Co-Fucking: Wie gut uns unsere offene Beziehung tut

Co-Fucking

Foto: pixabay

Ihr Lieben, als Annas Mann nach vielen gemeinsamen Jahren eine offene Beziehung vorschlug, war Anna erstmal verzweifelt. Doch nach und nach verstand sie, dass ihr Mann sie über alles liebt, dass die Öffnung der Ehe nicht das Ende sein würde, sondern ein Neuanfang. Nun auch sexuelle Kontakte mit Menschen außerhalb ihrer Beziehung zu haben, beschreibt Anna in ihrem Buch „Co-Fucking“ als Befreiung. Wie sie mit Eifersucht umgeht und welches zuletzt ihr unvergesslichstes Erlebnis im Bett war, erzählt sie uns hier.

Co-Fucking
Autorin Anna Weiss. Foto: Alex Weiss

Liebe Anna, wie lang bist du mit deinem Mann verheiratet und nach wie vielen Jahren kam von ihm die Frage aller Fragen: Sollen wir unsere Beziehung öffnen?

Wir haben uns in meinem letzten Schuljahr kennengelernt und sind seitdem zusammen. Das ist jetzt über 25 Jahre her. Vor gut fünf Jahren hat Alex mich dann auf das Thema angesprochen: „Ich hätte gern auch Sex mit anderen Menschen“, sagte er.

Was war dein erstes Gefühl, als du diesem Satz hörtest? Wie hast du reagiert?

Ich war fassungslos und hatte wahnsinnige Angst! Für mich klang dieser Satz wie der Anfang vom Ende. Denn wie sollte so etwas funktionieren? Das kannte ich damals nicht und konnte mir nicht vorstellen, dass das gut gehen kann.

Wie kam es zum Umdenken?

Wir haben viel miteinander geredet und dabei hat Alex mir immer wieder klargemacht, wie sehr er mich liebt. So habe ich langsam verstanden, dass er das alles mit mir – nicht ohne mich – machen will. Da habe ich mich gefragt: Brauchen wir wirklich Monogamie, um uns unsere Liebe zu beweisen? Nein!

Welche waren deine größten Sorgen?

Dass er eine Person trifft, die er toller findet als mich und mich verlässt. Ein Albtraum. Dieser Gedanke hat mich in der Anfangszeit verrückt gemacht. Immerhin hatte ich durch unzählige Hollywoodromanzen und Songs verinnerlicht, dass es die eine romantische Liebe angeblich nur exklusiv zu zweit geben kann. Heute weiß ich, dass das nicht stimmt.

Erzählt ihr euch von euren Begegnungen?

Ja. Allerdings nur das, wonach der oder die andere fragt. Wenn ich mal einen schlechten Tag habe, will ich vielleicht nicht alles wissen – spätestens am nächsten Tag interessiert es mich dann aber meist doch.

Wie geht das mit dem Co-Fucking, wie lernt ihr neue SexpartnerInnen kennen?

Vor allem über Dating-Apps. Das ist für uns am einfachsten, auch weil wir dann im Chat klären können, wer passen könnte. Dabei machen wir auch immer klar, dass wir in einer offenen Ehe leben und keine Zweitbeziehungen suchen.

Wie groß ist deine Eifersucht, wie äußert sie sich, wie gehst du damit um?

Anfangs war das schwer, da bin ich manchmal fast durchgedreht. Dann habe ich aber verstanden, dass das viel mit meiner eigenen Unsicherheit zu tun hat. Ich fand mich zu dick, zu unsexy, zu launisch. Heute bin ich selbstbewusster, auch dank meiner eigenen Dates, bei denen ich schöne Komplimente bekomme. Und wenn es doch nochmal weh tut, sprechen wir darüber – und ich frage Alex, ob er mich mal in den Arm nehmen kann. Das hilft!

Was machst du in der Zeit, in der du weißt, er ist grad bei jemand anders?

Ganz ehrlich? Ich genieße die Zeit allein. Ich habe nämlich gemerkt, wie gut mir das tut, mal nichts erledigen oder für andere da sein zu müssen. Ich habe die Wohnung ganz für mich allein und kann machen, was ich will. Pizza bestellen, laut Musik hören, schief mitsingen, durch die Zimmer tanzen. Herrlich!

Gibt es ein Gleichgewicht oder trifft eine oder einer von euch mehr Außenstehende, um mit ihnen intim zu werden?

Das variiert. Wir haben ja nicht immer gleich viel Lust auf andere. Ich hatte letztes Jahr zum Beispiel viel um die Ohren, bei der Arbeit und mit meiner Familie. Da habe ich weniger gedatet. Jetzt bin wieder mehr unterwegs.

Wie viel hast du durch die außerehelichen Kontakte über dich selbst gelernt – und was?

Sehr, sehr viel! Ich bin insgesamt selbstbewusster geworden. Früher habe ich ungern „Nein“ gesagt. Heute stehe ich mehr für mich ein und ziehe mehr Grenzen. Nicht nur sexuell, auch privat und bei der Arbeit. Das tut unheimlich gut!

Warst du zwischenzeitlich auch schon mal ein bisschen verknallt? Was war dein berührendstes Erlebnis da draußen?

Ich hatte mal Schmetterlinge, mehr nicht. Am berührendsten aber war ein Dreier mit Alex und einem anderen bisexuellen Mann. Da gab es einen Moment, an dem Alex und ich uns intensiv angeschaut haben und beide sichtbar bewegt waren: „Dass wir das hier gerade gemeinsam erleben können!“ Das hat uns sehr glücklich gemacht.

Dein Mann hat auch bisexuelle Kontakte, wie ist das für dich?

Ich habe schnell gemerkt, wie gut es ihm tut, seine Sexualität mit allen Facetten auszuleben. Er ruht jetzt mehr in sich, ist selbstbewusster, das finde ich toll. Das hat mir gezeigt, dass wir alle ehrlicher sein sollten, wenn es um unsere Wünsche und Bedürfnisse geht.

Was meinst du, warum Affären und Seitensprünge öfter vorkommen als offene Beziehungen ohne Geheimnisse?

Weil es einfacher ist zu lügen, als ehrlich zu sein. Was will ich? Was wünsche ich mir von dir? Das trauen sich viele nicht zu sagen – vielleicht wissen sie es auch nicht. Gerade in Langzeitbeziehungen kann man sich selbst verlieren und eigene Sehnsüchte verdrängen. Eine offene Beziehung kann helfen, ehrlicher zu sein, zu sich selbst und der Partnerin, dem Partner gegenüber.

Wie hat all das eure Ehe belebt?

Wir fühlen uns jetzt noch enger verbunden, wir vertrauen uns total. Wir geben uns Freiheiten und sind uns trotzdem das Wichtigste im Leben: Das zu wissen, ist ein wahnsinniges Gefühl. Und auch unser Sexleben ist wiederbelebt. Wir haben jetzt mehr – und besseren – Sex als zuvor.

Wie lang hast du darüber nachgedacht, ob du ein Buch zum Thema Co-Fucking schreiben würdest und damit andere Leute quasi in dein Schlafzimmer bzw. Sexleben schauen lässt?

Nicht so lange. Denn ich hoffe, dass ich mit meiner Geschichte anderen Menschen zeigen kann, wie befreiend eine offene Beziehung sein kann. Und selbst wenn man sich nach dem Lesen von „Co-Fucking“ gegen eine offene Beziehung entscheidet, ist man hoffentlich offener für Neues. Denn ich bin mir sicher, dass uns allen mehr Offenheit guttun würde.

Was möchtest du allen Menschen, die gern Sex und Kontakt zu den unterschiedlichsten Menschen haben gern noch mit auf den Weg geben?

Traut euch, auch für eure sexuellen Wünsche und Sehnsüchte einzustehen! Nehmt dabei aber euren Partner, eure Partnerin mit und lasst ihnen Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Seid ehrlich miteinander. Wenn eine offene Beziehung funktionieren soll, müssen beide Seiten das wirklich wollen. Deswegen heißt mein Buch ja auch „Co-Fucking“, das geht nur zusammen. Aber dann kann etwas Fantastisches und Neues daraus entstehen.

e88bba7cee304d46b78b2322b1a7fe3b
Co-Fucking
Anna Weiss: Co-Fucking

Du magst vielleicht auch

44 comments

  1. Ich finde, das klingt total cool! Wenn es für beide passt, macht das sicher sehr viel Spaß. Seltsam finde ich, dass hier in den Kommentaren unterstellt wird, der Mann sei eigentlich schwul. Im Interview steht doch deutlich, dass er bisexuell ist! Es ist so typisch, dass Bisexualität von irgendwelchen Nichtbetroffenen einfach negiert wird. Wahrscheinlich spricht aus einigen Kommentaren auch der blanke Neid daraus, selbst nicht so ein aufregendes Sexleben zu haben 😉

  2. Der Buchtitel ist sehr vulgär. Was ich mich frage – hatte die Frau wirklich eine Wahl? Was wäre gewesen, wenn sie es abgelehnt hätte? Redet sie sich die Situation schön, quasi nach dem Motto „wenn es sich nicht ändern lässt, mache ich das Beste daraus“? Ich hätte in dieser Konstellation immer Sorge mir eine Geschlechtskrankheit einzufangen. Wie wird das gelöst? Kondome, ja, aber es gibt ja auch andere Praktiken. Ein Lebenskonzept welches mir aus mehreren Gründen nicht in den Sinn käme.

    1. Ich persönlich finde, dass es einen großen Unterschied gibt zwischen der gegenseitigen Erlaubnis ab und an Sex mit anderen Personen zu haben und dem „Lifestyle“ offene Beziehung.
      Ich habe übers Online-Dating in meiner Single-Phase zwei Männer kennengelernt, die in einer offenen Beziehung lebten und ich hatte bei beiden das Gefühl, dass sie sich selbst belogen hatten. Die Sex-Partnerinnen-Suche von diesen Bekanntschaften war zeitlich relativ aufwendig, sie kannten alle gängigen Plattformen und waren dort auch aktiv. Gleichzeitig waren beide Männer ziemlich wählerisch und hatten eine sehr genaue Vorstellung von der emotionalen und sexuellen Gelegenheitsbeziehung, die sie eingehen wollten. Die Kommunikation und das Kennenlernen waren für mich respektvoll und vom gegenseitigem Dialog geprägt, dennoch hatte ich das Gefühl, dass die beiden keinen Sex suchen, sondern eher eine Freundin (und Sex) auf Zeit. Es bestanden feste Partnerschaften und auch Kinder waren schon da, d.h. ich hätte diese Männer weder in ihren Häusern besuchen können/ sollen, noch würden wir gemeinsam irgendwo einen Kaffee trinken gehen können, wo uns die Familie über den Weg laufen könnte.
      Ich finde es gut, wenn das Thema Sex in festen Partnerschaften von der Gesellschaft etwas lockerer gesehen wird und sowas wie ein One-Night-Stand im Rahmen einer Dienstreise nicht gleich als „Weltuntergang“ gewertet wird, dennoch begrüße ich die „Kultur“ der offenen Beziehungen nicht, weil ich das Gefühl habe, dass es für einige nur eine „Notlösung“ ist und damit auch nicht immer reflektiert umgegangen wird.

  3. Der Buchtitel ist schrecklich – soll wahrscheinlich cool wirken und für Verkaugfszahlen sorgen.

    Jedem das seine, für mich Kling es nach erlaubtem fremdgehen und nicht erstrebenswert.

  4. Mir gefällt der Beitrag und ich finde das Thema spannend. Für mich ist es gut vorstellbar, dass auch Frauen Liebe und Sex trennen können! Und warum sollte man kein Selbstbewusstsein aus der Bestätigung durch andere Menschen ziehen. Ich glaube mehr Offenheit tut uns gut, daher freue ich persönlich mich über solch mutige Beiträge. Und an keiner Stelle sagt die Autorin, dass ihr Weg auch der richtige für andere sein soll!

    1. @Franzi
      eine exklusive Zweierbeziehung (oder Ehe) ist leider keine Garantie für Kinder, geborgen aufzuwachsen, sondern es sind die Werte die wir ihnen mitgeben.
      Eine funktionierende Ehe, ist harte Arbeit auf Augenhöhe, wo die Liebe für- und zueinander Basis sein sollte.
      Reden, Zuhören, Kompromisse finden, gemeinsame Zeit….nur einige Aufgaben.
      Heutzutage ist das keine Selbstverständlichkeit und viele Ehen zerbrechen, weil Bedürfnisse nicht mehr erkannt bzw. befriedigt werden.
      (Ich bin selbst seit mehr als 20 Jahren verheiratet).

      Ich höre hier im Text raus, dass sich der Mann zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt…vlt war er ja auch schon immer schwul und hat sich viele Jahre nicht getraut diese Sexualität zu fühlen oder zu leben.
      Traurig finde ich, dass sie erst durch Andere (Sex mit anderen) ihr Selbstwertgefühl aufgebaut hat.

      Sex und Liebe kann man sicher trennen, wenn man gefühlskalt ist. Denn beim Sex wird das Bindungshormon Oxytozin ausgeschüttet, welches den Effekt der Befriedigung erfüllt.

      Jeder kann das tun was er bereit ist zu opfern. Wie werden alle älter und was am Ende zählt ist doch die Liebe.

  5. @eine Anna: ich denke, es ist so, dass Kinder in einer exklusiven Zweierbeziehung geborgen aufwachsen können. Gras für Frauen lässt sich Liebe und Sex nicht so leicht trennen. Wenn sich die Mutter verliebt, wenn sie mit anderen schläft, gefährdet das die Familie. Das ist biologistisch und vereinfacht, aber doch viel näher an der Realität dran als die fröhlich wild herumvögelnden Eltern, die sich trotzdem lieben und immer für ihre Kinder da sind. Gefühle lassen sich nicht so kontrollieren!! Es ist schwerer aber auch lohnenswert, die exklusive Zweierbeziehung zu pflegen. Das ist meine Meinung. Aber man kann sich auch ohne Hemmungen am Schoko-Regal bedienen und hinterher über die Bauchschmerzen wundern.

    1. @Franzi: Entschuldige, das halte ich für Unsinn. Exklusivität garantiert keine Geborgenheit, genauso wenig wie eine offene Beziehung diese verunmöglicht. So, wie es sehr verschiedene (vermeintlich) monogame Beziehungen gibt, sind auch nicht alle offenen Beziehungen gleich.
      Und zu generalisieren, dass sich Liebe und Sex grad für Frauen nicht so leicht trennen lässt – woher nimmt du diese Aussage?
      Ich kann ganz wunderbar in meiner Kernbeziehung mit Kindern leben, mich um sie kümmern, Geborgenheit schenken UND mit anderen Menschen schlafen, mit denen ich keinen Alltag teile.

      1. @„eine Anna“: Unsinn? Das sind harte Worte. Ich habe zu dem Thema gar nicht so eine festgefügte Meinung. Das Bedürfnis, sich sexuell auszuleben, kann sicher sehr stark sein. Und dann lieber so offen und ehrlich, als hinterrücks betrügen. Mir ist auch klar, dass eine monogame Zweierbeziehung keine GARANTIE ist für eine glückliche Kindheit, ich bin ja nicht doof. Garantien gibt es in Beziehungen sowieso nie. Sie kann aber gute Voraussetzungen bieten. Du hattest geschrieben, warum man nicht den Kindern erzählen soll, dass Mama und Papa auch mit anderen schlafen, daran hatte ich mich gestört. Will man das echt seinen (kleinen) Kindern vorleben, unverbindlichen Sex ohne Gefühle? Das finde ich bedenklich, bin auch eine Gegnerin von Prostitution. Ich bin überzeugt davon, dass Männer Liebe und Sex besser trennen können als Frauen. Ich schrieb ja schon, dass das biologisch-evolutionär Gründe hat. Vereinfacht gesagt: Männer soll ihren Samen streuen, Frauen dagegen investieren in Gefühle und Beziehung, weil sie einen Vater für potentielle Kinder brauchen. Vielleicht gibt es Frauen, die anders ticken. Ich finde aber gar nicht, dass das erstrebenswert ist.

      2. @eine Anna
        Ich bin absolut dafür, dass Menschen sich ausleben können. Allerdings sind Kinder oft betroffen, wenn Nachbarn, Schulkameraden, Verwandte… So eine „ungewöhnliche“ Familienkonstellation mitbekommen. Sie leiden unter den Sprüchen und dem Getuschel sehr. Es gab so ein Beispiel in unserer Stadt. Auch das Thema Geschlechtskrankheiten finde ich erwähnenswert..

    2. @Franzi: unzufriedene Eltern sind ja auch ein Topgarant für eine glückliche Kindheit. Und wenn Vaddern fremdgeht, ist ja nicht so wild, Männer können ja besser Sex und Gefühle trennen. Am besten, Muddern hat kein Interesse mehr an Sex, mit Keuschheitsgürtel lässt sich auch vortrefflich verhüten.
      Ironie off. Komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus.

      1. Die andere s: Zufriedenheit durch möglichst viel Fremdvögeln erreichen? Tolles Konzept! So schafft man ein gefestigtes Selbstwertgefühl, ganz unabhängig von der Bestätigung durch andere. *ironie off*. Zu behaupten, Männer und Frauen seien gleich, ist NICHT feministisch.

        1. @Franzi: dass man durch „fremdvögeln“ als Konzept Zufriedenheit erreichen soll hab ich nirgends geschrieben.
          Lediglich dass unzufriedene Eltern keine Garantie für glückliche Kinder sind. Im Gegenteil.
          Appell an die Lesekompetenz?
          Frage mich, warum bei dem Thema hier viele so steil gehen?? Sollten diese sich vielleicht auch mal fragen.

          1. „Steil“ geht hier die eine wie die andere S(eite). Freundlichkeit ist eine Zier, aber besser lebt frau (anscheinend) ohne ihr. Danke der Nachfrage, um meine Lesekompetenz ist es sehr gut bestellt.
            Du hast doch indirekt die These aufgestellt, dass unzufrieden ist, wer in der armseligen monogamanen Zweierbeziehung verharren muss, oder was wolltest Du sonst mit Deinem Kommentar ausdrücken? Der arme Vaddern muss dann heimlich fremdgehen…
            Oder bezog sich das nur allgemein auf unzufriedene Eltern? Das ist ja nun eine Binsenweisheit und nicht der Rede wert, oder? Ist dann irgendwie auch am Thema vorbei…

        2. Deine Interpretation meiner Kommentare liegt völlig daneben. Siehe letzter Kommentar.
          Aber ich lass es jetzt gut sein. Nutzt nüscht.

    3. Das Männer alle angeblich Sex und Liebe so gut trennen können, ist einfach nur ein sexsistisches Klischee.
      Der haupt Trennungsgrund für Männer ist, dass sie eine neue Partnerin haben.
      Es gab schon immer Männer, die ihre Familien für ihre Geliebte verlassen.
      Männer sind nicht immun dagegen, sich in ihre Affären Partnerinnen zu verlieben.

    4. @Franzi
      eine exklusive Zweierbeziehung (oder Ehe) ist leider keine Garantie für Kinder, geborgen aufzuwachsen, sondern es sind die Werte die wir ihnen mitgeben.
      Eine funktionierende Ehe, ist harte Arbeit auf Augenhöhe, wo die Liebe für- und zueinander Basis sein sollte.
      Reden, Zuhören, Kompromisse finden, gemeinsame Zeit….nur einige Aufgaben.
      Heutzutage ist das keine Selbstverständlichkeit und viele Ehen zerbrechen, weil Bedürfnisse nicht mehr erkannt bzw. befriedigt werden.
      (Ich bin selbst seit mehr als 20 Jahren verheiratet).

      Ich höre hier im Text raus, dass sich der Mann zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt…vlt war er ja auch schon immer schwul und hat sich viele Jahre nicht getraut diese Sexualität zu fühlen oder zu leben.
      Traurig finde ich, dass sie erst durch Andere (Sex mit anderen) ihr Selbstwertgefühl aufgebaut hat.

      Sex und Liebe kann man sicher trennen, wenn man gefühlskalt ist. Denn beim Sex wird das Bindungshormon Oxytozin ausgeschüttet, welches den Effekt der Befriedigung erfüllt.

      Jeder kann das tun was er bereit ist zu opfern. Wie werden alle älter und was am Ende zählt ist doch die Liebe.

  6. @Mavie: ganz schön überheblich, der Autorin das Umsetzen von Selbstbestimmung abzusprechen von außen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Nuja, jeder in seinem (Vorstellungs-) Horizont

  7. ich finde es schon sehr befremdlich, wie hier einer fremden Frau abgesprochen wird, dass sie die Entscheidung zur offenen Beziehung sich wohlüberlegt hat und selbst gefällt hat. Das ist für mich 18. Jahrhundert als man den Frauen noch abgesprochen hat für bestimmte Bereiche die nötige Intelligenz zu haben. Nur weil der Mann dieses Thema in die Beziehung gebracht hat? Verstehe ich nicht. Mein Mann hat auch schon Ideen gebracht, bei denen ich am Anfang dachte, was für n scheiß aber nach ruhigem Überlegen ihn Recht gegeben habe und umgekehrt genauso. Das Erziehen von Kindern ist voll mit solchen Abwägungen weil ja jeder Partner seine eigene Prägung mit reinbringt. Bin ich jetzt auch manipuliert worden vom Patriarchat? oder mein Mann vom Feminismus?

    1. deinen Komentar finde ich gut überlegt und durchaus berechtigt. Er hat mich auch zum überlegengebracht und ich habe nocheinmal über meinen eigenen Komentar nachgedacht. ( PIp ) ich glaube, wie es wirklich ist wissen nur die Beiden selber. Oder eben man müsste wissen, was der Mann getan hätte, wenn die Autorin, die Beziehung nicht öffnen hätte wollen. Sie hat sich aber darauf eingelassen und scheint damit glücklich zu sein.

  8. Für mich ist das die typische Patriarchalische Beziehung schlecht hin.
    Ist meiner Meinung nach auch null feministisch oder gleichberechtigt.
    Es ist das typische Klischee : Frau sitzt alleine Zuhause weil der Mann Abends noch mit der Sekretärin „Überstunden“ macht.

    Das ganze ist natürlich ein offenes Geheimnis, aber die Frau ist finanziell abhängig und kann nicht wirklich was dagegen tun oder sich trennen.

    Nur das in diesem Beispiel die Frau halt emotional anstatt finanziell abhängig ist, und sich das ganze irgendwie schön redet…

    1. Naja… also meins wäre das glaube auch nicht, aber hier wird schon sehr viel rein interpretiert und die Frau zum Opfer erklärt. Das kann sein, muss aber nicht. Vielleicht hat sie wirklich Spaß dabei und es ist win-win? Ist zumindest nicht unmöglich…
      Was mir eher negativ aufgefallen ist: dass beide angeblich aus den Affären und sexuellen Eskapaden Selbstbewusstsein ziehen. Das finde ich schräg. Und eine Überhöhung von Sex.

  9. Ein sehr heiß diskutiertes Thema, wie man anhand der Kommentare erkennen kann.
    Ich persönlich fände diese Art der Beziehung auch nichts für mich, finde aber, dass jedes Paar es selbst entscheiden darf und muss.
    Ich werfe nur ein, dass erste wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema ergeben haben, dass die Öffnung der Beziehung meistens der erste Schritt zur Trennung ist. 95 % der geöffneten Beziehungen trennen sich in den nächsten 5 Jahren. Ich wünsche der Autorin dass sie zu den anderen 5 % gehört.

    Befremdlich finde ich dass das Thema nicht anonym der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Denn auch die beiden werden Nachbarn, Freunde, Familie , Arbeitskollegen haben und ich fände es schwierig solche Informationen von meinem Nachbarn oder Arbeitskollegen zu wissen. Jeder darf sein Sexleben so gestalten, wie er möchte, wegen meiner darf auch jeder seinen Fetisch ausleben, solange alle damit d`accord sind…aber das Thema auf die große Bühne zu bringen, löst in mir ein wenig Fremdscham aus. Dazu kommend finde ich den Titel sehr derb.
    Nichtsdestotrotz „jede Jeck is anders“, der Autorin alles Gute.

  10. Zwischen Palliativpflege und Mütter- Burnout ein Beitrag zum Co-fucking. Frauofrau, was kommt als Nächstes? Wie grillen wir die Meersau oder was?

  11. Etwas irritierend ist schon, dass sie nicht gemeinsam zu dem Wunsch kamen, sondern dass es primär der Wunsch des Manns war und sie sich gefügt hat. Da stellt sich mir die Frage, was passiert wäre , wenn sie das nicht gewollt hätte? Was hätte der Mann dann gemacht ? Hatte sie wirklich eine Wahl oder hätte er sie dann verlassen ?
    Kann das Liebe sein ?
    Zudem finde ich, dass das Ganz zu rosig dargestellt wird und die Autorin , vielleicht noch einige negative Aspekte erwähnen hätte können.

    1. @Pip: Es ist natürlich viel weniger irritierend, wenn mensch sich ein Bedürfnis, einen Wunsch, diskret durch die Rippen schwitzt, ohne drüber zu sprechen und eine gemeinsame Lösung zu finden, wie auch immer die dann aussieht. Sehe hier in den Kommentaren eine für mich befremdliche Vorstellung von Partnerschaft.

  12. Ich finde es ganz wunderbar, wenn Menschen über monogame Denkmuster und Ängste hinaus ihr (Liebes-)Leben neu gestalten können.
    Gerade das Hinterfragen der Eifersucht kann sooo viele neue Möglichkeiten eröffnen!
    Der Anlass, sich überhaupt mit dem Thema offene Beziehung auseinanderzusetzen mag oft Verlustangst des Partners sein, aber in diesem Artikel wird doch ganz deutlich, wie sehr es beide Partner beglückt, ihre Erfahrungshorizonte erweitert UND der Kernbeziehung gut tut.
    Ich wünsche mir definitiv weniger Vorurteile gegen offene Beziehungen, weniger Unterstellungen, mehr Neugier, mehr Liebe :).

  13. Mich würde interessieren, ob sie gemeinsame Kinder haben?
    Da ich es nochmal als größere Herausforderung empfinde, das zu leben, wenn es gemeinsame Kinder gibt.
    LG

    1. Ich hoffe doch nicht, dass es in dieser Beziehung Kinder gibt, denen wahllos fremdfickende Eltern vorleben, wie Beziehungen zu leben sind.

  14. Für mich klingt seltsam, dass beide mehr Selbstbewusstsein bekommen haben, weil sie andere gedatet und Sex mit denen hatten.. Echtes Selbstbewusstsein bekommt man doch, wenn man weiß, wer man ist, was man kann und Erfolge hatte (bei Vorträgen, Events, Vorstellungsgesprächen..) und ich gebe Julia recht, er wollte es, sie hatte es mitgemacht, weil sie Angst vorm Verlassen werden hatte.. Hoffentlich sind keine Kinder involviert. Was erzählt Mama zu Hause? Papa ist vögeln?.. Sehr seltsam und auch ich bin definitiv zu alt dafür…

  15. Mich machen solche Artikel auch immer traurig! Hat für mich nichts mit Beziehung zu tun, da Sex und „Liebe“ in einer Partnerschaft für mich Hand in Hand gehen. Wäre absolut nicht meins. Liebe Grüße

  16. Theoretisch klingt das ja alles ganz spannend. was mein Gedankengang ist:
    wie lösen andere das? Meine Angst vor Geschlechtskrankheiten ist nicht bei Null.
    Kondome sind ein Ansatz, der mir bekannt ist und auch Schutz bieten kann. Aber es gibt kein Kondom für den Mund beispielsweise.
    Wenn also der Dritte bzw vierte im Bunde auch regelmäßig die Sexualpartner wechselt, ist da das Vertrauen berechtigt, dass jeder/ jede mit Kondom, Hygiene, Gesundheit alles akkurat managt?
    Ich sehne mich auch nach Abwechslung und ausleben meiner Sehnsüchte, jedoch graust es mir, einen Mind zu küssen, der x andere geküsst hat, geschweige denn, dass ich mich darauf verlassen kann, dass das Kondom/Femidom stets benutzt wird.

  17. Scheint der neueste heiße Schei* zu sein. Co fucking…es ist so lächerlich, wie frau sich ihre Welt schönredet. Das brauchen wir: co fuckende Hedonisten, ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen muss. Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.

  18. Klingt für mich sehr nach sich selbst belügen.
    Der Mann will dies und das und Frau macht mit vor lauter Angst , sonst verlassen zu werden.
    Bei dem Titel dachte ich ehrlich gesagt, ich hätte mich verlesen .
    Vielleicht werde ich auch langsam zu alt für den ganzen „neumodischen Kram“ wie meine Oma gesagt hätte .
    Lg

    1. Das dachte ich auch. Ich hab nix gegen Sex ohne Exklusivität und emotionale Bindung, aber muss es „Fucking“ heißen? Dieses Wort ist mir ehrlich gesagt zuwider.

    2. @Juia ich finde Deinen Kommentar ziemlich von gestern. Es gibt viele Formen, sich selbst zu belügen. Einige tun das in einer „herkömmlichen“, vermeintlich monogamen Beziehung und oftmals endet es mit dem großen Betrug. Da halte ich das beschriebene Lebensmodell für erheblich ehrlicher, vielleicht ist das das „neumodische“ daran für Dich?
      Aus verhaltensbiologischer Sicht kann ich nur sagen, dass der Mensch vermutlich zu den höchstens seriell monogamen Menschenaffen gehört.

      1. @die andere S.: ach was, vielleicht unterscheidet ja das den Menschen vom Affen: das echte Partnerschaft eben mehr ist, als reine Triebbefriedigung. Und es ist ja wieder mal symptomatisch, dass der werte Gatte diesen innovativen Vorschlag gemacht hat. Sorry, aber das hat für mich nichts mit einer modernen gleichberechtigten Partnerschaft zu tun, dass sie ihm zuliebe mitmacht und es sich natürlich irgendwie schön reden muss. Ist im übrigen auch keine neue Entwicklung, „offene “ Beziehungen gab es schon vor hunderten von Jahren, profitiert haben davon in erster Linie die Männer.

        1. Merkt ihr eigentlich nicht, wie klischeehaft frauenfeindlich (und männerfeindlich) ihr kommentiert? Ihr sprecht der Autorin die eigene Entscheidungskompetenz ab, unterstellt ihr Selbstbetrug (und damit Betrug am Leser) und ihrem Mann Erpressung, Egoismus und Nötigung.
          Auch sprachlich gleiten die Kommentare auf ein Niveau ab, das die Autorin so nicht vorgegeben hat.
          Man muss das beschriebene Lebensmodell ja nicht mögen, oder gar selbst leben. Aber für mich wirkt es, als ob sich hier einige gehörig angegriffen fühlen, in ihrer Idee von Partnerschaft und Monogamie. Warum bloß? Existiert da Angst vor Bedrohung der eigenen Ideale? Finde ich überflüssig.
          @Marie: von reiner Triebbefriedigung sprichst nur Du. Und dass der Mensch auch ein Primat ist, sollte bei jedem angekommen sein. Du hast Recht, wir als Menschen haben ein hohes Maß an Selbstbestimmung evolutiv erreicht, aber genau dafür wird die Autorin ja angegriffen. Oder definierst Du Menschsein damit, an einer kulurell und religiös zementierten moralisch überhöhten Vorstellung von monogamer Partnerschaft festzuhalten?

          1. @die andere S.: sorry, es hat eben nichts mit der Selbstbestimmung der Autorin zu tun. Die Idee hatte ihr Mann und sie hat sich gefügt, wie Frauen das seit Jahrhunderten tun. Natürlich darf und soll das jeder für sich selbst entscheiden, für mich wäre das nix.

          2. Ich bin auch erstaunt, wie schnell und heftig hier „gebissen“ wird!
            Ganz offensichtlich wird die Form der Beziehung als verwerflich angesehen, wird bewertet, abgewertet. Weil es so unbequem ist, den eigenen Denkrahmen zu verlassen? Vielleicht sogar bedrohlich?

            Mal im Ernst: Was wissen denn eure Kinder über euer Sex-Leben? Warum sollten sie schlecht dran sein, wenn ihre Eltern mit anderen Menschen schlafen? Der Zusammenhang erschließt sich mir mal so gar nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert