Corona-Tagebuch Teil 4: Nach 8 Wochen ist die Luft raus

19114 066 Fotor

Vorgestern hat es mich wieder mal erwischt. Eine Welle der Verzweiflung. Weil es auf der großen Pressekonferenz keine Infos zu Kita-und Schulöffnungen gab. Plötzlich fühlte ich mich so verdammt hilflos. Und wütend zugleich.

Wochenlang sprachen alle von Solidarität. Die Jungen bleiben für die Alten drin, die Gesunden schränken sich für die Vorerkrankten ein. Der Schutz von Menschenleben steht vor wirtschaftlichen Interessen. Fand ich richtig, einleuchtend, diese Beschlüsse konnte und wollte ich mittragen.

Nun heißt es seit gestern, dass die Bundesliga wieder aufmacht. Neben elf Feldspielern, Ersatzspielern, dem Betreuerstab, Trainern, Masseuren und PR-Managern reisen da also nun wieder 50 Mann durchs Land – mal 18, so viele Bundesliga-Vereine gibt es nämlich.

Aber die Schulklasse meiner Tochter darf noch nicht aufgeteilt werden, bei zwei Lehrern auf 27 Kinder. Und die Tagesmutter darf weiterhin keine Kinder von Eltern betreuen, die nicht systemrelevant sind. Das verstehe ich nicht. Oder doch – ich verstehe es. Hinter dem Start der Bundesliga stehen eben wirtschaftliche Interessen, hinter Familien scheinbar nicht. Wie war das nochmal mit der Solidarität? Das habe ich mich übrigens auch gefragt, als ich eine Gruppe rüstiger Rentner im Tennisclub zusammen sitzen sah….

Nun gut. Wie geht es uns heute? Schon seit einer Woche bemerke ich, dass uns nun auch zunehmend die Luft ausgeht. Ich glaube, es geht vielen Eltern so. Anfangs machten alle noch begeistert Online-Sport, es gab viele Angebote im Netz, die Kinder zu beschäftigen. Es wurde gemalt, gebastelt, es gab Challenges und gesunde Rezepte überall.

Meine Kinder haben keine Lust mehr, vor dem Bildschirm Sport zu machen. Sie wollen ihre Freunde sehen, sie wollen in die Schule, im Kitagarten toben, zum Leichtathletik geben. Sie haben keinen Bock auf Facetime oder Zoom-Konferenzen mit ihren Klassenkameraden. Sie wollen mit ihnen spielen. So ganz ohne Abstand.

So geht es mir auch. Am Anfang war es ja ganz amüsant, sich mit seinen Freunden auf ein virtuelles Glas Wein zu treffen. Mehr und mehr wird es aber nun still, es ist nicht mehr amüsant, sondern nur noch nervig. Ich wüsste auch gar nicht, was ich erzählen soll. Mein Leben ist stinklangweilig. Nach dem Kochen ist vor dem Kochen. Kinderlärm, Wäscheberge und immer wieder die Sätze: „Pssssst. Der Papa/ich hat jetzt ein wichtiges Telefonat“ oder „Kannst du die nächste Stunde mal übernehmen? Ich hab jetzt echt ein wichtiges Gespräch.“

Ich bekomme viele Whatsapps von Freunden, die schreiben, dass sie nicht mehr können. Die meisten sind nicht systemrelevant und arbeiten nun seit 8 Wochen im Home-Office, während sie mehrere Kinder beschulen und betreuen. Sie sind müde. Einfach nur müde. Manche stehen um 4 Uhr morgens auf, um schon mal das Wichtigste weg zuarbeiten, bevor die Kinder aufstehen.

Uns allen fehlt eine Pause. Von der Familie. Von dem Dauer-Funktionieren müssen. Wir brauchen einen Lichtblick. Dringend.

Ich bemerke, dass die Wochen in Wellen verlaufen. Es gibt Tage, an denen es gut läuft und ich merke, dass wir ein gutes Team sind. Und dann gibt es Tage, an denen ich an unserer Erziehung zweifle, weil die Kinder einfach nur anstrengend sind. Es gibt Tage, da kracht es, da denke ich, es wird einfach zu viel. Und es gibt Tage, die richtig schön sind.

Meine Kinder stecken das alles ganz gut weg. Aber Freundinnen von mir berichten, dass ihre Kinder zunehmend lethargisch werden und sich nur noch in ihren Zimmer verkriechen. Oder dass sie aggressiv werden, Schimpfworte fallen, die Auseinandersetzungen heftiger werden. Dass sie nachts schlecht träumen, Ängste entwickeln, viel weinen. Da komme ich schon sehr ins Grübeln, welche Spuren diese Zeit hinterlassen wird.

Wir geben hier weiterhin unser Bestes. Betreuen, kuscheln, beschulen, kochen, putzen, arbeiten. Und die meiste Zeit bin ich auch nervlich recht stabil. Aber manchmal erwischt es ich eben dann doch und dann bin ich erstmal ganz schön down.

Es fühlt sich so an, als sei man schon einen Marathon gelaufen, aber die Ziellinie ist einfach nicht in Sicht. Und keiner kann einem sagen, wieviele Kilometer noch vor einem liegen. Denn wie sich diese Pandemie weiter entwickelt, kann heute noch keiner sagen. Ich bin froh, dass wir hier leben und dass die Zahlen weiter rückläufig sind. Beim Blick in andere Länder sehe ich: Viele viele Menschen haben sehr viel verloren, mussten sich über Monate viel mehr einschränken, haben viel mehr Tote zu betrauern.

Ich hoffe, dass wir an Pfingsten nach Bayern reisen können, um meine Mutter zu besuchen. Ich hoffe, dass wir Mitte Juli nach Italien fliegen können. Ich hoffe, dass mein Sohn im August eine halbwegs normale Einschulung erleben darf. Ich hoffe, dass es bald wieder Tage gibt, an denen ich konzentriert arbeiten kann. Ich hoffe, dass ich bald in großer Runde bei Pasta und Rotwein mit meinen Freunden zusammen sitze. Ich hoffe, dass mein Yogastudio bald wieder öffnet. Ich hoffe, dass meine Kleinste bald ihre Kita-Freunde wiedersehen darf. Ich hoffe, dass ein für mich wichtiges Event im Oktober stattfindet. Ich hoffe, dass wir alle gesund bleiben.

Auf was hoffst Du?

Foto: Cindy und Kay Fotografie

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23 comments

  1. Ihr Lieben,

    vielen Dank für eure so verständnisvollen Blogbeiträge.
    Ich selbst erlebe diesen Lockdown von Beginn an sehr dramatisch.
    Mein Vater hatte genau zu Beginn des Lockdowns eine schwere Operation.
    Wir leben in einem Haus, er ist Witwer und ein wunderbarer Mensch.
    Ich durfte ihn damals noch jeden Tag besuchen, mein schwerbehinderter Sohn musste in dieser Zeit allerdings im Auto bleiben, weil zeitgleich auch die Schulen schlossen. Das war für meinen Sohn alles zusammen sehr belastend.
    Mein Sohn wird inklusiv beschult, bzw. wurde es.
    Außer, dass ich als Selbständige, Alleinerziehende jetzt auch den Unterricht übernehmen soll (wofür normalerweise zwei Lehrer und eine Schulbegleitung da sind) fällt der Schule nichts ein. Ich stehe unter finanziellem Druck und bekomme den Job der 3 (Lehrer und SB) natürlich auch nicht bezahlt. Abgesehen davon: ich kann das gar nicht! Weder fachlich noch zeitlich.
    Selbst die Lehrer hätten einzeln mit dieser Aufgabe keine Chance.

    Ich mache also nichts Schulisches hier aber meinem Sohn geht es gut und das ist mir das Wichtigste, grade in dieser Zeit.
    Es nagt aber trotzdem an mir, wie so langsam der Druck erhöht wird.
    Ich habe der Schule jetzt noch einen, wie ich finde, ganz guten Vorschlag gemacht aber da kam bisher keine Antwort.

    Ich finde mich grade damit ab, dass man als Alleinerziehende und Behinderter keine aktiven Hilfen erhält, wenn es am nötigsten wäre.

    Da ich immer für Rücklagen gesorgt habe, habe ich jetzt das Geld, um die nächste Zeit noch zu überstehen. Aber ich muss auch investieren. Ich habe feste Lebenshaltungskosten und zahle immer noch meine Steuern wie gehabt.
    Ich habe Kunden und Lieferanten in Ländern, die extrem von dem Virus betroffen sind. Erstere zahlen ihre Rechnungen nicht, letztere können nicht liefern.
    Noch mehr Sorgen.

    Aufgrund meiner Vorsorge habe ich auch kein Recht gehabt, die Nothilfen in Anspruch zu nehmen.
    Sollte ich jetzt aber selbst krank werden, ist hier Schicht.

    Und bevor das passiert, muss ich leider umsetzen, was auch die Bundesregierung deutlich macht: Gesundheit steht über Bildung.
    Auch und grade für Eltern, liebe Regierung, die obendrein dafür sorgen, dass ihr überhaupt noch Geld in die Kassen bekommt.

    Ich verstehe das alles aber ich bitte eben auch selbst um Verständnis.
    Ein Signal, dass die Kultusministerien gern mal wieder wiederholen dürften nach all den Wochen: Kein Kind darf Nachteile erleben durch diese Maßnahmen.

    Bitte liebe Politiker, gebt uns Eltern wenigstens ein Signal für eines: Nachhaltiges Verständnis.

    Ich bin sehr froh, dass jetzt immer mehr Eltern aufschreien, dass sie sich das trauen!
    Wer es schafft, das alles unter einen Hut zu kriegen: Chapeau!
    An al die, bei denen das anders ist: Bitte leidet nicht still, bitte sagt was los ist, sagt auch mal „Nein!“.

    Die Schulen machen da schon, wir können das auch.

    1. Hallo Lisa, hallo Katharina,
      hier mal ein Kommentar von der „ganz anderen Seite“. Ich bin eine Oma, eine Oma von 2 entzückenden, normalerweise mein Leben bereichernden Enkelmädchen. Leider aber auch eine Oma mit Herzschrittmacher, also eine Risiko-Oma. Mein Leben vor Corona war reich an Abwechslung, Kuschel Times, Kindergelächter und Bastelorgien, denn ich hatte regelmäßige Enkelchen-Tage. Mein Leben mit Corona änderte sich rabiat. Ich lernte skypen. Aber das hielt ich nicht durch weil mich diese visuellen Treffen so schmerzten, weil ich es so abartig fand, daß ich meine Lieben nicht umarmen durfte. Diese Pseudo-Nähe ertrug ich kaum ohne zu weinen. Also haben wir angefangen uns supervorsichtig 2 mal im Monat im Garten zu treffen. Mit Mundschutz und allem was so geht. Meine Töchter sind mit den Nerven am Ende weil sie neben ihrem Job nun auch noch die Lehrkraft abgeben und den Alleinunterhalter übernehmen müssen. Kinder brauchen natürlich ihre Eltern aber vor allem auch andere Kinder ! Nicht jede Bezehung ist so belastbar, daß diese Isolation spurlos an ihr vorübergeht. Ich persönlich möchte nicht, daß sich eine ganze Generation aufreibt für uns Risiko-Gruppe. Ich möchte nicht, daß ihr Angst um den Job, um die Zukunft haben müßt. Ich wünsche mir, daß alle, für die diese elende Krankheit vielleicht einfach so vorübergeht, möglichst schnell wieder ein besseres Leben führen können. Ein Leben mit Schule, Kita, Alltag und bewusster Zeit für sich selbst.
      Dafür bleibe ich mit meinem Risiko gerne zu Hause und übe mich in Geduld !
      Bleibt gesund und sucht Euch jeden Tag einen Grund zum gemeinsamen Lachen.
      Ich wünsche allen Mamas, Papas und Kindern alles Gute
      Oma Guddi

  2. Vielen Dank für diesen Text, der mir (wie so viele eurer Texte) aus der Seele spricht. Mir geht es 100%-ig genauso. Nach 8 Wochen bin ich am Ende meiner Kräfte und das hat übrigens nichts damit zu tun, dass ich es nicht aushalten kann, meine Kinder – die ich absolut freiwillig in diese Welt gesetzt habe und die ich sehr liebe – permanent um mich zu haben. Aber es bricht mir einfach das Herz zu sehen, was sie alles verpassen in diesem für sie so wichtigen Jahr (Abschied Kindergarten, Abschied Grundschule). Und die Doppel- und Dreifachbelastung auf beengtem Wohnraum ohne Garten trägt nicht gerade zu einer Verbesserung des Gemütszustandes bei. Wir werden noch jahrelang mit diesem Virus leben müssen, also kann das doch nicht der Dauerzustand sein! Wir Eltern und unsere Kinder brauchen eine Perspektive! Und die sehe ich momentan leider nicht…

  3. Liebe Katharina,
    genauso ist es! Ich bin wütend auf die Politiker, anscheinend alles alte Männer ohne Kinder (oder mit Hausfrau zu Hause). Sorry, aber Fußball ist ein Thema, Restaurants öffnen, aber Tagesmütter mit nur 4-5 Kindern dürfen nicht betreuen? Kitas sind noch bis 5.6. gesperrt, wie und ob es danach weitergeht, wissen wir nicht. Wir sind auch durch, arbeiten von 6-23 Uhr in schichtbetrieb zwischen telkos, Videokonferenzen und Kinderbetreuung. Klar gibt es schöne Zeiten, die Kids machen auch bei uns gut mit. Aber es schlaucht. Wir sind müde und sehnen uns nach Familienzeit neben den 30 Minuten gemeinsamen Abendessen-denn mehr geht im Moment nicht, obwohl alle daheim sind 🙁
    Ich finde, die Politik lässt Familien im Regen stehen. Das wird Deutschland irgendwann bitter bezahlen müssen.

  4. Ich hoffe, dass jeder von den Menschen, die gerade von der Situation genervt sind, ihr inneres Ich finden und ihr äußeres endlich loslassen.
    Das ist einfach gesagt, aber in vielen Fällen wird heute die Frage gestellt „Und ich?“ – Warum du?
    Ich muss weiterhin alleine auf Arbeit gehen, und ich hoffe, dass es auch so bleibt. Und ich hoffe zugunsten meiner Leute, dass sie weiterhin zuhause bleiben dürfen und so ihr Risiko kleinhalten. Ich hoffe darauf, dass jeder, der gerade ungeduldig ist, seine Geduld und seine Kreativität findet, und sich selbst genug werden kann.
    Und ich hoffe, dass vieles von dem, was gerade entwickelt wurde, bestehen bleibt. Homeoffice, Teilzeitstellen/“Schulschichtbetrieb“, und dass es Wert erhält, der die dafür zuständigen Leute ernähren kann.

    1. Das hast du schön beschrieben. Das Alte wird es so nicht mehr geben, bzw. vieles zumindest für längere Zeit nicht. Wer das nicht begreift, sondern nur in die Vergangenheit schaut, wird sich schwertun in der neuen Normalität. Das „Verhaftetsein“ ist das größte Hindernis.

  5. genau so ist es! Nur eines stört an der Debatte: Warum meinen wir, dass „die Politik“ den Eltern einen Gefallen täte wenn Kinder wieder betreut werden dürften? Viele haben sich für Kinder entschieden unter der Voraussetzung, dass professionelle Kinderbetreuung eine strukturell verankerte und durch die Gesellschaft abgestützte Aufgabe ist. Nur so lässt sich Arbeit und Familie unter Bedingungen der Geschlechtergleichheit, welche seit vielen Jahren als ein zu erreichendes Ideal gilt, vereinbaren. Hier geht es also ganz grundsätzlich um gesellschaftlichen Zusammenhalt, Solidarität und gemeinschaftliche Verantwortung.

  6. Wir hoffen ehrlich gesagt, dass diese Situation noch etwas anhält und ja wir sind uns bewusst, dass wir mit Garten, dem guten Wetter und Home Office privilegiert sind…
    Die Kinder genießen das stressfreie Leben und wir die ausgeglichenen Kinder. Natürlich ist auch bei uns nicht jeder Tag rosarot: ständig hat jemand Hunger, im Haushalt bleibt mehr liegen, alle Zoom Termine müssen gut angesprochen werden usw… Trotzdem reichen wir uns als Kernfamilie, das war schon vor Corona so. Und Familienzeit war uns von jeher sehr kostbar. Dafür haben wir auch beide lange Elternzeiten genommen. Das ist einfach eine Priorität in unserem Leben.
    Wir sind im Moment dankbar für die kleinen Momente: ein gemeinsames Mittagessen in der Sonne, mehr Papazeit für die Kinder, kleine Projekte, die endlich abgeschlossen werden können.
    Die negativen Dinge versuchen wir positiv zu sehen: der Sommerurlaub wurde abgesagt (->dann gehen wir vielleicht einfach zelten in der Nähe) es gibt Kontaktsperren (->dafür sind unsere Großmütter gesund)
    Die eigentliche Gesinnung zeigt sich oft in Krisen…

  7. Man wird mich hassen, aber ich hoffe auf einen Impfstoff, damit meine Kids ihre Großeltern wieder ganz hart umarmen können und ohne Sorge mit ihnen kuscheln, basteln und spielen können. Das hoffe ich ganz inständig und das geht bei uns nur, wenn sie weiterhin keine Freunde treffen oder eben auf geimpft sind.

  8. Wir sind hin- und hergerissen. Wir hoffen darauf endlich wieder unsere Freunde treffen und umarmen zu dürfen und wünschen uns sehr wieder Schwimmen zu gehen. Aber meine Kinder hoffe nicht auf eine baldige Schulöffnung, weil sie zuhause viel glücklicher sind und besser lernen. Und so hoffen sie neben einer Öffnung der Kontaktbeschränkungen darauf, dass zuhause lernen weiterhin eine Wahlmöglichkeit bleibt. Ich sehe, wie der ganze wegfallende Schulstress sie entspannt und in ihre Mitte hat kommen lassen und habe eine ähnliche Hoffnung.

  9. Bei uns ist auch mal wieder die Luft raus. Wie du geschrieben hast, es kommt in Wellen. Gestern bin ich seit langer Zeit meiner kleinen Tochter gegenüber laut geworden, weil meine Nerven am Ende sind. Ich mach mir auch Gedanken welche Spuren diese Zeit bei unseren Kindern hinterlässt. Ich muss meine Tochter von Leuten und Kindern fernhalten, “Komm mal auf die Seite“, “Da sind gerade andere Kinder, da können wir jetzt nicht hin“….ich habe Sorge dass sie nun misstrauisch wird und nicht mehr auf andere zugehen möchte. Sie ist sowieso zurückhaltend, und grade wenn sie dann mal Kontakt aufnehmen will, geht es nicht.

  10. Genau so ist es !!
    Ich bin teilweise in Kurzarbeit und bin für diese Tage dann echt dankbar, denn Homeoffice und kleine Kinder funktioniert nicht!
    Meine Tochter (5) fragte neulich weinend, warum sie nicht in den Kindergarten darf, wenn Corona doch nur für Ältere gefährlich sei. Nach 8 Wochen und inzwischen undiszipliniertem Verhalten vieler Mitmenschen, kann ich ihr das auch nicht erklären…
    Kinder bzw. Familien mit Kindern haben einfach zu wenig Lobby!!
    Das ist wirklich ärgerlich !!
    Kennt Jamand eine Petition, die wir zumindest online unterstützen könnten?

  11. Was für ein guter und wahrer Text. Ich fühle mit. Ich lebe in der Schweiz und hier gehen die Schulen wieder auf nächste Woche. Aber ich kann dir sagen, auch hier ist die Luft raus, wir alle sind unruhig – Kinder und Erwachsene. Die Schulöffnung ist nah, mehr Zeit für uns, für unsere Arbeit, die Kinder sehen endlich wieder andere Kinder und können endlich wieder in echt spielen – das alles ist super. Doch auch das Gefühl, loslassen zu müssen, die Kinder nicht mehr im beschützten Rahmen zu behalten. Nicht zu wissen, ob genau das jetzt eine zweite Welle auslösen wird. Nicht zu wissen, ob die Kinder sich nun anstecken – oder eben nicht. Diese Unsicherheiten sind auch sehr belastend.

  12. Ich war auch so verzweifelt und wütend am Mittwoch. Ich wusste gar nicht wohin damit. Kinder und Familien wurden fast gar nicht erwähnt. Heute gibt es wohl Infos in NRW. Ich bin entspannt. Wir können auch nicht mehr mit zwei Kindern im Home Office..

    1. Hallo, ja ich als Mitarbeiterin in einem Systemrelevanten Beruf (mein Mann ebenfalls) komme zwar raus aber andererseits muss ich auch raus. Ich reiße mir arme und Beine aus um die Betreuung meiner Kinder irgendwie sicherzustellen mit Mama und Papa, denn anders geht es leider nicht. Mein Sohn hat ein Herzfehler und ich möchte ihn nicht in einer Notbetreuung unterbringen.
      Ja, auch bei uns ist die Luft raus, wir können nicht mehr.
      Die Kinder werden immer unruhiger und lassen sich nur noch wenig dazu bringen Schulaufgaben zu erledigen.
      Meine kleine 4. Klasse ist mega traurig, dass sie nicht mehr ihre gesamte Klasse sehen wird und hat Angst vor der 5. Klasse, da sie nicht weiß ob sie genug gelernt hat.
      Alles eine Berg- und Talfahrt der Gefühle und nichts für kinder.
      Finde den Blog übrigens super 🤩

  13. Ich hoffe, dass alle, die jetzt an ihrem Limit angekommen sind, bei den gewünschten Lockerungen und deren Durchführung gesund bleiben und nicht einen herben Rückschlag erleiden, weil sich bei vielleicht vielen Menschen das Verhalten evtl. zu aller Nachteil verändern kann!

  14. Das mit dem Hoffen ist schön! Und die Luft ist echt raus!!! Niemand findet Online-Sport mehr interessant!
    Ich hoffe, auf eine Grillparty in unserem Garten, bei der endlich der große Tisch zum Einsatz kommen darf, den wir für diesen Sommer gekauft haben!
    Und ich hoffe, dass ich bald wieder ein fremdes kleines Kind, das vor mir auf dem Radweg vom Rad fällt und sich ordentlich wehtut, einfach so ohne Nachdenken trösten kann und es auch in meine Gummibärchentüte greifen darf, die ich -bereits geöffnet -dabei habe

    1. Wir freuen uns, dass Tierparks, Spielplätze und Co. wieder geöffnet haben und Kinderkontake möglich werden – aber ohne den Kindergarten kommen wir bis jetzt gut zurecht. Die Situation ist hier vergleichsweise entspannt (Garten, Home Office,…), zur Bewegung in der Natur mit spazieren und klettern usw. gibt es in der Umgebung viele mäßig besuchte Orte, so dass wir Online Sportangebote nie frequentiert haben. Wenn das Wetter weiterhin in etwa so bleibt wie in den vergangenen Wochen, sehe ich der näheren Zukunft eher positiv gestimmt entgegen – obwohl hier natürlich auch nicht jeder Tag von übersprudelnd guter Laune geprägt ist. Was den Bundesligastart angeht, bin ich allerdings ebenfalls nicht begeistert – obwohl ich Fußballfan bin, finde ich alles andere als einen Abbruch der Saison unpassend und völlig überflüssig!

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