Ihr Lieben, als wir neulich einen Aufruf starteten, ob ihr noch LeserInnenfragen habt, die wir hier mal zur Diskussion stellen könnten, erreichte uns auch diese Mail, die wir gern anonym halten. Eine Mama würde gern ausziehen, möchte mit ihrem Mann aber noch zusammen bleiben. Lest selbst, vielleicht habt ihr ja gute Ideen oder kennt jemanden, bei dem es ähnlich gelaufen ist.
„Ihr Lieben, ich frage mich seit längerer Zeit, ob es noch andere Wohnmodelle für Eltern gibt, die zwar ein Liebespaar sind, also auch gemeinsam erziehen, aber nicht zusammen wohnen? Oder die zumindest getrennt schlafen?
Kann ich einfach ausziehen als Mama?
Seit Corona und dem Dauer-Homeoffice meines Mannes und mit den Kindern, die viel zu Hause sind, hab ich den großen, manchmal überwältigend großen Wunsch, nach eigenen vier Wänden. Nicht aber, um meine Familie oder meinen Mann zu verlassen, sondern als Rückzugsort, der unumstößlich nur mir gehört.
Ich habe aber so gar keine Idee, wie das in der Realität klappen könnte. (Das finanzielle mal außer Acht gelassen). Auf zeit.de hab ich neulich einen Artikel gelesen, wo die Mutter ausgezogen ist und die Kinder zwischen ihrer und der Wohnung des Vaters wechseln. Die Eltern verbringen gemeinsam Urlaub, Feier-Tage und Dates. Aber sonst hat jeder seins, inklusive Vollzeitjob für jeden. Kennt ihr noch weitere Modelle oder habt Ideen für mich? Ich dreh hier bald durch, weil immer alle da sind und was von mir wollen.“
25 comments
Ich lebe jetzt genau ein Jahr von meinen Mann getrennt mit den Kindern, wir sind aber immer noch ein Paar. Die Kinder und ich leben mit meiner Schwester zusammen ( 2 Familienhaus) , er hat eine kleine Wohnung. Ich bin sehr glücklich mit der Situation, auch unseren 2 Kindern ( bald allerdings 3, die großen sind 15 und 6 Jahre alt und wir bekommen dank der neuen Situation noch ein Baby) geht es sehr gut damit. Wir sehen uns 2 bis 4 mal die Woche, verbringen ab und zu auch Zeit zu zweit, jeden Abend schreiben wir uns Gute Nacht. An den Wochenenden machen wir Ausflüge, kochen zusammen und sind auch am Abend häufig noch zu zweit wenn die Kinder ins Bett gehen. Schlafen tut dann jeder bei sich, dadurch dass er sehr spät ins Bett geht und ich früh raus muss. Das war beim zusammen leben immer ein Problem. Durch den großen Altersunterschied ( 34 Jahre) zwischen mir und meinen Mann war es für uns leicht, diese Entscheidung zu treffen. Er ist Rentner, hat einfach einen anderen Rythmus als wir, gerade mit Home Office etc. ging es uns nicht gut. Ich war und bin seit Jahren die Hauptverdienerin, mache zusätzlich den Haushalt, ihm wurde es mit der Zeit zu stressig mir dabei zuzusehen, das führt zwangsläufig zu Konflikten, obwohl Alter u Gesundheit das rechtfertigen, es war nicht immer so. Wir haben vorher 14 Jahre lang zusammen gelebt, 12 davon sehr glücklich, Corona war für alle sehr schwierig. Wir lieben uns noch immer sehr, aber im Alltag hat es einfach nicht mehr gepasst. Diese Lösung ist für alle perfekt, auch wenn es ungewöhnlich ist, aber man lebt schließlich nur einmal und sollte sich da nicht von Konventionen unter Druck setzen lassen. Unsere Kinder pendeln allerdings nicht, seine Wohnung ist nur für eine Person und wir machen so viel gemeinsam, dass niemandem etwas fehlt. Hier haben sie viel Platz, einen großen Garten usw., wenn der Papa alleine aufpasst, kommt er auch immer zu uns. Ich würde sagen, dass er bei uns Teilzeit zu Hause ist.
Ich denke, eine zweite kleine Wohnung oder ein Zimmer, soweit finanziell möglich, wäre doch eine super Lösung. Mit klaren Absprachen wird doch deshalb kein Kind traumatisiert. Es gibt sehr viel mehr Menschen, auch Eltern, denen das klassische Wohnmodell nicht liegt. Darüber zu urteilen steht schlicht niemandem von uns zu.
Ihr seid NOCH zusammen? Und wenn ich gut für mich sorge ( Alleinunternehmungen, eigenes Zimmer nur für mich), sollte das reichen seine Kinder für die begrenzte Zeit von 18- 20 Jahren zu ertragen? Sonst lieber ehrlich sein und weniger bzw keine Kinder anschaffen. Was sollen denn Alleinerziehende sagen? Ich finde ausreichend allein was zu unternehmen bzw mein eigenes Schlafzimmer zu haben, und hab mich damit noch nie so frustriert gefühlt. Im Gegenteil ich komme gerne nach Hause zu meinem Kind und freue mich zwar wenn er immer selbständiger wird, aber auch auf die paar Jahre die er noch zu Hause ist! Wenn ich so genervt bin vom normalen Familienleben, sollte ich vielleicht die wahren Ursachen ergründen bzw ehrlich reflektieren ob die 3 Kinder nicht doch zuviel waren bzw die Partnerschaft vielleicht doch nicht mehr stimmt.
Ach Silvia, so charmant😉. Und wenn sie reflektiert und darauf kommt, dass 3 Kinder zu viel waren, was dann? Zur Adoption freigeben? Sich aus dem Fenster stürzen? Oder lieber eine Lösung suchen, mit der es allen besser geht? Woher kommt diese besserwisserische und belehrende Art von Dir? Menschen sind unterschiedlich, Du musst anderen nicht erzählen, wie sie zu fühlen haben.
Und was mache ich dann genau, wenn ich irgendwann merke, dass drei Kinder zu viel sind? Zurückgeben?
Mal eine ganz andere Idee : Einen Platz im einem Shared Office für den Mann. Dann ist der schon mal nicht da.
Wie sieht es in der Nachbarschaft/Freubdeskreis aus? Unsere Nachbarin ist immer Dienstagsnachts nicht da, hab überlegt ob ich nicht mal dort den Abend verbringen könnte. Eine andere Freundin hat mir gesagt, dass ich gerne ihre Badewanne nutzen kann oder auch mehr wenn sie im Urlaub sind.
130m2 ist riesig für 3 bis 4 Personen. Selbst für 5 ist das ausreichend.
In bundesdeutschen Großstädten leben viele zu viert auf 75m2.
Bitte das einmal reflektieren.
ungefähr so geht es mir auch. wobei mir ein eigener raum oder ein schlafzimmer das groß genug wäre um mir da eine ecke einzurichten auch reichen würde.
aber unser haus ist für eine familie einfach sehr ungünstig geschnitten. 130qm, einenetage ein kompletter raum mit küche und wohnzimmer. die andere mit bad und mein mann hat ein teil fürs kinderzimmer abgeteilt. aber schlafzimmer können wir nicht abteilen, da es dort nur das einzige fenster gibt, vor welchem man aber lang laufen muss um ins bad zu kommen. und an der wand ist hinten dran die garage vom nachbarn und es müsste ein feuerschutzfensger rein , geht aber auch nicht- wegen der garage des nachbarn. einfach total blöd geschnitten und mehr abteilen würde schlecht gehen.
unser sohn wird jetzt 8 und in ein paar jahren wären getrennte kinderzimmer schon gut. mal sehen wie wir das machen oder ob wir doch ein anderes haus finden / mein mann das haus seiner großeltern bekommt…
der text klingt mir aber sehr danach dass der autorin die alleine – zeit fehlt und das sie auch mal nicht ansprechbar ist.
vielleicht findet sich dafür aber eine andere lösung wenn es nicht wie vorgeschlagen ( sind ja auch gute vorschläge, aber nicht wjder kann sich ein WG zimmer oder eine zweite wohnung nehmen…) klappt.
bessere absprache mit dem partner. der muss ausflüge mit den kindern alleine machen damit die Schreiberin alleine zuhause sein kann, oder zweimal im jahr ein wochenende alleine woanderst verbringen? oder zu gewissen zeiten ist die autorin alleine im schlafzimmer und darf nicht gestört werden ? usw.
meine kinder haben irgendwann auch gelernt auch wenn ich da bin gibt es zeiten zu denen papa zuständig ist und ich nicht für sie da bin sondern nur was für mich mache. hat eine weile gedauert aber jetzt klappt es super. obwohl ich kein eigenes zimmer, wohnung, büro oder abgetrenntes schlafzimmer habe.
Liebe Katharina,
Bitte höre nicht auf die Silvias dieser Welt und rechtfertigen dich nicht. Das ist eine gute Idee. Nur weil die Gesellschaft dieses eine Modell fährt, muss man das nicht machen. Wir haben das nämlich gemacht und mein Mann und ich sind verliebte denn je und der Bub, 3, sieht Papa fast jeden Tag. Ab und an schlafen wir auch bei dem jew. anderen zusammen. Solange ihr beide darauf Bock habt, probiert es aus. Selbst wenn es nur 3 Monate Kündigungsfrist läuft. Wir ziehen sicher bald auch wieder zusammen und ich überlege, mit meinen Mutter-Freundinnen die Wohnung zu behalten als Rückzugsort😍. Wir brauchen alle mal eine Pause und alleine schlafen, gibt so viel Kraft die man zurück geben kann. Ansonsten zum testen ein kleines, feines hotel um die Ecke…bleibt kreativ!
Ich hatte diese Idee auch – vor einer Trennung. Denke ein 1 Zimmer-Appartment in welches sich die Elternteile abwechselnd zurückziehen wäre eine Lösung. Es sollte ja fair bleiben. In vielen Teilen Deutschlands geht ja finanzuell nicht mehr. Oder erstmal mit Urlauben alleine starten, um den akuten Frust zu besänftigen und in Ruhe runterzukommen? Oder mal Testweise ein kleines AirBnb Appartment für 1-2 Monate? Bei mir hat sich dann alles überschlagen und es wurde doch die Trennung und ich komme alleine mit Kind besser klar als zuvor. Hatte aber auch eine besondere Situation mit 3 Kindern meines Ex-Mannes. Würde auch sagen eine räumliche Trennung hätte viel retten können.
Mein Mann und ich haben und schlafen seit wir vor 17 Jahren zusammen gekommen sind in getrennten (Schlaf)zimmern. Im Augenblick schläft mein Mann im Arbeitszimmer und ich habe ein kleines davon abgetrenntes Schlafzimmer für mich. Die Kinder dürfen nur in Ausnahmefällen auf unsere Etage (Dachgeschoss) und wenn ich mich dorthin zurück ziehe, bin ich außer Sicht- und Hörweite. Ich kann das jedem nur empfehlen. Sleep divorce nennt sich das offenbar, was wir seit wir Anfang 20 waren, praktizieren. Für uns funktioniert das wunderbar.
Liebe Kiki, danke für deinen Kommentar. Ich finde das total spannend. Hättest du Lust auf ein Interview bei uns? Geht natürlich auch anonym. Leider geht meine Mail an dich nicht durch. Könntest du dich, wenn du Interesse hast, bei uns melden? info@stadtlandmama.de Ganz liebe Grüße, Katharina
Die Idee ist ja wunderbar, nur für viele gar nicht umsetzbar, weil das die Raumkapaziät gar nicht hergibt. Viele haben kein Extra Zimmer über. Weder ein Arveitszimmer noch Gästezimmer oder sonst eintn Raum, der zur Verfügung steht. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer, nicht mehr. Getrennt schlafen kann sich also tatsächlich nur der erlauben, der Raum dafür über hat. Und den hat nicht jeder über.
Hallo!
Ich bin auch gern allein, was mit zwei Kindern und Mann im Homeoffice echt schwer ist.
Wir schlafen seit Corona getrennt. Das tut beiden gut.
Und wir verbringen die Abende, wenn die Kinder im Bett sind auch mal getrennt.
Wir fahren auch 2 mal im Jahr für ein paar Tage allein oder mit Freunden weg.
Eine Trennung wegen zu viel Nähe finde ich abwegig. Das bringt nun mal eine bestimmte Familienphase mit sich.
Vielleicht hilft des Alltag genau zu analysieren: was genau stresst und welche kleinen Schritte könnten schon helfen.
Alles Gute !
Hallo, wir sagen immer: unser Corona- Kolleteralschaden ist unser Kleingarten. Wir haben uns in dieser Zeit des Zusammenhockens einen verwilderten Kleingarten angeschafft und eine sehr schönes Holzhäuschen hinein gebaut. Dort werkeln wir nun manchmal zu viert (also alle), nur mein Mann und ich allein, mal ich alleine, mal der Mann alleine oder jeweils mal nur einer mit einem oder beiden Kindern rum. Bzw. ich chille da auch sehr gerne auf Hollywoodschaukel, im Häuschen oder auf der Gartenliege. Der Garten ist eine halbe Stunde mit dem Rad von unserer Wohnung entfernt perfekt als Rückzugsort geeignet. Im Winter ist es anfangs etwas kalt, bis die Elektroheizung das Häuschen erwärmt hat, aber auch dann gemütlich. Ich habe auch schon mit meiner Schwester und Freundinnen nach einem Mädelsabend dort geschlafen. Uns als Familie gefällt der Garten als Rückzugsort sehr gut, nebenbei macht natürlich das Gärtnern Spaß. Ich gebe zu, es ist nicht das gleiche, wie eine eigene Wohnung, aber es ist ein zweiter Familienort, der alles etwas entzerrt…
Hallo, ich habe von einer Kollegin von dem Modell gehört, dass beide im gleichen Mehrfamilienhaus eine Wohnung haben. Gemeinsam Zeit verbringen ist dann ohne Aufwand möglich, aber es kann auch jeder die Tür hinter sich zumachen, wenn er Ruhe braucht. Was ich so charmant daran finde: Ich habe ein viel größeres Bedürfnis nach Ordnung als mein Mann. Ich könnte es bei mir so halten, wie ich es mag und er könnte in seiner Wohnung so chaotisch sein, wie er es mag und ohne, dass ich nörgele. Wenn ich nur zu Besuch und nicht verantwortlich für das Chaos bin, stört es mich normalerweise nicht so sehr 😉 Wäre für unser Seelenheil sicher von Vorteil, aber es wird wohl ein Wunsch bleiben. Die passenden Wohnungen für eine erschwingliche Miete zu bekommen ist sicher vergleichbar mit einem Sechser im Lotto.
Vielleicht ist eine Ferienwohnung eine Lösung. Oder über Airbnb. Da könnte man sich zum Beispiel 2x im Monat ein verlängertes Wochenende gönnen, preislich nicht gleich so teuer wie ein Hotelzimmer oder eine eigene Wohnung.
Davon träume ich auch! Ich habe auch die Herausforderung Ordnungsliebe vs Chaos und sehne mich manchmal so sehr nach meiner eigenen Wohnung zurück.
Ich kenn eine Familie, Mutter, Vater, 2 Töchter. Sie wohnen in einer 3-Raum-Wohnung in einem Haus mit mehreren Wohnungen. Als sie die Möglichkeit hatten, haben sie im gleichen Haus noch eine 2-Raum-Wohnung angemietet. Dort ist nun Homeoffice und Gästezimmer. Sie hatten nicht den Wunsch, getrennt zu wohnen, aber ein Platzproblem. Die Lösung ist für diese Familie ideal, wer arbeiten muss oder Rückzug braucht, geht in die 2. Wohnung, der andere bleibt bei den Kindern.
Vielleicht ist das eine Option?
(Hier im ländlichen Raum sind die Mieten noch erschwinglich)
LG von TAC
das kann ich sehr gut nachvollziehen!
und weil ich neulich fast geplatzt bin vor frust, habe ich kurzerhand unser Schlafzimmer umgeräumt so dass es gleichzeitig auch Büro und Wohnzimmer sein kann und gleichzeitig den Kindern den Zutritt verboten.
okay, wenn einer nachts krank wird oder Alpträume hat, lass ich sie rein…
„jede Frau braucht ein eigenes Zimmer“ hat Virginia Woolf gesagt und weil wir keine übrig hatten, habe ich mir so gut geht Raum geschaffen bzw genommen und ich kann es nur empfehlen! Forder von Deiner Familie einen Ort und/oder Zeit ein, in der Du nicht gestört wirst!! am besten beides. du hast absolut das Recht darauf auch einfach mal allein zu sein!
Wir denken tatsächlich auch darüber nach. Wir haben vor dem Kind sowohl zusammen als auch getrennt gewohnt und am harmonischsten lief es bei uns bisher in getrennten Wohnungen. Alle unsere Probleme und Streitigkeiten sind eigentlich roommate problems und nicht couple problems. Von daher würde eine 2. Bleibe viel Druck rausnehmen. Aber bei dem angespannten Wohnungsmarkt hier in Berlin bleibt es eher ein Traum. Ich werde mich trotzdem auf die Warteliste einer Genossenschaft setzen.
Bin auf die anderen Antworten gespannt, wie es andere umsetzen.
Hallo,
ich kenne Eltern, die ein WG Zimmer zusätzlich zum Einfamilienhaus haben, welches sie beide abwechselnd ein paar Tage die Woche nutzen..
Vielsagend ist hier doch schon die Überschrift: „….obwohl wir NOCH zusammen sind.“ Ja, die Tatsache, dass die Familie nun einmal so oft da ist, wer kennt nicht den Verdruss darüber, wer würde da nicht auch mal verzweifeln? Aber es gehört zu den Lebensaufgaben, die nun einmal zu lernen sind, ein Ausbrechen aus der Situation bedeutet Trennung, Drama, traumatisierte Kinder und so vieles Negative mehr. Ein zumindest zeitweise ungestörter Platz innerhalb der Familienwohnung muss ausreichen, sonst macht der egoistische Wunsch auf Alleinsein mindestens vier Menschen kaputt. Aus meiner Erfahrung: es wird besser!
Dem kann ich gar nicht beipflichten. Warum soll es für Kinder traumatisiertend sein, wenn Mama ein oder mehrmals pro Woche in einem anderen Zimmer auswärts oder einer anderen Wohnung schläft? Wenn die Mutter Nachts arbeiten muss, wird das Kind ja auch nicht traumatisiert. Entscheidend ist ja, wer in dieser Zeit für das Kind da ist. Wir haben eine kleine Wohnung mit 3 Kindern. Mein Mann schläft in seinem Arbeitszimmer, ich im Wohnzimmer. Nicht so toll, da wenig Ruhe und Privatsphäre. Darum habe ich seit 2 Jahren ein WG-Zimmer 10 Fahrradminuten entfernt. Dorthin kann ich mich zurückziehen, wenn ich echte Ruhe brauche, Kopfschmerzen habe, in Ruhe basteln oder Papierkram erledigen will. Manchmal kommt auch ein Kind mit zum Hausaufgaben machen. Und es sieht immer genauso aus, wie ich es verlassen habe, was man von der Wohnung mit 5 Personen nicht sagen kann. Eine räumliche Ausweichmöglichkeit kann also auch eine tolle Sache sein und Beziehungen oder Familien retten, auch bei Themen wie ADHS, Hochsensibilität oder chronischen Krankheiten.
Es ist nicht traumatisierend für Kinder, wenn die Mutter mal woanders schläft,,sondern wenn das Kind ständig zwischen zwei Wohnungen hin und her pendeln muss. Wenn die Eltern nicht getrennt sind, ist das eine Erfahrung, die kein Kind machen muss. Weil es kein Gefühl von zu Hause mehr hat, weil es sich nirgends mehr richtig zuhause fühlt und es ständig überlegen muss, wann ist es wo, was kann es da mit wem wie lange machen usw. Denn bei zwei getrennten Wohnungen pendelt dann auch das Kind ständig hin und her.