Ich heiße Marion und meine Kids sind 17, 13 und 11. Ich brauche heute Tipps/Erfahrungen von anderen Tennie-Eltern. Denn es ist die Entwicklung des ältesten Pubertiers, die mich wahnsinnig macht…
Zum einen legt er eine Arroganz mir gegenüber an den Tag, die mich unfassbar verletzt. Zum anderen sehe ich aber auch oft, wie unsicher er in vielen Dingen ist und würde einfach gerne helfen – was nicht geht. Ich bemerke auch, dass es dem Junior unglaublichen Spaß macht, mich zu provozieren.
Ich weiß, dass Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen müssen – nur meine machen ihre Erfahrungen immer auf Kosten anderer. Wie ich das meine? Nun, ich finde, die Kids sind so "kopflos", machen sich null Gedanken, was ihr Verhalten auswirkt oder reflektieren sich mal.
Ein Beispiel: Mein Sohn hat bals Abschlussball. Natürlich muss ich ihn erinnern, dass man seiner Tanzpartnerin einen Blumenstrauß mitbringen muss. Also trottet er ihn den Laden – mit null Ahnung. Er weiß nicht, was er will, wie das Kleid des Mädchens aussieht, wie teuer der Strauß sein soll, welche Blumen dem Mädchen gefallen könnten.
Ich habe Freundinnen mit Teenager-Kindern, mit denen man durchaus ein normales Gespräch führen kann, denen nicht alles egal ist, die Interesse zeigen. Ich frage mich echt, was ich bei meinen Kids falsch gemacht habe. Wer hatte denn auch schon solche Phasen mit seinen Kindern? Wird das irgendwann auch wieder besser? Einfach, weil sie älter und reifer werden? Oder bleibt das etwa so???
Foto: Pixabay
3 comments
Buchtipp
Meine zwei Jungs sind zwar noch im Kleinkindalter, aber ich kann dir empfehlen, Bücher zum Thema Jungserziehung zu lesen, zb „Starke Mütter, starke Söhne“ oder „Jungen wie sie glücklich heran wachsen“. Da steht viel über Ursachen und Handlungsempfehlungen bei provozierenden Pubertieren-gerade in dieser Zeit auch den Müttern gegenüber. Ich wünsche dir starke Nerven und ein weites Herz.
Kann auch so bleiben
Ich will keine Angst machen, aber leider verwächst sich das nicht unbedingt. Mein kleiner Bruder war genau so wie du deinen Sohn beschreibst. Er ist jetzt Mitte 20 und hat sich null geändert: Ziellos, desinteressiert, gemeine Menschen würden auch sagen faul. 😉 Vieles ist auch eine Charakterfrage. Ich bin jedoch auch überzeugt dass es hilft, die Kinder mal ins kalte Wasser zu schmeißen damit sie lernen, Verantwortung für sich und ihr Handeln zu tragen. Das muss mein Bruder nämlich immer noch nicht, der wird auch nach zwei abgebrochenen Studiengängen noch finanziell von meinen Eltern unterstützt – und hält ganz selbstverständlich die Hand auf.
Das wächst sich aus!
Liebe Marion, das wächst sich aus.
Arroganz bei Jugendlichen ist meistens eine Form, die eigene Unsicherheit zu verbergen. Besser ich zeige Desinteresse als Unsicherheit. Und Abgrenzung gehört nun mal zur Pubertät. Übrigens hat mein Sohn damals mehr in der Familie seines Freundes über sich erzählt als bei seinen eigenen Eltern – und umgekehrt. So hab en sich dann die Eltern ausgetauscht, wenn sie was über das eigene Kind erfahren wollen. Die mitteilungsfreudigere Schwester schreibt nun einen Mama – Blog (www.halbesachen.net)
Also in Bezug auf Abschlussball: Plan B machen und abwarten.
Ich wünsche Dir und allen Eltern pubertierender Kinder starke Nerven. Denkt dran: Ihr seid schon so weit mit euren Kindern gekommen, der Rest des Weges wird auch schon noch klappen.
Ulf Moritz