Reisen mit Kleinkind: Wie schön wäre etwas mehr Verständnis von Erwachsenen

Reisen mit Kleinkind

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Ihr Lieben, ich bin ganz frisch aus dem Urlaub zurück. Es war unsere erste Flugreise zu sechst und Reisen mit Kleinkind ist nicht immer ganz easy – das wisst ihr sicher alle. Lasst mich also erzählen, wie unsere Heimreise gelaufen ist…

Ich erinnere mich an frühere Flugreisen, in denen viele Kinder an Bord waren – die Kids liefen im Gang herum, es war auch mal laut, es wurden sogar Freundschaften mit anderen Kindern in den Reihen rundherum geschlossen, damit man jemandem zum Kartenspielen hatte.

Heute sitzen alle Kinder vor den Tablets, was das Reisen natürlich für die Erwachsenen sehr viel leichter macht. Auch meine drei Großen duften während des Fluges einen Film schauen. Sie saßen zu dritt in einer Reihe, durch einen Verteiler-Stecker, in den mehrere Kopfhörer passten, konnten sie sich ein Tablet teilen. Unser Jüngster, eineinhalb Jahre alt, ist dafür natürlich zu jung. Also war ich gut ausstattet mit Bilderbüchern, Autos und allem möglichen Kram, um ihn zu beschäftigen. Aber natürlich bleibt kein Kleinkind zwei Stunden lang ruhig auf dem Schoß sitzen (also auf jeden Fall meine Kinder nicht.)

Ein Kleinkind ist kein Roboter, der still programmiert werden kann

Der Kleine lief also ein paar Mal einige Reihen vor und zurück, kletterte bei seinen Geschwistern mal auf die Sitze, dann wieder runter, lief wieder vor und zurück. Alles ziemlich friedlich. Irgendwann fand er alles blöd und er fing an zu quengeln, kein Tobsuchtsanfall, aber eben Quengelei. Ich nahm ihn auf den Arm, er war aber weiter unzufrieden, nichts passte ihm mehr, ich fing langsam an zu schwitzen, weil ich ja auch keinen stören wollte. Schließlich lief ich mit ihm auf dem Arm ein paar Mal den Gang auf und ab, erzählte ihm Geschichten, er beruhigte sich relativ schnell.

Als ich zurück an unseren Platz kam, sprach mich die Frau, die schräg hinter mir saß, auf Englisch an. Ob ich denn glauben würde, dass ich mit meiner Familie alleine in diesem Flugzeug reisen würde, fragte sie mich. Ich verstand erst nicht so recht, was sie meinte. Sie schob dann nach, dass wir unglaublich laut seien, dass es für alle eine Zumutung sei und dass wir ja nicht alleine hier im Flieger seien. Nochmal zur Erinnerung: Meine drei Großen hatten bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Pieps von sich gegeben, weil sie völlig happy ins Tablet schauten.

Die Frau störte sich also an unserem Jüngsten. Ich antwortete ihr, dass wir eben vier Kinder hätten, von denen drei aber ja total still seien, der Jüngste aber nun mal noch klein sei.

Sie sagte: „Ich habe auch ein Kind und das stört auch keinen.“ Sie zeigte auf ihren schlafenden Teenagersohn. Ich lachte und sagte: „Naja, er ist ja auch schon wirklich groß. Aber auch Ihr Sohn war ja mal klein und bestimmt auch nicht immer nur still“. Da schaute sie mich an und sagte nur noch: „Fuck you“. Ich war so perplex, dass ich lediglich ein „Vielleicht überlegen Sie sich mal, ob Sie nicht etwas mehr Respekt zeigen können“ aus mir rausbrachte und mich auf meinen Platz setzte, wo mir sofort die Tränen in die Augen schossen.

Reisen mit Kleinkind: Schön, aber nicht ruhig

Ich weiß nicht, was mich an dieser Geschichte trauriger macht. Dass eine erwachsene Frau es für angemessen hält, mir ein „Fuck you“ entgegenzuschleudern oder dass Kleinkindern so wenig Verständnis entgegengebracht wird.

Wenn ein größeres Kind zum Beispiel nonstop mit den Füßen gegen die Rückenlehne des Vordermannes tritt oder Kinder sonst irgendwie wirklich stören, finde ich es total ok, wenn man mal was sagt. Aber bei Babys und Kleinkindern – was soll es da bringen, die Eltern anzuschnauzen? Denn natürlich hört ein Baby oder ein Kleinkind deshalb nicht auf zu weinen – das Einzige, was passiert: Die Eltern fühlen sich noch schlechter.

Denn klar ist: Keinem Elternteil ist es egal, wenn ein Baby oder ein Kleinkind im Flugzeug oder im Zug weint und so andere Menschen stört. Alle Eltern versuchen doch dann, das Kind so schnell wie möglich zu beruhigen, den meisten Eltern ist so eine Situation unangenehm. In einem Ferienflieger von Italien muss man doch davon ausgehen, dass Kinder an Bord sind und es eben nicht so ruhig wie im Schweigekloster ist.

Lisa hat mir mal erzählt, dass sie einer Mama im Flugzeug, deren Kind viel geweint hat, Gummibärchen als Nervennahrung geschenkt hat. Ich selbst habe mal, als ich alleine gereist bin, einer Mutter mit zwei Kindern angeboten, auf die Kids aufzupassen, wenn sie mal aufs Klo muss. Es sind die kleinen Gesten, die andere Eltern in solchen anstrengenden Situationen entlasten.

Ich kann nachvollziehen, dass ein quengelndes Kleinkind auf den Weg in den oder aus dem Urlaub nervt. Und dennoch wünschte ich, es würden sich viel mehr Erwachsene in das Kleinkind hineinversetzen und auch mal darüber nachdenken, wie schlimm die Situation gerade WIRKLICH ist. Ist es wirklich nichts, was man mal 20 Minuten aushalten kann? Als erwachsener Mensch? Und ich bin auch überzeugt, dass wir als Gesellschaft Kleinkinder aushalten können müssen, auch wenn sie quengeln, sei es im Supermarkt oder im Flieger.

Kinder, Kleinkinder und Babys gehören zu unserer Gesellschaft, sie sind keine programmierten Roboter, verhalten sich eben manchmal nicht so, wie man es in der Erwachsenenwelt erwartet. Aber das muss man doch als Gesellschaft aushalten können.

Mich würde nun interessieren: Kennt ihr solche Situationen und wie habt ihr dann reagiert?

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40 comments

  1. zu der Frau will ich mich gar nicht weiter äußern- da wurde schon alles gesagt…..aber noch ein Tipp, wenn es nicht unbedingt eine Flugreise sein muss, sondern ihr mit der Bahn fahrt:
    wenn man allein als Mutter mit mehreren (Klein-)Kindern reist, macht es unter Umständen Sinn, über die Mobilitätszentrale der Deutschen Bahn eine Umstiegshilfe anzufordern. Diese wird an vielen großen Bahnhöfen kostenfrei angeboten. Die netten Mitarbeiter übernehmen dann beim Umstieg einen Koffer, so habt ihr die HÄnde frei für Kinderwagen und/ oder Kinder… ein weiterer Vorteil ist auch, dass diese schon genau wissen, wo der Wagen mit eurer Anschluss-REservierung hält oder bei Bedarf auch schon mal „inoffzielle“ Wege mit euch gehen können, damit ihr den Anschluss noch schafft.

  2. Manchmal zweile ich beim Lesen gewaltig an mir selbst, wann war es denn Standard das Kinder in den Gängen rumliefen. Ja man durfte seltens mal einen Blick ins Cockpit werfen, aber seit 9-11 hat sich halt die Luftverkehrs-Welt auch extrem verändert. Oder ist hier das Reisen mit einem Privatjet gemeint?

    1. Man darf auch nach 9/11 in den Gängen herum laufen. Manche Menschen meigen zu Thrombose bei langen Flügen..Das Aufstehen und herum gehen ist nie verboten worden..Gerade mit kleinen Kindern, die nicht lange still sitzen können ist das etwas völlig normales.

  3. Die Beschimpfung der Frau ist unmöglich und auch nicht zu akzeptieren. Und wenn man zur Lautstärke etwas sagen möchte, dann gerne in einem höflichen Ton. Ich denke alle in einem Flugzeug haben Bedürfnisse, Kinder wie Erwachsene. Und beide sollten Raum haben. Ich bin nicht der Meinung, dass Erwachsene grundsätzlich jedes Verhalten von Familien/Kindern gut finden müssen. Aber wenn man sieht, dass eine Mutter dabei ist, das Kind zu beruhigen und sich zu kümmern, sollte das reichen und man kann sich Kommentare sparen. Allerdings gibt auch genug Beispiele, bei denen Eltern das laufen lassen, so nach dem Motto „es sind ja Kinder“.

  4. Ich war erst am Montag in Berlin mit meinen Töchtern unterwegs. Von einem Ende zum anderen Ende der Stadt, um auch mal wieder meine Familie besuchen zu können. Und das mit Schienenersatzverkehr. Freiwillig mit Bus und Bahn, weil freiwillig gegen Führerschein entschieden. Meine eigene Lebensentscheidung, ohne „Du,du, du, böse Autofahrer“, sondern viel zu große Angst selbst Fahrerin zu sein.
    Wie dem auch sei. Meine Große war als Kleinkind pflegeleicht, wenn es ums Reisen in den Öffis geht. Meine nun Zweijährige ist seit ihrer Geburt polternd, neugierig, mit dem Kopf durch die Wand. So auch in den Öffis. Gutes Zureden, Erklären, Ablenken, Trösten oder gar Strengsein tangieren sie nicht. Da rein, da raus.
    Auf halbem Weg wurde der Trubel ihr zu bunt, sie murrte, jammerte, weinte. Und ältere Damen tuschelten deswegen, eine absichtlich mit Seitenblick laut und klischeehaft: „Die heutige Generation kann ihre Kinder nicht erziehen!“.
    Ich weiß gar nicht, was ich alles gesagt hatte. Es sprudelte aus mir raus. Alles aus meiner Kindheit, ich war still, meinen Schwestern wurde auch vorgehalten, nicht erzogen worden zu sein, weil sie mal laut sein konnten. Das vor gut dreißig Jahren.
    Ich erzählte, dass meine Große sich benehmen konnte und wie man merkte, auch hier tat. Ich erzählte, dass man früher auch gerne mal handgreiflich wurde, drohte, einsperrte, weil „früher war alles besser“. So viel kam heraus, als hätte ich nur darauf gewartet, dass mich mal wieder einer blöd anmacht.

    Natürlich kam von der Frau nichts zurück, sie schaute nur pikiert. Ich war zwar erbost, aber weil ich für mich selbst einstand ( und auch für meine laute Räubertochter), war es keine Wut, die im Bauch noch lange nach solch einem Geschehen vorhanden ist.

    Es heißt so oft; Lass‘ die Leute reden! Aber manchmal muss man auch diesen Menschen die Realität aufzeigen.

  5. Als Mama von fünf Kindern kann ich Katharina nur zustimmen. Gelegentlich sind für uns Bahnfahrten zu den Großeltern erforderlich. Im Grunde bin ich eine sehr entspannte Mutter. In letzter Zeit haben mich die Reisen zunehmen gestresst, insbesondere weil es sehr wenig Verständnis für die (Klein)Kinder gab: beim Ein- und aussteigen wurde oft wenig Rücksicht genommen, wenn wir im Grossraumwagen saßen und etwas gespielt haben, zu Corona war es eh speziell. Voll schade, aber deswegen reisen wir nur unfassbar ungern mit dem Zug mittlerweile…. Mal sehen, wie es wurde, wenn die Kinder größer werden.

  6. Wahrscheinlich war die unhöfliche Frau im Flugzeug im Vorfeld selbst genervt von ihrem Teenager-Kind :-)…So ein nöliger Teenager kann einem mit seiner Null-Bock-Stimmung nämlich kräftig die Urlaubsstimmung vermiesen und ist nicht so leicht aufzumuntern wie ein Kleinkind. Ich weiß wovon ich spreche;-)

    Nichts desto trotz sollte man die eigenen Befindlichkeiten nicht an Außenstehenden ablassen. Ansonsten ist die Dame mental auch nicht viel weiter als das von ihr kritisierte Kleinkind!

    1. Was mir dabei gerade einfällt: Die Unterhaltung hat ja offenbar auf Englisch stattgefunden, wird hier aber leider nicht wortgetreu zitiert. Falls(!) die Autorin den Teenager-Sohn der Mitreisenden als „big“ bezeichnet haben sollte, könnte(!) die Frau dem Missverständnis aufgesessen sein, dass die Autorin den Jungen fett genannt hat. „Big“ ist nämlich einer der gängigsten Euphemismen dafür.

        1. Falls es sich wirklich um ein Missverständnis handelt, schreibt vielleicht anderswo in der Welt gerade eine Frau einen Blogartikel über die deutsche Mitreisende im Flugzeug, die ihren Sohn anlasslos so rüde beleidigt hat. Irgendwie amüsanter Gedanke: vereint in der Empörung

          1. Ihr Lieben, ich hab nicht big, sondern „Older“ gesagt – es war also kein Missverständnis 🙂

  7. Ich weiß nicht recht … Nur eine einzige Mitreisende, offensichtlich mit geringer Frustrationstoleranz, hat sich beklagt und dabei auch noch im Ton vergriffen. Das ist zwar unschön, aber dabei doch eigentlich eine sehr gute Quote? Insgesamt haben alle restlichen Passagiere offenbar nichts gegen Kinder gehabt.
    Dass irgendwo immer ein [zensiert] sitzt, ist leider allgemeines Lebensrisiko, fürchte ich. Auch für Familien. Wenn nicht über Kinder, beschweren sich diese Leute dann über was anderes.

    Eigentlich hatte ich bei Flug- und Bahnreisen mit meinen Kindern (die inzwischen keine mehr sind) wirklich nie Probleme. Allerdings habe ich auf manches sehr strikt geachtet und ihnen von Anfang an eingeimpft: Egal ob sie herumlaufen, Leute ansprechen oder was auch immer, es wird absolut niemand ungefragt angefasst, man rüttelt nicht an Sitzen, Tischen etc., die Schuhe berühren nur den Fußboden und sonst gar nichts, und man fragt den Hintermann/Nachbarn um Erlaubnis, bevor man eine Rücken- oder Armlehne verstellt. Der Körper, der Sitz und der engste Dunstkreis der Mitreisenden sind _absolut_ tabu.
    Das hatten die beiden auch ziemlich früh intus.

    Was ich als ehemalige Vielfliegerin übrigens überhaupt nicht nachvollziehen kann: Wann bitte war es Usus, dass Kinder sich im Flugzeug Kameraden zum (Karten)Spielen gesucht haben? Das ist doch nur durch Sitztausch mit den umgebenden Erwachsenen möglich. Habe ich in den letzten 40 bis 50 Jahren weder getan noch bewusst erlebt. Flugpersonal ist übrigens nicht (und war meines Wissens auch noch nie) begeistert von spontanen, ungefragten Tauschmanövern. Unter anderem, weil sie dann die vorbestellten Mahlzeiten zum Teil nicht mehr gescheit zuordnen und in Notfällen nicht mehr nachvollziehen können, wessen Überreste da im Sitz kleben.

    1. Sehe ich auch so. Der Focus liegt leider, wie so oft, auf der einzigen Negativrückmeldung. Das taugt natürlich für einen Blogartikel, und der gewollten (?) Sichtweise auf kinderunfreundliche Menschen, die, meiner Wahrnehmung nach, aber in der Minderheit sind. Ich wiederhole mich: die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Und auch wenn diese Einzelperson sich daneben benommen hat, möchte ich eigentlich nicht, dass ausgerechnet diese Erfahrung als Blaupause hergenommen wird. Weil dieser Person so viele andere, verständnisvolle entgegenstehen. Wem nützt das? Es bedient wieder eine Opferrolle (ich weiß, Wiederholung 2.0) die nicht nötig und auch nicht hilfreich ist.

  8. ich oute mich als Flugurlauberin. Kinder (6 und 2) natürlich mit. Und ja, die Umwelt. Aber einmal im Jahr in den Süden ist ein wunderschöner Luxus und auch die Kleine hat ihre Freude daran. Ja, man kann auch wunderschön Urlaub in Holland oder Belgien machen, aber Spanien ist was anderes und hat uns als Familie sehr gut getan. Und nein, auf keinen Fall würden wir x Tage mit dem Auto anreisen. Der Alltag ist taff genug, da darf der Urlaub so schön und bequem wie möglich sein.

    Und wenn ich früher keine Lust auf Kinder im Flugzeug hatte und meine Ruhe wollte (durchaus verständlich), dann war ich selbst dafür verantwortlich. Kopfhörer und Buch auf und gut ist’s. Da muss man keinen angehen.

  9. Lustig die ganzen Moralapostel hier! Das ist wohl der berühmte Whataboutism… die Klimakrise und die Flugreise haben nämlich absolut NICHTS mit dem impertinenten Verhalten der Frau zu tun! Die Frau war einfach nur respektlos, unverschämt und beleidigend, sie wollte Frust ablassen. Die Frau war das Problem und nicht das Kleinkind und auch nicht die Familie, die sich „erdreistet“ in der heutigen Zeit eine Flugreise zu machen.
    Katharina du hast absolut nichts falsch gemacht!!! Schalte in Zukunft die Ohren auf Durchzug, wenn dir so jemand begegnet! Und auch bei so manchen Kommentaren hier.
    Mir ist noch eingefallen, dass ein Sitznachbar im Flugzeug sogar mal extra Zeichentrickfilmchen für unsere Tochter auf seinem Tablet angemacht hat, als sie quengelig war. Meiner Erfahrung nach ist der Großteil der Leute tolerant und verständnisvoll, aber die wenigen intoleranten Leute machen halt immer den größten Lärm.

  10. Fühl dich gedrückt! Ich war mal in einer Bibliothek in der Kinderbücherabteilung mit meinen beiden Kindern, eins davon damals noch ein Kleinkind. Mein Kleinkind war ca. 5-6 Minuten unruhig, danach konnte ich ihn beruhigen. Trotzdem hat ein älterer Mann aus dem Lesesaal nebenan sich die Mühe gemacht – nachdem mein Sohn sich beruhigt hat – in der Kinderabteilung vorbeizukommen und mir zu sagen, es sei hier kein Kindergarten, er wolle seine Zeitung in Ruhe lesen. Die Bibliothekarin sagte nichts.

  11. Die Frau war absolut unhöflich und respektlos, keine Frage.
    Ich kann grundsätzlich durchaus nachvollziehen, dass man eventuell empfindsamer und schnell genervt ist, wenn man sich auf einer vielleicht schon anstrengenden Reise befindet, mit langem Warten, Schlange stehen, Gepäck umher schleppen und dann auch noch ein dauerquengelndes Kleinkind mit im Flugzeug/Bus/Bahn hat. Da kann man schon mal dünnhäutiger sein. Ausfallend muss man aber dennoch nicht werden, das geht natürlich gar nicht.

    Ich muss aber auch gestehen, dass ich ebenfalls nicht nachvollziehen kann, weshalb man sich mit Baby oder Kleinkind solch aufwändige Urlaubsreisen antut. Reicht es da nicht, an einen schönen aber nicht so weit entfernten Ort zu fahren, gemütlich per PKW, wo man jederzeit, den Bedürfnissen der Familie entsprechend, Halt machen kann. Aussteigen, Beine vertreten, die Kids kurz toben lassen… Dann müssten auch die Großen nicht stundenlang vor dem Tablet geparkt werden. Flugreisen nach sonstwohin sind für Kleinkinder doch bloß der pure Stress. (Und in der Regel auch für deren Eltern;-))
    Die großen Reisen laufen doch nicht davon. Die kann man doch auch nachholen, wenn die Kids größer sind.

  12. Ja, ich denke auch, dass die Wahl unserer Urlaube (Flugreise, Ski-Urlaub etc.) eine wichtige Vorbildfunktion für unsere Kinder -gerade in diesen Zeiten- hat.

    Unabhängig davon finde ich die Reaktion der Mitreisenden von Katharina unmöglich und vollkommen weltfremd. Scheinbar vergessen einige Menschen, dass sowohl sie selbst als auch ihre Kinder mal klein waren.

    Andererseits gibt es aber auch einige Eltern, die das Verhalten ihrer Kinder in keinster Weise regulieren. Da wird der Opa im Gemeinschaftsgarten mit Schimpfwörtern angeschrien, „weil es halt gerade so eine Phase ist“. Da wird das Tablett/ Handy im Restaurant laut eingestellt, statt Kopfhörer zu verwenden (auch bei Erwachsenen). Da wird in der Etagenwohnung getrampelt, geschrien, mit Bällen geworfen (gerne auch morgens um 6:00 Uhr). Und auch im Flugzeug wird lautstark diskutiert, der Bruder geboxt, der Vordersitz getreten etc.
    Das sind in der Regel aber Eltern, die das niemals reflektieren oder gar sich deswegen unwohl fühlen würden, sondern da geht es um angebliche Grundrechte. Leider geht dies dann im Erwachsenenalter weiter. Auf unserer letzten Flugreise vor vielen Jahren saß eine bekannte Moderatorin (Magarethe S.) mit ihrer sehr markanten Stimme hinter uns (economy class) und unterhielt sich lautstark mit ihrer Sitznachbarin. Es interessierte sie die Bohne, dass kleine Kinder versuchten zu schlafen, andere Mitreisende gerne ein Buch gelesen hätten. Sie sah es als ihr Grundrecht an, sich extrem laut mit ihrer Sitznachbarin zu unterhalten.

    Ich finde es schade, dass zunehmend in vielen Bereichen viele nur an sich und das eigene Wohlbefinden denken, ohne mal über den Tellerrand hinauszuschauen oder an die Gemeinschaft zu denken.

    1. Weil man es kann. Warum fragt denn niemand die genervt Personen,,warum sie überhaupt eine Reise machen, wenn sie alles nervt? Warum müssen sich Eltern rechtfertigen, wenn sie reisen,andere Personengruppen aber nicht? Es steht JEDEM Menschen zu, so zu reisen, wie er will und niemand hat das Recht, anderen anzusprechen, DASS sie diese,Reise machen. Niemand hat das Recht dazu, zu urteilen, WARUM jemand etwas tut, was wr tut. Man hat da Recht dazu, akzeptiert das, fertig.

      1. Danke Saskia! Schöner Kommentar! Schöner Perspektivwechsel!

        An die Autorin: Ich bin schwer beeindruckt, dass du so klar und gelassen auf die respektlose und übergriffige Frau reagiert hast! Respekt!

      2. Nö, das sehe ich anders.
        Themen, die öffentlich gemacht werden, stehen zum öffentlichen Diskurs. Zum Glück! Das macht eine weltoffene und demokratische Gesellschaft aus.
        Ich bin Lehrerin und könnte mich vielfach ganz anders verhalten, einfach, wie du schreibst, „weil ich es kann.“ Mache ich aber nicht, weil ich eine soziale Verantwortung empfinde und mir Empathie und Wertschätzung wichtig sind. Kann man ja mal drüber nachdenken, anstatt sich nur angegriffen zu fühlen…
        Und natürlich gehen diese Themen nicht nur Eltern an, aber wir handeln ja (meistens) nicht nur für uns und tragen somit automatisch eine größere Verantwortung. Sorry, aber das lässt sich auch durch Abwehr nicht aushebeln.

        1. Sich über ein Kleinkind zu beschweren, das sich seinem Alter entsprechend in einem öffentlichen Verkehrsmittel verhält, ist genauso absurd,,wie sich über (im bei dir als Lehrerin zu bleiben) so, als würden sich Lehrer beschweren, dass Kinder in der Pause toben. Und ein öffentliches Verkehrsmittel steht JEDEM offen, es darf von JEDEM ohne Angabe von Gründen genutzt werden. Eine Personengruppe aufgrund „Gmhaben sa nichts zu suchen“ auszuschließen, bedeutet, einen Teil der Gesellschaft auszuschließen. Sie dürfen mit dem Flugzeug reisen,,weil sie es können. Das bedarf keiner weiteren Erläuterungen.

          1. Klar, bei den ersten Ausführungen bin ich ganz bei dir. (s.o.)

            Jedoch alles einfach mit „weil man es kann“ abzutun, finde ich wirklich sehr schwach. Bei vielen Entscheidungen lohnt es sich durchaus, diese mal zu hinterfragen… In welcher Welt wollen wir denn leben, wenn jede/r alles macht, was er/sie halt so kann!?

  13. Tut mir Leid, dass du das erleben musstest…
    Wir haben mehrere Langstreckenflüge mit Kleinkindern hinter uns, und wirklich nur positive Erfahrungen gemacht. Leute, die unsere Kinder bespaßt haben, uns beruhigt und gut zugeredet haben, wenn es anstrengend war. Vielleicht hatten wir einfach nur Glück, aber ich glaube, die allermeisten Menachen sind verständnisvoll und helfen gerne.

    1. Sehe ich auch so, bzw. war auch meine Erfahrung. Selbst Hamburg-Dubai-Perth war kein Problem.
      Man darf als Eltern außerdem auch nicht vergessen, dass es für fast jeden Menschen Stress bedeutet, stundenlang auf engstem Raum mit anderen eingesperrt zu sein, ihre Essgeräusche ertragen zu müssen, ihre stinkenden Füße, möglicherweise ständiges Angequatscht-Werden, den Fenstersitz-Nachbarn, der dauernd zur Toilette muss, usw. Da liegen die Nerven auch bei ansonsten kinderfreundlichen Personen eher mal blank als in freier Wildbahn. Eine permanent hörbare, alleine schon wegen der schrillen Frequenz durchdringende Kinderstimme ist dann eben auch nur ein weiterer Nerv-Faktor – und manchmal eben der eine, der irgendwann das Fass zum Überlaufen bringt. Daraus ein dystopisches Gesamtgesellschaftsbild abzuleiten, finde ich etwas unverhältnismäßig.

  14. In unserer Gesellschaft ist kein Platz mehr für Kinder. Jeder will seine Individualität ausleben (bzw. sich nicht mit anderen arrangieren wollen), will aber nicht sehen, dass wir alle in eine Gesellschaft eingebettet sind ob wir wollen oder nicht. Dazu gehören auch Kinder und ihr entsprechendes altersgerechtes (!)Verhalten. Ich finde sogar, dass wir es als Gesellschaft akzeptieren müssen, wenn ein quengelndes Kleinkind im Flieger mitreißt. Dürfen wir genervt sein? Ja! Dürfen wir deswegen die Eltern anmotzen und unhöflich sein? Nein! Ich finde es krass, dass sich keiner über diese Frau aufregt. Sie hat die Grundregeln der Höflichkeit verletzt und ein extrem schlechtes Benehmen gezeigt und keiner würde es für nötig halten dies im Internet zu thematisieren. Stattdessen bekomme ich immer nur Werbung für click bait Artikel, wie Leute mit „Rotzlöffeln“ umgegangen sind.
    Liebe Katharina, ich bewundere dass du da so ruhig geblieben bist. Ich werde da mittlerweile echt oft böse, weil mich diese Unerzogenheit dieser Erwachsenen einfach so trifft und wütend macht. Mir hat eine Kollegin im Büro mal gesagt ich soll halt meine Kinder nicht mit zum Einkaufen nehmen und dass das eine Zumutung für alle anderen wäre. (mein Kleiner war damals 1,5 Jahre und hat seinen Frust Jahr auch mal rausgeweint). Ich habe das Gefühl, man will als Gesellschaft natürlich Kinder (Rentensystem!), aber bitte nichts solange von ihnen sehen und hören bis sie „funktionieren“.
    Zur Klarstellung: ich meine hier nicht die Kinder, die sich wirklich nicht altersgerecht benehmen und auch nicht gebremst werden, sprich die Eltern sich nicht kümmern.

  15. Oh ja, das kenne ich. Das eine Mal musste ich mit meiner achtjährigen Tochter und dem einjährigen Sohn an eine Beerdigung. Ca. 4 Std. Zufahrt. Söhnchen war müde und weinte auf der Rückfahrt. Ein Mann sagte, er nerve… Wir gingen in den Gang mit allem Gepäck und standen ca. 1 Stunde. Der Schaffner sagte mitleidig , dass wir doch ein Anrecht auf unseren reservierten Platz hätten…
    Das andere Mal behaupteten ältere Damen, wir hätten uns auf ihre Tasche mit Geschirr gesetzt, die im Gang in der Bahn stand(!!!) Sie schimpften untereinander, ich stieg eine Station früher aus und lief nach Hause, mit den müden Kindern… Monatelang vermied ich es nachher, mit den Kindern in die Stadt zu fahren….
    Als Kind machte ich selber die Erfahrung, dass man keinen Ton von sich geben durfte, ohne Kommentare fürchten zu müssen. Nur mühsam…

  16. Man kann schon die Frage stellen, ob eine Urlaubs-Flugreise mit Kleinkind nötig ist. Oder überhaupt. Es gibt genug Menschen, die sich im Alltag bei jeder Plastiktüte um ein umweltbewusstes Leben sorgen, dann aber jedes Jahr eine Flugreise buchen… Vielleicht mal schauen, welche großartigen Ecken im näheren Umfeld man noch nie gesehen hat? Europa hat so viele wundervolle Landschaften!

    Aber als Flugpassagier weiß man natürlich nicht, ob die Familie in der Sitzreihe vor mir in den jährlichen Badeurlaub fliegt oder vielleicht zum seit Jahren geplanten Familientreffen. Es gibt auch sehr gute Gründe, warum man mit einem Kleinkind in einen Flieger steigen muss. Insofern ist das Verhalten der Frau in diesem Artikel indiskutabel. Ich würde auch total aus der Fassung geraten, wenn ein Fremder mich derart anmotzt.

    Lass die schlechten Gefühle bei dieser Person und lass dir davon nicht die Reise verderben.

    1. Wir sind am Dienstag aus dem Urlaub zurückgeflogen, Kinder 5 und 8. Das Flugzeug war voll mit Familien mit Kindern, auch Kleinkinder. Beim Hinflug saß direkt vor uns eine Mama mit Kleinkind. Es war schon anstrengend, als er ständig die Klappe hoch und runter machte und laut, als er nach 2 h keine Lust mehr hatte und weinte. Aber ich sagte nichts, denn ich kenne es ja selber, sogar die Großen werden noch quengelig, wenn sie zu müde sind. Meine Sitznachbarinnen (Mädels zwischen18-25) stöhnten allerdings mehrfach.

      Wo ich allerdings am liebsten etwas gesagt hätte, war später auf der Zugfahrt. Eine Familie mit mehreren kleinen Kindern hat den Fußboden bei ihren Sitzen dermaßen eingesaut. Hätte ich es nicht erst beim Aussteigen gesehen, sondern daneben gesessen, ich glaube, ich hätte, zur Blamage meines Mannes, etwas gesagt. Das geht einfach nicht. Öffentliche Plätze werden ordentlich hinterlassen, das lernen die Kinder von klein auf. Und ich geniere mich auch nicht, etwas zu sagen.

      Fazit: Das Verhalten der Frau ging einfach gar nicht, aber, wie du richtig sagst, wenn etwas wirklich störend ist, darf und sollte man das auch sagen.

  17. Andere Menschen sind nicht für unsere Entscheidungen verantwortlich. Somit dürfen diese auch genervt sein, wenn unsere Kinder nerven.

    Ehrlich? Warum überhaupt mit Kleinstkind groß verreisen? Die Kleinen brauchen das nicht, das stresst die nur, weils halt bis zu nem gewissen Alter Gewohnheitstiere sind. Die Großen werden es überleben, nach den Ferien nichts zum angeben zu haben.

    Aber die ganz Großen, die Eltern, die brauchen das fürs Ego. Um zu zeigen, dass man trotz Kind alles machen kann, dass man dem Kind was bieten kann. Weil sie selbst mal nen Tapetenwechsel brauchen.

    Große Reisen mit kleinen Kindern sind Quatsch. Ich würde mit meinem Kind erst eine längere Reise mit Flugzeug antreten, wenn es so lange sitzen kann. Oder zumindest nicht rumrennt und auf Sitzen rumklettert, auch wenn es nur die der Geschwister sind.
    Natürlich fühlt man sich gestört wenn ein Kind in einem ruhigen Raum rumwuselt. Man guckt automatisch mit drauf und ist halt genervt, weil man grad keinen Bock hat, sich um anderer Leute Kinder zu kümmern.
    Und dann hat man so „stell dich nicht an Mutties“, die glauben ihre unglaublich besonderen Schätzchen müssten jedes andere Herz mit Freuden füllen. Nee, unsere Kinder interessieren die meisten Leute nicht. Die finden die nicht besonders, nur besonders nervend.
    Und das ist auch nachvollziehbar.
    Weil dich nämlich die meisten Kinder anderer Leute auch nicht interessieren.

    1. @Tascha: über die Sinnhaftigkeit von (Flug-) Reisen mit Kleinkindern kann man natürlich Diskutieren. Flugreisen sind sowieso Umweltsünden, das ist klar. Aber das gibt anderen doch nicht das Recht, so unhöflich zu sein, oder? Oder darf ich alle, die sich nicht so verhalten, wie ich das möchte, beleidigen und ihnen ein herzliches „fuck you“ an den Kopf schmeißen?

      1. Franzi ich stimme dir voll und ganz zu. Taschas Kommentar finde ich ähnlich schlimm wie das Verhalten der Frau im Flugzeug. Ein Kleinkind hat dasselbe Recht wie jeder andere Mensch, im Flugzeug zu sitzen. Und ein Kleinkind KANN halt noch nicht selbst regulieren, ob es gerade quengelig ist oder nicht. Katharina und ihr Sohn haben der Frau doch nichts getan!!! Aber sie beschimpft und beleidigt sie aufs übelste. Das Verhalten soll ok sein???? Ganz ehrlich, ich hätte mit danach absichtlich keine Mühe mehr gegeben, dass mein Kind leise ist!

    2. Das kann ich auch umgekehrt sehen. Wieso sollte ich das Recht haben, in einem öffentlichen Raum meine Ruhe zu haben? Wenn ich das möchte und brauche, dann sollte ich lieber daheim bleiben. Aber wo Menschen zusammen kommen, egal welchen Alters, kann es laut werden. Und Kinder haben genauso ein Recht darauf, diese Räume zu nutzen wie wir Erwachsenen. Mehr Verständnis für beide Seiten ist da nicht zu viel verlangt.

      1. @Betty: sehe ich genauso.

        Unsere Story: wir wohnen an der Ostsee und an heißen Sommertagen versuche ich, auch nach meiner Arbeit am späten Nachmittag mit unserem Kind noch an den Strand zu fahren. Als das Kind ca 3 war und auf der Autofahrt dorthin kurz eingeschlafen war, war es zunächst weinerlich bei Ankunft, so dass ich nebst Tasche auch das Kind durch den Sand schleppte. Ich wusste, dass wir uns schnell auf die Decke setzen und etwas essen müssen, damit die Laune besser wird. Kaum hatte ich die Tasche abgestellt, meckerte eine Dame in 15 Meter (nicht Zentimeter) Entfernung, es wäre eine Unverschämtheit, dass ich mit so einem Kind an den Strand käme, die Leute wollten hier in Ruhe ihren verdienten Feierabend genießen, ich solle mein Kind doch zu Hause brüllen lassen. Da war ich leider sprachlos. Allerdings vertreiben habe ich mich nicht lassen. Die Dame hat dann in Windeseile ihre Sachen gepackt und ist nebst schweigendem Ehemann davongestapft. Leider hat sie verpasst, dass sich 5 Minuten und ein Brötchen später mein Kind beruhigt hatte. Dass auch ich einen anstrengenden Arbeitstag und verdienten Feierabend (eben mit Kind) hatte, darüber denken solche egozentrischen Menschen nicht nach. Ich finde, eine Gesellschaft muss Kinder im öffentlichen Raum als Teil der Gesellschaft aushalten können. Das ist zumutbar. Bei unseren Urlaubsreisen nach Frankreich, Italien und Polen bin ich oft erstaunt, wie gelassen fremde Menschen dort auf lebendige Kinder reagieren. Mit Humor und einem Lächeln wird es für alle Beteiligten einfacher.

    3. Ich weiß nicht, was mich trauriger macht, die Reaktion der Frau im Flugzeug, oder dieser Kommentar…
      Als Eltern sollten wir also möglichst nicht mal zwei Stunden mit Kind im Flugzeug sitzen? Dann dürfen wir natürlich auch mit der Bahn nicht besonders weit fahren, ist ja das Gleiche… und bloß nicht ins Café gehen mit Kindern!
      So lange man Kinder im Kleinkindalter hat, sollte man sich also aus der Gesellschaft möglichst raushalten, oder wie??? Wo hört man denn da auf? Schließen wir alle Menschen aus, die „störend“ sind? Wo kommen wir denn da hin? Das ist keine Gesellschaft in der ich leben möchte. Sie sollte bunt und vielfältig sein. Ja, gerne auch mal laut! Manchmal hat man die schönsten Begegnungen mit anderen Menschen, gerade wenn diese unkonventionell sind, oder deren Kinder das Eis brechen!
      Wie wäre es denn, wenn Menschen, denen nach Ruhe ist, einfach zuhause bleiben? Das erscheint mir die einfachste Lösung.

  18. Ich selbst war noch nie in solch einer Situation wie oben beschrieben, habe aber bereits oft davon gelesen.
    Ich war in diesem Sommer mit meiner fast 4-jährigen im Zug unterwegs. 4h Hinfahrt aus denen Aufgrund von Verspätung 6h wurden. Ich bin wirklich vorbereitet in diesen Zug gestiegen, meine Tochter hat sich fünf Stunden mit malen und Fenster gucken und erzählen und ein ganz kleines bisschen durch den Zug laufen beschäftigt. Ich war wirklich stolz auf sie. Aber die letzte Stunde wurde zur harten Probe, sie ging ständig zu anderen Reisenden und hielt sich kaum noch an irgendwelche Regeln. Ich kenne meine Tochter, diese fünf Stunden waren eine Höchstleistung für sie, nie hätte ich gedacht sie so lange ohne Tablet auf ihrem Platz halten zu können. Und nun war ihre Kraft sich gesellschaftlich angemessen zu verhalten einfach aufgebraucht. Ich hatte absolutes Verständnis für sie. Hatten die anderen Reisenden es auch ? Ich weiß es nicht. Ich hörte nur immer öfter wie unsere Mitreisenden (selbst Eltern eines Babys) „Nein“ zu ihr sagten. Immer nett und verständnisvoll. Ich war aber dennoch einfach nur froh als endlich unsere Haltestelle angesagt wurde, bedankte mich bei unseren Sitznachbarn für deren Geduld meiner Tochter gegenüber und stieg fix und fertig aus. Warum ? Weil ich genau weiß daß es solche Menschen gibt, wie die Dame die in diesem Flugzeug saß. Solche Leute gab es auch in meinem Familienkreis. Bis sie einmal einen ganzen Nachmittag mit uns verbrachten und merkten, dass sie anscheinend ein Kind mit einem ruhigeren Charakter hatten.
    Mir tut es für alle Eltern Leid, die auf Reisen mangelndes Verständnis erfahren müssen, erst Recht auf diese Art und Weise wie oben beschrieben.

  19. Du hast mein Mitgefühl !

    Unsere Situation: erster Flug mit Dreijähriger, die natürlich alles kommentiert hat. In normaler Lautstärke.
    Frau vor uns dreht sich nach 10 Minuten entnervt um und sagt sehr unfreundlich, dass wir zu laut sind.

    Ich war sprachlos und habe ab da mit meiner Tochter geflüstert, den ganzen Flug über.

    Mit ging es auch nicht um die Störung, sondern mehr um den Ton. Der musste so nicht sein.

    Schade, dass es solche Menschen gibt.
    Aber es ist wirklich eher deren Problem als unseres!

  20. Ich finde es ein bisschen schade, dass der Artikel erstmal so pauschalisierend wirkt. Ich würde vermuten, 99% der Mitreisenden hatten bestimmt Verständnis. Nur eben diese eine Person nicht! Was diese allerdings von sich gegeben hat, ist wirklich das Allerletzte. Sie muss ein sehr frustriertes Leben haben! Und ihre Äußerungen sind einfach nur unterste Schublade! Wir sind damals auch mit unseren (Klein-)Kindern geflogen und haben solche Erfahrungen zum Glück nicht machen müssen. Ich kann mich auch an keine Situation erinnern, wo wir wegen unserer Kinder mal so eklig angegangen wären, und sie waren bestimmt nicht immer leise! Wer für jedermann zugängliche Verkehrsmittel nutzt, hat kein Recht auf Stille (mit Ausnahme vielleicht im Ruheabteil der Bahn)!!

    1. Interessante Diskussion.
      Ich finde folgenden Spruch in solchen Situationen hilfreich :
      Wer etwas von sich gibt , gibt etwas von sich .
      Will heißen , die Reaktion der Frau hat mehr mit ihr zu tun als mit dir .
      Vielleicht war sie eh schon genervt , weil zu einem blöden Termin anreisen musste , hatte wenig geschlafen , etc pp.
      Das wissen wir alles nicht .
      Rechtfertigt das ihre Reaktion ? Nein.
      Muss ich das so nah an mich ranlassen ? Auch nein.
      Und da wären wir bei deinen inneren Beweggründen, die uns allerdings auch nichts angehen.
      Du kommst aus dem Italien Urlaub zurück, der hoffentlich schön war und verfasst als ersten Artikel eine einzelne doofe Situation , die man auch einfach als solche abhaken könnte und fertig.

  21. Wir (Kinder damals 10 Monate und 3 Jahre alt) haben letztes Jahr eine etwas andere, aber für uns sehr ernüchternder Situation erlebt: Unser Flug von Fuerteventura nach Hause wurde gecancelt nachdem wir stundenlang am Flughafen gewartet hatten. Da wir eine Pauschalreise gebucht hatten wurden wir mit den vielen anderen, hauptsächlich deutschen Touristen per Bus in ein Hotel gebracht. Alle stürzten aus dem Bus, wir mit Gepäck und Kindern waren natürlich die letzten. Keiner kam auf die Idee uns beim Ausladen zu helfen oder uns in der Schlange beim Anstehen vorzulassen. Beide Kinder waren wechselnd aufgedreht und nölig, wir waren die einzigen mit Kindern. Bis auf eine Familie mit einer ca. 7 jährigen, die waren die vorletzten und haben uns dann vorgelassen. Nicht dass ich darauf Anspruch erheben will, dass wir ein Recht darauf gehabt hätten, aber ich fand es einfach krass, wie jeder nur an sich gedacht hat. Beim Einladen am nächsten Tag übrigens das selbe. Da war dann noch eine Mutter, die alleine mit einem Kind gereist ist. Der haben wir geholfen…
    Und auf dem Flug war es dann auch nicht einfach, da der 3 jährige von der Aufregung vom Vortag auch nicht still sitzen wollte….
    Fazit: Lieber wieder Zug oder Auto.

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