Ihr Lieben, Lust auf ein bisschen Schmunzeln? Dann haben wir hier zwei Gastbeiträge mitten aus dem Leben für euch. Sie sind Teil des Buches „101 Dinge, die in keinem Elternratgeber stehen“ von Silke Schröckert. Viel Spaß Lesen:-)
Was, wenn alles doch nicht klappt…
Mein ehemaliger Chef hat immer gesagt, dass er am liebsten Mütter einstellt. „Niemand ist so gut organisiert wie eine Mutter“, lautete sein Argument. Recht hat er. Schließlich haben wir nicht nur für jeden neuen Tag einen ultimativen Plan A, der Kind(er), Partnerschaft, Freunde und Freundinnen, Job und andere Verpflichtungen miteinander vereint. Nein, wir halten auch einen fast genauso genialen Plan B in der Hinterhand bereit. Für den Fall, dass die Tochter wegen ihrer Schnupfnase früher aus der Kita abgeholt werden muss, steht die Babysitterin bereit. Und sollte der Geschäftstermin länger dauern, geht der Sohn erst mal mit zu seinem Freund zum Fußballtraining. Und falls es doch zeitaufwendiger ist als gedacht, 101 lesenswerte Anekdoten für dein erstes eigenes Buch zu Papier zu bringen, kümmern Oma und Opa sich liebend gern um die Enkelkinder, damit du in Ruhe schreiben kannst.
Ja, als Mutter wirst du zur Großmeisterin der Work-Life-Family-Organisation, zur Koryphäe im Entdecken alternativer Kinderbetreuungsangebote, zum ultimativen Guru der alltäglichen Lebensplanung. Nur, um mit erschreckender Regelmäßigkeit festzustellen, dass sich mit Kind(ern) nichts wirklich planen lässt….
Weil die Babysitterin sich kurzfristig krankmeldet. Oder weil der Sohn unter keinen Umständen mit zum Fußball will. Oder weil eine weltweite Pandemie dafür sorgt, dass Großeltern über Monate nicht für die Kinderbetreuung infrage kommen und du mit dem Manuskript für dein Buch beginnen musst, während die beiden Mini-Versionen von dir lautstark um dich herumhüpfen.
Die gute Nachricht ist: Man wird gelassener mit der Zeit. Weil man lernt: Am Ende klappt doch immer alles. Irgendwie. (Na ja, zumindest in 99 von 100 Fällen.) Wenn nicht mit Plan A und B, dann mit Plan C. Oder D. Sicher, das fühlt sich nicht immer gut an. Aber es ist gut. Mehr noch: Es ist großartig, wie wir selbst die chaotischsten, katastrophalsten Tage rocken. Nur um abends erschöpft (aber glücklich) festzustellen: Krass, ich habe wieder alles irgendwie hinbekommen heute. Und das war kein Zufall, kein Glück und kein Wunder – sondern einfach Supermama-Organisationstalent. Ganz im Ernst: Würde ich ein Unternehmen führen, ich würde auch nur solche wie uns einstellen….
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Gestatten: Sam, Bob, Chase, Kai und Peppa.
Kennst du schon die Hundewelpen Chase, Marshall, Skye und Zuma? Die Feuerwehrleute Sam, Penny, Elvis und Steele? Oder die Ninja Kai, Zane, Cole und Nya? Nein? Oooh, was hast du noch für wunderbare Entdeckungen vor dir, ich … äh … freue mich für dich!
Du wirst sie alle hasslieben lernen, die Figuren aus den fiktiven Welten, die in der Generation unserer Kinder angesagt sind. Denn auf der einen Seite begeistern (und beschäftigen) sie dein Kind so sehr, dass du sie richtig liebgewinnst – mit der Zeit. Doch auf der anderen Seite kannst du die knallgrellen Zeichentrickheinis und ihre beknackten „Fälle“, „Rettungseinsätze“ und „Missionen“ schon ganz bald nicht mehr ausstehen, weil sie dir nicht nur in ewig wiederkehrenden Rollenspielen auf die dünnen Nerven gehen („Mamaaaa, du bist jetzt eine Baby-Schildkröte, und ich bin Chase, und ich rette dich mit meiner Seilwinde“), sondern weil sie dir auch von der Unterhose bis zur Brotdose von jedem Gegenstand in eurem Haushalt entgegengrinsen. Gegenstände, die DU auch noch alle selbst gekauft hast! Weil du nichts dagegen tun kannst, dass die ausgeklügelte Marketing- und Merchandise-Strategie der Lizenzgeber auch eure Familie mit voller Breitseite erwischt.
Denn ganz egal, ob dein Kind neu in die Krippe, in den Elementarbereich, die Vorschule oder die erste Klasse kommt: Es wird dort immer Kinder geben, die Hörspiele, Serien, Magazine oder Spielsachen kennen, von denen euer Kinderzimmer bislang verschont geblieben ist. Bis jetzt. Denn schon bald wirst auch du den großen, strahlenden Augen nicht widerstehen können, die sich an der Supermarktkasse so, so, SO sehr die „Paw Patrol“-Zeitschrift mit aufgeklebtem Plastik-Handy darauf wünschen. Und dann wird aus dieser einen Zeitschrift ein erstes Spielzeug und ein resigniertes „Na gut, es kann ja nicht schaden, wenn wir einmal in die Serie reinschauen“. Und ZACK, schon bist du gefangen in den samtig weichen Pfoten der Hundepatrouille. (Die nicht nur zur Weihnachtssaison eine ganze Kollektion neuer, überteuerter Plastikspielsachen auf den Markt schmeißt, sondern gleich mehrmals pro Jahr – juhu!).
Vor der Paw Patrol treten vermutlich aber erst einmal Peppa Wutz, Bob der Baumeister und Feuerwehrmann Sam in dein Leben. Und danach die Lego-Ninjago- oder Lego-Friends-Figuren und die Miraculous-Heldinnen und -Helden. Aber ich will dich gar nicht mit Theorie langweilen (und auch nicht zu viel verraten): Du wirst das in der Praxis ganz bald alles selbst herausfinden. Und mit ein bisschen Ironie und ganz viel Hoffnung, dass du vielleicht doch an der ein oder anderen Serie ein wenig Freude findest, wünsche ich dir von Herzen: viel Spaß dabei!
4 comments
Solange die Werte in den Sendungen stimmen (d. h. nichts rassistisch, diskriminierend etc. ist) und sie zum Alter passen, darf mein Sohn gerne Paw Patrol und Co. schauen. Ich finde die Zeichnungen gar nicht schlimm. Es begeistert ihn und das genügt mir, damit es mir gefällt. Ich freue mich an seiner Begeisterung.
Etwas schwerer fällt es mir bei anderen Videos auf Youtube. Mein Sohn ist rieeeeesiger Autofan und auf besagter Plattform gibt es einiges an Videos, indem dreckige Spielzeugautos gewaschen werden. 10 Minuten lang!
Ja klar, ich muss ihm das nicht erlauben, aber es bereitet ihm Freude. Dennoch haben wir jetzt mit „Cars“ angefangen. Bisher waren die „dreckigen Autos“ kein Thema mehr. Wünscht mir Glück!
Meine Kinder sind mittlerweile 8 und 5 Jahre alt. Natürlich kennen wir die diversen Kinderserien und die damit vorhandenen Vor- und Nachteile 😉 Wir handhaben es so, dass sie an vier Tagen in der Woche etwas gucken können – in Normalzeiten (während Kitaschließung, Homeschooling und Homeoffice war es anders…). Die Fernsehtage können sie selbst festlegen, es ist uns aber wichtig dass der Fernseher nicht nur aus Langeweile eingeschaltet wird. Als meine kleinere Tochter mit dem Paw Patrol-Thema aus der Kita kam und danach fragte, haben wir es gemeinsam angeschaut. Ich finde es wichtig die Wünsche der Kinder ernst zu nehmen, wenn sie die Serie die in der Kita großes Thema ist auch kennen möchten (natürlich nur wenn es altersgerecht ist). Nur so lernen sie die Unterschiede der verschiedenen Formate kennen. Genauso haben wir mit Bob der Baumeister etc verfahren und es hat ziemlich gut geklappt. Die Lieblingssendungen sind trotzdem „Anna und die wilden Tiere“, „Checker Tobi“ – und „Peppa Wutz“ ;-D
Ich finde man muss auch nicht immer nur etwas anschauen, wenn man etwas lernt. Als Erwachsene schaue ich auch nicht nur Dokus sondern auch gerne einen Film oder eine Serie. Also warum nicht einen gemütlichen Filmabend mit der Familie auf dem Sofa mit Anna & Elsa, Mama Muh oder dem Raben Socke zu Besuch?
Ich kann erzählen, dass meine Kinder (6 und fast 3) alle diese Serien tatsächlich nur vom Hörensagen kennen 😁 Okay, sie gehen auch noch zur Kita. Wer weiß, wie es in der Schule wird. Aber bislang waren sie vollkommen zufrieden mit der Sendung mit der Maus, Sesamstraße, dem kleinen Maulwurf und den diversen Kinder-Doku-Serien (Checker Tobi, PUR+, Anna und die wilden Tiere). Wenn sie auf Youtube auf irgendwas zeigen und meinem Mann und mir gefällt das nicht, sagen wir „Ne, das ist uns zu krawallig und dabei lernt man auch nix. Ihr könnt A, B oder C gucken“. Das akzeptieren sie dann auch. Also man MUSS diese animierten Serien keinesfalls schauen.
Ich denke, jede Familie darf das so handhaben wie sie mag. Meine Kinder sind 5 und 8 und seit ein zwei Jahren Paw Patrol Fans. Mittlerweile hab ich da kein Problem mehr mit. Es kommt ja immer auf die Dosis des Ganzen an. Hochgerechnet haben sie vielleicht insgesamt 20x Paw Patrol geschaut, Merchandise Zeug haben sie eher weniger. Bevor sie auch schon eine einzige Folge geschaut haben, waren sie Fans. Weil, wie im Artikel geschrieben, das DER Gesprächs-Stoff in der Kita /Schule ist. Man kommt nicht 100% drum rum.
Mein kleines Kind erzählt ständig von „Ladybug?!“, als hätte sie die Serie selbst im TV gesehen. Ich musste erstmal im Internet schauen, was das überhaupt ist,weil hier sowas nicht läuft.
In meiner Generation waren es die Chipmunks und Donald Duck. Wir sind im Vorschul-Alter am WE Extra früh aufgestanden, um den Disneys Club zu schauen und haben Sonntags bestimmt 3h morgens geschaut. Das würde ich meinen Kindern auch nicht unbedingt erlauben.
Viele Grüße
Stiefelkind