolles Reiseziel, in dem es bestimmt noch viel zu entdecken gäbe. Wenn man die Möglichkeit hat, länger unterwegs zu sein, dann lohnt sich der lange und teure Flug. Ich finde Tage am Strand und Meer immer besonders entspannend. Darum mag ich auch Fuerteventura, Karpathos und die Atlantikküste besonders gerne.

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