Ihr Lieben, wir sind oft wirklich gerührt, wieviel Vertrauen ihr uns schenkt. Ihr erzählt uns eure Geschichten, von euren Träumen, von euren Päckchen, von euren Ehekrisen. Danke, dass ihr euch uns so öffnet und danke auch an euch alle, dass die allerallerallermeisten Kommentare hier konstruktiv sind und wir wirklich versuchen, einander gut zu helfen. Heute schreibt Kristin über ihre Beziehung und würde sich über Austausch freuen.
„Ich heisse Kristin, werde Tini genannt, bin 38 Jahre alt, Mutter von 2 Kindern (4 und 6 Jahre alt) und seit 8 Jahren mit Markus verheiratet. Wir kennen uns schon seit 15 Jahren und haben – als die Kinder noch nicht geboren waren – viel Tolles gemeinsam erlebt. Wir sind gereist, hatten viele Freunde, sind in Konzerte und ins Theater. Es war nie langweilig und wir hatten immer Gesprächsthemen.
Seit die Kinder da sind (und nein, ich will sie nicht missen, ich liebe sie wahnsinnig), hat sich Vieles verändert. Mir ist völlig klar, dass die Zeiten des wilden Ausgehens und der durchtanzten Nächte vorbei sind. Das alles vermisse ich auch gar nicht so sehr. Was mir fehlt, ist das Interesse aneinander und der Austausch.
Ehekrise – wir reden nicht mehr
Wir werden immer sprachloser. Wie war dein Tag? Was wollen wir am Wochenende essen? Guckst du die Serie mit? Sollen die Kinder in die Wanne? Der Alltag funktioniert, wir streiten uns nicht, aber was der andere denkt/fühlt/sich erträumt – darüber sprechen wir nicht.
Markus arbeitet Vollzeit, ich hole die Kids um 16 Uhr aus der Kita ab. Wenn Markus um 18.30 Uhr nach Hause kommt, isst er zu Abend, hilft beim Ins-Bett-Bringen und dann haut er sich aufs Sofa. Jeden Abend scrollt er entweder stundenlang im Handy oder wir schauen eine Serie. Das ist alles ganz gemütlich, aber auch wahnsinnig öde.
Natürlich habe ich schon mehrfach versucht, mit ihm darüber zu sprechen. Ich habe den Eindruck, der versteht gar nicht, was mein Problem ist. Er sagt, ich kann gerne alleine ausgehen oder mit Freundinnen (was ich auch mache, aber ich würde ja gerne etwas mit ihm erleben!) und dass er einfach zu fertig ist vom Job. Er sagt, dass doch alles prima ist, dass wir gesund sind, zwei tolle Kinder haben, zwei sichere Jobs, ein schönes Zuhause, dass wir uns nicht streiten und uns mögen – und dass das schon sehr viel mehr ist, als ganz viele Menschen haben. Dass ich mich entspannen soll und eben akzeptieren soll, dass wir keine 20 mehr sind.
Diese Punkte kann ich auch alle nachvollziehen, aber dennoch sitze ich manchmal neben Markus auf der Couch und denke: Gut, wir sind keine 20 mehr, aber auch keine 80. War’s das jetzt? Bleibt das jetzt so?
Wir haben kaum noch Sex
Auch die körperliche Zärtlichkeit hat stark abgenommen, wir schlafen noch miteinander und das klappt auch gut, aber so alle 2-3 Wochen ist mir einfach zu wenig. Und ja, ich habe alles ausprobiert, um da mehr rauszuholen 🙂
Ich will keine Affäre, ich will Markus nicht verlassen, ich möchte, dass meine Kinder mit Mama und Papa aufwachsen. Ich glaube auch nicht, dass Markus eine Affäre hat oder mich blöd findet und mich verlassen will – er ist nur so genügsam und zufrieden mit allem. Nie kommt der Vorschlag, sich doch mal einen Babysitter zu holen und was zu unternehmen – und wenn ich was organisiere, dann lässt er mich spüren, dass er nicht so richtig Bock darauf hat.
Gibt es hier noch andere Frauen, denen es ähnlich ergeht? Bin ich undankbar? Müsste ich mich abfinden? Oder sind meine Bedürfnisse nicht auch wichtig? Und wie soll ich dann weiter machen? Ich freue mich sehr über Austausch. Eure Tini“
21 comments
Die Bedürfnisse gehen gerade bei Paaren mit Kindern manchmal sehr deutlich auseinander. Wir haben 3, arbeiten beide in Vollzeit, sind aber sehr flexibel und derzeit fast jeden Tag im Home Office zusammen. Ich bin diejenige, die mehr mit den Kindern macht, viel redet, auch mit Freudinnen, kuschelt etc. Mein Mann übernimmt mehr im Haushalt. Abends bin ich dann oft durch, möchte nicht mehr reden oder kuscheln, sondern einfach nur auf der Couch liegen und gemeinsam was gucken. Mein Mann sucht aber gerade dann meine Nähe. Oft finden wir dann auch zusammen, ihm zuliebe, aber für seinen Geschmack nicht oft genug. Es gibt dazu auch eine Theorie über die Sprachen der Liebe. Eine Lösung haben wir noch nicht gefunden.
Hallo Tini,
über den Suchbegriff „ehekrise austausch“ bin ich auf deinen Artikel getoßen und dabei eine fast 1:1 zu meiner Situation gelesen.
Allerdings sind die Rollen hier vertauscht. Ich heiße Tom und bin mit meiner Frau seit 2000 zusammen. Geheiratet haben wir 2004 und ein Jahr kam unser Kind. Die neue Aufgabe als Eltern hat unsere Beziehung aus der entspannten Flexibilität gebracht und in unserem Fall hat sich alles geändert: Gemeinsame Aktivitäten gab es nicht mehr, da meine Frau generell einen Babysitter abgelehnt hat. Es gab zwar eins, zwei gemeinsame Abendessen beim Italiener, aber die innere Unruhe meiner Frau hat die Atmosphäre derart gestört, dass es eben bei diesen wenigen Ausnahmen geblieben ist. Zugleich hat auch die körperliche Nähe, bzw. der Sex stark nachgelassen.
Schnell kamen dann Zweifel an mir, wollte attraktiver werden und bin dann joggen und ins Fitness gegangen. Wurde feinfühliger und aufmerksamer in der Beziehung und habe begonnen, mit kleinen Aufmerksamkeiten (kleines Liebesbriefchen, Blumen, Frühstück im Bett, Candlelight Dinner zuhause), Komplimenten und überwiegend Dinge die meine Frau erfreuen, meine stetig wachsende, innere tiefe Unzufriedenheit zu verdecken. Ideen, von Wochenende in einer anderen Stadt bis über „romantische Dates“ im Kalender notieren, hat an der ursprünglichen Ausgangssituation nichts geändert. Dadurch habe ich persönlich vor allem Akzeptanz gelernt und mich über die Jahre immer intensiver mit mir beschäftigt.
Als Ergebnis entstand in mir der Gedanke, die nahezu 1:1 die Aussage deines Mannes ist: „Es ist alles prima, wir sind gesund, haben ein Kind, sicherer Job, schönes Zuhause, wenig Streit.“ Das habe ich mir dann immer wieder vorgesagt, besonders dann, wenn Sex bei uns nur alle 4 – 6 Wochen stattfand, ich emotional an einem Tiefpunkt kam, oder mir Ideen für die Auffrischung der Beziehung ausgingen.
Dieser Zustand hält bis heute an, und das obwohl wir von Anfang an über unsere Gefühle gesprochen, Ursachen geklärt und immer versucht an uns zu arbeiten. Unermüdlich,, jahrelang, immer und immer wieder. Aber Anfangsprobleme sind im Prinzip geblieben. Sie wurden über die Jahre nur immer wieder anders verpackt. Immerhin gab es inzwischen auch einige tolle Reisen (mit Kind) und ein Konzertbesuch (mit Kind). Die Challenge „Gründe eine Familie mit min. 1 Kind – ohne Scheidung“ ist geschafft, hurra! Und meine Frau entwickelt nun neue Pläne, möchte evtl. eine kleine Wohnung für sich, da sie sich ihrer Gefühle zu mir unsicher ist. Wenn es soweit kommt, dann rede ich mir ein, für den Erhalt der Beziehung (alles?) beigesteuert zu haben.
Ich kann dir keinen Rat geben, aber vielleicht hilft dir meine Geschichte.
Hallo Tine,
Kann vielen Kommentaren zustimmen. Habe gleiches erlebt. Aber ich bin auch der Meinung, es müssen beide kämpfen wollen, sonst wird es nichts. Ich habe mir auch Jahre den Mund fusselig geredet und null Verständnis erhalten. Sex hatten wir auch kaum noch. Am Ende hatte ich eine Affäre, bin nun glücklich getrennt und glücklich mit meiner Affäre, der nun mein Partner ist. Klar ist das Gras niemals grüner, aber wenn beide nicht an der Beziehung arbeiten wollen, ist es zum scheitern verurteilt. Mein neuer Partner will an Problemen arbeiten und sieht mich endlich wieder als Frau. Man lebt nur einmal und sollte nicht nur der Kinder wegen zusammen bleiben. Es braucht Liebe und Leidenschaft und ja auch wir Frauen wollen tatsächlich Sex.
Wenn eine Trennung gut und fair abläuft, kommen Kinder da auch gut durch. Es ist im Gegenteil viel schlimmer für Kinder eine lieblose Ehe zu erleben. Am Ende lernen sie das dies normal ist.
VG
Liebe Tini,
in meiner Ehe war es leider genau so wie bei dir.
Bereits 2 Jahre nach der Geburt redeten wir nicht mehr, stritten uns sogar öfter. Das ist ja bei euch nicht so.
Im Gegenteil, er hat ja klar definiert, dass ihm das Hier und Jetzt genügt.
Ihr seid also im Gespräch miteinander. Und das ist gut so.
Du musst seine Bedürfnisse auch nicht verstehen, jedoch akzeptieren.
Denn ein einzelner Mensch kann nicht alle unsere Bedürfnisse abdecken.
Ich habe es leider erst später verstanden.
Aber um den Kontakt zu ihm nicht zu verlieren, könntest du am Anfang kontinuierlich Dinge tun, die sich positiv auf die Beziehung auswirken. Unser Handeln und Tun färbt auf diese Menschen ab, die uns wichtig sind.
Wenn du dir wünschst, dass er dich umarmt, dann umarme ihn – spontan, nach einem Streit oder, oder.
Wünschst du dir einen Tag ohne TV, lass ihn grundsätzlich für alle aus und hole Spiele raus oder trefft euch im Kinderzimmer und spielt mit dem Puppenhaus gemeinsam mit den Kindern.
Ich habe Mal ein Picknick mitten im Winter auf dem Wohnzimmerfußboden gemacht. Der ganzen Familie hat es gefallen. Und wir erzählen noch oft davon.
Klar muss Paarzeit sein, wenn es aber nicht geht, genieße die geinsame Familienzeit. Es kommen ganz sicher wieder bessere Tage.
Ich habe schon Teenie Kinder und in meinem Freundeskreis sind ca 50% getrennt mittlerweile…. allerdings sind deren neue Partner auch nicht das wahre….meine damit….irgendwann ist es nun mal langweilig und das ganz normale Leben. Viele bereuen es jetzt sich vom Vater der Kinder getrennt zu haben….denn dann kommen noch die trennungsprobleme der kinder mit dazu
Hallo Tini,
nach meiner Erfahrung solltest du klein anfangen. Immer wieder dein Bedürfnis äußern und möglichst feste Zeiten gemeinsam OHNE Handy festlegen. Dann kommt man wieder mehr in Kontakt und kann ggf mit Gesprächskarten wieder tiefergehend miteinander sprechen. Verstärkt auch Wahrnehmung des Gegenübers zum Beispiel mit kleinen Aufmerksamkeiten wie Lieblingsessen bestellen/kochen, Lieblingsgetränk o.ä. Sei nicht enttäuscht, wenn das zunächst nur einseitig passiert. Dein Mann braucht wie meiner wohl viel Motivation von außen dazu. Wenn er sich dann aufraffen kann und ihr wieder besser in Kontakt seid: Theater/Kino Besuch. Alternativ vielleicht eine Konzertübertragung streamen?! Immer gleich ein Wochenende zu organisieren ist ziemlich viel für dich in der Organisation und für ihn raus aus der komfortzone. Ich habe mit den kleinen Schritten bessere Erfahrung für die Anwendung im Alltag gehabt, um nicht nach dem Wochenende gleich wieder in das alte Muster zu rutschen.
Ehrlich gesagt finde ich nicht, dass Du als Frau und Partnerin dich damit abfinden musst, dass Dein Mann halt gerade im Bezug auf Eure Beziehung so antriebslos ist, wie einige hier geschrieben haben. Für ein oder zweimal im Monat wird man(n) sich doch mal von der Couch lösen können. In einer Beziehung müssen nun mal Beide ihren Beitrag leisten und nicht nur eine Person. Ich finde nicht, dass es zu viel verlangt ist, dass man als Paar auch mal was nur zu zweit organisiert bzw. das die Bedürfnisse beider Parteien gehört und geachtet werden. Und wenn Dein Mann Abends zu müde ist, vielleicht habt ihr ja die Möglichkeit für eine ausgedehntere Mittagspause unter der Woche (vielleicht sogar einen festen Tag in der Woche), wenn die Kinder in der Betreuung sind oder könntet mal einen Tag nur zu zweit Urlaub nehmen und tagsüber was unternehmen, wenn ihr keine anderen Beutreuungsmöäglichkeiten (Großltern, Freunde, Babysitter) habt. Mein Mann hatte zwischendurch auch mal so eine Phase, aber inzwischen ist es ihm auch wieder wichtig geworden, dass es uns als Paar noch gibt. Wir machen ab und an Abends ein Date zuhause wenn die Kinder im Bett sind und kochen dann was schönes, und essen dann mit Kerzen und netter Musik in Ruhe. Da kommt man auch wieder mehr ins Gespräch, als nur auf der Couch vor TV oder Handy. Auch eine konkrete Verabredung zum Sex oder vielleicht sogar feste Tage in der Woche/ im Monat könnten eine Möglichkeit sein. Und hier gilt für mich das Motto (auch wenn man an dem Tag mal müde ist oder keine Lust hast): der Appetit kommt beim Essen. 😉 LG und alles Gute für euch!
@ Sina: exakt! Es gibt viele Wege um wieder zueinander zu finden und sich als Paar zu erleben, aber beide müssen es irgendwie wollen. Ich habe knapp drei Jahre lang alles versucht, inkl. Verabredungen nach Kalender und Paarberatung, aber Sofa und Laptop fand mein Ex-Partner dennoch verlockender. Mit Ende 30 ist Frau eben noch nicht 80, ich habe mich in der Beziehung nur gelangweilt. Einige unterschätzen die Tatsache, dass lange Beziehungen auch Arbeit bedeuten. Für mich war ein weiter so nicht mehr möglich, ich hätte mich als Mensch verleugnet. Kaum noch Sex, keine Zärtlichkeiten, nicht mal Gespräche über die Stadtpolitik oder den nächsten Urlaub.
Liebe Tini,
sprichst du da von meinem Mann??? :))) ich musste direkt lachen so bekannt uns so gleich die ganzen Sätze von meinem Sofa -Mann!! Unsere Kinder sind schon etwas älter noch dazu drei , also geht das ganze bei uns auch schon etwas länger so..
zu Weihnachten habe ich ihm deshalb eine Losbox für Paare geschenkt in der ganz viele Date Ideen für 1 Jahr drin sein sollen…
Bisher hat er aber nur die auch darin enthaltenen Fragekarten gezogen und diese auch nur halbherzig beantwortet… nicht bei romantischen Candlelight mit Wein bei uns in der Essecke so wie ich mir das dachte…
Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht mehr weiter, habe mich heute erstmal im Fitnesscenter angemeldet was ich noch nie in meinem Leben gemacht habe aber das ist jetzt was ganz für mich. Mein Mann weiß auch davon nicht, er will ja eh nichts groß machen… es bleibt dann nichts als sich selber neue Türen und Welten zu öffnen glaub ich. vhs Kurs hab ich auch gebucht und will wieder mehr malen, das alles geht nun halt auch leichter wenn kinder größer werden ( 8, 12, 14 ) ..
Ich wünsche dir alles Gute und bin auch immer offen für Austausch !
vlg
mit geht es ganz genauso und ich wünsche mir mehr Erlebnisse (damit meine ich keine großen Sachen,sondern Kleinigkeiten wie schick Essen,ein Ausflug mit den Kinder) und Treffen mit anderen Paaren. Urlaub usw. das fehlt mir total und meinem Mann 0 – wir versuchen hier Kompromisse zu finden und auch mal das zu machen, worauf nur einer Bock hat. ich glaube, dass sonst die Langeweile ein Beziehungskiller ist. Auf Dauer sind Arbeit, Haushalt, Sofa / Bett ein Hamsterrad und nicht auszuhalten.
Hallo Tini,
wir stecken gerade in der gleichen Lebensphase.
Mein Mann ist auch immer erschöpft, hat keine Eigeninitiative und ist mit dem Gammelzustand auf dem Sofa zufrieden.
Ich sehe es ähnlich wie die meisten anderen Frauen, die vor mir geschrieben haben:
Schafft euch Freiräume, in denen es nur um euch geht. Man Dinge zusammen, die euch früher verbunden haben. Wenn ihr keine familiäre Unterstützung und keinen externen Babysitter habt – macht es euch zu Hause schön. Macht einmal im Monat ein Date miteinander aus, tragt es fest im Kalender ein. Kocht zusammen und genießt in Ruhe euer Essen bei Kerzenschein und guter Musik, wenn die Kids schlafen.
Massiert euch, geht zusammen in die Badewanne oder macht einen Spieleabend – je nachdem, was euch Freude macht. Schaut euch Fotos aus eurer gemeinsamen Anfangszeit an und schwelgt in Erinnerungen.
Mein Mann tut sich auch immer sehr schwer selbst etwas zu organisieren oder sich zu überlegen. Das zählt grundsätzlich nicht zu seinen Stärken. Sollte das bei dir auch so sein, lass dich davon nicht entmutigen – plane trotzdem was für euch, wichtig ist nur, dass er dann auch mitzieht und auch Freude daran hat.
Wichtig ist, höre nie auf über dich, deine Gefühle und eure Beziehung zu sprechen. Dir muss es in der Beziehung genauso gut gehen, wie ihm.
Mit Freundinnen Sachen unternehmen um mal raus zukommen, ist ne gute Sache und mache ich auch sehr gerne. Aber das ersetzt für mich keine Zeit mit meinem Mann.
Wir sind aktuell auch nur noch Eltern und funktionieren als Team. Wir als Paar ist wirklich sehr in den Hintergrund getreten und das bemängele ich immer wieder. Ich habe ihn auch gefragt, ob es das jetzt war? Zwei Kinder, verheiratet und Haus – alle Lebensziele sind erreicht und nun leben wir so nebeneinander her mit einmal im Monat Standard-Sex? Geht das jetzt für immer so weiter?
Dieser Gedanke hat ihn auch dann etwas erschrocken.
Klar, kommen auch wieder andere Zeiten, in denen die Kinder selbstständiger und unsere Freiräume wieder größer werden. Aber darauf möchte ich nicht warten und immer an bessere Zeiten denken.
Ich lebe jetzt und möchte jetzt etwas verbessern, damit wir als Paar in der Zukunft überhaupt noch existieren.
Deshalb versuchen wir regelmäßig vor die Tür zu kommen, gehen Essen, 2-3 im Jahr auf ein Konzert oder mal in die Sauna.
Um im Bett wieder mehr Schwung reinzubringen, könntest du deinen Mann mal fragen, ob er was neues ausprobieren möchte oder ob es etwas gibt, was ihn reizt oder vermisst.
Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, ihr findet als Paar einen Weg durch die Alltagswüste. Geb deine Bedürfnisse nicht auf und denk daran, dass euch noch mehr verbindet, als eure Kinder.
Hi Tini,
Ich kenne das auch, was du beschreibst. Und ich finde auch nicht dass man sich damit abfinden muss. Habe ich lange versucht, aber eine Beziehung ist nunmal nicht glücklich wenn einer unzufrieden ist. Ich habe auch erstmal versucht meine Bedürfnisse alleine zu stillen aber eigentlich fehlt mir auch in erster Linie der Austausch mit meinem Mann und nicht generell Austausch… nun wurde es kompliziert weil natürlich muss auch sein Bedürfnis nach Ruhe/nicht reden/chillen berücksichtigt werden und ist ebenso wichtig wie meins nach gemeinsamen Erlebnissen und Austausch. Das ist ein schwieriger aushandlungsprozess finde ich bei dem man ins Gespräch kommen und bleiben muss und Lösungen finden sollte die für alle Beteiligten etwas dabei haben. A la reden aber dabei auf der Couch sitzen bleiben. Oder einen halben Abend noch eine kleine Aktivität machen (also zB ein 20min Spaziergang weil so ein halber Abend ist ja leider nicht lange und 20min können wir das babyfon den Nachbarn geben) und den anderen halben Serie schauen. Ich wünsche euch viel Erfolg!
Hallo Tini, ich hab den beiden von Stadt Land Mama schon geschrieben, ob sie uns in Verbindung bringen können. Denn deine Geschichte hört sich exakt wie mein Leben an. Unsere Kinder sind 2 Jahre jünger wie eure, aber ich kann mich mit jedem Satz identifizieren (ausser beim Sexleben, welches, ganz ehrlich, nicht existent ist (geht also immer alles noch schlimmer :-() und ich würde mich so sehr freuen, mich mal auszutauschen. Im Freundeskreis, naja, will ich das nicht so, aber das erzähle ich dir alles gerne, ich bin mir sehr sicher, dass wir weitere Gemeinsamkeiten finden würden.
Das ist eigentlich ganz normaler Alltag, der in jeder Beziehung kommt? Und ihr redet doch, Dein Mann hat doch gesagt warum und weshalb? Such Dir was Eigenes ( Hobby, regelmäßiger Mädelsabend, Sport…) was Du allein machst. Dann kommst Du raus und wenn Jeder was für sich erlebt, hat man auch wieder mehr zu erzählen. Aber bitte respektiere auch seine Bedürfnisse ( die er klar geäußert hat), geht halt am Wochenende aus, 1x im Monat oder so. Ein Kompromiss wird sich doch finden lassen. Ich gehe auch Vollzeit arbeiten im Schichtdienst und habe dann auch keine Lust nochmal raus zu gehen. Die Bedürfnisse sind halt unterschiedlich. Wegen so einer Lapalie gleich die Ehe in Frage zu stellen? Beziehung ist Arbeit und nicht beim klitzekleinsten Problemchen abzuhauen.
Hi Tini,
Mir geht es tatsächlich auch ein bisschen wie deinem Mann. Der Alltag ist anstrengend genug, allein schonder Gedanke, einen Babysitter organisieren zu müssen und dann etwas zu unternehmen ist mir fast zu viel 🙄
Vielleicht könnt ihr Kompromisse finden, euch zum Beispiel einen schönen Abend auf der Couch machen, vielleicht mit einem Brettspiel oder eine „Movie Night“ mit einem schönen Film, Popcorn und Nachos anstatt „nur“ fernsehen? Oder wenn möglich mal eine Nacht wegfahren, ohne viel zu planen, einfach nur im Hotel relaxen, vielleicht einen Spaziergang machen und dann gemütlich den Room Service nutzen?
Ansonsten würde ich auch, wie schongesagt wurde, eher was alleine oder mit Freundinnen machen. Dadurch entsteht doch auch neuer Gesprächsstoff, und wer weiß, vielleicht hat dein Mann dann irgendwann auch mal Lust, mitzukommen.
ich würde es auf jeden Fall nicht automatisch als Ende der Ehe sehen. Zeige deinem Mann, dass du Interesse an ihm hast und gerne etwas mit ihm unternehmen willst, aber respektiere auch, wenn er dazu eineLust oder Energie hat. Es wird sich sicher auch mal wieder ändern!
Hallo Tini,
bei uns ist es umgekehrt. Ich bin oft zu kaputt, während mein Mann voller Tatendrang steckt. Häufig bin ich müde von Kind und Arbeit und der Gedanke ans Ausgehen ist grauselig, wenn man doch gemütlich etwas ausruhen kann. Otganisier doch mal ein Wochenende ohne die Kinder (Vllt sind da Großeltern, die sie mal nehmen, Onkel, Tante oder so), buch einen Kurztrip am einen Ort, den er mag oder einfach ein schönes Hotel in der Natur, dort geht spazieren, haltet Händchen, küsst euch! Wir haben uns mal erschreckt, weil wir aufgehört hatten zu knutschen. Das führt zu Nähe und zum Reden. Dort könntet ihr darüber reden, dass es vllt einmal im Monat einen Ihr-Abend geben sollte, wo die Kinder zum Babysitter kommen und ihr essen geht, fangt klein an. Ein Essen, ein Cocktail, nur mal eine Stunde zusammen raus. Es gibt auch so Pärchenunterhaltungskarten. Manchmal lassen die Themen in einer Beziehung nach, weil die Kinder den Raum einnehmen. Holt euch Gesprächsanregungen. Sucht euch jeder ein eigenes Hobby und erzählt euch davon. Macht kleine Schritte und erwartet nichts und ihr werdet euch wieder näher kommen und mehr erleben!
Viel Glück von noch einer Tini
War bei uns auch so. Lange zusammen, bis zu den Kindern lief es gut.
Er hat nach nach dem zweiten Kind so wie dein Mann interfamiliär immer mehr Passivität an den Tag gelegt, Engagement nur im Beruf und bei seinem Hobby…
Nach etwa anderthalb Jahren hat er schließlich doch ne Affäre angefangen und mich dann verlassen. Die Affäre wollte er verschweigen – ist dann aber doch aufgeflogen. Seither lebt er mit ihr zusammen.
Mit meiner Geschichte im Nacken würde ich sagen: Dein Mann hat vielleicht die Dringlichkeit, in einer Ehe auch wieder aufeinander zu zu gehen noch nicht verstanden – also wie gefährlich es ist, wenn man den Kontakt zueinander verliert – du aber schon! – vielleicht ist es noch nicht zu spät!
Du könntest versuchen, ihm deine Dringlichkeit zu vermitteln, indem du zum Beispiel nach einer Paartherapie fragst. Das habe ich damals gemacht, aber er war nicht begeistert, also habe ich ihn da wieder vom Haken gelassen.
Oder du wirst aktiv, Paarzeit ohne die Kinder zu organisieren – ja, wäre schön, wenn er das mit-organisieren würde, aber da er es ja nun nicht tut… Vielleicht kannst du die Erinnerung daran wecken, wie es mal war oder wieder werden könnte…
Ich jedenfalls habe meine Frustration zu schnell siegen lassen und bin dann ebenfalls passiv geworden, obwohl ich mir ganz anderes gewünscht hätte.
Im Nachhinein war alles gut so, wir kriegen es als getrennte Eltern gut hin und haben beide glückliche Beziehungen. Aber das steht ja auf einem anderen Blatt.
Euch alles Gute, ich drücke dir die Daumen, dass du ihn wieder wach kriegst 🙂
Es wird sich wieder ändern. Da bin ich ganz sicher.
Es gibt Zeiten im Leben, vor allem wenn die Kinder klein sind und auch der Vollzeitjob anstrengend, in denen die ganze Energie in Job und Familie gehen. Sobald die Kinder größer sind, braucht man weniger Energie für die Kinder und dann hat man wieder mehr für andere Dinge (Partnerschaft, Hobby, etc)
Versuche diese unterschiedlichen Phasen im Leben anzunehmen und zu genießen . Überlege für dich, was du brauchst und du für dich tun kannst, damit es dir besser geht.
Und wenn du, diese Phase nicht nur in deinem Leben, sondern auch in deiner Partnerschaft annimmst, dann wirst du nicht nur zufriedener und glücklicher, sondern es wird sich auch auf deine Beziehung auswirken.
Mir ging es vor Jahren ähnlich. Ich habe dann alles mit Freundinnen oder alleine oder mit den Kindern gemacht, was mir gefallen hat. Mein Mann war in dieser Phase auch ein ziemlicher Stubenhocker und brauchte Zeit für sich, war aber damit zufrieden.
Jetzt hat er sich sehr gewandelt. Wir haben wieder viel mehr Zeit für uns, Kinder sind Teenies und brauchen uns nicht mehr so viel und wir unternehmen wieder sehr viel als Paar.
Alles Gute!
Es ist schön zu lesen, wenn ein Paar sich in dieser fragilen Phase nicht verloren hat – freut mich für euch!
Aber ich glaube, als Ratschlag ist es zu laissez-faire. Wenn einem in dieser lethargischen, frustrierten Zeit jemand über den Weg läuft, der attraktiv und zugänglich erscheint, ist die Gefahr des Fremdverliebens wesentlich größer, als wenn man harmonisch und aktiv zusammen lebt und seine gemeinsamen Pläne und Träume pflegt.
Und je länger das sich-Hängenlassen anhält, desto eher wird einem der Partner/die Partnerin gleichgültig… Deshalb, wenn ein Problem erkannt wurde, nicht einfach laufen lassen!
Ich sehe das genauso wie Lisa.
Bei uns war es ganz ähnlich. Wir hatten das Problem erkannt und waren uns auch irgendwann einig, dass wir wieder mehr gemeinsam machen wollten. Doch dann kam der Lockdown und auch danach haben wir die Prioritäten immer anders gesetzt oder keiner hatte die Energie sich auch organisatorisch um alles zu kümmern. Im Endeffekt hat es dazu geführt, dass sich einer fremdverliebt hat. Und auch wenn diese Liebe nicht gelebt wird, ist der Weg nun wieder zusammenzufinden meiner Meinung nach viel schwieriger.
Also, liebe Tini, aus meiner Perspektive lege ich dir ans Herz tätig zu werden! Und wenn du alleine nicht weiter kommst, überlegt, ob ihr euch einen Coach oder Therapeuten dazunehmt, der hilft die einzelnen Bedürfnisse zu formulieren, die Bedeutung für eure Beziehung aufzeigt und vielleicht auch kreative Umsetzungsideen hat. Alles Gute für euch!
Ich denke, du musst es akzeptieren oder gehe.Man kann den Mann nicht ändern.Das muss dieser schon selber wollen.