Ihr Lieben, heute gibt es mal ein paar Einblicke in meinen Babyalltag. Die flauschigen rosaroten Wölkchen der ersten Wochen nach der Geburt sind verzogen, passend zum Monat gibt’s nun echtes, authentisches Aprilwetter. Das soll heißen: Regen und Sonne wechseln sich ab. Und zwar manchmal stündlich.
Beginnen wir mit den sonnigen Einblicken: Ein Baby zu haben ist großartig. Es ist nämlich – das hat die Natur schon ziemlich clever eingerichtet – wahnsinnig süß. Diese Speckbeinchen, dieses niedliche zahnlose Lachen, die kleine Stupsnase. Diese kleinen Finger, der Geruch, hach, es ist wirklich sehr süß. Fremde Menschen strahlen in den Kinderwagen, ich habe noch NIE so viele Blumen im Haus gehabt wie nach der Geburt. Da meine Freunde hier alle keine Babys mehr haben, aber Babys natürlich süß finden, hätte ich wohl eine Armee von Babysittern an der Hand. Alle freuen sich, alle finden es zuckersüß.
Das Baby bringt so viel Freude in die Familie
Tatsächlich habe ich auch diesmal keine Still-Probleme. Der Kleine wusste ab der ersten Sekunde, wie man „ordentlich“ trinkt und tut dies seitdem zuverlässig. Ich habe sogar schon mal abgepumpt und ein Fläschchen gegeben, einfach um zu testen, ob er die Flasche nimmt. Auch hier kein Problem. Tolles Baby!
Die Geschwister sind nach wie vor rührend mit dem Baby, verzeihen ihm jeden Schreianfall, sind nie genervt oder eifersüchtig. Das ist wirklich großartig. Und auch die Nächte sind okay. Ich muss nicht aufstehen und ihn rumtragen, habe akzeptiert, dass er die Nacht auf oder neben mir klebend verbringt.
Babyalltag bedeutet aber krasse Fremdbestimmung
So, und nun zum Regenwetter (bildlich gesprochen, ihr wisst ja, was ich meine): Mein Rücken schmerzt ganz schön. Ohne tägliche Übungen wäre ich wohl schon total versteift. Denn: Der Kleine ist echt viel auf dem Arm und in der Trage.
Wenn er müde wird, wird er sehr quengelig und kommt nur zur Ruhe, wenn er viel Körpernähe und Geschuckel hat. Ich weiß, dass das völlig normal ist. Aber anstrengend ist es trotzdem. Manchmal zieht es sich eine Stunde lang mit Stillen und Tragen, bis ich ihn ablegen kann – und manchmal wacht er dann sofort wieder auf. Und wenn er doch tief schläft, muss er leider mit auf die Abhol-Tour der Großen.
Wir haben noch keinen Rhythmus, was meinen Tag echt schwer planbar macht. Ich wünschte, er hätte schon feste, längere Schlafenszeiten, in denen ich dann arbeiten könnte oder in Ruhe kochen oder mal mit den Großen Hausaufgaben machen.
Abends gehe ich meistens direkt mit ihm ins Bett und schlafe da auch ein. Das ist oft okay, aber manchmal nervt es mich total, weil ich dann denke, dass ich keine Minute am Tag „alleine“ hatte. Ein Baby zu haben ist so süß, aber katapultiert dich – zumindest im ersten Jahr – mit Karacho in die absolute Fremdbestimmung. Wie krass sich das manchmal anfühlt, hatte ich verdrängt (und dabei habe ich mit Lisa ein ganzes Buch über das erste Jahr mit Kind geschrieben…)
Manchmal sitze ich im dunklen Zimmer, scrolle durch Instagram und bin ein bisschen neidisch auf Freundinnen, die ausgehen, zum Yoga können, einfach das Haus verlassen ohne Schnuller, Wickeltasche, Trage, Maxi Cosi,…, die in einen Wellness-Tempel gehen können, in Ruhe arbeiten. Dann denke ich mir manchmal schon: „Warum genau machen wir das nun ein viertes Mal???“
Tja, warum machen wir es ein viertes Mal? Weil da eben noch eine Lücke war in unserer Familie und viel Platz im Herzen. Weil jedes zahnlose Lächeln am Ende mehr wiegt als ein anstrengender Vormittag. Der Himmel ist nicht mehr voller rosaroter Wolken, dafür gibt´s einen Regenbogen (weil sich eben Sonne und Regen abwechseln). Würde ich mich – mit dem Wissen von jetzt – wieder für ein viertes Kind entscheiden? AUF JEDEN FALL!
3 comments
Das Still-Foto ist soo süß! ❤
Liebe Katharina,
ich liege hier gerade mit dem 12tägigen Kind Nr. 2 (gut, mit den Patchwork-Kindern sind es dann auch 4 :-)) und lese Dich einmal wieder, wie schon die ganze Schwangerschaft über.
Ich finde mich so sehr wieder in Deinen Zeilen, dass mir ganz warm wird ums Herz.
Das regenkalte Einschlafquengeln, so normal und so anstrengend.
Und die viele Sonne!
Hab Dank!
Oh ja, an die Fremdbestimmung erinnere ichmich gut. Von 0 Kind auf 1 Kind war das superkrass, weil man das Gefühl hat, das hört niemals auf. Das geht niemals weg.
Aber je älter das Kind wird, desto hat man mehr das Gefühl, ich bin wieder da.
Und dann bei weiteren Kind kann man es besser akzeptieren, weil man weiß, es geht vorüber. Zum Glück 🙂
D
Das ist auch einer der Gründe, wieso ich nein zu (dritten) weiteren Kind gesagt habe, denn mit Fremdbestimmung kann ich nicht gut umgehen. Es ist manchmal schwer auszuhalten.
Daher freue ich mich für dich, dass du gut umgehst auch wenn solche Tage dazugehören, dass man keine Lust auf Fremdbestimmung hat. Aber du hast eine positive Einstellung und das oist schön <3