Lastenrad-Liebe: Wir testen das „Family“-Modell von Urban Arrow

Lastenrad

Ihr Lieben, seit vielen vielen Jahren bin ich Lastenrad-Fan. Das hat mehrere Gründe, lasst mich also ein bisschen erzählen… 

  1. Wenn man in einer Stadt wie Berlin wohnt, weiß man, dass Parkplätze Mangelware sind. Wie oft bin ich noch 20 oder 30 Minuten um den Block gefahren, um einen zu finden. Das kostet enorm Nerven und Zeit. Diese blöde Parkplatzsuche fällt mit dem Lastenrad weg. 
  2. Ich liebe Bewegung. Wenn ich mich nicht ausreichend bewege, kriege ich schlechte Laune. Radeln an der frischen Luft finde ich einfach großartig. 
  3. Die Kinder lieben es. Egal, wie alt sie sind, sie feiern jede Fahrt. Weil es eben schnell geht, unkompliziert ist und einfach Spaß macht. 
  4. Es ist einfach praktisch. Egal, ob man ein Kind und dessen Schulranzen transportiert, den Großeinkauf oder mehrere Kinder – ein Lastenrad ist der ideale Alltags-Helfer. 
  5. Wir alle sollten aus Umweltschutz-Gründen grundsätzlich weniger Auto fahren. Ich kenne so viele Leute, die immer noch für kleinste Distanzen ins Auto steigen, anstatt mit den Öffis oder dem Rad zu fahren. Wir als Familie nehmen schon seit langer Zeit das Auto nur noch, wenns nicht anders geht. Zwei Jahre haben wir sogar komplett autolos gelebt. 

Ihr seht – ich bin wirklich Lastenrad-Fan. Und deshalb habe ich gejubelt, als mich „Urban Arrow“ gefragt hat, ob ich das Modell „Family“ testen will. Ich kenne die holländische Firma schon lange, bin aber noch nie ein Lastenrad von Urban Arrow gefahren. In Berlin könnt ihr die Lastenräder zum Beispiel bei „IsiCargo“ kaufen. Mit den netten Mitarbeitern habe ich dort gesprochen und gesagt, dass ich noch ein Baby habe und ob es möglich wäre, einen Maxi Cosi Adapter einbauen zu lassen, damit der Kleine auch mal mitfahren kann. Es war möglich – dafür musste allerdings die zweite Sitzbank weichen. 

Wir testen das Lastenrad

Normalerweise hat das „Family“ nämlich zwei Sitzbänke, insgesamt können bis zu vier Kinder mitfahren. Für alle Kinder gibt es natürlich Anschnall-Gurte – hier möchte ich heraus heben, wie großartig ich die Gurte finde, sie sind nämlich für die Kinder einfach selbst zu schließen und zu lösen, in dem man ein Sicherheitsrädchen verschiebt. Dass etwas größere Kinder dies also selbstständig tun können, entlastet die Eltern. 

Die erste Fahrt habe ich mit meinem knapp fünf Monate alten Baby und meiner Sechsjährigen unternommen. Der Maxi Cosi lässt total einfach auf den Adapter stecken, das Baby habe ich dann samt Helm in den Maxi Cosi gesetzt. Die Schwester setzt sich auf die Bank gegenüber und los gehts. Es ist das erste Mal, dass ich ein Lastenrad mit zwei Rädern fahre – und das ist ein Unterschied. Der Größte besteht darin, dass man, wenn man anhält, natürlich die Füße auf den Boden stellen muss. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen. Ich empfehle hier, erstmal ein paar Runden alleine zu fahren, um ein Gefühl für das Auf-und Absteigen zu bekommen. Hat man es ein bisschen geübt, gehts ganz leicht. 

Lastenrad

Ich empfinde das „Family“ generell als extrem wendig und leicht zu fahren. Die niedrigere Sitzposition der Kinder sorgt für eine insgesamt niedrigere Schwerpunkthöhe. Das wiederum wirkt sich auf die Straßenhaftung aus, es fühlt sich alles sehr sicher an. Dazu trägt auch sicher der Rundumschutz der Sitzbox bei, die äußerst hochwertig und stabil ist. 

Zugegeben: Unsere erste Fahrt war kein voller Erfolg – was aber daran lag, dass das Baby generell nicht so gerne im Maxi Cosi liegt und den Helm gar nicht lustig fand. Nur, weil die Schwester gegenüber saß und das Baby beruhigt hat, konnten wir dann doch noch eine kleinere Runde drehen. 

Deshalb habe ich beschlossen, das Baby erstmal zu Hause zu lassen. Die nächste Tour ging mit meiner Sechsjährigen an den Badesee. Ich liebe es, dass man einfach das Kind und eine große Badetasche in die Box setzen kann und direkt zur Badestelle fahren kann. Kein nerviges Geschleppe und kein Gemecker der Kinder, weil sie es zu heiß zum selber Rad fahren finden. Später stieß dann auch noch meine 12-Jährige dazu – jaaaaaaa, auch mit 12 kann man noch gut im „Family“ Platz nehmen. 

Lastenrad

In den nächsten Tagen stelle ich fest: Dank der elektronischen Unterstützung (der Akku hält etwa 50 Kilometer) war es gar kein Problem, auch mit mehreren Kindern Steigungen hochzufahren. Die stufenlose Schaltung trägt dazu natürlich auch bei. Und auch, dass das Rad selbst mit einem Gewicht von 50 kg relativ leicht ist. Alle wichtigen Daten wie Geschwindigkeit, Akku-Reichweite, Länge der gefahrenen Strecke, verbrauchte Kalorien usw. kann man übrigens über einen kleinen Board-Computer erfahren. 

Mein Fazit: Das „Family“ von Urban Arrow ist ein super Lastenrad für Familien mit mehreren Kindern (oder einem Kind mit vielen Freunden). Es ist wendig, sorgt für großen Fahrspaß und ist vielseitig einsetzbar. Es erspart Parkplatz-Suche, ist umweltfreundlich, sieht super schick aus und ist sehr langlebig. Klar, ein Lastenrad ist eine Investition, aber aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass es eine ist, die sich lohnt. Ein Lastenrad bleibt für für viele viele Jahre in der Familie, spart viel Benzin ein und sorgt für Bewegung und gute Laune. Wer also jetzt Lust hat, sich das Modell „Family“ oder ein anderes Modell von Urban Arrow anschauen möchte, kann dies gerne auf der Homepage tun. Wir auf jeden Fall sind ganz traurig, dass uns wir unser „Family“ erstmal wieder an IsiCargo zurückgeben müssen – aber sind ganz happy über die tollen Ausfahrten mit diesem tollen Lastenrad. 

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Lastenrad

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7 comments

  1. Ausnahme: Babytransport. Allerdings sind die paar Monate, in denen man ein Baby hat, das noch nicht in einem Fahrradsitz sitzen kann, ziemlich kurz für so eine riesige Anschaffung.

  2. Ich habe immer noch nicht ganz den Sinn eines Lastenrads verstanden. Auf mein normales Rad bekomme ich auch zwei Kinder und vier Gepäcktaschen. Das reicht für einen Wocheneinkauf und auch für den Campingurlaub mit Zelt und großem Baumwollschlafsack. Außerdem bekomme ich das Fahrrad in einen kleinen Keller, es wird mir vermutlich nicht so schnell geklaut und ich muss nicht tausende Euro ausgeben. Die meisten Lastenräder werden noch nicht mal mit Gepäckträger geliefert.

  3. Wir haben uns, als unser zweites Kind vier Monate alt war, auch ein Lastenrad mit MaxiCosy-Halterung gekauft. Es war sooo toll, mit Baby radfahren zu können! Nutzen es bis heute (Kinder sind vier und sieben Jahre alt) sehr viel. Ein Urban Arrow hätten wir uns allerdings nie leisten können, das ist leider eher eine Marke für Besserverdiener 😉

  4. Wir haben seit einem Jahr das Family und sind nach über 2000km begeistert, es war die beste Investition seit Jahren. Mit Lieferung des Lastenrades haben wir sofort den Zweitwagen verkauft. Und es funktioniert bestens, so ein Rad ist in der Stadt besser als jedes Auto. Allerdings müssen sich die Städte auf die neue Parksituation einstellen. Überall kann man so ein Rad nämlich nicht parken ohne zu behindern, aber zur Not weiche ich auf Autoparkplätze aus, Motorräder stehen dort ja auch oft drauf!

  5. Ernsthafte Frage: Wie sinnvoll ist es dem Baby im MaxiCosi einen Helm aufzusetzen? Das verändert ja die Kopfposition in der Babyschale total und belastet den Nacken doch zusätzlich, oder? Wäre es nicht sinnvoller den Bügel hoch zu stellen, als Überrollschutz?

    1. Ich hab beides ausprobiert 🙂 Irgendwie fühlte es sich mit Helm noch sicherer an, aber das Baby sitzt eh nicht gerne im Maxi Cosi…. Daher war die Ausfahrt mit Baby nur kurz…

  6. Ich hatte mir spontan im Sommer 2020 auch das Urban arrow family gekauft und bin immer noch total zufrieden.
    3 Grundschulkinder und unser mittelgroßer Hund passen prima rein.

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