Ihr seid Engel – mein Dankesbrief an die Kinderstation im Krankenhaus

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Es war Freitag Nacht, kurz nach halb zwei, als mich die Frau in den Arm nahm und leise sagte: „Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus.“ Ich schluckte die Tränen herunter und lächelte sie an. Sie lächelte zurück, dann drehte sie sich um und lief den Gang hinunter – irgendwo hatte jemand den Alarmknopf gedrückt. Ich guckte ihr nach, ging dann zurück in das Krankenhauszimmer, in dem meine kleine Tochter verkabelt an einem Monitor hing und schlief. 

Diese Szene spielte sich im September ab. Es war ein Monat, der es in sich hatte. Innerhalb von acht Tagen war ich vier Nächte stationär im Krankenhaus – erst weil meine große Tochter sich eine Gehirnerschütterung zu gezogen hatte, kurz danach hatte meine Kleinste einen so heftigen Pseudo-Krupp-Anfall, dass wir ebenfalls zwei Nächte im Krankenhaus bleiben mussten. Die oben beschriebene Szene fand in der ersten Nacht statt, mir steckte der Schock über den heftigen Anfall in den Knochen, ich war nervlich total durch und hätte nur noch heulen können. Die Nachtschwester auf der Kinderstation hatte dafür ganz feine Antennen und tat genau was, was ich brauchte: Sie nahm mich einfach in den Arm. 

Als wir das Krankenhaus wieder verlassen durften, war ich um zwei wichtige Erfahrungen reicher: 

  1. Die Pfleger/Schwestern auf den Kinderstationen sind absolute Engel. 
  2. Die Pfleger/Schwestern auf den Kinderstationen haben einen echten Knochenjob. 

Besonders Punkt 2 fiel mir während des Aufenthalts immer wieder auf. Das Personal hatte während der Schicht kaum eine Minute zum Verschnaufen –  ich hatte oft das Gefühl, es könnten gut und gerne doppelt so viele Pfleger auf der Station sein – Arbeit gäbe es trotzdem genug. In vielen Krankenhäusern herrscht Fachkräftemangel, und die Pfleger, die dort arbeiten, bekommen keine üppigen Gehälter. „Ich liebe meine Arbeit trotzdem“, sagte eine Schwester, als ich sie darauf ansprach. 

Und genau das spürte ich wirklich nonstop. Obwohl der Alltag auf einer Station unglaublich stressig ist, war das Personal immer freundlich. Und deshalb kann ich gar nicht anders, als einfach mal laut DANKE zu rufen. 

DANKE dafür, dass Ihr den Kindern einfühlsam erklärt, was Ihr gleich untersuchen werdet

DANKE für jeden kleinen Spaß, der den Kindern den Aufenthalt leichter macht

DANKE für die tröstenden Worte, wenn irgendwas weh tut

DANKE für jedes Lächeln, jedes nette Wort, den unermüdlichen Einsatz

DANKE, dass Ihr besorgten Eltern einen Kaffee in die Hand drückt

DANKE, dass Ihr nicht genervt seid, wenn man zum xten Mal eine Frage hat

DANKE für jedes Mikey Mouse Pflaster

DANKE, dass Ihr mit Zahnbürsten, Schokolade oder Kopfhören aushelft, wenn man vor Aufregung die Hälfte zu Hause liegen hat lassen

DANKE dass Ihr Euch um unsere Kinder kümmert, während Eure eigenen in ihren Betten liegen und schlafen

DANKE dafür, dass man Euch Tag und Nacht um Rat fragen kann

DANKE für Euer großes Herz, Euren Idealismus und Eure Hingabe 

Und in meinem ganz speziellen Fall: Danke für die nächtliche Umarmung. DANKE!

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2 comments

  1. Danke für diesen Text! Genau
    Danke für diesen Text! Genau so habe ich es auch erlebt. Vor 10 Jahren war ich mit meinem Töchterchen wegen einer sehr seltenen Impfnebenwirkung 4 Tage im Krankenhaus, wg. der Art der Nebenwirkung auf der Kinderkrebsstation. Was die Damen und Herren da geleistet haben… Hut ab! Immer freundlich und hilfsbereit, immer ein offenes Ohr für einen, Vanillepudding oder Spielebogen für das Kind, und noch so viel mehr. Die Erfahrungen dort bewegen mich heute noch.