Standest du auch schonmal vor dem Kleiderschrank und hattest das Gefühl, die Sachen haben so gar nichts mehr mit dir zu tun, dein Kleidungsstil hat sich verändert? So ging es mir nach der Geburt unseres zweiten Sohnes. Ich hatte ganz plötzlich das Gefühl, die Kleidung in meinem Schrank ist aus einem früheren Leben, das so gar nicht mehr zu mir passt.
Damals habe ich mich gewundert, warum ich plötzlich so Vieles nicht mehr als stimmig empfunden habe. Denn ich habe mich schon immer gern mit Mode beschäftigt und darauf geachtet, dass ich mich wohl in meiner Kleidung fühle. Aber irgendwie habe ich mich in den Blümchenmustern und den Röcken mit Rüschen und Volants gefühlt, als würde ich mich verkleiden.
Heute weiß ich, dass es total normal ist, dass der eigene Stil mit der Persönlichkeit wächst. Und diese verändert sich nun mal rasant, wenn man Mama wird. Diese innere Veränderung, die wir in diesen Phasen durchleben möchte sich auch nach außen zeigen.
Ich nenne das „das emotionale Herauswachsen aus Kleidung“.
Es ist nicht immer nur die Kleidergröße, der wir entwachsen. Es ist sehr oft auch der Kleidungsstil, der plötzlich nicht mehr zu uns passt. Unsere Persönlichkeit hat großen Einfluss auf unseren eigenen Stil. Auch wenn dieser viel zu oft an Trends und Schönheitsidealen ausgerichtet ist, merken wir sehr genau, was uns „eigentlich“ gefällt und worin wir uns total wohl fühlen. Und das kann sich mit der Zeit ändern. Zwar bleibt ein roter Faden oft bestehen, aber die Richtung ändert sich.
Ich erinnere mich an meine Kundin Julia. Sie hatte nach zwei Kindern wieder begonnen als Lehrerin zu arbeiten und stand jeden Morgen viel zu lange am Kleiderschrank, weil irgendwie nie das Richtige darin war. Es lag gewiss nicht daran, dass sie zu wenig Kleidung hatte. Es passte nur alles nicht mehr zu ihr. Dabei konnten wir feststellen, dass sie die Basics noch alle mochte und ausschließlich diese Basics trug.
Aber Basics allein machen noch keinen Look und so kam sie sich irgendwie langweilig vor. Früher trug sie gern lange Kleider mit kleinen Blumenprints drauf, Shirts mit Volants an den Ärmeln oder auch mal hohe Schuhe. Heute sehnt sie sich nach klaren Schnitten und starken Farben. „Total anders als das, was ich Früher so sehr mochte!“ Stellte sie erschrocken fest. Sie ist erwachsener geworden, hat Verantwortung übernommen und mochte ihren verspielten Stil von früher einfach nicht mehr an sich.
In solchen Momenten sollte man auf keinen Fall shoppen gehen
Oft habe ich beobachtet, dass Frauen in diesen Momenten einfach shoppen gehen oder sich bergeweise Kleidung im Internet bestellen. Davon rate ich ab. Neue Kleidung geht in diesen Situationen meist mit sehr vielen Fehlkäufen einher, die dann für lange Zeit in deinem Kleiderschrank herumhängen und dir die Sicht auf deinen Stil nehmen. Wenn wir in diesen Umbrüchen sind, dann können wir diese nutzen um unsere Stilvision neu zu gestalten. Das ist eine große Chance. Ich möchte dir drei Schritte zeigen, die du unternehmen kannst, um stilsicher diesen Umbruch zu meistern.
Welcher Kleidungsstil passt zu mir?
Schritt 1: Analysiere
Frage dich „Welche Teile in meinem Schrank mag ich wirklich noch richtig gern?“ „Worin fühle ich mich selbstsicher?“ Oder auch „Welche Farben sprechen mich besonders an?“ Schau genau hin, was du aus deinem alten Stil mitnehmen möchtest und welche Teile dir noch guttun. Oft sind das Basics, die zeitlos sind und zu allem passen.
Schritt 2 Hol dir bewusst Inspirationen
Wir alle sind visuell total überlastet, wenn es um das Thema Mode geht. Daher rate ich dir, dich nicht nur in den sozialen Medien inspirieren zu lassen, sondern ganz bewusst Blogs, Zeitschriften oder auch deine Lieblings Accounts anzusehen. Achte darauf, was genau du an diesen Outfits schön findest. Sind es die Schnitte, die Kombinationen, oder die Farbzusammenstellungen? Magst du die Accessoires oder vielleicht die Materialien? Achte genau darauf, was dir an diesen Outfits gefällt.
Schritt 3 Stilvision
Nun kannst du dir entweder ein Blatt Papier nehmen und alle Outfits, Farben und Accessoires darauf kleben die dir gefallen, oder du erstellst dir ein Pinterest Board mit deinen zukünftigen Looks. Pinne alles auf, was dir gefällt und lass dieses Board dein Leitstern in Sachen Stil sein. Ich nutze zwei Boards, die ich immer wieder aktualisiere und zu Rate ziehe, wenn ich mal keine Outfit Idee habe. Eines für meine Business Looks und das andere für Casual Alltagsoutfits.
Schritt 4 Shopping Liste
Du wirst vielleicht feststellen, dass du einige dieser Looks aus Kleidung in deinem Schrank bereits umsetzen kannst. Und einiges wirst du zu deinem Kleiderschrank hinzufügen müssen. Dafür nutze eine Shopping Liste. Schreibe genau auf, was du in Zukunft shoppen möchtest und welche Teile noch wichtig für deinen neuen Look sind. Die kannst du nach und nach anschaffen. So baust du dir einen langlebigen und bewussten eigenen Stil auf und vermeidest lästige Fehlkäufe. Natürlich ist es auch wichtig, deinen Kleiderschrank von den alten Teilen zu befreien, bevor Neue hineinkommen. Denn Chaos im Schrank bedeutet Chaos im Kopf.
Wenn du das angehen möchtest, schau auch gern mal in den Mindful Wardrobe Plan hinein. Hier erfährst du meinen 4 Schritte Plan zu einem ordentlichen und gut sortierten Kleiderschrank voller Lieblingsteile. Hier der Link: https://mindfulstyle.de/dein-mindful-wardrobe-plan/
___________
Zu mir: Dunja Heß, Gründerin von Mindful Style und Expertin für moderne Stilberatung und einen Mindful Leadership Style. Sie verbindet Stilberatung mit Coaching Elementen und unterstützt Frauen dabei, den eigenen Stil wirkungsvoll zu gestalten und zu leben. Sie ist Mutter von drei Söhnen und lebe in einem kleinen Ort mitten in Hessen. Website: www.mindfulstyle.de
3 comments
Und außerdem ist der Artikel eh nur Werbung für das Unternehmen der Autorin. Er müsste eigentlich mit „Anzeige“ gekennzeichnet werden.
Mir fehlt bei diesem Beitrag komplett der Punkt Nachhaltigkeit. Ja, man sollte sich wohlfühlen in seinen Outfits und klar, manchmal muss/möchte man sich etwas Neues zulegen. Aber wie hier über das Thema Fehlkäufe hinweggegangen wird, finde ich echt schlimm. Das ist nicht nur lästig, weil das Geld weg ist und frau wieder vor dem vollen(!) Kleiderschrank steht, ohne etwas zum Anziehen zu finden. Es bedeutet eine Verschwendung von Geld,
Ressourcen und Energie, der ganze FastFashion-Wahnsinn sorgt für Berge von Textilmüll, mit dem sich Entwicklungsländer dann herumschlagen dürfen. Themen, die mich mehr bewegen, als der Weg zu einem neuen Style. Vielleicht hab ich den Artikel auch in den falschen Hals bekommen und tue der Autorin Unrecht, aber für mich werden da die falschen Schwerpunkte gesetzt.
Hi Sara, das ist ein wichtiger Punkt, da gebe ich dir absolut recht. Die Idee dahinter ist nämlich, dass wir Fehlkäufe vermeiden und sehr viel bewusster in unserem Konsumverhalten werden, wenn wir mehr auf unseren eigenen Stil achten. Der Schwerpunkt lag im Artikel eher auf der emotionalen Veränderung und wie dazu stimmig der eigene Stil gestaltet werden kann. Das Thema Nachhaltigkeit in der Mode ist unheimlich wichtig, wenn man bedenkt, dass die Modeindustrie gleich auf Platz vier der Umweltverschmutzenden Industrien kommt und darf nicht ausgeklammert werden, da stimme ich dir vollkommen zu. Liebe Grüße, Dunja