Kindheitserinnerungen: Wer hat euch am meisten geprägt?

Kindheitserinnerungen

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Ihr Lieben, kürzlich haben wir auf unserer Facebook-Seite nach euren Kindheitserinnerungen gefragt, also wer oder was euch in eurer Kindheit am meisten geprägt hat und warum. Ihr habt fleißig geantwortet – erstaunlich war, wie viele durch ihre Großeltern tief geprägt worden sind. Ich kann das gut nachvollziehen – auch meine Großeltern mütterlicherseits waren in meiner Kindheit sehr präsent und ich habe sie sehr geliebt. Aber hier kommen nun erstmal…

… eure prägendsten Kindheitserinnerungen:

Ich war 10, als mich meine Eltern in eine große Emil Nolde-Ausstellung mitnahmen. Zutiefst beeindruckt von diesen Bildern habe ich mich danach an den Zeichenblock gesetzt, um nachzumalen. Seitdem hat mich die Malerei und haben mich Bilder und Kunst nicht mehr losgelassen.

In erster Linie tatsächlich mein Opa. Ich war 14, als ich ihn bis in den Tod begleitet habe. Musiktechnisch hat mich Linkin Park sehr geprägt, da ich mich immer mit den Texten identifizieren konnte.

Positiv: meine Oma. Ich hab soviel Zeit mit ihr verbracht, am schönsten war es sonntags aufgehübscht spazieren zu gehen und im Hotel Torte zu essen. Aber auch ihre Erzählungen vom Krieg waren prägend. Negativ: Mobbing in der Schule, was mich seitdem immer begleitet.

Meine Deutschlehrerin in der Realschule. Sie hat an mich geglaubt und gesehen, dass ich schreiben kann. Sie hat mir Mut gemacht und mich unterstützt. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihr nicht egal war.

Meine Oma und mein Papa. Und die Musik… allen voran Metallica.

Nach meiner Familie war es der Direktor am Gymnasium. Er hat uns ab der 8. Klasse Philosophie beigebracht und zwar in einer neutralen und kindgerechten Art. Er hat jeden von uns, egal ob 6 oder 16 Jahre alt, immer mit „Sie“ angesprochen und uns selbständiges Denken (und Verantwortung dafür zu übernehmen) beigebracht.

Mein wundervoller Opa, der mich immer versucht hat, vor meiner gewaltättigen, narzisstischen Oma und meinem gewalttätigen, pädophilen Vater zu beschützen.

Meine Schulzeit. Jahrelanges Mobbing prägt sehr nachhaltig….

Was mich sicherlich sehr geprägt hat, war die Tatsache, dass es damals in den 70ern/80ern normal war, als Jüngste die Kleidung der Schwestern aufzutragen und es noch in der Familie weiterzugeben. Ganz egal, was gerade Mode und „in“ war. Auch damals gab es schon Tussis, die uns dann gehänselt haben. Wir sind aber jeden Sommer nach Jugoslawien und die Großcousinen haben sich irre gefreut über unseren alten Sachen. Von da an haben mich die Tussis kalt gelassen und ich stand drüber.

Ohne meine Tagesmutter, die von Geburt an bis heute mit fast 90 zu unserer Familie gehört, wäre ich ein anderer Mensch geworden.

Meine Großeltern, insbesondere meine Oma mütterlicherseits. Sie war mein Fels, mein Netz, der doppelte Boden. Liebevolle, fordernde und fördernde Erziehung und eine wahnsinnig tolle Einstellung zum Leben! Familie und Gemeinsamkeit war für sie Alles! Eine unglaublich starke Frau. Ich bin dankbar für dieses Vorbild!

Meine Eltern und Großeltern. Insbesondere mein Vater. Sie haben mir gute Werte vermittelt und mir beigebracht, dass man sein Geld besonnen ausgibt, aber sich auch mal was gönnt. Ich würde mich eher als spießig beschreiben, obwohl das ja immer etwas negativ behaftet ist. Daher vielleicht eher traditionell. Auch an Dingen und Menschen festzuhalten, wenn es gerade nicht rundläuft.

Meine Eltern definitiv. Und mein Opa, weil er mir die Liebe zum Gärtnern gezeigt hat.

Mein Opa, weil er ein fleißiger, guter und warmherziger Mann war. Ich durfte ihm bei allem helfen, auch wenn ich noch so nervig war… er behielt die Nerven. Er war der beste Geschichtenerfinder und Erzähler. Wenn er anfing zu erzählen, setzten sich auch Erwachsene dazu und lauschten. Dazu war er für jeden Spaß zu haben und hatte viele verrückte Ideen.

Meine Großeltern mit ihrer Kunst über ihre Vertreibung aus der Heimat. So ist eine tiefe Liebe zu einem Land entstanden, das ich erst viele Jahre später besucht habe…

Meine Großeltern, wie sie ihr Leben gemeistert haben, total ohne Hass und Neid. Sie waren mit dem zufrieden, was sie sich geschaffen hatten.

Albert Schweitzer. Ich bekam ein Buch über sein Leben zu meiner Kommunion und habe es verschlungen. Es hat mich tief beeindruckt, mit wieviel Menschlichkeit er geholfen hat und seinen Weg gegangen ist.

Das Gefühl von Freiheit. Und innere Ruhe. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen mit viel Land, Gärten und Wiesen. Ich habe das geliebt, am Wochenende ganz früh morgens barfuß in unsere Gärten zu rennen und mich auf die Brücke über unseren Bach zu legen und den Himmel zu studieren. Ich war da immer ganz bei mir. Ich vermisse das sehr. Wir wohnen auf dem Dorf, aber in Stadtnähe. Leider nicht mit so viel Platz. Aber deswegen bin ich mit den Kindern immer viel draußen in der Natur. Weil ich weiß, wie wichtig das ist für die innere Ausgeglichenheit und Ruhe ist. Und dafür, zu sich selbst zu kommen.

Eine Nachbarin, die zur Freundin wurde und ihr Zuhause und ihre Familie für mich geöffnet hat. Ohne sie hätte ich meine Jugend nicht überstanden und wäre heute nicht die Mutter für meine Kinder, die ich bin.

Mein Papa, er ist definitiv der Grund für meine politische Aktivitäten. Und vielleicht mein Klassenlehrer der 8. und 9. Klasse. Er war ein Mann, der sicher war, dass selbst im letzten Klassenclown, in jedem Kind, etwas wertvolles steckt. Man muss es nur finden. Und er hat gesucht, bei jedem Schüler in vielen vielen Jahren, egal wie trotz, frech, hoffnungslos oder schwierig. Er gab nie auf.

Freizeit und Freiheit ohne Erwachsene! Freunde, hohe Wiesen, Wald, Fahrrad… Unbeschwertheit! Meine Eltern gaben mir nie das Gefühl, gestresst zu sein und in einem Hamsterrad festzustecken!

Meine Pflegeeltern, bei denen ich im Alter von drei bis acht Jahren war. Sie zeigten mir, was Liebe und Zuneigung ist und gaben mir ein schönes Zuhause.

Meine Religionslehrerin in der 3. und 4. Klasse. Sie hat mich in die Kirche und zur Jugendarbeit gebracht.

 

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3 comments

  1. Hier werden sehr oft die Großeltern erwähnt, was wunderbar ist. auch der Vater! wie fantastisch. Die Mutter/Mama explizit habe ich kein einziges Mal gelesen. 😞

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