Ihr Lieben, Jessi ist so eine Person, die gerne strahlend lächelt, wenn man ihr begegnet, mit der keine Stummphasen entstehen, weil man direkt drauflos quatschen kann. Auf der Blogfamilia im letzten Jahr begenete ich ihr das erste Mal – sie bloggt zwar selbst nicht, aber ihr Mann Thomas zusammen mit Bo auf newdadsontheblog.de.
Als wir hörten, dass sie von Beruf Partyveranstalterin ist – und das nun ihr zweites Kind da ist, wollten wir wissen: wie machst du das eigentlich? Und wie wird das in Zukunft gehen. Und keine Sorge, sie hat da so ein paar Ideen…
Liebe Jessi, du kennst dich im Berliner Nachtleben vermutlich besser aus als die meisten. Wie genau bist du da reingeraten?
Na, das hoffe ich doch nach 16 Jahren im Nachtleben! Wie ich da damals reingeraten bin? Ich war frisch im ersten Semester meines Studiums angekommen, da saß neben mir in der Vorlesung ein junger DJ, der mich fragte, ob ich nicht Lust hätte auf einer Party an der Kasse zu arbeiten, an der er auflegt. Für 15 Euro pro Stunde. Es war gerade die DM/EUR Umstellung. 30 DM die Stunde? Na klar war ich da dabei! Und so begann das alles…
Nun stellt man sich vor, deine Arbeit als Partyveranstalterin wäre vor allem ein großer Spaß. Erzähl uns doch mal von den Herausforderungen. Oder ist es wirklich einfach immer eine große Party?
Wenn man ehrlich ist, ist das schon manchmal wirklich harte Arbeit, vor allem an den Abenden selbst. Man muss ja immer gut drauf sein, da die Leute ja Spaß haben wollen! Dass heißt schlechte Laune, traurig oder einfach nur müde sein will keiner sehen, da ist das Motto „The Show must go on“ Programm. Es macht aber auch wahnsinnig viel Spaß, mal einfach nur die Leichtigkeit des Seins ausleben zu können, viele bekannte Gesichter zu sehen und einfach nur Spaß zu haben. Es ist von allem etwas dabei.
Wenn eine Frau Mutter wird, ist das eine große Umstellung. Bei dir stellen wir uns den Wandel aber nochmal krasser vor. Vom Nightlife an den Wickeltisch. Wie hast du das empfunden?
Um ehrlich zu sein war es beim ersten Kind sehr entspannt, da Carlotta ein unkompliziertes Kind war. Beim Zweiten war ich anfänglich wirklich sehr müde, da beide Kinder zu der Zeit nicht die besten Schläfer waren, aber nach und nach siegte die Freude über das regelmäßige „aus sein“. Da wir vor allem bei unserer ersten Tochter fast jeden Samstag einen Babysitter hatten, haben mein Mann und ich die Abende immer sehr genossen. Also war die Umstellung da gar nicht groß. Nur das frühe Aufstehen ist natürlich hart. Aber mein Mann übernimmt Sonntagmorgen die Frühschicht und ist Stammgast im Zoo, also eine sehr komfortable Situation für mich: Thomy du bist der beste Mann der Welt.
Wie vereinbarst du deine Partys mit mittlerweile zwei Kindern?
Ja, da sieht es schon ein wenig anders aus. Thomy bleibt jetzt meist zu Hause und passt auf die Kids auf und ich freu mich zwar immer noch, hab aber auch öfter ein schlechtes Gewissen, da beide nicht besonders gut schlafen und es dann auch häufiger vorkam, dass er zwei schreiende Kids zu Hause hatte.
Hast du Freunde verloren, weil Du jetzt nicht mehr bis morgens um 6 Uhr tanzt, sondern um 6 Uhr bereits fertig mit dem Frühstück und auf dem Weg zum Spielplatz bist?
Ich denke, dass sich generell der Freundeskreis durch Kinder ändert. Die Interessen und vor allem die Uhrzeiten sind nicht mehr dieselben, man befindet sich einfach in verschiedenen Lebensphasen. Das kann sich Jahre später aber auch alles wieder ändern.
Hast du deinen Mann auch auf einer deiner Partys kennengelernt?
Hahaha, nein, ich habe ihn ganz spießig in der Unibibliothek beim Lernen kennengelernt.
Wir süß! Ihr wart dann viel reisen, trugt stylische Klamotten, wart irgendwie immer up-to-date… Ist das immer noch so? Bzw. Wie hat sich denn eure Beziehung verändert, seit ihr Kinder habt?
Man hat einfach wirklich weniger Zeit füreinander, ist abends meist so müde, dass man zeitgleich mit den Kindern schlafen geht und die Reisen haben sich auch geändert, von Aktiv-/Abenteuerurlaub in All Inclusive Cluburlaub. Die Klamotten sind auf jeden Fall bei mir andere geworden, da ich einfach zugenommen habe. aber das wird sich hoffentlich auch bald wieder ändern!
Vermutlich aus Vereinbarkeitsgründen hast du dir nun eine ganz neue Partyreihe überlegt, hab ich gehört…
Oh ja, ich habe mit meiner Freundin Janette die Mini Disco für Kinder und ihre Eltern ins Leben gerufen. Janette hat auch zwei Kinder und arbeitet wie ich im Nachtleben. Viele Freunde in der gleichen Lebenssituation beneiden uns für die Möglichkeit, ein wenig tanzen zu können und dabei vielleicht auch mal den einen oder anderen Prosecco zu sich zu nehmen. Also dachten wir, wir vereinen das eine mit dem anderen: die Kinder werden beschäftigt, man hört gute Musik, kann tanzen oder aber auch einfach an der Bar abhängen, fast so wie früher. Die erste Party startet am 6. Mai in Berlin von 14 bis 18 Uhr in der Joachimsthaler Straße 15. Da werden Thomy und ich mal wieder zusammen feiern können 😉 Und natürlich unsere Kinder dabei haben… Ich freu mich schon sehr!
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