Ihr braucht ganz spontan und kurzfristig eine Betreuung für die Kinder? Fragt Lollo!

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Ihr Lieben, ein guter Babysitter ist der heilige Gral von Eltern. Denn ein Babysitter ermöglicht endlich mal wieder einen Pärchenabend oder ein gemeinsames Kochen bei Freunden oder einen Kinobesuch.

Wir alle wissen, wie gut uns diese kleinen Auszeiten tun – und wir alle wissen auch, wie schwer es ist, diese zu ermöglichen. Denn es braucht Vertrauen zu einer dritten Person, der man seine Kinder guten Gewissens überlassen kann. 

Und da wir wissen, dass es vielen Leserinnen genauso geht, dass ein guter Babysitter immer gesucht wird, stellen wir Euch heute Tanja vor. Sie will uns Eltern entlasten und hatte eine ziemlich gute Geschäftsidee: 

Liebe Tanja, Du hast dich gerade mit einer Idee selbstständig gemacht, die für viele Berliner Eltern interessant sein könnte. Erklär mal kurz das Konzept von Lollo Berlin.

Kurz gesagt: Lollo ist die schneller verfügbare Oma und der spontanere Babysitter. Ich möchte jenen Eltern eine Betreuungsmöglichkeit bieten, deren Babysitter zur Uni oder in die Schule müssen und deren Großeltern noch arbeiten oder gar nicht in der Stadt leben.

Jeder kennt und nutzt es beim Möbel-Schweden. Dort ist es augenscheinlich kostenlos… Aber wer mehr Zeit hat und kein gestresstes Kind an seiner Seite, der gibt logischerweise auch mehr aus. Immer wieder bin ich erstaunt, mit wie viel Leichtigkeit Eltern ihre Kinder dort lassen, obwohl es dort keine Pädagogen gibt und nicht mal eine besonders große Aufmerksamkeit den Kindern geschenkt wird.

Wie genau läuft das Babysitting ab?

Kinder von 0 bis 10 Jahren können zu mir kommen. Die Stunden sind unbegrenzt. Voraussetzung sind – neben der Kenntnis der AGBs und der Datenschutzerklärung – die üblichen Angaben zu Eltern und Kind (z.B. Wer ist berechtigt das Kind abzuholen? Gibt es Allergien beim Kind?).

Gebucht und bezahlt werden kann bequem online bis 24 Stunden vorher. Bis zu einer Stunde vorher muss man mich am besten anrufen. Eltern können aber auch einfach im Laden vorbeischauen und klingeln.

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Welchen beruflichen Hintergrund hast Du?

Lange Geschichte … In der 9. Klasse, wo man ein berufsbezogenes Praktikum machen kann, gab es für mich keine Frage – ich wollte in den Kindergarten. Ich habe es geliebt; jeder Tag war bereichernd, spannend und voller Freude. Irgendwann ging es dann ins BIZ (Berufsinformationszentrum). Kennt ihr das noch?

Dort konnte man sich mit Karteikarten über die Ausbildung, die Aufgaben und vor allem das Gehalt informieren. Für mich war tatsächlich nur diese eine Karteikarte von Interesse. Dann sah ich die Zahlen; sowohl das Gehalt während der Ausbildung als auch danach. Damit war dieser Traum gestorben. Dann prägte eine kaufmännische und betriebswirtschaftliche Ausrichtung meine Zukunft.

Schon während meiner Schulzeit und der Ausbildung hatte ich einen sehr beständigen Babysitterjob mit drei kleinen Kindern (und deren Freunden). Bei meinem ersten Job im Berufsleben wurde mein damaliger Chef Vater, und nach meiner Arbeit betreute ich dann häufig das Baby. Die Kleine habe ich vier Jahre lang begleiten dürfen, bis die Eltern leider nach Frankfurt zogen.

Später wurde eine Geschäftspartnerin schwanger, und ich durfte von Anfang an ihrer Seite sein. Der Vater des Kindes studierte nicht in Berlin, beide Großeltern waren ebenfalls nicht in der Stadt, und so war meine Hilfe gefragt. Mit dem kleinen Kerl habe ich die ersten Schritte erlebt, habe sein Köpfchen gehalten, wenn er gebrochen hat. Seine Mutter hat in den ersten Jahren Karriere gemacht und wurde in dieser Zeit sogar zur Prokuristin befördert.

Kinder haben mich somit immer begleitet und ich wusste: Irgendwann werde ich meine Berufung zum Beruf machen. In meiner beruflichen Laufbahn habe ich dann unter anderem Verhandlungen mit zwei Müttern für die Gründung eines Kindergartens geführt. Sie hatten bereits einen Kindergarten und wollten einen weiteren eröffnen.

Beiden habe ich von meiner Idee erzählt und sie haben mir zugesprochen. Sie haben mir auch gesagt, dass sie erlebt haben, dass die liebevolleren Erzieher*innen nicht unbedingt Pädagogen sein müssen … Dank meines kaufmännischen Jobs konnte ich sparen und somit ohne Subventionen, Bedingungen, Anträge oder Spenden endlich meinen Traum umsetzen – alles nach meinen Wünschen und Vorstellungen.

Wirst Du bald ein Team aus Betreuern aufbauen?

Im Moment bin ich noch alleine, aber ich hoffe natürlich sehr, dass sich das kurz- bis mittelfristig ändert – dann nämlich, wenn Lollo mehr Anfragen und Kinder bekommt. Zu meiner persönlichen Ergänzung möchte ich unbedingt mit einer ausgebildeten Erzieherin arbeiten.

Kai, ein sehr lieber Freund, im tiefsten ein Kind geblieben, kann mir bei größerer Anfrage kurzfristig aushelfen. Er ist Vater von 2 Söhnen und Berufsmusiker. Franzi, eine sehr lange und liebe Begleiterin hat mich mit Rat und Tat für die Räumlichkeiten und Spielsachen unterstützt. Sie hat auf dem zweiten Bildungsweg Erzieherin gelernt und hat auch ihre Berufung zum Beruf gemacht.

Du hast selbst keine Kinder – wie kam der Wunsch auf, mit Kindern zu arbeiten?

Ich habe nie einen eigenen Kinderwunsch verspürt; vielleicht kann ich gerade deshalb besonders entspannt, unverkrampft und intuitiv auf Bedürfnisse und Wünsche der Kinder eingehen.

Während ich nach einem aufregenden und anstrengenden Tag mit Kindern am Abend wieder durchatmen und auftanken kann, so können das berufstätige Eltern oder Erzieher mit Kindern oft nicht.

Und dann faszinieren mich Kinder. Mich begeistert ihre Neugier, ihre Lebensfreude, ihre Ruhe und manchmal auch Ungeduld, wir können so viel von ihnen lernen, wenn wir es zulassen und manchmal nur zuschauen.

Du hast viele Freunde mit Kindern – was meinst du ist deren größtes Problem im Alltag?

Der Alltag! Und ganz sicher ist es oft die fehlende Unterstützung, entweder von Großeltern, die nicht in der Stadt leben oder noch berufstätig sind oder mittlerweile ihr Leben anders mit zahlreichen Hobbys aufgestellt haben.

Gesellschaftlich muss heute alles immer schneller, besser und größer sein. Wir wachen mit dem Handy auf und gehen mit ihm schlafen. Zwischen Beruf und Karriere muss das Kind irgendwie passen – die eigenen Bedürfnisse kommen da ganz lange zu kurz.

Ein kleines Beispiel. Ich habe vor ein paar Wochen meine Nachbarin völlig gestresst im Treppenhaus getroffen. Der Kleine ist nur ein paar Monate alt. Sie hetzte los, war auf dem Weg zum Schwimmen, sie wollte endlich mal wieder was für sich tun. Aus Neugier habe ich dann gefragt, wie es mit dem Kleinen läuft, ob er unruhig ist. Sie verdrehte die Augen und meinte, es sei gerade etwas anstrengend …

Ich habe ihr dann nur gesagt, wenn sie ein wenig Zeit für sich hat, dann solle Sie diese doch mit ‚nichts tun‘ nutzen und sich nicht selber Stress machen. Einfach nur im Rasen liegen, Schäfchenwolken ansehen oder mit einem Kaffee die Füße auf den Tisch legen. Vor ein paar Tagen traf ich sie wieder, und alle sind entspannt.

Schwimmen ist erstmal gestrichen, sie hat sich den Druck genommen – und der Kleine ist völlig ruhig. Unsere Kinder sind unsere Spiegel. Jede Frequenz macht sich bemerkbar. Wollen wir ruhige Kinder, dann müssen wir es erstmal selber sein. Das ist heute verdammt schwer.

Meine Freundinnen haben schon Vorstellungen, was aus den Kindern mal werden soll: sie wollen selbständige Kinder, die gutes Geld verdienen. Da sitzt doch der Druck bei allen schon ganz früh im Nacken. Die ständigen politischen schulischen Veränderungen machen es auch nicht besser.

Gesellschaftlich müssen wir alle in Schubladen passen. Aber so sind wir nicht! Es gibt Kinder, die können mit 5 den Schulbeginn meistern, andere erst mit 7, aber darauf nimmt keiner Rücksicht, oft auch nicht die Eltern, weil sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.

Ein weiteres großes Problem, das mir auffällt, ist ein ständig schlechtes Gewissen. Gerade bei Trennungen ist das stark ausgeprägt. Kompensiert wird das dann häufig durch Konsum oder einfach von allem immer mehr, mehr, mehr. Das macht Druck und Stress und geht nicht spurlos an Eltern und Kindern vorbei.

Und was auch zu kurz kommt: die Zweisamkeit der Eltern. Wo bleiben die Gespräche über die eigenen Wünsche, Träume und Ängste? Wo bleibt der Sex? Oder einfach nur die Zeit für einen guten Film – ohne direkt einzuschlafen?

Auf meinem Flyer steht: Zeit für Dich. Das gilt für Eltern und für Kinder. Je entspannter die Eltern, desto entspannter die Kinder – und umgekehrt.

23 Euro pro Stunde ist schon eine Investition – wenn man das mit "normalen" Babysitter-Preisen vergleicht. Warum sagst du, lohnt sich diese Ausgabe aber allemal?

Wer sich schon einmal mit Kalkulationen auseinandersetzen musste, ahnt es: Von den 23 Euro bleiben nach Abzug von Steuern (MwSt, Einkommensteuer) und Sozialabgaben ca. 12 Euro übrig. Und da sind dann noch nicht die Kosten für die Miete, Spielzeug, Versicherung, Betriebskosten, Essen u.ä. enthalten.

Ich kenne keinen Babysitterjob, der angemeldet ist und wo diese Abgaben geleistet werden. Das kann ich mir aber so nicht erlauben. Eltern können die Kosten vom Lollo übrigens in der Steuererklärung geltend machen.

In der Vorbereitungsphase hatte ich vielfach die Gelegenheit, mich bei Eltern zu erkundigen, was sie bereit wären, für solch ein spontanes Betreuungsangebot zu zahlen. Die 23 Euro (mit Sammelkarten 21 Euro) sind der Durchschnitt der eingegangenen Meinungen. Ich habe öfter gehört: „Du darfst auf keinen Fall billiger als eine gute Putzfrau sein.“ „Hier wird Dir das höchste Gut anvertraut, und das muss einen Wert haben.“ „Die Hilfe vom Schlüsseldienst kostet wesentlich mehr.“

Mit den Ämtern habe ich eine große Tortour hinter mir. Nicht nur, dass sie mich ca. 1 Jahr Zeit gekostet haben, weil ich in keine Schublade gepasst habe, sondern es gab nicht einmal Optionen, um Eltern finanziell zu unterstützen. Gutscheine werden nicht anerkannt, auf Mehrwertsteuer bei den Rechnungen darf ich nicht verzichten,… Alles sehr undankbar, wenn es doch eigentlich in unserem Staat um Unterstützung der Eltern gehen soll.

Ich habe mich für eine Mischkalkulation entschieden, um es einfacher und transparenter zu handhaben. Es ist zum Beispiel so, dass das Essen nicht extra bezahlt wird. Kinder unter zwei Jahren nehmen bei der Buchung zwei Plätze ein, zahlen aber natürlich nur für einen. Und Geschwisterkinder kosten im Moment auch noch nichts.

Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was ihm Zeitgewinn in dem Wissen, dass seine Kinder gut aufgehoben und glücklich sind, wert ist.

Welche Extras bietest Du sonst noch an? 

Wochenenden, Übernachtung, Geburtstagspartys, Kochen für Eltern und/oder Großeltern –  alles auf Anfrage.

Neben dem sehr großen Spielzimmer biete ich einen extra Raum für Mittagsschlaf bzw. Rückzug an; einen weiteren Raum im Lollo habe ich für zusätzliche Angebote reserviert und ausgestattet. Hier wird es Yoga für Kinder geben sowie verschiedene Musik- und Sprachangebote – die Kontakte sind bereits hergestellt und jederzeit abrufbar. Des weiteren wird zusammen gefrühstückt und Mittag gegessen.

Beschreibe Lollo Berlin nochmal in drei Worten.

liebevoll • spontan • frei

—Hier findet Ihr alle Infos zu Tanjas Betreuungsangebot: https://lollo-berlin.com

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1 comment

  1. Ein ganz tolles Angebot!! Ich
    Ein ganz tolles Angebot!! Ich wünschte sowas gäbe es auch in Köln. Vielleicht kommt ja hier auch mal jemand auf diese geniale Idee 🙂

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