Liebe Katrin, Deine Tochter Anna ist fast 3 Jahre alt. Während der Schwangerschaft hast Du 46 Kilo zugenommen.
Genau. Ich hatte gerade erst 10 Kilo abgenommen, als ich schwanger wurde. Mein Startgewicht betrug 79 Kilo und zur Geburt hatte ich 125 Kilo auf der Waage…
Das ist ja schon eine extreme Gewichtszunahme. Was waren die Gründe dafür?
Das Problem war, dass mir immer übel wurde, wann ich nichts gegessen hatte. Ich musste also praktisch gegen die Übelkeit anessen. Ich habe zwar auch Obst und Gemüse gegessen, aber das half nicht richtig. Also gab es gefühlt morgens, mittags, abends Pizza – und manchmal auch Döner. Dabei mag ich weder Pizza noch Döner eigentlich besonders.
Außerdem hatte ich heftige Wassereinlagerungen. Selbst meine Hebamme meinte, sie hätte sowas noch nicht gesehen. Und der dritte Punkt war wohl, dass ich mit dem Rauchen aufgehört hatte, da nimmt man ja auch immer etwas zu. In den ersten zwei Trimetstern habe ich im Durchschnitt 6-7 Kilo im Monat zugenommen, danach ging es in 2-3-Kilo-Schritten weiter.
Mit so vielen extra Kilos wird jede Bewegung etwas schwerer. Wann im Alltag war die körperliche Veränderung für dich am härtesten?
Die Klassiker waren schwer – also Schuhe und Hose an-und ausziehen. Und wenn ich mich mal hingekniet habe, bin ich nur schwer wieder hochgekommen.
Wie ging es Dir körperlich und pychisch mit dem neuen Gewicht?
Körperlich ging es mir eigentlich ganz gut. Ich hatte schon immer etwas mehr auf den Rippen, immer so 80 bis 90 Kilo bei 1,75 Metern. Manchmal waren bei dem Höchstgewicht jedoch meine Hände und Füße taub und ich hatte etwas Knieschmerzen.
Psychisch sah es schon etwas anders aus. Mir fiel schon auf, dass mein Mann Schwierigkeiten mit den vielen Kilos hatte. Er wollte aber nicht so richtig darüber reden, weil er Angst hatte, mich zu verletzen. Das war sehr hart für mich und ich war dann oft einsam und traurig. Erst seit die Kleine 6 Monate alt ist, sind wir uns wieder näher gekommen.
Gab es auch mal blöde Sprüche oder Blicke von Fremden?
Vielleicht, aber das habe ich gar nicht so bemerkt. Aber aus dem Familienkreis gab es schon ein paar Kommentare….
Wie war das dann nach der Geburt? Hast du schnell Gewicht verloren?
Nach der Geburt wog ich 114 Kilo und war geschockt, dass da nicht mehr runter ging. Nach einem Jahr war ich dann aber schon wieder bei 86 Kilo, weil das ganze Wasser natürlich verschwand und ich wieder normal gegessen habe. Ich habe ehrlich gesagt keinen Sport gemacht, meine Tochter war mein Personal Trainer.
Ich hatte mir vorgenommen, wieder 80 Kilo zu wiegen und habe oft gehört, dass ich das nicht schaffen werde. Nach 2 Jahren war ich dann bei 70 Kilo und halte dieses Gewicht bis heute.
Was hast Du durch diese Zeit gelernt?
Ich habe mal wieder gelernt, dass es wichtig ist, dass ICH an die Dinge glaube, die ich erreichen will. Ich habe mich nicht beeinflussen lassen, sondern 44 Kilo abgenommen.
Was möchtest du anderen Müttern in einer ähnlichen Situation sagen?
Ich möchte sagen, dass Frauen an sich selbst glauben sollen. Wir sind stark, wir haben ein Kind zur Welt gebracht – danach ist ALLES möglich. Abnehmen braucht auch Zeit – schließlich ist der Babybauch ja auch über neun Monate gewachsen. Aber Ihr schafft das.
3 comments
Ich lese den Artikel gerade, weil das Thema mich auch 1,5 Jahre nach der Entbindung meines Sohnes noch beschäftigt. Gerade im Hinblick auf ein zweites Kind mache ich mir Sorgen, dass mir das noch mal so passiert.
Ich habe in den 40 Wochen meiner Schwangerschaft auch stolze 34kg zugenommen. Von Konfektionsgröße 38 auf 46 nach der Entbindung. Auch mir war die ersten 4 Monate dauerhaft schlecht, außer ich habe gefuttert, dann ging es einigermaßen. Und dann kamen schleichend die Wassereinlagerungen, am Ende konnte ich meine Haut an den Oberschenkeln richtig eindrücken. Es war der Horror, ich hab gelitten ohne Ende, fand mich hässlich und unattraktiv. Mein Mann fand mein Aussehen und den Bauch leider auch alles andere als anziehend. Das war sehr verletzend, aber so war es nun mal. Nach der Entbindung hatte ich auch nur gut 10kg weg, das Wasser (es waren Massen) und die Fettreserven blieben. ABER: durch strikte Diät, viel Bewegung und Disziplin hatte ich nach nicht mal 8 Monaten ALLES weg. Es war hart, aber ich habe heute 2kg weniger als vor der Schwangerschaft. Mädels und Mamis, ihr schafft das und es geht wieder weg, wenn ihr nur wollt. Ich hoffe, dass viele Betroffene diesen Artikel lesen und ihnen der Beitrag Hoffnung macht!
Ich hatte das gleiche
Hallo , ich bin Nadine und 29 Jahre alt.
Endlich habe ich ein Beitrag gefunden der genau das wieder gibt was ich durch machte.
Ich nahm in meiner 1. Schwangerschaft Stolze 35kg zu ! Ich hatte ständig Hunger ! jedesmal wenn ich was gegessen hatte war mir nicht mehr übel ! ( wollte mir keiner glauben !) ich hatte auch mit dem Rauchen aufgehört . Nach der Geburt verlor ich auch nur 10 kilo . Und dann ging ich ins Fitnessstudio um endlich abzuspecken weil ich mich hasste und mega traurig war ( ich erkannte mich im Spiegel nicht mehr wieder !) ich nahm 24 Kilo dann ab aber erst nach 2-3 Jahre nach der Geburt veränderte sich mein Körper wieder normal .
In meiner zweiten Schwangerschaft lief es etwas anders , ich nahm nur 10-15 kg zu und hatte gar kein Hunger , nur etwas. Und ich merke ! Trotz das ich wirklich viel Bewegung habe und extrem auf meine Ernährung achte ! Viel abnehmen tu ich nicht , nur schleichend , ich spühre das es genauso wieder erst nach 2-3 Jahren sich wieder normalisiert , jeder Körper braucht seine Zeit ! Und bei mir dauert es eben mindestens 2 Jahre bis er die übergewichtigen Kilo ( durch die Schwangerschaft ) ablegt . Ich bewege mich wirklich viel und bin Landwirtin vom Beruf, ich ernähre mich wirklich gesund ! Und trotzdem dauert es länger . Liebt euch so wie ihr seit + vertraut euren Körper und wie so schön gesagt im Beitrag – Glaubt an euch ! 🙂 liebe Grüße Mama von zwei Kindern
Mir ging es fast genauso…
ich habe auch 40kg zugenommen, mit heftigsten Wassereinlagerungen. Aber das war in der SS vorher auch schon so, und ich habe alles wieder runter bekommen. Kann allen Frauen nur Mut machen! Und die Männer tun gut daran, feinfühlig zu sein, schließlich haben wir ja auch für sie ein wunderschönes Kind hergestellt und sind nicht „einfach nur so“ gewichtsmäßig explodiert.