Und dann steht kurz die Welt still und alle Kinder sitzen ruhig beim Frühstück und keiner sagt was und diese Stille ist trotzdem so verbindend, wir halten zusammen, jeder für sich, aber gemeinsam in einem Raum. Unser Hund ist gestorben. Über Nacht friedlich eingeschlafen. Viel zu früh.
Gestern noch hatte sie mit dem Schwanz gewedelt, da war sie schon schwach gewesen, ein Infekt vielleicht. Aber nein. Es war mehr.
Gut, dass wir gestern nochmal alle zusammen waren. Wir haben einen Geburtstag gefeiert in der Großfamilie. Schwach hatte sie an unseren Füßen gelegen, wie immer mittendrin statt nur dabei. Ein Energiebündel sonst, ein Familienhund.
Ein Abschied.
Der Tod gehört zum Leben dazu, das wissen unsere Kinder. Wir haben ihnen da nie etwas verschwiegen und auch sie haben schon jemanden verloren. Da waren sie noch klein. Das ist hier nun anders. Sie kennen unseren Hof, unsere Großfamilie nicht ohne unsere süße schwarze Schwanzwedlerin.
Die, die anders als die anderen, nach jedem Bällchen jagte, die dauernd Liebe wollte, streichel mich! Streichel mich! Ein dunkler treuer Labrador.
Die, die morgens vor unserer Tür stand und bellte, damit sie die Frühstückskrümel unter unserem Tisch aufsaugen konnte. Die Stimmungen bemerkte und tröstete.
Sie war ein gemeinsamer Nenner, auf sie konnten wir uns alle einigen, auf sie ließ keiner was kommen. Sie war die Rudelführerin unter unseren drei Vierbeinern. Wer das Haus betrat, liebte sie gleich. Eine Schönheit. So anhänglich, so schön. Ein Hund wie aus dem Bilderbuch.
Wir haben sie alle nochmal gekrault am Abend ihres Todes. Und am nächsten Tag Abschied genommen. Ihr Danke gesagt. Für ihre Art. Für ihr Sein. Für ihre andauernde Liebe und Freude. Sie nochmal gestreichelt, über den Rücken und die Ohren. Ihr Fell, genauso weich wie vorher. Kein Atemzug.
Der Hund ihrer frühen Kindheit für unsere Kids. Verewigt auf etlichen Fotos in den Kinder-Fotoalben. Wie gut, dass wir sie alle nochmal gesehen haben. Wie gut, dass sie bei uns war, als sie gegangen ist. Zu Hause.
Wie gut, dass die Kinder hier miterleben können, wie wir damit umgehen. Traurig, aber voller Würde. Dankbar und doch wissend, dass das der Lauf der Dinge ist. Tröstend.
Ach, Hundi, wir erinnern dich voller Leben, voller Freude, voller Liebe. Und werden dir ein ehrendes Plätzchen in unseren Herzen bewahren.
Mach´s gut, geliebte Sally.
3 comments
Hund
Das kann ich, können meine Familie und ich, so gut verstehen. Vor einem Jahr haben wir unseren Benny verloren, mit fast 15 Jahren. Wir haben tagelang geweint, trauern noch immer ein bisschen, obwohl nun schon Anton seit Monaten bei uns ist und sehr fordert. Aber Benny, unser treuer Hund, bleibt immer in unseren Herzen
Herzliches Beileid
Oh nein!! Das tut mir sehr leid. Ich kann das so gut nachfühlen. Vor einigen Jahren ist der Hund gestorben, der mich durch meine Kindheit begleitet hat. Behütet zuhause, im Beisein meiner Mama. Dafür sind wir so dankbar – dass wir nicht über ihr Lebensende entscheiden mussten. Das könnt ihr auch sein!
So, und jetzt gehe ich mal und kraule unseren Hund jetzt. Zu dem ich viel zu oft unfair bin, weil sie so liebesbedürftig ist.
Mein herzliches Beileid
So schön geschrieben! Euch allen viel Kraft und lange tolle Erinnerungen an Eure treue Freundin. Wenn ein Hund stirbt, dann stirbt ein Familienmitglied. Alles Gute für Euch!