Ihr Lieben, manchmal gibt es ja so Tage, ne? Da passieren dann so viele Dinge, dass man am Ende denkt, die 24 Stunden hätten auch für ein ganzes Leben gereicht. Naja – oder zumindest für eine Woche.
Ich hatte es ja schon bei Instagram gezeigt: Unsere Zwillinge hatten, während ich kurz die große Schwester abholte, zusammen die Idee, einfach mal die ekligen Karnevals-Gummibärchen einzuschmelzen. In einem Topf. Ohne Wasser.
Nun wurden die Bärchen und Colafläschchen also auf dem Herd zu einer glibbrigen, blubbernden Klebemasse. Was sollten sie nun damit tun? Ha! Wie wärs, sie einfach in unsere einzige (!) Eiswürfelform zu gießen und einzufrieren? Genial.
Als ich nach Hause kam, fand ich nur noch die Reste. Glibbermasse an Türklingen und Kühlschranktüren, ein nicht wiederzuerkennender Topf und ein kleines Porzellanschälchen mit Klebe-Resten.
Ich liebe ihre Kreativität. Wirklich! Und an guten Tagen (wie diesem) lächle ich das Chaos dann einfach weg. Schließlich lernen sie solche Sachen in der Schule nicht. Oder wie meine Tochter neulich meinte: Wer hat sich eigentlich ausgedacht, dass wir 12 Jahre lang nur sitzen und zuhören sollen? Ein bisschen was Wahres ist ja dran. Das Leben sieht später anders aus, zumindest in den meisten Berufen weniger hierarchisch, aber vor allem: weniger passiv.
Unsere Kinder sind keine passiven Menschen. Deswegen freue ich mich, wenn sie Ideen haben – und sie umsetzen. Im späteren Leben kann ihnen das nur helfen. Sie sollen sich ausprobieren, Neues erfinden, machenmachenmachen. Und das mit dem Nachher-unaufgefordert-Aufräumen, das kriegen wir schon auch noch hin…
Hauptsache mal kein Tablet (ich freu mich tatsächlich über jede Stunde, in der sie mal nicht nach dem Ding fragen). Darauf haben sie nämlich neulich goldene Fußballschuhe entdeckt. GOLDENE. Für 120 Euro jeweils. Die MÜSSTEN sie haben, betonten sie. Da führe kein Weg dran vorbei. Argumente wie: Aber ihr habt doch noch Fußballschuhe, die passen, zählen da natürlich nicht. Kenn ich ja noch von mir selbst früher: ichwillwillwill aber…
Wenn ich zusammenzähle, wie viele zu klein gewordene Fußballschuhe bei uns im Keller stehen und mal ausrechnen würde, was die gekostet haben, dann kämen mir vermutlich die Tränen.
Bei Zwillingen ist das ja schließlich so ne Sache, da kann halt nicht der eine die Schuhe des anderen auftragen. Soll man bei Schuhen ja eh nicht, aber das gilt ja auch für Klamotten etc. Alles doppelt kaufen, – und dann doppelt aussortieren, wenn mal wieder ein Wachstumsschub da war.
Jedenfalls sehe ich nicht ein, zweimal 120 Euro auszugeben, obwohl noch passende Schuhe vorhanden sind (sonst sehe ich den Preis auch nicht ein, aber das muss ja hier nicht extra erwähnen ;-)). Also reichte ich ihnen das Goldspray aus dem Baumarkt, bat sie, damit vor die Tür zu gehen und sich etwas auszudenken. Tja. Ich finde: Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Die Kinder glücklich, die Mama wäscht die Jacke.. äh.. Die Mama glücklich. Und 240 Euro gespart! Do it yourself deluxe.
So, und was ich nu das Learning aus dieser Geschichte? Es ist toll, wenn die Kinder selbst mal Dinge in die Hand nehmen. Ja, mit dem Alter wird es anders mit Kindern, aber nicht weniger putz- und aufräumintensiv 😉 Und ja, hier kommt endlich der Frühling und WIR FREUEN UNS ALLE DARÜBER, was sich auch in der derzeitigen Laune widerspiegelt! Juhu!!!!
Ha, und wie das manchmal so ist: Man will einen Text darüber schreiben, wie man neulich die alte Festplatte mit Fotos von früher rausgekramt hat, weil man ein ganz bestimmtes Bild suchte. Und dann schreibt man aus Versehen über etwas anderes. Obwohl man erzähöen wollte, wie man an den Bildern hängen blieb. Am ersten Geburtstag der Zwillinge. An der Geburt der Großen, an Videos, in denen die Kleinen ihre ersten Schritte machen oder ihr Gesicht verzerren über den erstern Brei. DAS war mal unser Leben?
Sind das wirklich wir, die da lachend auf dem Küchenfußboden zusammenbrechen, weil der Kleine grad versucht, sein erstes Karnevalslied zu singen? Hatten wir wirklich mal so kleine Kinder? Waren wir Eltern von Babys? Wie lang ist das alles her? Und dann sammeln sich die Kinder um den Computer und rufen, Oooh und Uuuh und WIE NIEDLICH und wundern sich, dass da ein Baby liegt, das den Namen ihres Geschwisterchens trägt, das aber ja ganz anders aussieht als heute. Kaum vorstellbar, das alles.
Und so oft wir auch erzählt haben, dass eines unserer Kinder die ersten sechs Monate so viel geschrien hat, desto verwunderter waren wir über die Videos ebenjenes Kindes. Denn die zeigen eigentlich nur eines: einen propper-glücklichen Lachsack, der sich von Papas Späßen zu Jauchzen animieren lässt. Wir verklären einiges aus der Vergangenheit? Klar! Dass es so schlimm nicht gewesen sein kann, dass sich diese Family vor allem mit so viel Lachen – auch damals schon! – durchs Leben laviert hat, das hat uns dieses Foto-Revival nochmal gezeigt. Wie schön!