Ihr Lieben, Krebs ist einfach eine schreckliche Krankheit, die alles verändert. Wir haben hier schon oft über Schicksale berichtet, über Kämpfer*innen, über Verlust und Trauer. Heute erzählt uns Janina darüber, wie es sich anfühlt, die eigene Mutter an Krebs zu verlieren und wie übermächtig die Trauer manchmal werden kann. Wie danken dir für dein Vertrauen und wünschen dir alles Liebe!
„An dem Tag, als mein kleiner Sohn 12 Wochen alt wurde, starb meine Mutter. An dem Tag, ab dem mit dem Baby alles so viel einfacher werden sollte – so steht es ja in allen schlauen Büchern, starb meine Mutter. Einfach so, am dritten Advent, während ich die Kinder ins Bett brachte. Einfach so, dabei wollte ich sie doch noch anrufen, wenn die Kinder schlafen. Einfach so, nach zehn Jahren Kampf. Ein Kampf mit unfairen Mitteln. Gegen Krebs. Wie ich diese Krankheit verabscheue.
Meine Mutter, meine Schwester und ich waren immer sehr eng verbunden. Unsere Mutter war das Zentrum unserer Familie. Sie hat den Alltag mit zwei Kindern und einem beruflich stark eingespannten Mann einfach so gewuppt und lebte in einem Land, dessen Sprache sie anfangs kaum sprach. Ihre eigene Mutter war in England, damals war das weit weg. Man flog nicht einfach so durch die Weltgeschichte.
Meine Mutter wollte immer Oma sein
Meine Mutter lebte also in meiner Kindheit in einer Kleinstadt, wo sie „exotisch“ war und die Leute aufgrund der Sprachbarriere Berührungsängste hatten. Nur wenige Menschen sprachen damals Englisch. Meine Mama hatte kaum Hilfe, keine einfach so abrufbare Unterstützung. Manchmal denke ich, sie ist die Einzige, die mich heute verstehen würde, wenn mir manchmal alles zu viel wird…
Meine Mutter wollte immer Oma sein. Sie hat sich so gefreut, als ich das erste Mal schwanger wurde. Sie war so traurig, als wir unseren ersten Sohn im fünften Monat gehen lassen mussten. Sie war so stolz, als ziemlich genau ein Jahr später unser großer Sohn geboren wurde. Aber nach wenigen Monaten als glückliche Oma kam die Diagnose. Rückfall. Metastasen. Palliativ. So eine Scheiße. Krebs ist ein Arschloch.
Doch sie hielt durch. Trotzte allen Widrigkeiten, beklagte sich nie, kämpfte wie eine Löwin. Meine Schwester kaufte ein Haus. Ich heiratete. Meine Schwester heiratete. Ich wurde wieder schwanger. Mein Vater wurde 80. Auch ich und mein Mann kauften ein Haus. Unser kleiner Sohn wurde geboren. Sie hielt durch – für uns, um dabei zu sein, um all diese Meilensteine mitzuerleben. Bis zuletzt, bis es kein kurzfristiges Ziel mehr gab, bis einfach nichts mehr ging. Auch wenn sie es nie sagte, ich bin mir sicher, es gab viele Momente, in denen sie am liebsten aufgegeben hätte.
Krebs ist wie eine Zeitbombe
Die Angst und gleichzeitige Gewissheit, die eigene Mutter an den Krebs zu verlieren, ist mit nichts zu vergleichen. Sie lastet auf einem und ist tonnenschwer. Man arrangiert sich damit – ungefähr so, wie man es schafft, es sich auf einer tickenden Zeitbombe bequem zu machen. Man lernt irgendwie, das Ticken zu ignorieren. Wie schwer die Last tatsächlich die ganze Zeit war, begreift man erst, wenn es vorbei ist. Schlimmer kann es dann wenigstens nicht mehr kommen. Das Leid ist vorbei, der Kampf gekämpft. Und verloren.
Zurück bleibt ein Loch, was sich nicht füllen lässt. Ein Gefühl im Bauch, was man nicht so recht beschreiben kann und das sich verändert. Manchmal ist es schrill und schmerzhaft, manchmal taub, manchmal gleicht es Übelkeit, manchmal Zahnschmerzen. Manchmal denkt man, man wird verrückt. Man sucht nach Zeichen, fragt sich, wie es sein kann, dass so ein essentieller Bestandteil der eigenen Existenz einfach so weg ist. Verzweifelt an der Frage nach dem „Was kommt dann und wo gehen sie hin?“.
Und oft greift man routinemäßig dann doch zum Telefon, um ein Bild der Enkel zu schicken oder anzurufen und etwas zu erzählen. Die eigene Mutter zu verlieren ist, denke ich, so ähnlich wie es sich anfühlen muss, einen Arm und ein Bein zu verlieren. Phantomschmerz inklusive. Und der einzige Mensch, der einem helfen und der einen verstehen könnte, ja, der einzige, mit dem man überhaupt darüber reden möchte, ist nicht mehr da.
Ich sehne mich nach Mamas Rat
In dieser besonderen Situation, in der man selber gerade Mutter geworden ist, die eigene Mutter zu verlieren, hat für mich aber noch mal eine ganz eigene Qualität an Schmerz und Leid. Man ist so beschäftigt und im Mama Chaos, dass man kaum einen klaren Gedanken fassen kann. Man hat so viele Fragen, beim zweiten Kind nicht weniger als beim ersten. Man ist voller Selbstzweifel und möchte selbst manchmal gerne wieder Kind sein, sich bei der Mama in den Schoß legen und ausheulen. Man braucht Bestärkung, die es so nicht mehr gibt. Man hört ihre Stimme noch und weiß, was sie einem sagen würde aber das reicht nicht.
Gut gemeinte Ratschläge von anderen will man nicht. Man ist umzingelt von anderen Kindern und Müttern – und deren Omas. Man kämpft ständig gegen das hässliche Gefühl des Neids. Jedes Mal, wenn man Omas mit ihren Enkeln oder Mütter mit ihren Müttern sieht. Dieses blinde Verständnis, dieses Vertrauen. Es schmerzt, man fühlt sich betrogen. Und eine Sekunde später ist man wieder abgelenkt, raus aus dem Schmerz. Das Baby lacht einen an und strahlt. Man vergisst es für eine Sekunde, nur um ein Foto zu schießen, was man sofort seiner kranken Mutter schicken möchte, um sie aufzuheitern – und dann geht es wieder von vorne los.
An dem Tag, als mein kleiner Sohn 12 Wochen alt war, starb meine Mutter. Als ich gerade mit meinem großen Sohn auf dem Weg vom Zähneputzen ins Bett war, seine kleine Hand in meiner, klingelte mein Telefon. Es war kurz vor acht. Mein Vater. Bevor ich ranging, wusste ich schon, was passiert war. Und dann kamen die Worte, vor denen mir so sehr gegraut hatte, all die Jahre. Die Zeit stand still. Eine Stimme, die ich kaum erkannte, sagte „Das Krankenhaus hat angerufen. Die Mama ist gerade gestorben.“ Und da war es. Es war passiert. Es war ausgesprochen worden. Das Unsagbare war gesagt worden. Einfach so. Als wäre es das banalste von der Welt.
Ich fühle mich so einsam
Was ich damals nicht wusste, war, wie Trauer sich anfühlt. Wie sie sich entwickelt. Was mit einem passiert, während man um einen geliebten Menschen trauert. Wie man es die ersten Monate gar nicht begreift. Und wie die Zeit, die vergeht, und die eigentlich alle Wunden heilt, das Schlimmste ist. Je mehr Zeit vergeht, umso länger ist es her, dass ich sie das letzte Mal gesehen habe.
Dass ich sie das letzte Mal umarmt habe, so vorsichtig, weil sie so schwach war, nur noch Haut und Knochen. Umso weniger riechen ihre Kleider noch nach ihr. Ich wusste nicht, wie zurückgelassen man sich fühlt. Wie einsam viele Momente sind, selbst wenn man umzingelt ist vom blühenden Leben, das einen erbarmungslos in Form von zwei kleinen Jungs auf Trab hält, auch wenn man manchmal am liebsten nicht aufstehen will.
Wie sehr einen bestimmte Daten und Jubiläen ab jetzt fertig machen werden. Der 9. November, zum Beispiel, war immer einfach nur ihr Geburtstag. Ich hatte nie eine andere Verbindung zu diesem Tag als, dass es ihr Geburtstag war. Aber seit 2018 ist es auch der Tag, an dem für mich eine neue Zeitrechnung in meinem Leben begann. Denn an diesem Tag realisierte ich, dass sie sterben würde.
Wir wussten natürlich schon lange, dass sie irgendwann an der Krankheit sterben würde, aber der 9. November 2018 war der Tag, an dem ich es mit eigenen Augen sah und es mich tief in meinem Innersten traf. Es war der Tag, an dem wir alle einfach in meinem Elternhaus im Wohnzimmer saßen, völlig hilflos, und dabei zusahen, wie ihr Körper sie im Stich ließ und dass ihre enorme mentale Stärke langsam zu bröckeln begann. Und es gab absolut gar nichts, was wir dagegen noch hätten tun können.
Meine Mutter weinte vor Frust und Schmerzen
Ich erinnere mich so klar und deutlich an diesen Moment, als sei es gestern. Wie meine Mutter kaum noch die Kraft aufbringen konnte, die paar Schritte von ihrem Treppenlift (wie ich dieses Ding und seine Veranschaulichung der Krankheit hasste) zurück zu ihrem Sessel zu laufen. Wie die bloße Anstrengung, die es mit sich brachte, in ihrem Zuhause den Raum zu wechseln, sie zum Weinen brachte. Meine Mutter, die niemals vor anderen weinte, die zu stolz war, um Schwäche oder Angst zu zeigen. Sie schleppte sich durch ihr eigenes Wohnzimmer und weinte Tränen der Frustration und Verzweiflung.
Und ich weiß noch, was in mir vorging. Ich fühlte so viele Dinge gleichzeitig. Horror, Unglaube, Fassungslosigkeit, tiefe Trauer, einen furchtbaren Schmerz, aber gleichzeitig auch naive Hoffnung und eine Art Taubheit. Ich konnte es schlicht und ergreifend nicht fassen, dass wir an diesem Punkt angelangt waren. Dass meine Mutter, die über fast ein Jahrzehnt immer und immer weitergekämpft und allen Widrigkeiten getrotzt hatte, jetzt so offensichtlich am Ende war.
Ich erinnere mich an Gespräche darüber, dass sie auf die Palliativstation des örtlichen Krankenhauses gehen würde. Natürlich nur, um endlich das Problem mit dem Wasser in den Beinen in den Griff zu bekommen. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Es würde alles gut werden. Dabei war es so offensichtlich wie der sprichwörtliche rosa Elefant im Raum, dass gar nichts gut werden würde.
Immer wieder gehe ich in die Vergangenheit
Irgendwo tief in mir, unter all der Taubheit und Lähmung, löste das Wort „Palliativstation“ eine Art Panikattacke aus, aber ich konnte sie nicht fühlen. Sie war vergraben unter jahrelanger Übung im Wegignorieren, im darüber wegsehen, dass sie an Krebs starb. Und obwohl das alles so offensichtlich war, realisierte ich erst, was an diesem 9. November passiert war, als 6 Wochen später das Telefon klingelte. Als der Anruf kam. Wenn man sich um einen todkranken Menschen kümmert, kommt es einem oft so vor, als würde es einfach ewig so weiter gehen. Man arrangiert sich damit, vor sich selbst und allen anderen zu leugnen, wie schlimm es eigentlich ist. Weil man nicht die Kraft hat, darüber nachzudenken was wäre, wenn.
Und dann, wenn man die Person verloren hat, die einem so nah stand, die so elementarer Bestandteil des alltäglichen Lebens und Denkens war, dann geht man in Gedanken zurück und durchspielt bestimmte Momente, Gespräche, Erinnerungen an die letzten Wochen vor dem Tod wieder und wieder. Und plötzlich sehen die Dinge aus der Retrospektive ganz anders aus. Und so werde ich ab jetzt für immer den 9. November nicht nur als ihren Geburtstag, sondern auch als den Tag an dem ich plötzlich realisierte, dass sie stirbt, in Erinnerung behalten.
Die Zeit zwischen dem 9. November und dem 16. Dezember wird ab jetzt immer eine Sammlung dieser traurigen Erinnerungen an all die kleinen Tode, die sie danach starb und all die großen grauenhaften Schrecken, die sie und wir alle danach noch ertragen mussten, bis sie endlich frei war. Frei von Schmerz, Angst und Leid, frei von dieser grauenhaften Krankheit.
Manchmal bin ich so wütend
Inzwischen sind über 4 Jahre vergangen, mit vielen Höhen und Tiefen. Anfangs, als man so viel Rückhalt und Zuspruch bekam, brauchte man ihn eigentlich noch gar nicht so sehr. Da war die Erleichterung darüber, dass sie endlich nicht mehr leiden muss, noch übermächtig. Aber mit der Zeit fragen immer weniger Leute wirklich nach. Und gleichzeitig wird es auf einmal immer schwerer.
Plötzlich ist die Erinnerung nicht mehr dominiert von den letzten Wochen und Tagen, von ihrer (und unserer) Angst, ihrem (und unserem) Leid, ihrer schwindenden Kraft. Plötzlich schleichen sich Erinnerungen ein, von früher. Von der Zeit vor dem Krebs. Vor all den Katastrophen und kleinen Toden, die sie auf ihrem Weg sterben musste, bevor sie dann tatsächlich starb. Wie schön sie war. Wie stark sie war und wie stolz. Was sie für eine großartige Granny gewesen wäre. Und wieviel Zeit sie noch hätte haben sollen, müssen.
Und immer wieder kommt unbändige Wut und Verzweiflung darüber, dass sie nie meine Kinder aus dem Kindergarten abholen wird. Dass meine Kinder nie aufgeregt und vor Freude überschäumend auf sie zu stürmen und sie umarmen werden. Dass meine Kinder nie bei ihr im Bett schlafen werden. Dass sie nie mit ihnen in Urlaub fahren wird. Dass sie nie hören wird, wie ihre Enkel Englisch sprechen und dass sie ihnen nie englische Geschichten vorlesen wird. Dass sie mir nie zu Hilfe eilen wird, wenn mir mal alles zuviel wird. Dass meine Kinder sich nicht an sie erinnern werden. Für meine Kinder wird es fast so sein, als hätte sie nie existiert.
Es ist jetzt über vier Jahre her. Die Jungs sind schon groß. Ein Schulkind und ein Kindergartenkind. Gerade der Kleine, der neugeboren war, als sie starb, ist eine Versinnbildlichung der Zeit, die vergeht. Der Welt dreht sich weiter. Es wird nicht leichter, es wird anders. Aber es bleibt verdammt schwer. Und auch wenn Mutterschaft einem täglich alles abverlangt, sind meine Kinder jeden Tag mein größter Trost. Denn wenn ich schon keine Mutter mehr habe, so darf ich doch eine Mutter sein und alles, was meine Mutter mir gegeben hat, weitergeben an meine beiden Söhne, die ihr ganzer Stolz gewesen wären und mein ganzer Stolz sind.“
21 comments
Anstatt zu schlafen, „google“ ich, komme auf diese Seite und weine mit dir.
Ich habe meine Mama vor vier Wochen verloren. Sie kam mit Oberbauchschmerzen ins Krankenhaus. Nach 2,5 Wochen ist sie nicht mehr hier. Lebermetastasen und alles war zu spät. Ich selber schwanger.
Ich lese deinen Text und empfinde den Schmerz mit dir.
Meine Mama ging am 06. März von uns. Ein ähnlicher Leidensweg. Nach der ersten Erleicherung kommt immer mehr die Trauer. Beim Googeln auf den Text gestoßen und er entspricht mir so sehr. Er spricht mir aus dem Herzen. Ich sitze hier und kann nur weinen. Meine Mama fehlt mir so sehr immer mehr so sehr. Es fühlt sich an als hätte man mir einen Körperteil rausgerissen…
Hallo,
ich habe nicht geschafft alles zu lesen, es berührt mich zu sehr. Das was ich gelesen habe, ähnelt meiner Geschichte sehr. Meine Mama wollte auch immer Oma werden. Sie hat die Geburt meiner Tochter knapp verpasst. Es war schrecklich für mich. Wie konnte ich mich nur über meine Tochter freuen, wo doch gerade erst meine Mama verstorben ist. Mein Babyblues war sehr stark, di Hebamme hat sich große Sorgen gemacht. Monate später begann ich eine Therapie. Ich heile noch immer und es ist 7 Jahre her.
Ich wünsche allen die Krebs und Verluste erlitten haben viel Mut und Kraft. wie wir sehen können sind wir nicht allein und alle Mamas die gegangen sind, sind in unseren Erinnerungen und Erzählungen weiter bei uns.
Ich vermisse meine Mama.
Liebe Janina,
Ich kann deine Worte und Gedanken komplett nachvollziehen.
Meine Mama ist vor knapp 5 Wochen an Krebs gestorben.
Es ist für mich kaum zu ertragen.
Meine Kinder sind 8 und 5 Jahre alt und vermissen ihre Oma so sehr…
Gerne würde ich mich mit anderen Töchtern austauschen..
Es ist unvorstellbar für mich, dass ich meine Mama nicht mehr wiedersehen kann..
Hallo Manuela, du erzählst die gleiche Geschichte von meiner Mama. Sie ist jetzt am 07.12.23 gestorben. Genauso wie du schreibst, nur Sie hat mich verstanden meine Sorgen und Probleme.Hatte alles irgendwie verstanden.Wem erzähl ich es jetzt..Sie fehlt so was von. Man kann es mit Worten nicht beschreiben.
Krebs ist ein Arschloch!!;(
Dein Bericht hat mich sehr berührt. Ich kann sehr mit Dir mitfühlen.
Meine Tochter war 8, als ihre Oma und meine Mutter starb. Sie hat sie deshalb ein bisschen mehr in Erinnerung. Aber auch die ist schwer, wachzuhalten.
Den Geruch, die Art, wie jemand lacht oder einen tröstet…:o(
Ganz besonders in Situationen, wo sie von ihr getröstet werden würde, fehlt die Oma meiner Tochter…Dann ist sie oft sehr traurig und sagt, dass Oma und auch der verstorbene Hunde-Freund ihr so sehr fehlen.
Ich selbst werde merkwürdigerweise oft unter der Dusche traurig und denke an sie. Vermutlich weil man dort am wenigsten Ablenkung hat. Kein Handy, keine anderen Menschen, …. Dann fallen mir die letzten Momente aber auch schöne Augenblicke ein.
Im Endeffekt gibt mir meine Mutter immer wieder die Kraft, Dinge durchzuziehen, zu denen mir allein evt. der Mut fehlen würde. So war sie nämlich selbst auch. Mutig, sie ist ihren Weg gegangen. Ihr war egal, was andere von ihr halten.
Wir feiern ihren Geburtstag jedes Jahr und fahren auch mal zum Grab. In Gedanken ist sie oft bei uns.
Vielen Dank für diesen Text.
Eure Geschichte … ist unsere geworden. Genau das gleiche Schicksal… die selben Gefühle …
Liebe Kristina, wie geht es di jetzt in der Weihnachtszeit mit der Situation?
Für mich ist es sehr schlimm..
Ich möchte eine schöne Weihnachtszeit für meine Kinder gestalten aber meine Mama fehlt mir so..
Gehst du zu einer Trauergruppe?
Ganz liebe Grüße,
Manuela ä
Bei mir ist mit einer Mutter 2008 ein Gleiches passiert. An 29.Mai ist wieder ein Jahrtag davon. Heute geht es mir so:Ich bin ehrenamtlich bei Sachen in Kirche aktiv und habe Glauben an ewiges Leben nach Tod. Damit habe ich Gefühl, als hilft es zu Aushalten. Mich beschäftigt aber auch das :Wie sieht man sich in dem anderen Leben nach Tod einmal wirklich wieder? Wie wird es wohl einmal bei sich selbst sterben?
Zeit heilt keine Wunden, kann sie garnicht aber sie verändert die Trauer, den Schmerz damit wir weiterleben können. Die Zukunft ist nämlich wichtig(er). Es gibt einen schönen Spruch der diese Balance ( die man wiederfinden muss) schön ausdrückt:“ Nicht weinen weil es vorbei ist, sondern lächeln dass es gewesen!“
Liebe Janina, du schaffst es meine Gefühle in Worten auszudrücken, die mir so oft fehlen. Meine Geschichte ist sehr ähnlich und ich fühle mit dir.
Danke für diesen schönen Text und das Teilen.
❤️
Du bist eine so tolle, starke Frau und eine unfassbar gute, liebevolle Mama für deine Jungs. Ich bin mir sicher, all dass hast du von Deiner Mama gelernt und sie wäre so, so stolz auf Dich.
Fühl dich ganz arg gedrückt!
Liebe Janina!
Ich fühle jedes Wort das du geschrieben hast! Ganz genau so erging/ergeht es mir auch.
Bei mir war es sehr ähnlich wie bei dir, sogar das mit dem Wasser in den Beinen.
Leider versteht dieses ganze Ausmaß niemand!(der das nicht selber erlebt hat) Diese Achterbahn der Gefühle.
Fühl dich gedrückt!!!!
Liebe Janina,
ein wunderschöner, trauriger, voller Liebe geschriebener Text… Ich habe gerade Tränen in den Augen und kann Dich sehr gut verstehen… Meine Mutter verstarb 2015 an Krebs, zwei Jahre vor der Geburt unserer Tochter. Noch immer verspüre ich große Traurigkeit, wenn ich Omas mit ihren Enkelinnen und Enkeln spielen sehe… In den ersten Jahren konnte ich die Großelternaktivitäten in der Kita kaum ertragen und habe jeden Menschen für den glücklichsten gehalten, der seine Mama noch bei sich hat…
Wir sprechen immer wieder mit meiner Tochter über ‚Oma Himmel‘, damit sie ein wenig von ihrer witzigen, unkonventionellen Art mitbekommt.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft…auch ich würde mich über Austausch sehr freuen!
Andrea
Liebe Janina,
ich habe Ähnliches erlebt und kann deinen Text total nachempfinden, es hat mich sehr berührt. Ich hätte es genauso aufschreiben können.
Ich würde mich über einen Austausch freuen.
Alles Gute für dich und deine Familie!
Janina, fühl Dich gedrückt! Ich fühle mit jedem Wort, was Du schreibst! Ich habe meine Mutti vor fast zwei Jahren an einen Herzinfarkt verloren. Ihren zweiten. Ich bin so froh, dass ihr nach dem ersten Infarkt noch 6 Jahre geschenkt waren, in denen sie meine Kinder wachsen sehen konnte, jetzt haben. Sie beide Erinnerungen an sie. Sie waren an ihrem Todestag 8 und 11 Jahre jung. Die erste Herzattacke hatte meine Mutti, als ich 18 war, seit dem schwebte ihre Herzerkrankung wie ein Damaklos- Schwert über uns. Ich bin so froh über jeden Tag, den ich mit ihr hatte. Es ist wirklich, als ob man ohne ein Gliedmaßen weiter lebt, wenn die Mutter tot ist! Ich beneide sogar jeden, der seine Alte Mutter pflegen darf, obwohl ich auch davor großen Respekt habe. Aber nochmal das Leben gemeinsam reflektieren, ihr für ihre Liebe danken, das ist so wertvoll. Das Schicksal entriss mir meine Mutti von heute auf morgen, dabei haben ich und sie doch gerade die Herbstferien für die Kinder geplant. Also gebt allen Euren Müttern immer einen Extra- Kuss oder einen Extra- Anruf!
Da hast du mit 13 dein erstes Kind bekommen?? Wäre sicher auch mal eine Story hier wert.
Nein, da war die erste Herzattacke überhaupt, der erste Infarkt war Jahre später. Nicht immer ist eine Herzattacke ein Infarkt. Ich wollte damit ausdrücken, dass da klar wurde, sie ist herzkrank. Das schwebt nämlich immer über einem. Schon beim ersten Infarkt war es sehr knapp, sie wurde lange reanimiert, deshalb schrieb ich von geschenkten Jahren.
Liebe Janina,
danke, dass du deine Vergangenheit mit uns geteilt hast. Der Text ist wunderschön geschrieben und führt uns LeserInnen in dein Erleben mit hinein. Du hast mich sehr berührt. Auch, wenn meine Mutter lebt, so konnte ich dennoch deinen Schmerz spüren und völlig nachvollziehen. Eine sehr gute Freundin hat ebenfalls ihre Mutter verloren und ist ebenso wie du so traurig darüber , dass ihre Kids ihre Oma nicht kennenlernen werden. Sie fehlt einfach. Und dieses Gefühl begleitet sie seit vielen Jahren. Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute, viel Kraft und Trost. Bestimmt kannst du deinen Kindern ganz viel wertvolles deiner Mutter in Form von Erzählungen mit auf den Weg geben, auch wenn es den echten Kontakt leider nicht ersetzt. Fühl dich gedrückt !
Liebe Janina,
ein wunderschöner, trauriger, voller Liebe geschriebener Text… Ich habe gerade Tränen in den Augen und kann Dich sehr gut verstehen… Meine Mutter verstarb 2015 an Krebs, zwei Jahre vor der Geburt unserer Tochter. Noch immer verspüre ich große Traurigkeit, wenn ich Omas mit ihren Enkelinnen und Enkeln spielen sehe… In den ersten Jahren konnte ich die Großelternaktivitäten in der Kita kaum ertragen und habe jeden Menschen für den glücklichsten gehalten, der seine Mama noch bei sich hat…
Wir sprechen immer wieder mit meiner Tochter über ‚Oma Himmel‘, damit sie ein wenig von ihrer witzigen, unkonventionellen Art mitbekommt.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft…auch ich würde mich über Austausch sehr freuen!
Andrea
Du kannst mir gerne eine Mail schreiben unter janinaclare (at) hotmail.com