Mut of the day: Kleines „Du kannst so stolz auf dich sein“

Mut of the day

Foto: Juliane Dunkel

Liebe Katharina, hier kommt ein kleiner „Mut of the day“ für dich, denn weißt du eigentlich, wie stolz du auf dich sein kannst? Ich hab deine Halbjahresbilanz gelesen und du sagst, es tut sich so wenig, da möchte ich dir einen kurzen Außenblick geben.

Dein jüngstes Kind hat laufen gelernt. Was für ein Meilenstein. Du produzierst bei Stadt Land Mama weiter Beiträge, als hättest du nicht vier Kinder zwischen 1 und 13, die dich rund um die Uhr brauchen – zumindest einige von ihnen auch nachts. Du streichelst Fieber weg und schaffst Urvertrauen.

Du versuchst dabei immer, auch die größeren Kinder nicht aus den Augen zu verlieren, die dich zwar anders, aber ebenso brauchen in ihrem noch so jungen Leben. Du rockst den Alltag mit abertausenden von unterschiedlichen Bedürfnissen, du verdienst dabei noch Geld und läufst mal eben an einem Wochenende einen 10-Kilometer-Lauf, als hättest du nicht im letzten Jahr noch ein Kind geboren.

Was du alles rockst!!!

Mütterbücher

Du hast 2019, 2020, 2021 und 2022 je ein Buch geschrieben und 2023 einen neuen Menschen auf die Welt gebracht. Auch deinen Mann und deine erweiterte Familie verlierst du dabei nie aus den Augen: Deine Geschwister, deine Eltern, dein Umfeld – und du lässt dabei nicht einmal deine Freundschaften schleifen, hast am Telefon immer auch ein Ohr für die Belange deiner Mitmenschen, obwohl doch selbst bei dir tagtäglich so viel los ist.

Berufliche Neuorientierung mit einem Einjährigen zu Hause? Wer hätte Zeit und Muße, sich in all diesem Wirbel auch noch Gedanken um so etwas zu machen? Du darfst da geduldig mit dir sein und milde, du schläfst doch seit Monaten nicht durch. Du kannst stolz sein, überhaupt noch aufrecht zu gehen nach euren Krankheitswellen. DAS ist die eigentliche Leistung.

Immer wieder erzählen wir unseren Leserinnen, sie sollten nicht so hart zu sich selbst sein…. wir dürfen das auch auf uns anwenden. Dürfen uns auch mal stolz auf die Schulter klopfen für unsere Care-Arbeit, die wir da so viele Jahre am Stück leisten, für den Familienzusammenhalt, für ihre Kindheit, für unsere Alltagsstabilität, die wir da mittlerweile so vielen Menschen bieten.

„Mut of the day“ für dich

2024

Und da tut sich nichts oder zu wenig? Ich kann dir da nur den Blick der Außenstehenden anbieten, da war eine Schwangerschaft trotz dreier nicht ganz so großer Kinder, da war eine Corona-Zeit, eine Einschulung, ein Wechsel an die weiterführende Schule, eine Fußballfahrt… da war eine Geburt, da war ein Wochenbett, da ist ein Kind, das nicht aufhört zu wachsen, dagegen ist doch einfach jedes berufliche Projekt nix.

Was ist denn eine veröffentlichte Kolumne gegen ein erstes Kinderlächeln? Was ein Vortrag gegen die Umarmung mit verklebten Patschehänden? Der Blick zum Partner, wenn das Kind sich stolz am Bürgersteig selbst beklatscht? DAS ist wirklich groß. DAS zeigt wirklich Weiterentwicklung. DAS hast du auch dir zu verdanken. Du kannst wirklich sehr, sehr stolz auf dich sein – in all der Erschöpfung.

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