Müssen Kinder da durch oder soll ich meinen Sohn aus der Klasse nehmen?

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Mein Name ist Johanna, mein Sohn Lukas geht in die dritte Klasse. Zu Beginn der dritten Klasse hat er eine neue Klassenlehrerin bekommen, die er auch in der vierten Klasse noch haben wird.

Nun ist es leider so, dass die Chemie zwischen der Lehrerin und meinem Sohn gar nicht stimmt. Mein Sohn ist ein sehr aktives Kind und ich weiß, dass er einen manchmal kirre machen kann. Er ist bestimmt kein Unschuldslamm.

Aber leider habe ich das Gefühl, dass mein Sohn der Lehrerin nichts recht machen kann. Als noch „normal“ Schule war, musste ich ständig in die Sprechstunde kommen und die Lehrerin hat kaum ein gutes Haar an meinem Sohn gelassen. Mit der Folge, dass er immer weniger Lust hatte, zu lernen und nur noch sehr ungern in die Schule ging.

Dann kam Corona und wie hunderttausend andere Mütter habe ich meinen Sohn zu Hause beschult. Überraschenderweise klappte das viel besser als ich dachte. Mein Sohn machte gut mit und vieles, was die Lehrerin über ihn gesagt hatte, konnte ich so nicht bestätigen. Lukas hat in den letzten Wochen auch immer wieder gesagt, dass er viel lieber zu Hause lernt als in der Schule.

Jetzt mache ich mir natürlich Gedanken: Soll ich mich dafür einsetzen, dass mein Sohn in eine andere Klasse kommt oder ist es eben so, dass Kinder auch mit Lehrern zurecht kommen müssen, die sie nicht so toll finden. Später im Berufsleben gibt es das ja auch.

Was denkt Ihr – was würdet Ihr machen?


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21 comments

  1. Leider haben wir in Deutschland kein gutes Schulsystem. Hat ja auch Corona gezeigt, wie sehr hier in alten Strukturen verharrt wird und wie wenig fortschrittliches Denken es gibt. Das ist dramatisch, denn die Schüler von heute sind unsere Zukunft von morgen.
    Ich würde mir solch ein Verhalten von einer Lehrkraft nicht bieten lassen. Die pädagogische (mangelhafte) Ausbildung und das System macht leider aus vielen motivierten Leuten auch schlechte Lehrer. Man kann da nur für sein Kind und sich selbst sorgen. Im späteren Leben muss man sich auch nicht alles gefallen lassen und genau das sollten die Kinder auch lernen. Das mit ihnen respektvoll umgegangen wird. Auch in vielen Firmen ist dieses Denken und der respektvolle Umgang mit Mitarbeitern noch nicht angekommen. Aber dann zahlen die halt drauf, wenn die guten Mitarbeiter gehen oder andere sich krank schreiben lassen müssen.
    Und was soll man denn mit einer Lehrerin, die einem die Schule verdirbt? Sorry, da würde sie von mir ne 6 kriegen. Und setzen!

  2. Deine Schilderungen sowohl vom Verhalten deines Sohnes als auch der Lehrerin klingen sehr allgemein und so, als ob noch nicht wirklich geklärt wäre, worin genau die problematische Dynamik zwischen deinem Sohn und der Lehrerin besteht. Ich bin Psychologin und ich glaube, wenn ich eine Patientin in deiner Situation hätte, dann fände ich es für sie als Mutter wichtig, dass sie ganz genau versteht, was da eigentlich immer wieder schief läuft, so dass sowohl das Kind als auch die Lehrerin offenbar dauerhaft unzufrieden mit der Situation sind. Denn nur so können möglichst niedrigschwellige und konstruktive Lösungsversuche auf den Weg gebracht werden. Frag doch deinen Sohn mal ganz genau, was in seinen Augen schief läuft. Wenn er dann sagt, „Die ist immer gemein zu mir und schimpft ständig“ – dann frag weiter. Lass dir eine ganz konkrete Situation beschreiben. Was hat die Lehrerin zu ihm gesagt? Wie hat er sich verhalten, bevor die Lehrerin mit Schimpfen angefangen hat? Wie hat er auf das Schimpfen reagiert, wie hat er sich dabei gefühlt? Das fände ich auch wichtig, um den Leidensdruck deines Sohnes einschätzen zu können. Ist er eher punktuell genervt oder ist die Situation für ihn eine deutliche Belastung, die in andere Lebensbereiche „überschwappt“?
    Und genauso ist es dann auch wichtig, zu hören, was die Lehrerin dazu sagt. Deshalb würde ich an deiner Stelle von dir aus auf jeden Fall das Gespräch mit der Lehrerin suchen. Und der Lehrerin gegenüber zum Ausdruck bringen „Ich möchte gerne verstehen, wo die genauen Probleme liegen, damit ich dazu beitragen kann, die Situation für beide Seiten wieder angenehmer zu machen“. Die Lehrerin sollte sich nicht an den Pranger gestellt fühlen. Und ich denke, sie wird sich auch wertgeschätzt in ihrer Arbeit fühlen, wenn sie merkt, dass du auch ihre Seite nachvollziehen möchtest und sachlich nachfragst.
    Würde ich im Gespräch dann allerdings merken, dass die Lehrerin sich unsachlich verhält und dass es nicht möglich ist, das Ganze konstruktiv anzugehen, dann würde ich andere Vorgehensweisen in den Blick fassen.
    Wichtig wäre für mich auch zu wissen, ob dein Sohn ansonsten in der Klasse gut integriert ist? Hat er Freunde in der Klasse? Wie ist das Verhältnis zu anderen Lehrern? (Da könnte es auch hilfreich sein, andere Lehrer nach ihrer Einschätzung zu fragen.) Wenn er sich ansonsten in der Klasse und an der Schule wohl fühlt, fände ich eine Herausnehme aus diesem System eine recht drastische Maßnahme. Und wenn er sich insgesamt dort wohl fühlt, dann kann es für ihn auch eine wichtige und stärkende Erfahrung sein, dass man auch mit teilweise schwierigen Bedingungen zurecht kommen kann, wenn ein Ende absehbar ist.

  3. Ich stehe aktuell selber zwischen den Stühlen, Ausbildung gerade beendet, eigene Familie.Ich bin nun seit 16 Jahren meines Lebens voll im Schulsystem integriert und hatte es zu meiner „normalen“ schulzeit ebenfalls nicht leicht. Auf Grund meiner stillen Art wurde ich mein Leben lang direkt abgestempelt, in der Grundschule angefangen. Ich habe jahrelang meinen Eltern berichtet, gelitten und schließlich aufgegeben da sich nie etwas änderte. So sahen dann auch die Noten aus, denn in der Schule gab es nur dinge zu hören wie „du wirst doch eh nichts“ und wenn man das Jahrelang zu hören bekommt, dann glaubt man es selbst. Irgendwann haben dann auch meine Eltern aufgegeben, da die Schulleitung Systematisch gegen einen Schulwechsel vorgegangen ist (Rufmord, im nachhinein eine Anzeige Wert). Nun hörte ich diese Art demotivierende Sätze nicht nur in der Schule, sondern auch zuhause. Die Realschule verließ ich mit wahrscheinlich dem schlechtesten Hauptschulabschluss den ein Mensch haben könnte, inkl. starken Depressionen. Ich war am Tag meines „Abschlusses“ eine dermaßen große Enttäuschung, dass ich tatsächlich der einzige ohne familie dort war. Ich dachte das wars, jetzt hatten alle recht. 2 Jahre später hatte ich dann meinen erweiterten Realschulabschluss (Ausbildung 1) in den händen, die Schule war dort unvergleichlich. Zum ersten mal haben die Lehrer sich einem zugewand und das hat einen unglaublichen Unterschied gemacht! Ich wünschte alle Lehrer hätten diesen Enthusiasmus in meiner Vergangenheit gehabt, dann hätte ich mir die letzten 6 Jahre erspart in denen ich alles aufgeholt habe und mehr. Bis zu meinem 17 Lebensjahr konnte ich keine Bruchrechnung! Erst da schaute jemand hin und stellte fest dass ich vermutlich von Anfang an eine enorme Matheschwäche hatte und schon in der Grundschule nachhilfe hätte benötigt! Wenn mein Sohn in seiner Schule leidet und ich das sehe, ich mich vergewissern kann dass die Lehrkräfte ihn runter ziehen, dann hole ich ihn mit allem was ich habe sofort da raus. Denn das hat keiner verdient und manchmal steht und fällt es wirklich mit den Lehrern, nicht nur immer den schülern.

    Natürlich bin ich ein extrembeispiel, aber noch lange kein einzelfall. Es handelte sich um Schulen in Brennpunkten bei mir, aber das darf dafür eigentlich keine Entschuldigung sein!

    Bei deiner Geschichte Schrillen mir die Alarmglocken, weil dein Sohn ja scheinbar Lernwillig ist und daran interessiert. Genau das muss man nutzen und es nicht sich totfahren lassen..

  4. @Dani
    Kinder haben Rechte. Von Geburt an. Sie müssen sich nicht unterdrücken lassen. Natürlich wechselt man den Job, wenn der Chef ungenießbar ist. Oder halt Burnout. Muss nicht sein. Man Vergleich Kinder nicht mit Erwachsenen. Kinder sollen erfahren, dass sie das Recht auf respektvolle behandlung haben und wenn nicht, dann eine Lösung gefunden werden muss, die sie vor Dauerstress schützt. In dem Fall Klassenwechsel oder Schulwechsel. Lehrer können auch eine Meinung vertreten, die nicht vertretbar ist.

  5. Wenn Dein Sohn wirklich leidet, dann würde ich nicht lange zuschauen. Klasse oder wenn möglich gleich die Schule wechseln.
    Mein Sohn hatte in der Grundschule auch laufend Probleme. Immer wieder habe ich das Gespräch gesucht mit Lehrerin und Rektorin. Leider erst in der 4. Klasse bin ich auf den schulpsychologischen Berater gestoßen.
    Er hat mir nach ein paar Beratungsterminen geraten, wenn die Schule jetzt nichts ändert, solle ich eine polizeiliche Anzeige gegen Lehrerin und Rektorin machen.
    Dann gab es ein Gespräch beim Schulamt. Mit Lehrerinnen und Rektorin.
    Ich habe für meinen Sohn ab der 5. Klasse eine Schule ausgesucht, in der das Wohl des Kindes wirklich im Vordergrund steht und die Lehrer sich dafür besonders einsetzen. (Eine freie Schule)
    Seither geht es meinem Sohn richtig gut.
    Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich mich zu lange habe mit Gesprächen einlullen lassen. Es ist viel zu viel Zeit vergangen, ohne dass sich was geändert hat. Nur leere Worte. Und mein Sohn hat jahrelang gelitten.
    Ich hätte ihn schon viel, viel früher von der Schule nehmen sollen.
    Wenn es Kindern schlecht geht, dann liegt die Verantwortung IMMER bei den Erwachsenen.
    Wir haben eine Fürsorgepflicht gegenüber unseren Kindern. Vergesst das bitte nie!

  6. Mal ergänzend aus Lehrersicht: Zuerst einmal kann ich sehr gut nachvollziehen, dass man als Elternteil voll und ganz hinter den eigenen Kindern steht und diese beschützen will, auch was eben den Umgang mit dem Nachwuchs in der Schule angeht.
    Das Lehrer-Schüler-Verhältnis trägt zum Wohlfühlen und zum Lernerfolg des Kindes bei – wenn es vertrauensvoll ist. Es kann aber ebenso belastend für ein Kind sein und blockieren. Das habe ich sowohl selbst als Kind als auch als Lehrer erlebt, da wir schon häufiger Kinder aus einer benachbarten Schule aufgenommen haben, die dort als verhaltensauffällig galten und bei uns wunderbar zurechtkommen. Sicher gibt es solche Fälle, dass Lehrer Kinder nicht mit der notwendigen Umsicht behandeln. Aus meiner Erfahrung heraus kommt das aber sehr selten vor und wenn, dann betrifft es oft mehrere Schüler in der Klasse. Wesentlich häufiger kommt es vor, dass zwischen Kind und Lehrer alles in Ordnung ist und die Eltern Einschätzungen zum Kind oder in ihren Augen zu schlechte Noten als persönlichen Angriff wahrnehmen und eine ablehnende Haltung gegenüber des Lehrers entwickeln, die sich wiederum unbewusst auf das Kind übertragt. Engagierte Eltern haben oft sehr hohe Erwartungen an die schulischen Leistungen des Kindes und wenn diese den Vorstellungen nicht entsprechen, ist schnell der Lehrer schuld und hat das Kind auf dem „Kieker“.
    Tatsächlich wird man aber entgegen der verbreiteten Meinung nicht wegen den Ferien Lehrer, sondern wegen den Kindern. Und auch bei Eltern, die sich Sorgen machen, geht es um das Kind. Deswegen finde ich es immer wichtig, dass man auf beiden Seiten auf dieser Basis an Gespräche herangeht: Das Kind steht im Mittelpunkt. Das ist wesentlich produktiver als nach Schuld zu suchen.
    Was passiert denn dann, wenn das Kind sich in einer anderen Klasse, an einer anderen Schule nicht wohlfühlt? Schul- oder Klassenwechsel sollten die Ausnahme bleiben. Ich bin der festen Überzeugung, dass man Probleme lösen kann, wenn man offen spricht und den Standpunkt des anderen berücksichtigt.
    Also statt Vorwürfen einfach mal offen fragen: Meinem Kind fehlt im Moment die Motivation, es fühlt sich oft unwohl, was können WIR tun, um die Situation für das Kind zu verbessern.
    Die meisten Lehrer sind deutlich mehr um die Kinder bemüht, als viele Eltern es wahrnehmen und sollten immer zuerst angesprochen werden. Hat man Bedennen, wäre der Vertrauenslehrer oder Schulsozialarbeiter der richtige Ansprechpartner. Erst wenn das nichts bringt, sollte Schulleitung oder Schulpsychologe hinzugezogen werden.

    1. Nur Mal so als Gedanken Anstoß. Wenn man später im Berufsleben mit dem Chef ( was die Lehrerin in den Fall ja irgendwie ist) nicht klar kommt und man aufgrund dessen unglücklich im Job ist, versucht man entweder dem Chef, wenn möglich, aus dem Weg zu gehen oder sucht sich einen anderen Job, der einen glücklicher macht. Mir ist bewusst, dass man nicht alles Problemen aus dem Weg gehen kann. Aber wir gehen auch nicht gerne mit Bauchweh zur Arbeit. Vielleicht ist die Möglichkeit des Wechsels in eine andere Klasse einfacher als gedacht. Vielleicht wäre es dann aber auch nicht mehr schön, weil die Freunde und Klassenkameraden nicht mehr die gleichen sind. Das waren Punkte die es zu beachten, ggf mit dem Kind zu besprechen, gäbe.

      Viel Glück bei der Entscheidungsfindung

  7. Hallo!
    Ich bin selbst GS Lehrerin.
    Zunächst möchte ich auch betonen, dass man das Lernen zu Hause nicht mit jenem in der Schule vergleichen kann. Nichtsdestotrotz würde ich dir raten, das Gespräch mit der Lehrerin zu suchen. Schildere ihr deine Sorgen und den Gedanken, die Klasse zu wechseln. Gerne kannst du auch von der Zeit zu Hause erzählen. Allerdings wird das keinen großen Ausschlag geben. Evtl ist der Lehrerin gar nicht bewusst, welche Auswirkungen ihr Verhalten hat. Wenn du ihr ganz konkret deine Gedanken schilderst, wird sie versuchen, mit dir eine Lösung zu finden. Ist sie nicht bereit dazu, dann wende dich bitte an die Schulleitung.
    Die Idee, die schulpsychologische Beratungsstelle zu kontaktieren, finde ich sehr gut. Aber auch das würde ich offen ansprechen. Die Beratungsstellen sind übrigens nicht mehr dem Schulamt zugeordnet, zumindest in BaWü nicht.
    Viel Erfolg!

  8. Hallo,
    ich kann es nur empfehlen. Ich wollte mein Kind auch in eine andere Klasse holen. Wir hatten auch das Problem mit der Lehrerin . Die Direktorin wollte mein Kind in keine andere Klasse nehmen. Ich habe mein Kind also komplett umgeschult (3.Klasse). Jetzt ist er einer der besten in in der Klasse und hat Spaß an der Schule. Die Probleme und schlaflosen Nächte für mich sind vorbei. Es war aber auch ein sehr harter Kampf, die Umschulung durchzusetzen. Mit Rasenmäher Mutter hat das nichts zu tun. Andere Probleme muss mein Kind schon selbst lösen, aber noch sind sie in dem Alter wo sie die Unterstützung der Eltern brauchen. Ich kann hingehen und jederzeit meinen Job kündigen wenn es mir dort nicht gefällt. Ein Kind hat nicht die Möglichkeit. Ich habe aber auch auf mein Kind eingewirkt und ihr klar gemacht das sie viel Glück hatte in die neue Schule zu gehen und das es eine einmalige Chance war. Noch einmal geht das nicht.
    Bei uns hat es geklappt.
    Viel Kraft und Mut

  9. Hallo, ich bin auch Mutter eines sehr aktiven und mitunter anstrengenden Jungen, der in der Schule schon einige Male angestoßen ist, weil er halt einfach nicht so angepasst ist. Deswegen verstehe ich dich sehr gut. Wenn du an seiner Situation etwas ändern kannst, dann mach das. Er muss noch so viele Jahre in die Schule und wenn du zu lange zögert, bedauert du das ggf hinterher. Dein Sohn dürfte 9 Jahre alt sein- da muss er noch nicht seine eigenen Kriege mit Erwachsenen austragen, er darf ruhig erfahren, dass du für ihn da bist und ihm helfen möchtest.

  10. Hallo,
    aus Erfahrung kann ich dir nur dringend raten beim Schulamt anzurufen. Nicht um dich zu beschweren. Dort gibt es Schulpsychologen. Da ist einer für deine Schule zuständig und der kommt auch in die Klasse und schaut sich das ganze mal an. Der gibt der Lehrerin auch Tipps im Umgang. Sagt dir und Sohn aber auch, wie und was geht.
    Wir hatten genau diesen Spaß. Es gab Lehrer, da war es kein Problem, bei 3 war er aber durch seine angeborene Störung (ja, das ist zigfach abgesichert und nur sehr bedingt therapierbar aber mit ein paar unwesentlichen Änderungen im Schulalltag deutlich reduzierbar) unten durch.
    Die Schulpsychologin hat sich sehr viel Zeit genommen und nachdem sie sich die schulische Situation angeschaut hat, diese drei Lehrer ins Gebet genommen und seitdem hat es bei 2 davon gut geklappt. Bei einer war ein weiteres Gespräch mit Schulpsychologin, Klassenlehrerin und Direktorin nötig. Seitdem klappt das auch, wenn man ab und an mal nachfragt, ob die getroffenen Vereinbarungen im Umgang noch funktionieren. Tun sie, wenn man sie anwendet.
    Die scjulpsychologen treten aber auch dir in den Po, wenn du das Problem bist😉

  11. Hallo,
    unsere Tochter musste in der 1.Klasse ähnliches „durchmachen“.Sie hat sich nie schwer mit den schulischen Inhalten getan, aber die Lehrerin hatte sie extrem auf dem „Kieker“.Aussagen wie“deine Schrift ist grausam“und „Du wirst nie aufs Gymnasium kommen“ waren noch das harmloseste. Unsere Tochter hatte auch oft gesagt sie hat Angst vor der Lehrerin. Persönliche Gespräche mit der Lehrerin hatten die Situation für unsere Tochter sogar schlimmer gemacht. Nach einer Rechtsberatung und 2Gesprächen mit der Schulsozialarbeiterin haben wir einen Klassenwechsel beantragt, der auch durch ging. Seit dem Klassenwechsel geht es unserer Tochter sehr viel besser, was aber bei ihr hängengeblieben ist, ist dass sie oft den Eindruck Erwachsene stehen nicht hinter ihr, sie kann machen was sie will, es passt der Lehrerin sowieso nicht.
    Aber auch das wird immer besser.
    Ich denke ein Kind muss spüren,dass es mit der Situation nicht alleine ist.Jemand mit 7Jahren kann die Situation nicht so gut wegstecken wie jemand mit 14 Jahren. Kinder lösen sehr viel allein, aber wenn ein Erwachsener seine Macht ausspielt hat das nichts mehr damit zutun. Der Kampf findet nicht auf Augenhöhe statt. Das kann das Selbstbewusstsein der Kindes nachhaltig stören. Ich finde das Kind darf schon spüren, dass die Eltern hinter einem stehen.

  12. Mein Kind ist zwar noch nicht im Schulalter aber ich würde das nicht mit dem Berufsleben vergleichen. A) Kann man als Erwachsener ein solches Verhalten viel besser einordnen B) Kann man dann ja auch den Job wechseln (zumindest theoretisch).

  13. Wenn ein Kind zu Hause beschult wird und dort die volle Aufmerksamkeit bekommt, die es nicht, wie in der Schule, mit mehr als 20 anderen teilen muss, ist das eine völlig andere Situation. Kinder zum Psychologen zu schicken ist nur eine Sache. Der kann grundlegende Probleme, wie Konzentrationsstörungen, feststellen, nicht aber die Situation in einer großen Gruppe einschätzen. Ich würde darum bitten, den Unterricht bzw. speziell das Kind, zu beobachten. Nicht nur einmal, sondern über längere Zeit, damit es „vergisst“, dass da jemand guckt. Vielleicht auch andere Kollegen um eine Einschätzung bitten. Wenn mehrere Lehrer derselben Meinung sind, würde ich davon Abstand nehmen, die Schuld bei der Lehrerin zu suchen. Wenn sie ihn aber gewissermaßen schon auf dem „Kieker“ hat, dann ist es schwierig. Dann sind vertrauensvolle Gespräche nötig, vielleicht jemand, der vermitteln kann. Ein Klassen- oder gar Schulwechsel sollte die letzte Option sein, allein schon wegen der Freundschaften.

  14. Sorry… Aber das klingt nach klassischer Rasenmähermutter, wenn du das Problem so für ihn löst.
    1. Ist die Lern- und Lehrsituation absolut nicht vergleichbar und das Argument „Bei mir ist er ganz anders“ hinkt vorn und hinten

    2. Müssen Kinder lernen, mit Menschen umzugehen, angenehme, wie unangenehme.

    Tu‘ das nicht, das wird deinem Sohn null helfen. Es wird ihm nur suggerieren „Mama macht das schon!“ und zack haben die Lehrer in der 8. Klasse richtig „Spaß“ mit ihm, weil er glaubt er könnte alles machen.

  15. Hallo Johanna,

    ich halte es nicht für richtig, ein Kind deswegen aus der Klasse/Schule zu nehmen. Ich habe zwei Kinder (9. und 5. Klasse) und auch da hat man es leider immer wieder, dass sie mit einer Lehrkraft nicht klar kommen….Was lernen sie aber daraus (natürlich nur, solange sie nicht gedemütigt werden etc.):
    Man trifft in seinem Leben immer wieder Menschen, die man nicht mag oder die einen nicht mögen, z.B. Lehrkräfte, Mitschüler, Trainer, Vorgesetzte usw.usw. Nicht immer kann man einfach alles hinschmeißen und gehen, oft muss man bleiben. Und sich arrangieren. Ein Schuljahr (und dank Corona sicher kein ganz normales) wird rumgehen, er bleibt in seiner Klassengemeinschaft und muss nicht in eine bereits bestehende Gemeinschaft eingegliedert werden, was für ein letztes Grundschuljahr sowieso nicht mehr gelingen wird. Mach aus ihm nicht schon so früh einen Wanderpokal, bestärke ihn darin, dass er gut so ist wie er ist und dass er, weil „kein Unschuldslamm“, vielleicht auch mal zurückstecken muss. Das gehört dazu.

    1. ….für mich hört sich das so an, als könnte man nicht akzeptieren, dass das Kind Probleme hat. Jetzt wird nach einem schuldigen gesucht. Die Lernsituation daheim lässt sich natürlich nicht mit der Situation in der Schule vergleichen!….

  16. Ich finde nicht, dass er “einfach da durch muss“. Offensichtlich kann die Lehrerin ihn nicht richtig einschätzen bzw. nicht richtig mit ihm umgehen, er wird ungerecht behandelt. Und wenn sie es schafft, ihm sämtliche Motivation zum Lernen zu nehmen, halte ich sie nicht für (s)eine geeignete Lehrerin. Ich würde dennoch erstmal das Gespräch mit der Lehrerin suchen, deine Beobachtungen schildern und schauen ob ihr auf einen grünen Zweig kommen könnt. Wenn sich nichts ändert, würde ich versuchen deinen Sohn in einer anderen Klasse unterzubringen.

    1. Hi, so einfach kannst du das nicht vergleichen. Du vergleichst nämlich eine Klassensituation mit einer 1:1-Situation. Kann dein Kind dann auch lernen, wenn du ihm die Aufgaben gibst, ohne persönliche Ansprache, ohne, dass du daneben sitzt, für jede Frage sofort Zeit hast,etc. All das sind Sachen, die es so in der Schule nicht geben kann bei 20-30 Schülern.

    2. Ich wüsste nicht, wieso man da „durch muss“. Diese verquere Einstellung stammt noch aus der Zeit der schwarzen Pädagogik. Was uns nicht umbringt macht uns stärker… Inzwischen weiß man doch, dass das Unsinn ist und destruktiv. Diese Kindheitserfahrungen führen noch heute dazu, dass viele Erwachsene sich nicht aus toxischen Beziehungen lösen können und darüber oft psychisch leiden und tlw schwer erkranken. Sei es am Arbeitsplatz oder privat. Natürlich sucht man zuerst das Gespräch, aber wenn dies keine Besserung bringt kann man doch nicht einfach mit dem Zustand leben, der das Kind belastet. Lösungen sollten konstruktiv und sein und eine unangenehme Situation verbessern. Was sollte ein Kind also dabei lernen? Es „auszuhalten“ ist nicht konstruktiv und löst auch das Problem nicht. Es ist eine Erfahrung von Ohnmacht und Fremdbestimmung. Nichts, was wir unseren Kindern beibringen wollen. Das Leben ist ein Kampf und nur die „Harten“ kommen weiter? Ich habe mit meinen Kindern 2mal einen Wechsel vollzogen. Mit einem Kind bereits im Kindergarten, weil es dort massiv unglücklich war. Von Überbehütung bis zu psychischen Problemen sowohl bei mir als auch beim Kind wurde uns alles angedichtet. Interessant war aber, dass ein halbes Jahr später in einer neuen Einrichtung keinerlei Probleme aufgetreten sind und seitdem (inzwischen 14 Jahre) auch nie wieder in irgendeiner anderen Bildungseinrichtung. Mein zweites Kind habe ich in der 5. Klasse wechseln lassen. Da habe ich auch nicht mehr so lange gezögert. Es geht ja nicht darum, den Schulbesuch komplett einzustellen. Das Kind wird immer mit verschiedenen Personen konfrontiert, auch in der neuen Schule. Aber nur extrem selten passt es so gar nicht zwischen Kind und Bezugsperson. Ich finde auch nicht, dass es mit der Arbeitswelt vergleichbar ist. Bin ich wirklich unglücklich in einem Job, dann Wechsel ich den als Erwachsene ja auch. Kinder haben oft wenig Mitspracherecht bei der Wahl ihrer Betreuungs- und Bildungseinrichtung. Eigentlich schade, denn sie müssen schließlich die meiste Zeit dort verbringen. Es lag übrigens nie daran, dass die Erzieher/Lehrer meine Kinder auf dem Kueker hatten oder bewußt schlecht behandelt hätten. Aber auch sie sind nur Menschen und manchmal passt es zwischen 2 Menschen eben einfach nicht. Und der Einfluß durch eine solche negative Beziehung ist für ein Kind/Schüler erheblich schwerwiegender als für einen Erwachsenen/Lehrkraft. Ein Erwachsener kann das „aushalten“ oder die Konsequenzen für sich ziehen. Kinder können das nicht ohne Hilfe.

  17. Meine Neffe ging es ähnlich. Er wurde sogar zu Psychologen – nix gegen Psychologen – geschleppt, weil angeblich etwas mit ihm nicht stimmte. Er wurde immer frustrierte und letzten Ende auch aggressiv gegenüber der Lehrerin, weil er such nicht angenommen fühlte. Meine Schwester hat dann nach 1 1/2 Jahren und alle möglichen Versuchen mit Schulpsychologen – wo immer raus kam, ganz normales Kind – die Reisleine gezogen und die Schule gewechselt. Parallelklasse gab es im dem Fall nicht, aber zweite Grundschule im Ort. Seitdem geht er wieder richtig aufgeklebt und sogar einer der Besten in der Klasse. Ihm hat es super gut getan. Die müssen noch so lange in ihrem Leben lernen, wichtig das sie nicht direkt am Anfang die Freude daran verlieren. Ja, im Job später geht das nicht immer. Aber der Weg bis dahin ist noch lang. Aber sie sind ja noch ganz kleine Persönlichkeiten, die erst noch Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl entwickeln. Daher würde ich nen Klassenwechsel vor nehmen.

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