Ihr Lieben, uns stecken über zwei Jahre Pandemie in den Knochen – und unseren Kindern auch. Viele Monate Homeschooling und Wechselunterricht haben Lücken aufgetan, die viele Kinder jetzt schmerzhaft spüren. Das Problem: Diese Lücken frustrieren und einige Kinder verlieren schnell den Mut und dann auch die Lust auf Schule. Und ein weiteres Problem: Wären Kinder aus finanzstarken Familien diese Lücken dann mit Nachhilfestunden schließen können, ist das für Kinder aus finanzschwachen Familien eher nicht möglich. Eine schlimme Ungerechtigkeit, finden wir – genau wie Frederik und Julia. Sie sind die Gründer von cleverly. Das ist eine Nachhilfe-Portal, das ganzheitlich denkt. Das heißt, dass Kinder dort nicht nur schulisch unterstützt werden, sondern auch mental. Und: Cleverly kann auch mit einem Bildungs- und Teilhabe-Gutschein (BuT) genutzt werden, das heißt, dieses Angebot soll besonders Kindern aus finanzschwachen Familien zu Gute kommen. Eine tolle Sache, wir stellen euch cleverly hier ausführlich vor:
Ihr Lieben, mit cleverly wollt ihr als Eltern-Paar die Nachhilfe revolutionieren, wie kamt ihr darauf, was fehlte euch in Sachen Schülerförderung bislang noch auf dem Markt?
Als Julia und ich uns – wie so viele Eltern – mit Beginn der Pandemie plötzlich im Homeschooling-Wahnsinn wiederfanden, waren wir wirklich erschüttert, wie veraltet das Thema Lernen teilweise noch angegangen wird. Es ging und geht bei vielen Anbietern nach wie vor immer ausschließlich um Notenverbesserung. Aber ist das wirklich das, worauf es ankommt? Nein, unserer Meinung nach geht’s um mehr! Uns fehlte die Ganzheitlichkeit beim Thema Lernen. Also: individuelle Förderung, die nicht nur fachliche Expertise im Fokus hat. Als Vater, aber auch als Unternehmer hatte ich den Eindruck, dass sich das Bildungssystem in den letzten 20 Jahren eben kaum verändert hat. Und das wollten wir ändern – nicht nur für unsere eigenen Töchter, sondern für alle Kinder.
Weil es bei euch nicht nur um bessere Noten für die Kinder geht, kombiniert ihr kombiniert die klassische Online-Nachhilfe mit einem Mentoring-Konzept. Was genau bedeutet das?
Mentoring behandelt die Themen, die im Schulalltag oft zu kurz kommen. Themen, die ich gerne unter dem Begriff “Persönlichkeitsentwicklung” zusammenfasse. Es geht um Lernen fürs Leben! Unsere Mentoring-Schwerpunkte liegen in Bereichen wie “Lernen lernen”, Motivation, Konzentration, Prüfungsangst oder auch bei der Klärung der drängenden Frage “Was will ich mal werden?”.
In den Sessions werden die Kids von unseren Mentor:innen nicht nur mit konkreten Take-Aways für ihren Lernalltag ausgerüstet, sondern auch mit höchstindividueller Förderung. Neben einer Lerntypanalyse – die meines Erachtens für optimales Lernen unverzichtbar ist – gehen die Mentor:innen je nach pädagogischem Background und Zusatzqualifikation die Themen an.
Euer Nachhilfe-Angebot kann auch mit einem Bildungs- und Teilhabe-Gutschein (BuT) in Anspruch genommen werden. Erzählt mal!
Bildung und Teilhabe (BuT) soll bedarfsgerechten, flächendeckenden Zugang zu Bildung für Kinder und Jugendliche ermöglichen. Und damit natürlich auch Potenzialentfaltung – denn genau das bedingt Bildung. Genau deswegen bin ich auch der Meinung, dass die Bildungsversorgung in Deutschland den gleichen Stellenwert braucht wie die Energieversorgung! Alle reden derzeit über Gas-, Wasser- und Stromversorgung. Aber auch Bildung ist existenziell und das Thema Bildungsgerechtigkeit müsste deswegen viel, viel mehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit cleverly als Anbieter schon den ersten Familien helfen können. Allerdings – und das ist auch Teil der Wahrheit – ist das mit einem unverhältnismäßig hohen Bürokratieaufwand verbunden.
Was meinst du damit konkret?
Entschieden wird beispielsweise auf Kreisebene, ob ein Antrag einer Familie bewilligt wird oder nicht. Und das bedeutet bei über 400 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland: Unser Angebot muss bei jedem einzelnen davon freigegeben werden. Der Prozess wird so unnötig in die Länge gezogen – und das, obwohl die Kinder und Jugendlichen schnelle, unkomplizierte Hilfe brauchen. Das muss sich ändern, damit die Hilfe wirklich dort ankommen kann, wo sie gebraucht wird!
Eure MentorInnen sind alle ausgebildete PädagogInnen. Sie unterstützen nicht nur in der Fach-Thematik, sondern auch in der Organisation, sie lehren also auch das Lernen lernen. Worauf kommt es da an?
Es ist ein Dreiklang aus Vertrauen, Feingefühl und Know-How. Der erste Aha-Moment kommt in vielen Familien beim Mentoring bei der “Lerntypanalyse”. Plötzlich begreifen Eltern, was ihr Kind wirklich braucht, um überhaupt lernen zu können. Und kaum wird das Wie geändert, ändern sich dann auch die Leistungen. Wenn ihr mich also fragt, worauf es ankommt, dann kann ich nur sagen: Beim Lernen darf es nie nur auf das Was ankommen, sondern vor allem auf die Begeisterung für das Lernen selbst.
Wie genau werden die passenden Mentoren für die Kinder ausgesucht?
Unsere Mentor:innen sind allesamt ausgebildete Pädagog:innen, haben teilweise als Lehrer gearbeitet und beeindruckende Zusatzqualifikationen vorzuweisen – zum Beispiel im Bereich Körpertherapie. Kurzum: Die Auswahl der Mentor:innen ist komplex und ein mehrstufiger Prozess.
Wie sehe ich, ob mein Kind wirklich seine Leistungen steigert?
Die Erfahrungen unserer cleverly-Mentor:innen, aber auch das Feedback der Familien zeigen es deutlich: Neben der Verbesserung der Schulnoten ändert sich auch der “Gesamtauftritt” eines Kindes, sobald es sein volles Potenzial entfalten kann und Erfolge in der Schule feiert. Es geht mit mehr Leichtigkeit und Selbstvertrauen an das Thema Lernen heran. Wir haben Familien, die darüber berichten, dass ihre Kinder plötzlich mehr beim Abendessen erzählen – ausgerechnet die Kinder, aus denen vorher nicht mehr als ein “Gut!” auf die Frage nach dem Schultag zu hören war. Das bewegt uns als Team besonders! Der Stress und der Druck fällt nicht nur von den Schüler:innen ab, sondern auch von den Eltern. Ganze Familien atmen auf und sind dankbar für die Unterstützung. Solche Storys sind es dann, die uns zeigen, wie wichtig es ist, dass es bei cleverly eben um so viel mehr als gute Noten geht.
Und was ist, wenn mal etwas dazwischen kommt? Bei euch lässt sich Vieles recht individuell planen, richtig?
Als Eltern wissen wir, dass Familien vor allem eines brauchen: Flexibilität. Mit Kindern ist vieles einfach nicht planbar – ganz gleich, ob Grundschul- oder Abschlussklasse. Genau deswegen war es uns von Anfang an wichtig, bedarfsorientiert und familienalltagstauglich zu sein. Unsere Pakete können deswegen auch pausiert und Stunden an Geschwisterkinder übertragen werden.
Und: Unsere Nachhilfe ist komplett ortsunbhänhig. Meine Töchter für Nachhilfe durch halb Berlin fahren zu müssen, hätte weder mit Nachhaltigkeit noch mit Alltagstauglichkeit zu tun. Umso wichtiger ist es eben, Online-Nachhilfe zu einer qualitativ gleichwertigen Alternative zu machen. Und das sind wir mit cleverly.
Mit eurer Erfahrung: Was meint ihr, hilft den Kindern am meisten, um wieder motiviert die Schulbank zu drücken?
Ich glaube, dass es darauf ankommt, eben nicht erst beim Drücken der Schulbank anzusetzen. Mit cleverly möchten wir alle Heranwachsenden dabei unterstützen, drei Kompetenzen zu entwickeln: Erstens sollen sie herausfinden, was sie wirklich wollen, zweitens darauf vertrauen, was sie können, und drittens lernen, was sie benötigen, um das zu tun, was sie wirklich erfüllt. Denn nur so entsteht der Raum, den Motivation eben braucht – und die das Lernen fürs Leben überhaupt erst möglich macht. Kinder mit ihren Gedanken und Talenten zu fördern und ernstzunehmen, darauf kommt es letztendlich an. Und zwar ein Leben lang …
5 comments
Doch, sollte man!!! Ich (GS-Lehrerin, aktuell Klassenlehrerin einer 1. Klasse) rede und übe und wurschtle mit meinen Einsern seit September daran…wenn ich darüber im Elternabend oder -Gespräch spreche, sagen viele Eltern „ist nicht so wichtig, Hauptsache er schreibt irgendwie“. Die Kinder sagen lapidar:“ Anders geht’s besser…ich mach das schon immer so…“
Auch sowas sind Auswirkungen des massiven Personalmangels in Kindergärten!
Liebe Julia, danke für die Antwort!
Meine Kinder haben das falsch Stifte halten trotz 3 KindergartenPädagoginnen für 18 Kinder nicht korrigiert bekommen.
Leider! Ich als Mama arbeite seit 2 Jahren Grundschule mühsam auf, wo die Kindergärtnerinnen auch bei den Kindern gut investiert hätten.
Vielleicht wäre eine freundliche Bitte der Grundschulleitung bei der Kindergartenleitung am Ort die Mühe wert!
Und auch die Lehrerin hat es in 2 Jahren nicht geschafft, meine Kinder darauf aufmerksam zu machen.
Ich möchte nicht zum Artikel sondern zum Bild einen Kommentar mit einer ernst gemeinten Frage abgeben:
Ich sehe sehr viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die den Stift irgendwie halten. Hat der drei Punkte Griff, wie ich ihn vor 40 Jahren lernte ausgedient? Wer kann mir eine ernst gemeinte Antwort geben, liebe Lehrerinnen oder wer da vom Fach ist: sollte man den 3 Punkt Griff nicht unbedingt (im Sinne des leichteren Schreibens und seinen Vorteilen) beherrschen und Anwenden?
Liebe Julia, danke für die Antwort!
Meine Kinder haben das falsch Stifte halten trotz 3 KindergartenPädagoginnen für 18 Kinder nicht korrigiert bekommen.
Leider! Ich als Mama arbeite seit 2 Jahren Grundschule mühsam auf, wo die Kindergärtnerinnen auch bei den Kindern gut investiert hätten.
Vielleicht wäre eine freundliche Bitte der Grundschulleitung bei der Kindergartenleitung am Ort die Mühe wert!
Und auch die Lehrerin hat es in 2 Jahren nicht geschafft, meine Kinder darauf aufmerksam zu machen.
Tolles Projekt, zumal jeder Therapieansatz auf dem ganzheitlichen Aspekt beruht sonst führt es nicht zum Erfolg.
Und ja die Bürokratie in Deutschland macht viel zu nichte.