Ihr Lieben, in unserem Schwangerschaftsbuch gibt es einen Text, den wir euch hier mal in Gänze zeigen wollen, weil wir so viel Resonanz dazu kriegen. Es geht um den allerersten Geburtsvorbereitungskurs. Selten hat sich die Autorin dieses Textes so fehl am Platz gefühlt wie in den sechs Hebammen-Sitzungen zur Einstimmung auf die Entbindung. Hier erzählt sie, warum.
Der erste Geburtsvorbereitungskurs: Zum Fremdschämen!
„Das Steißbein ist weg.“ Unsere Hebamme, die sonst nichts als Ruhe ausstrahlt, wirkt tatsächlich gehetzt, fast aufbrausend. Alle schauen unter ihre Gymnastikmatten, aber es ist nirgends zu finden. „Schauen wir uns das weibliche Becken also ohne Steißbein an“, sagt sie resignierend. Das Becken ist aus Kunststoff und jetzt muss die arme Babypuppe ran. Sie wird fast brutal durch das Becken-Skelett gedrückt. Insgeheim frage ich mich, wie oft diese arme Babypuppe wohl schon für nichtsahnende Bald-Eltern geboren werden musste.
Willkommen in meinem ersten Geburtsvorbereitungskurs, wir haben einen für Paare gewählt. An sechs Abenden sollen wir nun alles darüber erfahren, wie das Baby, das wir da gemeinsam in den Bauch reingekriegt haben, wieder herausbekommen. Willkommen auch im Reich des Hokuspokus, in dem es nicht nur um Globuli und Hypnobirthing ohne Schmerzen geht, sondern auch um Lamaze und Moxibustion. Ja, davon hatte ich auch noch nie zuvor gehört! Da sollen uns ernsthaft brennende Stäbchen zwischen die Zehen gesteckt werden! Krass!
Wo bin ich hier reingeraten?
Bei unserem ersten Termin klingelt dann leider mein Handy, wir sind vier Minuten zu spät und haben die Schuhe noch an. Was für ein Auftakt! Nun, also sorry, hehe, Flugmodus und Socken. Acht Augenpaare mustern uns skeptisch, als wir den Raum schließlich auf leisen Sohlen betreten. Wir setzen uns auf den letzten freien Platz in der Hufeisen-Sitzordnung, direkt gegenüber der Kursleiterin. Zwischen all den bunten Gymnastikmatten hat sie Apfelstückchen, Wasser und Tee drapiert. Der Raum ist in warmen Orange-Tönen gestrichen, an den Wänden hängen Plakate mit stillenden Frauen aus der ganzen Welt. Die Luft ist stickig und riecht latent nach Räucherstab.
Die zierliche Hebamme spricht ganz langsam und sanft. Sie hat etwas Elfenartiges mit ihren langen hellen Haaren über der Schulter und der kaum hörbaren Stimme. „Alle aufstehen“, flüstert sie. Nur das Knirschen der Gymnastikmatten ist zu hören. Dann wieder die Elfenstimme: „Schließt die Augen.“ Dazu sollen wir die Arme ausbreiten „wie ein Vogel“. So sagt es die Hebamme und liest eine Geschichte vor. Bei jedem Wort werden unsere Arme schwerer. Noch ein Wort. Und noch eins. Nach zehn Minuten hat schließlich auch die letzte Person im Raum aufgegeben. Unsere Arme hängen schlapp herunter.
„Und? Wie fühlt ihr euch jetzt?“, fragt die Elfe. Der werdende Vater vorne links sagt, ihm schmerzen die Arme. Schließlich gibt mein Freund seine Eindrücke zum Besten: „Meine schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden.“ Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt, oder?! Au weia. Ich schalte auf Durchzug, um mich der Scham nicht zu ergeben und betrachte den Raum. Das Licht ist gedimmt. Aus der Teekanne dampft es und da sitzen fünf Dickbäuchige von denen ich eine bin. Eine Schicksalsgemeinschaft sozusagen.
Grenzen überschreiten
Die Übung mit den Armen, das erfahre ich später, sollte uns Grenzen aufzeigen. Sie sollte uns vorführen, dass wir auch dann noch Kraft aufwenden können, wenn wir längst denken, dass nichts mehr geht. Ich fühle mich gut, denke, toll, wenn eine Geburt mit Arme-Hochhalten zu vergleichen ist, dann schaffe ich das doch mit links.
Dass es nicht ganz so einfach ist, erfahre ich in der nächsten Lektion. Nachdem wir uns in einer kurzen Runde einander vorgestellt haben (Name, Alter, errechneter Geburtstermin) kramt die Hebamme einen Holzkasten hervor. „Das ist unsere Gebärmutter“, sagt sie und zieht einen Wollknäuel heraus. Er ist selbst gehäkelt, der Knäuel. Zweifarbig, um Venen von Arterien zu unterscheiden. Das v-vörmige Konstrukt lässt sich am unteren Ende mit einer Schleife zubinden. „Die Schleife soll den Muttermund symbolisieren“. In die Öffnung der Stoff-Gebärmutter schiebt die Hebamme eine Babypuppe. Sie stopft sie kopfüber hinein, bis nur noch ihre Füße zu sehen sind. „So“, sagt sie, „nun ist das Kind ins Becken gerutscht und muss ausharren, bis sich der Muttermund geöffnet hat.“
Bei einer weiteren Übung liegen wir Frauen bäuchlings auf einem Gymnastikball. Die Männer sollen mit Tennisbällen den schmerzenden Rücken massieren. Ich entspanne mich und spitze meine Ohren. Da höre ich folgendes beim Nachbarpaar. Sie: „Mensch, jetzt drück nicht so fest, Hase“. Darauf er: „Mann, ich hab dir schon tausendmal gesagt, Du sollst mich nicht Hase nennen in der Öffentlichkeit.“ Ich drücke meine Nase fest in den nach Gummi riechenden Gymnastikball, damit keiner mein Grinsen sieht. Das vergeht mir auch schnell wieder, als wir über ernstere Themen zu sprechen beginnen: Unnatürliche Geburten.
Angstschauer und Verdrängung
Wir reden über Saugglocken, Geburtszangen und Kaiserschnitte. Die Kursleiterin erklärt uns den so genannten „sanften Kaiserschnitt“, bei dem die Bauchdecke der Mutter nicht aufgeschnitten, sondern gerissen wird. Ich gebe zu, mir läuft ein Angstschauer über den Rücken. Ich fühle mich schlecht und beschließe eine Verdrängungstaktik. Mir wird das nicht passieren! Das verspreche ich mir selbst, als ich gerade dabei bin, in die Geburtsbadewanne zu steigen. Zum Probeliegen.
Es ist nicht gerade gemütlich so ganz ohne Wasser, aber dennoch: es geht hierbei um natürliche Geburten und darum bin ich ganz Ohr. Die Hebamme teilt Arbeitsblätter aus. Zu sehen sind ein Mann und eine Frau, die immer in anderen Stellungen abgebildet sind. Mal hockt sie vor ihm, mal hängt sie in seinen Armen. Die Hebamme spricht von Austreibungsphase und Presswehen während wir Kursteilnehmer fleißig all die Übungen nachmachen. Wirklich lustig, was einem bei so einer Geburt alles zugemutet wird.
Später schreibt mein Partner in einer E-Mail an kinderlose Freunde: „Servus, liebe xx, seit gestern Abend weiß ich, wo das Becken der Frau sitzt, dass eine Geburt weh tut und dass man den Mutterkuchen essen kann, wenn man nur will.“ In einigen Geburtseinrichtungen kann man tatsächlich seine Plazenta mitnehmen, erfahren wir, wenn man einen Transportbehälter („zum Beispiel einen Putzeimer“) mitbringt. Angeblich kann man sie nicht nur essen, sondern auch einpflanzen. „Was meint ihr, warum früher die Tomaten der Hebammen immer die fruchtigsten waren?“ fragt unsere Kursleiterin einmal. Und das schreckt eine der Teilnehmerinnen nicht ab, das Thema Ernährung beizubehalten.
Gespräche wie im Kuhstall
„Gebt ihr denn auch schon alle Milch?“ Ich enthalte mich der Diskussion, indem ich so tue, als strampele mein Baby besorgniserregend viel. Ich merke, dass mein Baby extreme Beulen in meine Bauchinnenwand tritt. Das ist immer so, wenn ich in diesem Kursraum sitze. Ob es meine Angst spürt, die ich vor diesen unangenehmen Gesprächen á la Wir-kennen-uns-zwar-nicht-erzählen-uns-aber-trotzdem-intimste-Details? Vom Tomatenbeet zur Muttermilch. Ich kann mich nicht erinnern, mich je zuvor so fehl am Platz gefühlt zu haben. Und doch treibt es mich jede Woche wieder in den Kurs.
Immer in der Hoffnung, doch noch etwas Wichtiges, etwas Definitives über die bevorstehende Geburt zu erfahren. Das ist wie eine Sucht. Vergleichbar mit der Gier nach Erdnussflips: man greift in die Tüte und nimmt immer mehr. Permanent in der Hoffnung doch ein noch leckereres Exemplar zu erwischen, als das, was einem gerade auf der Zunge zergeht. Ich greife also immer wieder zu und fehle tatsächlich an keiner der insgesamt sechs anderthalbstündigen Sitzungen. Mein Freund hingegen schwänzt zweimal, weil Fußball kommt. Er mag ohnehin keine Flips.
Baby, komm raus!
Schließlich ist der Tag unserer letzten Sitzung gekommen. Ich bin ein bisschen nervös, schließlich ist das die letzte Chance alle offenen Fragen loszuwerden. Ich merke, auch die anderen sind angespannt. Das liegt aber wohl eher an der Ungeduld. Alle bestätigen mir, dass sie jetzt genug haben vom Schwangersein und endlich ihre Kinder wollen. „Wie zum Teufel kann ich denn die Geburt beschleunigen?“, fragt eine die Hebamme verzweifelt. Und die rückt endlich Fakten raus. Dinge, die angeblich Wehen-fördernd wirken:
Himbeerblättertee trinken (Ah, das soll man ja grad NICHT mehr, nach neusten Erkenntnissen!), Zimt essen oder Ingwer, Akupunktur, warmes Bad, Eisenwurz, Massagen, Spaziergänge und… Sex haben. Es wird still im Raum. Ich stelle mir die Situation als Comicstrip vor. Über den Frauen eine Sprechblase mit Fragezeichen. Über den Männern eine Gedankenblase: „Um Gottes willen. Sex? Niemals. Da ist doch mein Kind drin!“ Und während die Männer ängstlich durch den Raum schauen, strahlt ihnen eine durchaus glückliche Hebamme entgegen: „Das Steißbein ist wieder da!“
PS Das Beste waren die Kontakte! Fand ich die anderen Paare anfangs noch komisch, sind wir noch heute in Kontakt und tauschen uns über die Entwicklung unserer Kinder aus. Sind halt alle gleich alt! Wie sind Verbündete!
20 comments
Ich kann der Autorin zustimmen und habe es genauso empfunden. Es wäre hilfreicher, wenn man in diesen Kursen über die tatsächlichen Ereignisse, die unter der Geburt geschehen können, aufgeklärt würde. Wirklich geholfen hat mir ein Wickelkurs vor der Geburt bei einer Kinderkrankenschwester in der Charité. Es gibt auch Geburtsvorbereitungskurse im Krankenhaus, vielleicht sind die auch besser.
Hallo, ich habe sowohl bei Kind 1 als auch Kind 2 (da war es sogar einer für Mütter, die schon Kinder haben) einen Geburtsvorbereitungskurs besucht. Beim 1. Kurs gab es nur spezielle Einheiten, die mit Mann waren, das fand ich auch gut, denn gerade für intime Fragen, die man los werden möchte ist er doch da. Und dass es Tee und Apfelschnitze gibt, liegt sicher daran, dass Schwangere eben mit Weinnund Cantucci nichts anfangen können… ganz ehrlich, die Autorin hat sicher beim Besuch des Kurses vergessen, dass es nicht um Erwachsenen- Entertainment geht dabei, sondern tatsächlich um Einstimmen auf Geburt und Leben mit Baby… ich hoffe sie hatte trotzdem eine schöne Geburt! Wir treffen uns sogar noch mind. einmal jährlich mit ein paar Familien aus unserem ersten Kurs, die Kinder sind mit der Weile 12 Jahre alt!
Liebe Autorin und liebes Stadt-Land-Mama-Team,
mein Geburtsvorbereitungskurs ist ganz ähnlich abgelaufen – und ich fand ihn wunderbar und unterstützend. Ich hab mich einfach drauf eingelassen in der Übung mit dem Arme hochhalten nachzuspüren wo meine Grenze ist und was mir hilft diese vielleicht etwas nach hinten zu schieben (z.B. atmen, Bewegung). Ich habe verschiedene Laute / Töne im Kurs ausprobiert (fand ich tatsächlich in der Situation auch etwas peinlich) aber war unter der Geburt froh zu wissen, welche Töne mich beruhigen, mir gut tun und welche nicht. Auch Massagetechniken haben wir kennen gelernt und ich war froh zu wissen, welche Berührungen mir gut tun und mich entspannen und welche nicht. Das Wissen um verschiedene Geburtspositionen und ihre Vorteile hat mir unter der Geburt ebenfalls sehr weitergeholfen und mir Sicherheit gegeben. Ich muss dazu sagen, dass ich alleine bei mir zu Hause entbunden habe, da es sehr schnell ging und keine Zeit mehr war ins Krankenhaus zu fahren. Aber ich hatte (auch dank des Kurses) zu jeder Zeit das Gefühl Wissen und Möglichkeiten zu haben die Geburt (auch alleine) zu bewältigen.
Relativ drastisch und ehrlich zu besprechen welche „Hilfsmittel“ bei manchen Geburten zum Einsatz kommen (müssen), dass eine natürliche Geburt auch in einem Kaiserschnitt enden kann und dass nach einer Geburt untenrum nicht alles top ist (mit Geburtsverletzungen, Blasenschwäche, Hämorrhoiden) und man sich dank Milcheinschuss und Hormonen dem eigenen Körper ausgeliefert fühlt, finde ich wichtig und richtig.
Natürlich gab es auch in meinem Kurs Dinge, die ich weniger interessant oder hilfreich fand, ich wollte z.B. den Mutterkuchen auch nicht mitnehmen, vergraben oder essen. Aber ich hatte den Eindruck, dass es für andere Teilnehmerinnen durchaus eine relevante Info war.
Klar, der Text ist witzig geschrieben, aber man könnte sich auch fragen, was so schlimm daran ist, dass um Pünktlichkeit und Verbindlichkeit gebeten wird, das Handy ausgeschaltet und die Schuhe ausgezogen werden sollen und warum ins lächerliche gezogen wird, dass Tee, Äpfel und Wasser angeboten werden (was ich im übrigen total nett finde) und wie der Raum und die Sitzordnung gestaltet war.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass es nicht dem Kurs angekreidet werden kann, dass die Autorin nichts mit diesem anfangen konnte.
Zum Fremdschämen sind hier nur Autorin und Partner!
ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr unterschiedlich sein kann… Kurs 1 (im GEburtshaus) war sehr Medizinisch orientiert- wir haben viel über die Phasen der Geburt erfahren, was helfen kann, die Entwicklung des Babys aber auch Grundlegendes zur Säuglingspflege. Für mich als Erstmama absolut Brauchbar- ich hatte das Gefühl gut vorbereitet zu sein, ohne zig Fachbücher lesen zu müssen. die Hebamme war super, und hat auch die Nachsorge übernommen. Aufgrund von Umzug hatte sich diese dann aber bei Kind 2 erledigt.
Kurs 2 ging eher in die heilkundliche/ esotherische Schiene… deutlich mehr „Hechelübungen“ (und ähnliches) als in Kurs 1. Für mich eine gute Ergänzung zu Kurs 1; als Ersten Kurs wäre es mir aber zu wenig Greifbares gewesen.
Ich fand den Beitrag lustig! Als ich mir damals eine Hebamme suchte, war immer meine erste Frage, ob sie mit Homöopathie arbeitet. Und dann habe ich die Hebamme gewählt, die das nicht tat. Das war die beste Möglichkeit, jemanden zu finden, der nicht so esoterisch drauf war.
Liebe Autorin,
Ein ganz ganz furchtbarer Text. Was Haben Sie denn erwartet, wie ein Kurs zur Vorbereitung auf die Geburt abläuft? Eigentlich kann man nur mehrfach herauslesen, dass Sie alle Bemühungen der Kursleiterin schlecht fanden, egal ob den Strick-Uterus oder die Hinweise zur pathologischen Geburt.
Ich glaube eher, dass Problem liegt bei Ihnen.
Herzliche Grüße von einer Hebamme, die genau „solche Kurse zum fremdschämen“ durchführt.
Also, ich würde ja mal sagen, da hat sich die Autorin wohl einfach den falschen Platz ausgesucht um sich auf ihre Geburt vorzubereiten. Ganz schön blöd gelaufen.
Jede Frau ist unterschiedlich, hat andere Bedürfnisse. Die einen mögen es durchaus lieber, ganz ungezwungen und in lockerer Atmosphäre, bei „Tee und Apfelschnitzen“ über die Dinge zu reden, die rund ums Kinderkriegen eben nun mal eine Rolle spielen: Plazenta, Muttermilch, Sexualität und Co.
Andere ziehen dann vielleicht eher ein nüchtern-effizientes „wie kann ich die Geburt beschleunigen?“-Gespräch beim Gyn vor. Da wäre beispielsweise ich mir wiederum völlig fehl am Platze und absolut abgefertigt vorgekommen.
Kleiner Tipp für die eventuell nächste Schwangerschaft: Einfach das raussuchen, das zu einem passt. Dann gibts auch keinen Grund zum Fremdschämen.
Ich finde eher den Beitrag der Verfasserin zum Fremdschämen. Man muß einen esoterischen Stil nicht unbedingt mögen – so kommt es rüber – aber warum geht frau dann in diesen Geburtsvorbereitungskurs?
Um handfeste, in der Realität brauchbare Hilfen/ Techniken zu kennen. Und, ganz wichtig auch die “ unfreiwillige“ Geburt ( OP, Saugglocke…) und Risiken offen und direkt erklärt zu bekommen. Dann sind Frauen auch nicht so entsetzt wenn sie tatsächlich entbinden und feststellen müssen dass es anstrengend und blutig ist. Aber trotz meiner Nicht- Esoterik habe ich die Globuli zur Milchbildung nachts genommen ( habe nur tagsüber gestillt,abends und nachts Flasche gegeben ) und sehr gute Erfahrungen gemacht. Hat geholfen um 10 Monate zu stillen und die Hebamme hat meine Einteilung entspannt gesehen und unterstützt.
Ich finde den Bericht auch unmöglich. Ja, man kommt nicht mit jedem Menschen zurecht und auch ich bin ein paar Hebammen begegnet, die mir zu „esoterisch“ waren. Aber das kann man ja auch kommunizieren. Ich habe bei der Anmeldung im Krankenhaus gesagt, dass ich keine Globuli etc. möchte, und ich habe dann auch keine bekommen.
Eine gehäkete Gebärmutter und das Modell eines Beckens und eine Babypuppe eignen sich eben, um die Vorgänge bei der Geburt zu veranschaulichen. Wie soll man es denn sonst machen?
Und wenn andere Teilnehmerinnen im Kurs Themen ansprechen, die sie ernsthaft beschäftigen, wie zb Milch in der Brust vor der Geburt, dann sollte man sich nicht darüber lustig machen, vor allem, wenn man sich selbst nicht traut, Fragen zu stellen.
Und wenn der Partner erst nach dem Kurs weiß, wo das Becken der Frau ist und dass eine Geburt weh tut – mein herzliches Beileid!
Liebes Stadt- Land-Mama-Team,
ich bin eine langjährige Leserin eures Blogs. Euren Blog plus zwei weitere lese ich regelmäßig und sehr gern.
Bei euch, vor allem wegen der Bandbreite an Themen und Geschichten. Also danke dafür.
Dieser Beitrag hier erschüttert mich ehrlich gesagt sehr.
Wofür steht er… Hebammen-Bashing?!
Was kommt als nächstes für ein Beitrag:..“verlassen im Wochenbett“!..meine Hebamme war nier erreichbar?!…
Nach diesen drei wirklich intensiven Jahren ( Corona ect.)brauchen wir da wirklich so einen destruktiven Beitrag.
Welche Berufsgruppe ist als nächstes an der Reihe?… Lehrer, Erzieher, Physiotherapeuten…?
Die Situation im Gesundheitswesen,in der Pflege und wie wir alle wissen auch bei den Hebammen sind desaströs, die Gründe sind hinreichend bekannt.
Das Personal ist am Limit, Hebammen, Ärzte, Pflegekräfte verlassen reihenweise ihren Beruf und dann so ein Bericht… wofür?…Um noch einmal auf eurer Buch aufmerksam zu machen?
Ja, es gibt Gewalt in der Geburtshilfe, darauf bezieht sich meine Erregung auch nicht.
Die meisten meiner Kolleginnen machen jährlich auf den RosesRevolutionDay aufmerksam, teilen Beiträge, reflektieren eigenes Verhalten.
Alles richtig und wichtig!
In jedem Berufszweis gibt es auch weniger angagierte Personen und ja, vielleicht war der Kurs der Kollegin noch ausbaufähig.
Aber anstatt der Hebamme ein ehrliches Feedback zu geben und nach Themen die einem wichtig sind im Kurs zu fragen, bleibt der Partner wegen Unlust und Fußball dem Kurs fern…wow!
Beste Grüße von einer Hebamme…die sich jetzt am 2. Feiertag zum nächsten Hausbesuch aufmacht…
Genau das habe ich mich auch gefragt: was soll dieser Text? Vielleicht war die Art des Kurses mit Räucherstäbchen, gedimmtem Licht und entspannter Atmosphäre nicht das Richtige für die Autorin. Aber dann hätte sie sich vorher wohl besser über die Ausgestaltung informieren sollen, statt sich hinterher über Stimme und Körperbau der Hebamme auszulassen.
Ich empfinde den Text als wenig respektvoll der beschriebenen Hebamme gegenüber und nicht hilfreich dabei, zu verdeutlichen, wie wichtig die Arbeit von Hebammen ist.
Danke! Kann ich als ewiger Fan meiner begleitenden Hebammen nur sagen! Dann passiert es auch das Frauen unrealistische Vorstellungen von Geburt haben. Ich bin von Haus aus Realistin und wollte da von Anfang an ehrliche Aufklärung. Und habe trotzdem Globuli probiert. Aber das Wichtigste war das Vertrauen zu meinen Hebammen. Auch wenn der Ton unter der Geburt natürlich mal ruppig wird, auch das Leben des Kindes muss geschützt werden ( und die Mutter halt dementsprechend mitarbeiten!).
Eigentlich ist es ja schon fast traurig, dass sich die Hebammen eine Gebärmutter häkeln müssen, warum gibt es so etwas nicht bei medizinischen Verlagen, es gibt doch sonst auch sämtliche Modelle von sämtlichen Körperteilen bei Ärzten. Unsere Hebamme hatte auch eine selbst hergestellte Gebärmutter, obwohl sie aus dem Krankenhaus kam. Man könnte hier fast schon die Diskriminierung in der Medizin von Frauen als Ursache sehen. Männer gebären eben nicht und brauchen dazu kein elastisches Modell der Gebärmutter um den Vorgang verdeutlicht zu bekommen.
Natürlich gibt es solche Modelle und die muss niemand häkeln. Kann man einfach kaufen.
Stellt euch doch nicht immer als benachteiligt dar?!
Wen meinst Du mit „Wir“?
es muss heißen: würde ich mich! wirklich freuen 😊
Hallo Katharina von Stadt Land Mama,
wirst du jetzt in deiner vierten Schwangerschaft und Geburt von einer Hebamme begleitet (werden)?
Gibt es auch sinnvolle, wirklich gute Dinge, die Hebammen tun?
Ihr schreibt über Gewalt, zum schämen ablaufende Geburtsvorbereitung, Beckenbodenschäden…
,,Arbeitest,, du noch mit einer Hebamme zusammen? Wenn ja, wo liegt da für dich ihre Kompetenz, die dir konkret zu Gute kommt?
Über eine ehrliche Antwort würde ich nicht wirklich sehr freuen,
liebe Grüße, Rebecca
Liebes Stadt-Land-Mama-Team,
auch ich finde es schade, dass es in letzter Zeit so viele destruktive Beiträge über Hebammen gibt.
Mir geht es ähnlich wie meiner Kollegin oben – ich bin Hebamme und auch über die Feiertage teilweise am Arbeiten. Ich liebe meinen Beruf, wie sicher die allermeisten von uns, die empathisch und kompetent arbeiten. Bitte zieht unseren Berufsstand hier nicht weiter in den Schmutz! danke.