2013 ist meine Großmutter verstorben, sie hatte zwei Mal in ihrem Leben Brustkrebs und bereits als Kind hatte sie uns Kindern von ihrer ersten Erkrankung mit 35 Jahren erzählt. Vor vier Jahren erkrankte unsere Mutter an Brustkrebs.
Sie war eigentlich immer zur Vorsorge gegangen und plötzlich hatte sie sich immer schlapp und schmerzerfüllt gefühlt. Innerhalb von zwei Monaten war sie in der Chemo und Erkrankung gefangen. Als Töchter standen wir sprachlos daneben und konnten ihren Weg nur begleiten. Wir hielten ihre Hand, gingen Perücken kaufen und besuchten sie in der Klinik.
Ich sah unsere starke Mutter kleiner und kleiner werden, an einigen Tagen hatte ich große Angst sie zu verlieren. Sie gewann den Kampf, aber trug viele Narben davon. Ihre langen blonden Haare verlor sie für immer und die vielen Schnitte hatten sichtbare Narben an Armen und Beinen hinterlassen. Reden tut sie über diese Zeit nicht besonders gern, aber sie schickte ihre Töchter zur Vorsorge, besorgte uns Termine und fragte häufiger nach ob und wie die Vorsorge gelaufen sei.
Vor einiger Zeit erfuhren meine Schwester und ich dasss unser Erkrankungsrisiko über 40% sei. Mich beunruhigte das als Mutter von Töchtern ein wenig, aber ich schob die Gedanken weg und versuchte mich im Lächeln. Vor einiger Zeit hatte ich dann eine Untersuchung beim Hautarzt, da ich spürbare Veränderungen an meiner Brust festgestellt hatte.
In der letzten Woche wurde nun eine Gewebeentnahme bei mir gemacht. Der Schnitt musste leider tiefer und länger gemacht werden als erwartet und so ziert meine Brust nun eine Narbe, die so lang ist wie mein kleiner Finger. Bei der Entnahme selbst war ich sehr ruhig, ich dachte daran wie wenig körperlicher Schmerz dieser Moment im Gegensatz zu meinen Geburten mit sich brachte. Der Schmerz danach ist jedoch echt furchtbar.
Ich kann keinen BH tragen, meine Brust sieht ein bisschen so aus, als ob man die Luft aus ihr heraus gelassen hätte. Meiner Mutter habe ich von der Entnahme erstmal nichts erzählt, ich will das Thema lieber persönlich besprechen und auch erst wenn ich brauchbare Ergebnisse habe. Ich hoffe, wenn wir an Weihnachten den langen Weg zu ihr fahren, kann ich vielleicht genaueres sagen, nämlich einfach, dass alles ok ist.
Mit meinen Töchtern allerdings habe ich über die Entnahme offen gesprochen und einen Termin beim Gynäkologen vereinbart. Sie sollen lernen, ihre Brüste selbst abzutasten. Ich habe ihnen erzählt, dass mir ein Stück Gewebe entnommen werden musste, das dort nicht hingehört hat und das nun alles ok ist.
Die Töchter habe ich so erstmal beruhigt, sie wollen nur wieder eine Mutter die einen BH zu Weihnachten tragen kann und das will ich auch.
Lest dazu auch: Karl-Arsch, der Tumor: Mama hat Brustkrebs
3 comments
Ich bin auch Mutter von zwei
Ich bin auch Mutter von zwei schönen Kindern. Sehr gut, dass Sie Ihre Töchter lernen lassen wie sie die Brüste selbst abzutasten können. Das wird ich auch machen mit meiner Tochter. Ich lasse mich alle zwei Jahre untersuchen, um mögliche Krebserkrankungen frühzeitig zu erkennen.
http://www.roentgen-graz.at/
Viel Kraft
Ich kann dich gut verstehen. Bei mir stand im Frühling diesen Jahres Brustkrebs im Raum und ich war mit den Nerven total an Ende.
Bis zur endgültigen Diagnose vergingen dann noch 4 Wochen. Das war für mich der schlimmste Zeit meines Lebens.
Ich wünsche dir viel Kraft und das die Ergebnisse gut sind. Alles Gute.
Krebs
Drücke alle Daumen dass alles wieder gut ist und auch gut bleibt. Es muss uns bewusst sein wie wichtig die Vorsorge ist.
Ich habe letztes Jahr im Juni meine Tochter bekommen und nach der Geburt fühlte ich mich immer unwohl und kränklich. Jeder sagte mir dass es normal ist (Hormonumstellung, Stress etc.). Im Januar diesen Jahres wurde dann Non Hodgkin (eine Art Blutkrebs) festgestellt. Seitdem kämpfe ich erfolgreich mit Chemotherapie und Strahlentherapie dagegen an. Meine beste Motivation war und ist meine Tochter! Ich habe aber gelernt dass man besser auf sein Körper „hören“ sollte.