Ihr Lieben, in Das Kind wächst nicht schneller, wenn man daran zieht schreibt Dreifachmama Nathalie Klüver, die ihr vielleicht vom Blog Eine ganz normale Mama kennt, kurzweilig und mit Humor darüber, wie wir unsere Kinder beim Großwerden unterstützen können – ohne Druck und ganz in ihrem eigenen Tempo.
Es geht dabei nicht nur um Themen für junge Eltern (wie Stillen, Familienbett, Laufenlernen oder Töpfchentraining) sondern auch um ältere Kinder (Trödeln, Trotzphase, Essensvorlieben, Fremdbetreuung) und um das Muttersein an sich (Meckermama-Ich, Sorgen-Karussell, Mut zum Egoismus, Umgang mit den Supermuttis) und um die Frage, wie die Resilienz der Kinder gestärkt werden kann und welche Kindheit man für seine Kinder möchte.
Mutmachende Tipps ohne erhobenen Zeiger
Kolumnen, wie wir sie auf ihrem Blog mögen, wechseln sich mit Zitaten von Philosophen und Sprichwörtern ab, gut recherchierte wissenschaftliche Fakten geben den Rahmen – in dem Nathalie ganz ohne erhobenen Zeigefinger Tipps gibt und vor allem Mut macht. Und das Ganze auf den Punkt gebracht und unverkrampft. Es eignet sich auch als Geschenk für eine schwangere Freundin (oder aber eine besserwissende Schwiegermutter :-)). Hier kommt ihr Gastbeitrag:
PEKiP, Babymassage, Englischkurse ab sechs Monaten und natürlich musikalische Früherziehung. Sind die Kinder älter, kommen noch Kinderturnen und Ballett hinzu, Klavierunterricht dann ab vier. „Wir wollen doch nur das Beste für unser Kind“ – und überhaupt, die Zeitfenster, die sich schließen! Deshalb empfiehlt dann auch die Schwiegermutter ab dem zweiten Geburtstag ein striktes Töpfchentraining und in Sachen Beikost, Stillen und Familienbett weiß sowieso jeder alles besser.
„Jedes Kind hat sein eigenes Tempo“
An den Kindern von heute wird gezogen, was das Zeug hält. Dabei brauchen sie das gar nicht. Denn sie wachsen von ganz alleine. Und sie wachsen nicht schneller, wenn man an ihnen zieht und zerrt. Im Gegenteil: So wie beim Gras die Wurzeln bei zu starkem Ziehen beschädigt werden, kann auch bei Kindern eine vermeintlich gut gemeinte Frühförderung ins Gegenteil umschlagen.
Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, in dem es sich entwickelt. Die Spannweiten für die Meilensteine der Entwicklung wie Laufenlernen, Trockenwerden, Sprechen oder Fahrradfahren sind groß. Es ist also ganz normal, wenn der Nachbarsjunge schon mit zehn Monaten laufen kann und der eigene Sohnemann erst mit 18 Monaten. Es ist ganz normal, wenn die größere Tochter mit zwei Jahren trocken ist, die jüngere Tochter aber erst mit drei Jahren ohne Windel auskommt.
Vertrauen ins Kind
Und es ist auch ganz normal, wenn alle Kindergartenfreunde mit vier Jahren alleine beim Kindergeburtstag bleiben, nur das eigene Kind lieber noch seine Mutter dabei haben möchte. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist – und der ist nun mal bei jedem Kind individuell – dann gehen die meisten Entwicklungsschritte auf einmal fast ganz von alleine. Ohne Zerren, ohne Ziehen, ohne Stress und Tränen. Vertrauen ins Kind und das individuelle Tempo des Kindes – das ist es, was zählt. Nicht der x.te Förderkurs oder das Töpfchentraining, weil die Schwiegermutter das so will (zu frühes Töpfchentraining ist übrigens sogar völlig kontraproduktiv).
Womit wir unsere Kinder unterstützen können? Indem wir ihnen Zeit geben, Zeit zum Spielen, zum Entdecken, zum Ausprobieren. Das freie, unangeleitete Spiel ist das, was Kinder am besten beim Aufwachsen unterstützt, sie lernen alle wichtigen Fähigkeiten, die sie im Leben brauchen – und lernen vor allem, Probleme selbst zu lösen und diese Lösungen auch anzuwenden. Doch fürs freie Spielen brauchen sie vor allem eines: Zeit. Und die Freiheit, so zu spielen, wie sie es wollen, ohne Anleitung von uns Großen.
Familien sind unterschiedlich
Genauso wie jedes Kind seinen eigenen Weg in seinem eigenen Tempo geht, geht übrigens auch jede Mutter, jeder Vater, jede Familie ihren eigenen Weg. Was bei der einen Mutter gut ist, muss nicht für die andere Mutter gelten. Was für die eine Familie funktioniert, kann bei der anderen Familie überhaupt nicht funktionieren. Den eigenen Weg zu finden, zu verfolgen und sich gegen vermeintlich gute Ratschläge zu wappnen, damit möchte ich mit meinem neuen Buch „Das Kind wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“ ermutigen. Ich zeige, welche wissenschaftlichen Fakten den Rahmen geben für den eigenen Weg und wann das Bauchgefühl ein guter Ratgeber ist.
Es ist nur manchmal so unglaublich schwer, das eigene Bauchgefühl zu hören, wenn rundherum alle lauthals ihre ungefragten Ratschläge rauskrakeelen! Aber ihr habt es, das Bauchgefühl. Eure Kinder haben es auch. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, seine eigenen Stärken. Und das gilt auch für jede Mutter, jeden Vater. Ohne Ziehen und Zerren geht es besser – auch das Elternleben.
Von Nathalie sind übrigens auch noch weitere tolle Elternratgeber erschienen, unter anderem „Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein“, „Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst“, „Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ und „Willkommen Geschwisterchen“.
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Ich bin selbst Oma von 2 Enkeltöchtern.Großeltern zu sein ist das größte Glück auf Erden.Die Familie meines sohnes wohnt 15 km von uns entfernt.Als meine Schwiegertochter nach Elternzeit wieder wieder arbeiten gehen wollte, haben wir die Kinder 2 Jahre auseinander an den Tagen betreut wenn sie in der Schule war sie ist Lehrerin.Sie hat sie früh zu uns gebracht, und dann wurden sie in ihrBettchen gelegt und durten nochmal schlafen.Später haben wir sie von der Grundschule abgeholt, und mit zuuns genommen bis Mama sie abgeholthat und mit ihnen zum Turnen gefahren ist.Ich habe mit
den Beidenm gebastelt, gesungen, sie hatten einen super Spiel
Platz bei uns .Ich bin dankbar und glücklich das ich diese schöne Zeit mit den Kindern erleben durfte